Angst vor Klassenfahrt

  • Zu Teil 1: Wenn es freiwillig ist, was ich gut finde, fährt Kollege A mit Klasse A einmal, und wenn er möchte, freiwillig mit Klasse B ein zweites Mal. Wenn er nicht möchte, und der Klassenlehrer B auch nicht (aus welchen Gründen auch immer, die interessieren erstmal auch nicht, denn es ist a freiwillig!), dann fährt Klasse B eben dieses Jahr nicht auf Klassenfahrt. Dafür macht Kollege B vielleicht mehr Ausflüge, einen Leseabend, einen Tag Erlebnispädagogik im Wald o.ä.

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich alles irgendwie ausgleicht. Und dass jede Klasse irgendwie und irgendwann mal eine Klassenfahrt macht. Mit Lehrern, die das gerne machen und bei denen keine Gründe (egal welche!) dagegen sprechen.

    Wenn das so ist, ist das sicherlich toll. Leider gibt es aber den Type Lehrkraft, der weder das eine noch das andere macht ...

  • Meine Bereitschaft wird dann quasi aktiviert, wenn ein Kind mich nachts weckt, oder wie soll ich mir das vorstellen? Und wenn nix ist, dann hatte ich keine Bereitschaft? Ist doch Quatsch. Während meiner zwei letzten Klassenfahrten wurde ich jeweils in zwei von vier Nächten von Kindern mit berechtigten Anliegen geweckt. Auf der einen Klassenfahrt hatte ich zusätzlich ab Nacht zwei ein Kind als "Mitschläfer" im zweiten Bett in meinem Zimmer. Tagsüber ist man bei den Kurzen eigentlich auch fast immer Ansprechpartnerin. Ausgleichen im Rahmen der ungebundenen Arbeitszeit? Keinen Unterricht vorbereiten? Hefte nicht nachgucken? Elterngespräche reduzieren? Ich war in den letzten 20 Jahren alle zwei Jahre auf Klassenfahrt (keine Dienstpflicht) und hab da noch ne Rechnung offen.. Mir fällt als realistische Ausgleichsmöglichkeit echt nur der Verzicht auf aufwändige AGen und Fortbildungen ein. Damit baue ich gerade eigenverantwortlich meine Corona-Überstunden ab.

    Grundsätzlich sollte die Arbeitszeit ja schon in deiner wöchentlichen Arbeitszeit mit eingerechnet sein. Du müsstest also nichts reduzieren. Dass das in der Praxis vielleicht nicht stimmt, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Dann wäre aber auch genau das, das Argument nicht zu fahren.


    Zur Dienst-Bereitschaft: Weißt du eigentlich wie das bei Feuerwehrleuten, Ärzten, etc. läuft? Wir reden hier von 5 Tagen vielleicht alle 4 Jahre. Das wäre dann ein Tag pro Jahr. Außerdem habe ich durchaus genug entspannte Klassenfahrt erlebt. Die meisten Klassenfahrten waren in der Summe deutlich entspannter als eine Woche Unterricht.

  • Tom123

    Die Feuerwehr hat 12 Stundenschichten. Innerhalb dieser Zeit werden auch Wartumgearbeitet etc. erledigt. Sind diese erledigt und liegen keine Einsätze vor, kannst Du Dich auch Mal aufs Ohr legen, speziell in den Nachtschichten. Die gesamten 12 h zählen als Arbeitszeit. Im Monat hast Du dementsprechend ca. 15 Schichten.


    Das mit den alle 4 Jahe habe ich in der Sek 1 anders erlebt. Da Du nicht nur mit der eigenen Klasse fährst, sondern auch als zusätzliche Unterstützung bei anderen KuKs mitfährst, erwischt es Dich alle zwei Jahre. Je nachdem wie das Kollegium zusammengesetzt ist (z.b. bei vielen Schwerbehinderungen im Kollegium) auch öfter. Du erlebst es als Erholsam. Im späteren Alter kann sich dieses Blatt ganz schnell wenden, weil vielleicht irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo Du nicht mehr mehrere Tage durchmachen kannst, sondern auf Erholungsphasen dringend angewiesen bist.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Im späteren Alter kann sich dieses Blatt ganz schnell wenden, weil vielleicht irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo Du nicht mehr mehrere Tage durchmachen kannst, sondern auf Erholungsphasen dringend angewiesen bist.

