Reiseverhalten, Klimawandel, Pandemie, selbst schlachten

  • Ich habe auch schon mal Äste gepfropft. Der Kreisfachberater für Obstbau bietet hier Kurse an und gibt auf Bestellung auch Reiser aus. Ich war bei so einem Kurs und habe es danach ausprobiert. Hat geklappt.

  • Nach dem ganzen Wirbel Inden Medien um Reiserückkehrer hatte ich eigentlich fest mit relativ genauen Kontrollen, oder wenigstens Stichproben, gerechnet. Hatte alles parat nur um dann an beiden Grenzen ... absolut gar nichts vorzufinden. In Schweden der dänischen Grenze saß immerhin jemand im Häuschen und spielte gelangweilt am Handy, an der deutschen Grenze war weit und breit niemand zu entdecken.


    Fand ich einerseits gut (hat uns wahrscheinlich einen fiesen Stau erspart) aber andererseits war ich echt irritiert, dass es dann doch wieder keinen interessiert.

  • Hausschlachtungen fänd ich auch ok, mir graut immer vor diesen LKWs, vollgepfercht mit Tieren, die laut muhen oder grunzen und in der Nähe vom Schlachthof stinkt es halt einfach nach Schlachtungen.

    Ich bin 500m vom Bauernhof entfernt aufgewachsen.

    Als ich klein war, kam zu uns der Schlachter und das Schwein hing anschließend in der Scheune zum Ausbluten. Meine Großeltern hatten eine Nebenerwerbslandwirtschaft und waren wie die meisten Saarländer Selbstversorger. Zumindest war alles Bio und ohne irgendwelche Aufputschmittel. Das Schwein wurde anschließend selbst vermetzgert. Lecker.

  • Als ich klein war, kam zu uns der Schlachter und das Schwein hing anschließend in der Scheune zum Ausbluten. Meine Großeltern hatten eine Nebenerwerbslandwirtschaft und waren wie die meisten Saarländer Selbstversorger. Zumindest war alles Bio und ohne irgendwelche Aufputschmittel. Das Schwein wurde anschließend selbst vermetzgert. Lecker.

    War bei uns auch so. Ebenso Schafe, Hühner und Hasen. Die Tiere hatten immer viel Auslauf, Wiesen und anständiges Futter. Ich habe hinterher nie wieder so gute Eier gegessen.

    Es war auch normal für uns Kinder, beim Schlachten zu helfen.

  • War bei uns auch so. Ebenso Schafe, Hühner und Hasen. Die Tiere hatten immer viel Auslauf, Wiesen und anständiges Futter. Ich habe hinterher nie wieder so gute Eier gegessen.

    Es war auch normal für uns Kinder, beim Schlachten zu helfen.

    Ja. War normal. Bis auf die Hühner. Die durften frei herumlaufen und ich kannte sie alle. Manchmal schlachtete Opa eins, dann fehlte es (mir). Die waren meist alt und landeten in der Suppe. Hühnersuppe kann ich bis heute nicht riechen und mag sie auch nicht besonders.

  • Kenne das auch noch so von meinen Großeltern. Allerdings waren die Schweine immer im Stall, soweit ich mich erinnern kann.

    Beim Schlachten oder Hühner ausnehmen war ich teilweise auch dabei, heute denke ich manchmal, da war ich Schmerzfrei als Kind ;)

    Lust auf einen großen Garten hat mir das alles allerdings nicht gemacht. Klein und überschaubar, ich möchte in den Urlaub fahren können und nicht xyz Ernten müssen... Aber dafür arbeite ich auch Vollzeit in der Schule, dass ist wohl auch ein Unterschied.

  • Conni

    Hat den Titel des Themas von „Reiseverhalten, Klimawandel, Pandemie“ zu „Reiseverhalten, Klimawandel, Pandemie, selbst schlachten“ geändert.
  • Ab heute Nacht 2 Uhr streikt die Bahn wieder. Soviel zum Thema Klimaschutz und Individualverkehr.

    Wenn man die Leute wirklich aus dem Auto in die Züge bekommen will, wird man die Bahn wohl wieder verstaatlichen und die Mitarbeiter verbeamten müssen, damit sie nicht streiken. Wenn der Individualverkehr praktisch verboten wird, wäre das dann wieder die Daseinsvorsorge des Staates.

