Hallo!
Ich sehe, dass du aus Niedersachsen kommst. Da ich gerade mein Ref in Niedersachsen beendet habe, kann ich dir da einiges berichten. Ich habe erfahren, dass es sehr Seminar-abhängig ist. Gerade in Niedersachsen gibt es Seminare, wo seit 120 Jahren 
keiner mehr durchgefallen ist und es gibt Seminare, in denen das Durchfallen an der Tagesordnung steht. Ich war in so einem Seminar. Dort gibt es wirklich eine hohe Durchfallquote und auch im Schnitt recht schlechte Zensuren. Ich war auch total geschockt, als ich die Nachrihct bekam, dass ich dorthin sollte, aber ich bin dort gut zurecht gekommen. Bei einigen, die durchgefallen sind, ist es, denke ich, auch gerechtfertigt. Allerdings gibt es da auch "Durchfalle", die eigentlich als wirklich durchschnittlich gute Lehrer
sehe.
An welches Seminar möchtest du denn? Vielleicht kann ich dir dann ein paar Tipps geben?
Viele Grüße,
Jule
Hallo Anja,
aus meiner Sicht gibt es keinen Grund dafür, Angst vor dem Durchfallen zu haben.
Selbstverständlich gibt es die Möglichkeit des Durchfallens, und das aus gutem Grund. Ich kenne einige Leute, die durchgefallen sind, und hielt jeden davon als Lehrer für ungeeignet - was übrigens überhaupt nichts darüber aussagt, wie sie auf anderen Gebieten sind oder wären. Lehrersein ist aber auch bei guter fachlicher Eignung nicht jedem gegeben.
In allen mir bekannten Fällen kamen aber mehrere Faktoren zusammen: Da waren mangelndes Fachwissen und fehlende Bereitschaft, sich fachlich aktuell zu halten - in Informatik ist das noch unmöglicher als sonstwo. Dann kamen immer auch unpädagogisches Verhalten gegenüber Schülern und ein völlig unstrukturiertes Unterrichten dazu, so dass am Ende das Durchfallen kein Wunder war.
Andererseits sind die Zahlen der Durchfaller im Vergleich zu der Gesamtzahl an Referendaren sehr gering, an meinem ehemaligen Seminar vielleicht 1 - 2 von 100 Leuten; dies halte ich durchaus für "normal".
Langer Rede kurzer Sinn - gehe mit Freude und Elan in die Ausbildung, und mit größter Wahrscheinlichkeit wirst du nicht zu den wenigen Durchfallern gehören.
Andreas
Naja, was sagt ihr zu einer Durchfallquote von über 25%?
Das ist die Zahl unserer Vorgänger und ich finde es nicht gerade ermutigend... 
Hallo Anja,
Ich als Durchfallerin 
sage auch: Mach dich da nicht verrückt! Es ist tatsächlich so: Die Wahrscheinlichkeit, es zu schaffen, ist viel größer als es n i c h t zu schaffen! (Bei uns fallen ca 8 von 100 Leuten durch, beim 2ten Anlauf schaffen es aber von diesen 70% - zu denen ich auch gehören werde, jawoll ) Ich habe, wie ich ja schon im anderen Thread geschrieben habe, einiges verbockt, und hab ja jetzt noch eine 2. Chance. Ich lese, du hast nur 8 Semester studiert .... ohne jetzt Vorurteile in die Welt setzen zu wollen: Ich denke, da bist du auch insgesamt eher gewissenhaft, fleißig, was die Wahrscheinlichkeit des Durchfallens auch mindert. (Und noch jung...) Und wenn du dich für den Job eignest, hast du schon fast gewonnen.
Viele Grüße Miss pimple
Ich habe nach dem 1. Staatsexamen (Uni in Thüringen) noch einen Aufbaustudiengang (Dipl.-Päd.) absolviert. So begleitete ich meine Freunde nur "randständig" im Referendariat - und sah diejenigen, die nach Niedersachsen gegangen waren, durchfallen. Einer schaffte es auch im 2. Anlauf nicht (Studienseminar Hameln), leitet jetzt eine Musikschule Fröhlich (Franchise-Prinzip). Der andere (Studienseminar Göttingen) schaffte es im 2. Anlauf und freut sich jetzt jeden Tag über seine volle Beamtenstelle an einer schönen Verdener Grundschule.