    Warum denn immer dieser Mythos von "mehrere Tage durchmachen"? Vielleicht ist der Ansatzpunkt dann, die Art und Tagesstruktur der Fahrt deutlich anders zu planen. Ich konnte bisher auf jeder Klassenfahrt ausreichend schlafen (ehrlich gesagt mehr als mit kleinen Kindern zu Hause) und hatte genau wie meine Schülerinnen und Schüler genügend Freizeit im Programm, bei dem ich nicht gerade Aufsicht führen musste. Das bedingt eine entsprechende Vorauswahl der Fahrtziele und des Programms sowie gute Absprachen mit anderen Begleitpersonen, ist aber möglich.


    PS: Ich kenne übrigens auch den Typus Lehrkraft, die sich nachts mit einem Buch auf den Flur setzt und dort bis um 4 oder um 5 Nachtwache hält. Mal abgesehen davon, dass das nur eine Scheinsicherheit schafft, ist das rechtlich überhaupt nicht notwendig und auch vom Dienstherrn nicht erwartet. Bei solchen Aktionen handelt es sich daher gerade nicht um (angewiesene) Mehrarbeit, sondern um ein relativ sinnloses Privat"vergnügen".

  • Also wir haben sowohl Entlastungsstunden als auch Sozialpädagogen. Dazu PMs. Gerade in der Corona-Zeit hat das Land nun wirklich im Bereich Personal viel möglich gemacht.

    Ja, total, die PMs, die eigentlich zur Förderung angedacht waren, setzten wir ein, um an der Hälfte der Tage die Notbetreuung besetzen zu können, jetzt gehen sie in den Unterricht zur Aufsicht, da es anders nicht möglich ist, die Pflichtstunden zu besetzen. Im Übrigen bekommt jede Schule EINE, maximal ZWEI a 6 Stunden, ungelernte erteilen 10 Std.


    Für die anderen PM gibt es seit dem Sommer neue Verträge und die PMs für die Vertretung dürfen genau 6 Stunden in der Woche fest eingesetzt werden. Damit kann man nicht einmal eine Vollzeitlehrkraft ersetzen, geschweige denn 2.


    Das Land schafft den Unterricht ab, weil keine Vertretung vorhanden ist, schon gar nicht, wenn die Schule nicht optimal versorgt ist und noch weit weniger, wenn man nicht die schöngerechneten Stunden unter den Tisch fallen lässt.


    Du gehst von eurer guten Versorgung aus und von BuFdis und SozialpädagogInnen und PMs, die du alle einsetzen möchtest und zur Verfügung hast, zudem Entlastungsstunden, weil das Land damit angeblich so großzügig ist.

    Wenn es so üppig ist, kann eure SL (und du gehörst dazu) selbst organisieren, dass alles gerecht verteilt wird.


    Aber weil ihr es trotz bester Ausstattung nicht schafft, das, was vorhanden ist, gerecht zu verteilen, forderst du eine Dienstpflicht, damit auch ja jedeR auf Klassenfahrt fahren muss, womöglich ohne Ausgleich und auch an Schulen, die nicht im Mindesten eure Ausstattung haben.


    Ich empfehle dir die Konferenz mit Dezernenten, SL und Personalräten, in denen alljährlich dargelegt wird, wie knapp Schulen versorgt sind.


    Und ja, erkundige dich bei Pflegerinnen oder Ärztinnen, wie viele 24-h-Schichten sie am Stück im KKH ableisten dürfen und wie viele davon sie unentgeltlich absolvieren.

  • Du gehst von eurer guten Versorgung aus und von BuFdis und SozialpädagogInnen und PMs, die du alle einsetzen möchtest und zur Verfügung hast, zudem Entlastungsstunden, weil das Land damit angeblich so großzügig ist.

    Wenn es so üppig ist, kann eure SL (und du gehörst dazu) selbst organisieren, dass alles gerecht verteilt wird.