    Ich kann durchaus verstehen das die GDL streikt und wundere mich eher, daß sie nur 3,2% fordern, wo sich die 3500 Manager der DB in den nächsten Jahren 10% mehr genehmigt haben. Als Gewerkschaft wäre ich aus Basis der Managergehälter mit 15% in die Verhandlungen eingestiegen, um mich dann auf 10% runterverhandeln zu lassen.

  • Ich habe in den 80ern als Kind beim Hühner rupfen und Kaninchen abziehen geholfen. Die Kaninchen hatten es irgendwie gar nicht gut, die Hühner sind frei rumgelaufen. Auf Kleinbauernhöfen und bei privaten Nutztierhaltern ist das doch auch heute noch so. Was glaubt ihr denn, was in den Bergen auf der Alm mit den Viechern passiert. Ich stelle gerade fest, dass man in der Schweiz wahrscheinlich nirgendwo so richtig ein "Stadtkind" ist. Ich muss keine 100 m laufen bis zur nächsten Kuhweide und in Bettingen (Kanton Basel-Stadt) stehen die Schnitzel mitten im Dorfzentrum.

  • Ich kann durchaus verstehen das die GDL streikt

    Tun sie das nicht vor allem, weil sie sich gegen die größere Konkurrenzgesellschaft durchsetzen wollen? Ernst gemeinte Frage.

    Ansonsten: ja, verstaatlichen.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • 70/80er,

    aber einige Verwandte und Freunde schlachten auch heute noch ihre selbst gehaltenen Tiere. Man kennt das Tier und weiß, dass es wirklich gut aufwachsen durfte. Das Fleisch ist nicht vergleichbar mit Discounterfleisch.

    Auf jeden! Könntest du das alleine? Meine Schwiegerverwandtschaft kann das auch noch. Schweine haben sie allerdings ewig nicht mehr geschlachtet. Für die Enten und Kaninchen bin ich dankbar, nicht nur lecker, sondern ich weiß, wo die rumgehoppelt sind und was es zu futtern gab.

  • 70/80er,

    aber einige Verwandte und Freunde schlachten auch heute noch ihre selbst gehaltenen Tiere. Man kennt das Tier und weiß, dass es wirklich gut aufwachsen durfte. Das Fleisch ist nicht vergleichbar mit Discounterfleisch.

    Ich selbst bin in einer Einfamilienhaussiedliung in einer Kleinstadt aufgewachsen, kenne aber viele, die auf dem Land auch mit Tieren aufgewachsen sind, die zum Eigenverbrauch, zum Verschenken oder Verkauf an Bekannte geschlachtet wurden. Die Großeltern und Eltern meines Lebensgefährten hielten z. B. Hühner, Gänse und Kaninchen. Verwandte von mir, die auf dem Land leben, haben schon, als ich noch Kind war, Kaninchen gehalten und geschlachtet und ziehen seit Jahrzehnten jedes Jahr zwei bis drei Schweine groß, die dann von einem befreundeten Fleischermeister geschlachtet, verwurstet etc. werden.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Auf jeden! Könntest du das alleine? Meine Schwiegerverwandtschaft kann das auch noch. Schweine haben sie allerdings ewig nicht mehr geschlachtet. Für die Enten und Kaninchen bin ich dankbar, nicht nur lecker, sondern ich weiß, wo die rumgehoppelt sind und was es zu futtern gab.

    Ja, auf jeden Fall. Ich helfe auch schon mal heute noch mit. Nur bei großen Tieren brauche ich wegen dem Gewicht ein bisschen Hilfe.

  • Tun sie das nicht vor allem, weil sie sich gegen die größere Konkurrenzgesellschaft durchsetzen wollen? Ernst gemeinte Frage.

    Ich fange einfach mal ganz vorne an. Früher gab es die Tarifeinheit, also in jedem Betrieb durfte es nur eine Gewerkschaft geben, damit eben genau das nicht passiert, daß heute mal die eine Gewerkschaft streikt, morgen die andere und übermorgen die dritte Gewerkschaft, so daß am Ende der Betrieb gar nicht mehr läuft, weil dauernd jemand streikt.

    Bis 2010 hatten wir bereits die Tarifeinheit, allerdings hat damals das Bundesverfassungsgericht die Einheit aufgehoben. Zuvor hatten einige Großkonzerne in Deutschland Gefälligkeitsgewerkschaften gründen lassen, mit denen sie dann Tarifverträge abgeschlossen hatten, um so die bestehenden Tairfverträge zu unterlaufen. Das diese Spartengewerkschaften dann ein Bumerang für die Arbeitgeber wurden, sehen wir heute.