Das Durchfallen bedeutete für mich schon von vornherein "Dein Thüringer Staatsexamen ist in Niedersachsen nur das Papier wert" und ich bangte in jedem UB, wie ich denn nun "war". Das hat meine UB nicht schlechter gemacht, aber zu so manchem Krach mit Seminarleitern geführt, indem ich sehr, ähm, fordernd auftrat: "Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Bewertung auf einer Skala von 1 bis 5 präzisieren würden!" 
Irgendwann erzählte ich einem meiner FSL den Hintergrund meines aggressiven Auftretens und er lachte nur und meinte, er hätte sich schon viel eher geäussert, hätte er auch nur geringste Bedenken. Naja, das zeigte sich dann auch am Prüfungstag: 1,4 
Insofern: think positive und lass dich nicht von anderen Beispielen abschrecken und dir das - oft auch sehr schöne (huch, steinigt mich nicht!) - Referendariat nicht verderben!
LG, das_kaddl.
Hallo Anja!
Ich würde mich auch nicht verrückt machen lassen! Wenn du meinst, dass es der Beruf ist, den du gerne machen würdest, dann wirst du doch auch alles dranlegen, um es zu schaffen! Lass dich nicht abschrecken von den vielen "schlimmen" Geschichten!
Ich kenne auch viele Geschichten von Studienseminaren, die Freunde von mir aber doch plötzlich nicht so schlimm fanden, als sie dort erstmal angefangen hatten.
LG, Finni
ZitatSalati schrieb am 13.06.2005 17:20:
Naja, was sagt ihr zu einer Durchfallquote von über 25%?
Das ist die Zahl unserer Vorgänger und ich finde es nicht gerade ermutigend...
Hier ist doch wichtig wie gross der Wert 100% ist /geprüfte ect.
wenn 4 geprüft werden ist einer durchgerasselt, da sind 25 % viel, aber sind es weit mehr als vier, dann können 25 % sehr gering werden.
Ich studiere in Berlin und ich kenne nur zwei Fälle persönlich die es nicht geschafft haben.
In Berlin darfst du zwei mal antreten und dann ist feierabend.
Anita
Den letzten Beitrag verstehe ich nicht...
Ich würde doch eher sagen, dass bei einer kleinen "Stichprobe" von nur 4 Personen (wie im ersten Beispiel), überhaupt keine Rückschlüsse gezogen werden können. Jedem Sozialwissenschaftler sträuben sich die Haare zu Berge, wenn bei solchen Sachen auf einer Grundlage von 4 Fällen plötzlich von 100% geredet wird. Das ist zwar theoretisch richtig, aber bei so kleinen Stichproben spielt der Zufall eine viel zu große Rolle, als dass man daraus etwas allgemeines ableiten könnte. Wenn im letzten Jahrgang einer von vier Referendaren in einem Fachseminar durchgefallen wäre, würde ich mir viel weniger Sorgen machen, als bei 25 von Hundert in den Hauptseminaren.
25% sind 25%, und das ist viel.
Egal ob 25% von 1000 Refs oder 25% von 4 Refs.
Aber ist die Durchfallquote echt so hoch? Welches Seminar ist das denn??
Ich war zum Ref ja auch in Niedersachsen und habe selbst erlebt wie Menschen sogar zweimal durchgefallen sind.. aber 25%? Wow..
Sprachlos, Sabi
hmmm, wir mögen etwas vom thema abkommen, aber mein mathematisches herz kann einfach nicht anders :
Zitat25% sind 25%, und das ist viel.
Egal ob 25% von 1000 Refs oder 25% von 4 Refs.
das ist nicht wahr. eine stichprobe von 4 refs ist wirklich nicht gewaltig. leider hab ich jetzt just keinen taschenrechner dabei, aber eine solche erfahrung ist selbst bei einer durchfallquote von 1:100 nichts ungewöhnliches. liegt nun an verschiedenen aspekten, aber das fazit bleibt: wenn von 4 refs einer durchfällt, ist das nicht wirklich eine aussage - erst recht nicht etwas wie "1 von 4 refs fällt durch!".
ein williger mathelehrer könnte ja einmal die wahrscheinlichkeit ausrechnen, dass bei einer durchfallquote von 1/100 bei 4 refs mindestens ein ref durchfällt :D...