    Aber weil ihr es trotz bester Ausstattung nicht schafft, das, was vorhanden ist, gerecht zu verteilen, forderst du eine Dienstpflicht, damit auch ja jedeR auf Klassenfahrt fahren muss, womöglich ohne Ausgleich und auch an Schulen, die nicht im Mindesten eure Ausstattung haben.


    Ich glaube, dass du gerade zwei Dinge komplett durcheinander wirfst.


    Zu 1) Der Unterrichtsversorgung

    Mir ist durchaus bewusst, dass es momentan landesweite Probleme gibt. Aber die letzten 10 Jahre war keineswegs so, wie von dir dargestellt. Wir hatten an den Grundschulen in den letzten 10 Jahren fast durchgehend eine Unterrichtsversorgung von rund 100%. Das reguläre Unterricht von PMs erteilt wird, ist weder erlaubt noch vorgesehen. Wir haben momentan durch Corona rund 15 zusätzliche PM Stunden. Dazu noch die 4 Stunden für die Schulleitung. Die PM-Stunden sind natürlich von der Größe der Schule abhängig.

    Förderunterricht ist vom Land sowieso nur begrenzt vorgesehen. Und auch in den Bereichen fehlen uns natürlich Stunden. Selbstverständlich bin ich komplett bei dir, dass wir zu wenig Stunden bekommen.


    Zu 2) Klassenfahrten

    Die Frage der Klassenfahrten ist doch unabhängig von der Frage der Stunden. Wenn eine Schule keine Stunden hat, findet halt keine Klassenfahrt statt. Da sind wir doch einer Meinung. Das Problem ist aber doch, dass die Landesregierung die Schulen auffordert Klassenfahrten zu machen aber nicht das Personal bereit stellt. Es hilft auch nichts, wenn wir eine gute Unterrichtsversorgung haben aber Lehrkräfte nicht bereit sind mitzufahren. Es muss ja auch keine Klassenfahrten geben. Dann soll das klar sagen, dass Klassenfahrten nur Bonus sind. Statt dessen werden die Schulen unter Druck gesetzt, auf Klassenfahrt zu fahren. Da es aber keine Pflicht ist, zieht man sich entweder den Unmut von Schülern und Eltern zu oder einige müssen freiwillig Extraaufgaben übernehmen.

  • Tom123

    Die Feuerwehr hat 12 Stundenschichten. Innerhalb dieser Zeit werden auch Wartumgearbeitet etc. erledigt. Sind diese erledigt und liegen keine Einsätze vor, kannst Du Dich auch Mal aufs Ohr legen, speziell in den Nachtschichten. Die gesamten 12 h zählen als Arbeitszeit. Im Monat hast Du dementsprechend ca. 15 Schichten.

    Ähm, anscheinend sind das überwiegend 24h Dienste. Mein Nachbar hat das zu mindestens auch.

    https://www.mdr.de/nachrichten…itteldeutschland-100.html

    Das mit den alle 4 Jahe habe ich in der Sek 1 anders erlebt. Da Du nicht nur mit der eigenen Klasse fährst, sondern auch als zusätzliche Unterstützung bei anderen KuKs mitfährst, erwischt es Dich alle zwei Jahre. Je nachdem wie das Kollegium zusammengesetzt ist (z.b. bei vielen Schwerbehinderungen im Kollegium) auch öfter. Du erlebst es als Erholsam. Im späteren Alter kann sich dieses Blatt ganz schnell wenden, weil vielleicht irgendwann der Zeitpunkt kommt, wo Du nicht mehr mehrere Tage durchmachen kannst, sondern auf Erholungsphasen dringend angewiesen bist.

    Ich mache nicht, die Tage durch. Ab Zeitpunkt x ist Nachtruhe. Wer meint, dass er die Nächte durchmachen muss, fährt am nächsten Tag nach Hause. Ich finde es auch vollkommen ok, wenn Kollegen aus gesundheitlichen Gründen z.B. Alter nicht fahren können. Dazu ist auch eine Frage der Rahmenbedingungen. Gibt es Bufdis, die mitfahren? Gibst es Elternteile, die man sinnvoll mitnehmen kann? Aber wie bereits gesagt, ich fänd es überhaupt nicht schlimm, wenn man sagt, dass man nicht auf Klassenfahrt fährt. Mein Problem ist, dass das Land Klassenfahrten fordert ohne das Personal bereitzustellen. Am Anfang der Diskussion kam die Aussage, dass es in Nds. total toll wäre, dass es freiwillig ist. Aber das ist es halt nicht. Es führt nur dazu, dass man mehr oder minder genötigt wird trotzdem zu fahren und sich einzelne Lehrkräfte aber nicht beteiligen. Und zu sagen, wir fahren nicht oder nur mit manchen Klassen, ist auch keine gute Lösung. Man zieht sich den Unmut von Eltern und Landesschulbehörde zu.