    Also das die Gewerkschaften über den Umweg höherer Abschlüsse um Mitglieder werben, zumal die Tarifabschlüsse rein rechtlich nur für Gewerkschaftsmitglieder gelten und der Arbeitgeber den übrigen Arbeitnehmern den gesetzlichen Mindestlohn zahlen könnte, finde ich verständlich und durchaus legitim.

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  • Bis 2010 hatten wir bereits die Tarifeinheit, allerdings hat damals das Bundesverfassungsgericht die Einheit aufgehoben. Zuvor hatten einige Großkonzerne in Deutschland Gefälligkeitsgewerkschaften gründen lassen, mit denen sie dann Tarifverträge abgeschlossen hatten, um so die bestehenden Tairfverträge zu unterlaufen.

    Ich kenne mich da überhaupt nicht aus. Die Konkurrenz-Gewerkschaft EVG ist zwar tasächlich 2010 entstanden, aber funkioniert aus zwei viel älteren Gewerkschaften. Meinst du die mit Gefälligkeitsgewerkschaften?

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Meinst du die mit Gefälligkeitsgewerkschaften?

    Ich bin mir nicht mehr sicher bei welchen Firmen es überall arbeitgebernahe Gewerkschaften gibt/gab. Aber hier ist das Problem von damals recht gut beschrieben:


    --> https://www.swr.de/report/geka…233454/1iauh6l/index.html


    Da haben arbeitgebernahe Spartengewerkschaften auf einem Tarifverträge für ganz Deutschland ausgehandelt. Im Gegenzug hat das Bundesverfassungsgericht dann 2010 verkündet, daß auch die Arbeitnehmer unter solchen Bedingungen Spartengewerkschaften gründen dürfen von wegen ausgleichende Machtverhältnisse und so. Und heute haben wir den Salat.


    Aus Sicht der Arbeitgeber kann man also frei nach Goethe sagen: "Die Geister, die ich rief, werde ich nicht mehr los."


    Nachtrag: Wenn ich es richtig sehe, ist z.B. die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) so eine arbeitgebernahe Gewerkschaft. Jedenfalls behauptet das die IG-Metall.

    --> http://www.netzwerk-weiterbild…a361640a675d_verweis1.pdf


    Zitat daraus (Seite 24f):
    "Als Arbeitnehmerorganisationen führen die „Christlichen“ seit Jahrzehnten eine Doppelexistenz. Auf der einen Seite beteiligen sie sich da, wo sie einige Mitglieder haben, an Betriebsrats- oder Personalratswahlen und bemühen sich, von IG Metall oder auch ver.di ausgehandelte Tarifabschlüsse per Anschlusstarifvertrag nachzuvollziehen. Auf der anderen Seite schließen die „Christlichen“ gerade in Bereichen, in denen sie praktisch keine Mitglieder haben, haufenweise arbeitgeberfreundliche Dumping-Tarifverträge ab. Sie können sich dabei eine Besonderheit des deutschen Arbeitsrechts zu nutze machen. Hierzulande darf eine Arbeitnehmerorganisation entweder für den gesamten per Satzung beanspruchten Zuständigkeitsbereich Tarifabkommen abschließen, oder sie ist überhaupt nicht tariffähig."


    Der letzte Satz mit der Zuständigkeit ist seit 2010 vom Bundesverfassungsgericht für nichtig erklärt worden.

    Mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) wären wir dann schon bei Volkswagen als Arbeitgeber.

  • Das ist ja ekelhaft.

    Das ist genauso ekelhaft, wie die Tatsache, daß manche Betriebe Frauen erst ab 38 einstellen, genauso ekelhaft wie die Möglichkeiten Azubis auch noch nach der Probezeit loszuwerden und genauso ekelhaft, wie manche Betriebe Mitarbeiter bearbeiten, damit diese von selber kündigen. Und trotzdem bringe ich solche Themen auch in meinem Umterricht. Da erlaube mich mir dann aber doch den Beutelsbacher Konsens mal beiseite zu schieben und ein Urteil darüber abzugeben: "Ich kann es absolut nicht gutheißen, ich muß Euch aber sagen wie der Laden laufen kann, damit ihr nicht total blauäugig in die Situationen hinein rennt..."

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