EDIT: habs doch mal ausgerechnet. die wahrscheinlichkeit liegt bei ca. 4 % (a bissel mehr), dass bei einer durchfallquote von 1/100 einer oder mehr von vier refs durchfällt. bei der menge der forenteilnehmern also eine relativ unspektakuläre erzählung. und so kommen wir dann doch wieder zum thema: keine panik! stochastisch gesehen war es relativ wahrscheinlich, dass hier ein forenteilnehmer eine solche schauergeschichte kennt.
Hallo du mathematisches Herz
Also ich hab das bei Salati so verstanden, dass es ein Seminar gibt, dass eine Durchfallquote von 25% hat, wobei es dann doch egal ist, wie viele Refs es gibt, solange immer 25% durchfallen.
Und das ist dann viel. Wegen mir nicht mathematisch, sondern menschlich, logisch, verständlich.. was auch immer
Grüße, Sabi
Also, von 100 Refis sind 26 durchgefallen. Mir erscheint das sehr hoch... 
Und: 1/4 bleibt in meinen Augen 1/4 (=viel), egal, wie viele die 100% sind... 
ich gebe zu bedenken: wenn ein Referendar antritt und durchfällt, beträgt die Durchfallquote 100 %. Das zu verallgemeinern würde bedeuten, dass niemand das Referendariat erfolgreich beendet
Ohne die mathematischen Überlegungen hier auf die Spitze treiben zu wollen...
Sollte es tatsächlich irgendwo ein Seminar geben, das regelmäßig 25% Durchfallquote hat, dann fände ich das grotesk - so viele schlechte Refs kann es eigentlich nicht geben, da sollte doch eine Aufsichtsbehörde einschreiten!
Dies schließt natürlich nicht aus, dass es auch mal einen Jahrgang mit 25% Durchfallquote geben könnte, vor allen Dingen dann, wenn der Jahrgang zahlenmäßig klein ist.
Bei dem mir bekannten Seminar schließen pro Halbjahr zwischen 20 und 40 Absolventen ab, wobei maximal 1 bis 2 Personen durchfallen, oft auch niemand. Solche Zahlen halte ich für realistisch, gleich welcher %-Anteil errechnet werden könnte.
Andreas
Ich wollte mich eigentlich nicht an dieser Zahlenschlacht beteiligen. Jeder Ref, der durchfällt, hat eine schlimme Zeit vor und hinter sich und es ist eigentlich unverantwortlich als Ausbildungslehrer, Seminarleiter etc. so etwas zuzulassen. Auch ich kenne eine Ausnahme, die sich wirklich nicht eignete, nach einem Jahr das Ref abbrach und in eine Ausbildung gegangen ist. Das Ganze lief aber ohne den Psychoterror ab, den einige zwei Jahre lang ertragen.
Ich hatte das Pech an einem Seminar gelandet zu sein, wo pro Hauptseminargruppe 1-2 Leute rausgekickt werden sollten. Das war kein großes Geheimnis, die Statistik der Vorgänger-Refs ließ sich leicht nachrechnen. Die BezReg versteckte sich in lapidaren Ermahnungen bzw. ließ sich 'überzeugen', dass zu viele und viele ungeeignete Referendare Zeit und Geld kosten! Auch den Jahrgängen nach meiner Zeit erging es nicht besser, obwohl sie insgesamt viel weniger waren. Die Macht der Gewohnheit oder gewohnte Macht ...
Talida
ZitatSalati schrieb am 14.06.2005 21:04:
Also, von 100 Refis sind 26 durchgefallen. Mir erscheint das sehr hoch...
Und: 1/4 bleibt in meinen Augen 1/4 (=viel), egal, wie viele die 100% sind...
DAS erscheint mir auch sehr hoch! Wow!
Und ja 1/4 ist 1/4 ist 1/4 ist 1/4 ...(oder wie war das mit der Rose..) und ist viel.
Sabi