  • Wir fahren seit ein paar Jahren nicht, bei uns hat noch keine Landesschulbehörde gemeckert, ich jedenfalls habe davon nichts gehört.

    Aber vielleicht hält sie sich bedeckt, da die Unterrichtsversorgung nicht bei 100% liegt oder nur durch mehr Abordnungen als Stammpersonal. Die könnten sich ja dann die Klassenfahrtstage wie die Wochentage teilen.

  • Naja, die Landesschulbehörde reagiert ja erst wenn sich Eltern beschweren. Aber wir haben tatsächlich schon das Problem, dass der Schulelternrat auf der Matte steht, wenn eine Klasse nicht fahren will. Außerdem stehen viele Schulen auch im Wettbewerb mit den anderen Schulen um die Schüler.

  • Es führt nur dazu, dass man mehr oder minder genötigt wird trotzdem zu fahren und sich einzelne Lehrkräfte aber nicht beteiligen.

    Es gibt also Kolleginnen, die sich nicht nötigen lassen. Sehr schön.

    Man zieht sich den Unmut von Eltern und Landesschulbehörde zu.

    Der tut nicht weh.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Tom123: Vielleicht hast du in den Herbstferien ja mal Luft, um über deine Rolle als SL nachzudenken. Du bist der in der Sandwichposition, der nix zu sagen hat, aber für alles verantwortlich ist. Die Bestimmungen sind so wachsweich, damit die Konflikte auf deinem Schreibtisch landen und nicht weiter oben. Ergo ist es nicht dein Job, es allen recht zu machen.


    Wenn es tatsächlich einen Wettbewerb um die Schüler geben sollte, bist du gut beraten, wenn du mit deinem Kollegium ausarbeitest, wo eure Stärken liegen und das dann nach außen vertrittst. Wem Klassenfahten wichtiger sind als ein gutes Klima an der Schule und ein realistisches pädagogisches Konzept mit Hand und Fuß, der soll seine Kinder halt an der Nachbarschule anmelden. Du sprichst und denkst grade nicht sehr wertschätzend von deinen Kollegen. Das ist keine gute Werbung für deine Schule.

  • Ratatouille


    Rightyright. Ich formuliere es mal etwas anders. Solche Schulleitungen (wahlweise Abteilubgsleitungen oder andere Strukturelemente) sind ein echtes Problem. Sie wollen es allen recht machen. Nur ihren Kolleginnen nicht, die werden verheizt.


    Die angebliche Konkurrenz zwischen Schulen ist ohnehin eine völlig absurde Idee. Keine Ahnung, warum man sich so etwas einreden lässt.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ratatouille


    Rightyright. Ich formuliere es mal etwas anders. Solche Schulleitungen (wahlweise Abteilubgsleitungen oder andere Strukturelemente) sind ein echtes Problem. Sie wollen es allen recht machen. Nur ihren Kolleginnen nicht, die werden verheizt.


    Die angebliche Konkurrenz zwischen Schulen ist ohnehin eine völlig absurde Idee. Keine Ahnung, warum man sich so etwas einreden lässt.

    Da in den letzen 6 Jahren 2 BKs in unserem nahem Umfeld geschlossen wurden und wir die "Reste" geerbt haben, finde ich die Konkurrenz durchaus realistisch. Aber natürlich sollte man sich nicht durch Mega-viele Fahrten auszeichnen, sondern durch seine pädagogische und (an BKs besonders) fachliche Arbeit. Der Rest ist maximal das Sahnehäubchen.

  • Ratatouille


    Rightyright. Ich formuliere es mal etwas anders. Solche Schulleitungen (wahlweise Abteilubgsleitungen oder andere Strukturelemente) sind ein echtes Problem. Sie wollen es allen recht machen. Nur ihren Kolleginnen nicht, die werden verheizt.


