Reiseverhalten, Klimawandel, Pandemie, selbst schlachten

  • Weil es grad im ZDF lief (Leschs kosmos): Allein die Schleppnetzfischerei (also nicht einmal die gesamte Fischerei) verursacht jährlich 1,5 Gigatonnen co2, weil sie das Sediment aufwühlen und so das im Sediment gebundene co2 freisetzen. Der Luftverkehr verursacht jährlich 900 Megatonnen co2. Beide Zahlen beziehen sich auf die weltweiten Emissionen.


    --> https://www.spiegel.de/wissens…66-4050-b516-ba405fb15a19


    Ich kann mir gut vorstellen, daß es da noch ganz andere extreme co2 Quellen gibt, die viele (mich eingeschlossen) noch gar nicht im Blick haben.

    Das spricht dann aber wieder für mehr Einschränkungen: weniger Fisch essen. Und nicht gegen Einschränkungen in anderen Bereichen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • Regional und saisonal halt. Bei diesem grenzenlosen Angebot in den Supermärkten durchaus eine Herausforderung. Das gleiche in Bio-Supermärkten (bis Juli Tomaten aus Spanien!).

    "Früher", also in den 80ern war Lachs und Sekt noch was ganz Besonderes und jetzt gibt´s das bei Hempels unterm Sofa. So ist es ja mit vielen Nahrungsmitteln. Ich nehm mich da nicht aus...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ein Bioladenmensch meinte mal, im Frühjahr seien Äpfel aus Chile klimaneutraler als deutsche, weil die hier Monate im Kühlhaus gelagert haben. Es ist tatsächlich schwierig, alles richtig zu machen. Regional und saisonal trifft's wohl tatsächlich am besten.

  • Ein Bioladenmensch meinte mal, im Frühjahr seien Äpfel aus Chile klimaneutraler als deutsche, weil die hier Monate im Kühlhaus gelagert haben.

    Stimmt ja auch, daß die Äpfel aus Chile oder Neuseeland zu entsprechenden Jahreszeiten trotz Luftfracht weniger co2 verursachen als bei der langfristigen Lagerung in D anfällt, wenn man die Ernte des letzten Jahres frisch halten will. Aber: Das ist eh irrelevant, wenn wir daran denken, daß der Kunde mit einem Auto (im Extremfall SUV) zum Bioladen fährt.

  • Das ist eh irrelevant, wenn wir daran denken, daß der Kunde mit einem Auto (im Extremfall SUV) zum Bioladen fährt.

    Hach ja, "DER Kunde" wieder :rolleyes:... Hier in meinem Wohnort würde ich mal behaupten, dass die meisten Kund*innen von Bioläden mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dem Bus unterwegs sind. Eine ganze Reihe von Bioläden haben nämlich nicht mal einen Parkplatz. Was mich betrifft, so liegen zwei der Bioläden, die ich regelmäßig anfahre, direkt auf meinem Heimweg von der Schule - klar, da fahre ich auch mit dem Auto 'ran, aber das brauche ich (leider) sowieso für meinen Schulweg.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

    • Offizieller Beitrag

    klar, die Mehrheit der Bioladekäufer*innen sind SUV-Fahrer*innen... Hast du dafür einen Beleg oder selbst eine anekdotische Evidenz deiner Beobachtung beim wöchentlichen Einkauf?

    (Vorm Laden sind immer 1-2 Fahrräder von ca. 2-3 Kunden drin. Ich selbst gehe nur zu Fuss zum Bioladen, mein SUV ist zu groß, es passt nicht im Parkplatz in der Innenstadt... Deswegen nehme ich ihn nur, wenn ich zum Bauer um die Ecke gehe (oder natürlich, um meine Kinder zur Kita zu bringen))

  • Für mich ist die viel interessantere Frage: Können wir uns "Bio" als Weltbevölkerung überhaupt leisten? Ich denke da an die niedrigeren Erträge im Bio-Anbau und den entsprechend größeren Flächenverbrauch, um eine gleichbleibende Anzahl an Menschen satt zu bekommen.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, DAS ist natürlich der Grund, warum du das nicht machen würdest.
    Ich glaube, das Dilemma Bio / regional / saisonal ist halt ein schwieriger Spagat.

    [Achtung, Zynismus] Wenn es dir um die gesamte Weltbevölkerung geht: nein, die Menschen einiger Südseeinsel können sich vermutlich kein Bio (vom Anbau her) leisten. Aber eyh: ist eh egal, deren Inseln sind eh abgesoffen, sie können weder etwas anbauen, noch dort (über)leben.

  • Da steht doch überhaupt nichts von "Bioläden"?! Außerdem fahre ich wohl kaum mit dem Auto zum Supermarkt, nur um ein Kilo Äpfel zu kaufen!

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    • Offizieller Beitrag

    Um auf die chilenischen Äpfel zurückzukommen:

    --> https://www.br.de/radio/bayern…ional-neuseeland-100.html


    Und das mit dem PKW des Kunden findest du im letzten Absatz.

    irgendwann lese ich den Artikel komplett, aber nur diesen Absatz: so eine lächerliche Rechnung würde nur funktionieren, wenn du sagst, dass der Bioladenkäufer nur einen Kilo-Apfel kauft und mit dem Auto fährt, während die Edeka-Käufer alle zu Fuss den Monatseinkauf machen.
    Also: wenn ich im Bioladen oder im Hofladen bin, kauf ich nicht mal einen Kilo Apfel (gut, bei den Kartoffeln schon), weil: ich muss es tragen. UND: ich laufe gerne dahin.

    Nein, Bio ist nicht per se klimaschonender. Hat vermutlich auch nie jemand behauptet. Es stehen andere Aspekte dahin. DEINE Behauptung / Statement, man könne es gleich lassen, weil die anderen eh mit dem SUV fahren, ist aber lächerlich.
    Jeder kleine Schritt kann helfen, und ja einige Punkte widersprechen sich: saisonal / regional ist nett, aber Kaffee? Bio und fair ist wichtig, passt nicht immer zusammen, usw..
    Anders gefragt: was sind DEINE Ansätze, etwas zu machen? Also ich frage nicht, dass du rechtfertigst, was du nicht machst, weil es nichts bringe, sondern: beschäftigst du dich an einigen Punkten damit, was du machen kannst?

  • Ist man eigentlich auch ein schlechter Mensch, wenn man Produkte aus dem Asialaden kauft? Immerhin ist das meiste importiert, sicher nicht klimafreundlich. Dort gebe ich gerne mehr aus, weil ich dort Produkte bekomme, die es sonst nicht gibt. Für Bio Gemüse das Dreifache zu zahlen, das kommt mir nicht in den Sinn.

  • Um schlechte Menschen geht es gar nicht.

    Aber ja, der Sachverhalt ist komplexer als er erscheint. Danke für die Hinweise, weniger aggressiv ginge auch.

    Ich zB wohne auf dem Dorf und habe die Wahl: zum Dorfladen zu Fuß, der hat nur konventionelles Fleisch oder mit dem Auto zum Bioladen fürs Fleisch? (meistens radle ich zum Bioladen, aber dennoch die Überlegung. Außerdem radle ich nicht immer) .

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • PS Außerdem bin ich Vegtarier, Fleisch kaufe ich nur für die lieben Kinderlein.

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    Aldous Huxley

  • Den Dorfladen gibt es wieder, er ist auf Dorfinitiative hin entstanden und ich habe auch Anteile gekauft zur Finanzierung. Oft kaufe ich dort nur ein, um ihn zu unterstützen. Bei Fleisch finde ich es oft "unangenehm", ich sehe ja die Schlachtautos rumfahren und fahre öfters an der Schlachterei vorbei...

    Der Bioladen bei uns ist übrigens nicht mal eine Kette, es ist ein früher sehr kleiner "Naturkostladen", jetzt größer.

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    Aldous Huxley

  • Wenn es einem WIRKLICH um das Tierwohl geht, kann es nur eine Option geben.


    Ich muss mal gerade zurechtrücken, dass ich auch nicht nur Umweltsau bin. Fleisch esse ich gar nicht mehr so häufig (ich bin großer Fan der Ersatzprodukte, z.B. reguläres Hackfleisch kaufe ich gar nicht mehr, in Gerichten fällt überhaupt nicht auf, ob echt oder Fake).


    Während ich mir das Fliegen nicht nehmen lasse, bewege ich mich im Alltag doch Recht häufig mit dem Fahrrad oder dem motorisierten Zweirad (ja, das ist umweltfreundlicher, verbraucht die Hälfte meines Kleinwagens (uralt übrigens, Ressourcenschonender als Abwracken für ein E-Auto), trägt zur Stauvermeidung bei (weniger CO2) und verbraucht weniger Platz.


    So 😛

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde sogar die Behauptung wagen, dass die meisten "Bioläden-Kunden" nicht unbedingt wegen "Bio" dahin gehen (wir zb nicht), sondern weil es ein lokaler Händler ist, und er den besten Käse hat. Regional und örtliche Angebote haben für MICH Priorität auf Bio und sogar fair (außer bei Kaffee, Tee und Kakao, was echt schwer ist, das schaffe ich bei weitem nicht :( ).
    Aber sonst überwiegt für mich der lokale Mehrwert.. Ich will ja in 30 Jahren nicht in einer Geisterstadt leben (was sich eh schon abzeichnet :( aber für die Lebensmittel sollte es noch machbar sein)

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