    Die angebliche Konkurrenz zwischen Schulen ist ohnehin eine völlig absurde Idee. Keine Ahnung, warum man sich so etwas einreden lässt.

    Ich finde die Aussage mit ihrem Absolutheitsanspruch problematisch, zumal du bezogen auf Tom123 vollkommen verkennst, dass in NDS keine Pflicht zur Teilnahme an Klassenfahrten besteht. Lehrkräfte werden auch nicht verheizt, wenn sie doch an Fahrten teilnehmen, diese gehören (in den meisten Bundesländern) zur Dienstpflicht und sind in der Arbeitszeitberechung bereits enthalten.


    Im Übrigen gibt es durchaus Konkurrenz um Schülerzahlen zwischen benachbarten Schulen, bei der es am Ende nicht nur um eine Zahl auf dem Papier geht, sondern auch darum gehen kann, ob bestimmte Profile der Schule weitergeführt werden können und v.a. ob Stellen gehalten werden können oder Lehrkräfte abgeordnet werden müssen. In seltenen Fällen geht es dabei auch um den Fortbestand einer Schule. Eine gute Schulleitung hat das auf dem Schirm und kämpft - auch im Sinne ihrer Lehrkräfte - mit diesen zusammen darum, den Standort und die Stellen halten zu können.

  • Ratatouille


    Rightyright. Ich formuliere es mal etwas anders. Solche Schulleitungen (wahlweise Abteilubgsleitungen oder andere Strukturelemente) sind ein echtes Problem. Sie wollen es allen recht machen. Nur ihren Kolleginnen nicht, die werden verheizt.


    Die angebliche Konkurrenz zwischen Schulen ist ohnehin eine völlig absurde Idee. Keine Ahnung, warum man sich so etwas einreden lässt.

    Wau, du bist nicht nur Experte für Grundschulen sondern kennst auch unsere Schule gut. Ich glaube, dass an unserer Schule sehr viel sehr gut läuft. Bei uns wird auch niemand verheizt. Wie kannst du es dir rausnehmen aus der Entfernung aufgrund einiger Forenbeiträge so etwas zu beurteilen?


    Der Ausgangspunkt der Aussage war die Aussage, dass die Freiwilligkeit in Nds. das Problem der Klassenfahrt löst. Du kannst als Berufsschullehrer aus NRW sicherlich besser beurteilen aber bei uns Niedersachsen löst es das Problem nicht. Das hat auch überhaupt nichts mit der konkreten Situation an der Schule zu tun. Die Frage ist, ob eine politische Entscheidung in Nds sinnvoller ist.


    Es gibt keine Konkurrenz zwischen den Schulen? Du bist vollkommen weltfremd. In den Grundschulen mag das noch teilweise hinbekommen. Aber auch da haben wir schon Schulen, die sich beschweren, wenn ihnen die Schüler abhanden kommen. Spätestens in den Sek I Bereich gibt es oft Konkurrenz um die Schüler. Zu mindestens dann, wenn Schülerzahlen zurück gehen und man um seine Schule fürchtet. Wenn Du natürlich die einzige SEK 1 Schule weit und breit bist oder eine BBS ist das etwas anderes. Aber beispielsweise dort, wo IGSen und Gymnasium und Realschulen aufeinandertreffen sieht das ganz anders. Oder meinst du den ganzen Kram mit Tag der offenen Tür, Schnupperwoche, Schnupperunterricht, Bläserklassen, ... macht man nur um die Schüler ausreichend zu informieren? Sobald die Zahlen sinken und die ersten Kollegen vor der Abordnung stehen, sieht das ganz schnell anders aus. Oder wenn Schulen geschlossen werden sollen. Aber das ist wahrscheinlich nur eine absurde Idee von mir. In Wirklichkeit gibt es so etwas natürlich überhaupt nicht.

  • Wau, du bist nicht nur Experte für Grundschulen sondern kennst auch unsere Schule gut.

    Nein. Beides nicht. beides habe ich auch nie behauptet oder sonstwie in Anspruch genommen. Und auch wenn es schwer fällt: kannst du bei der Sache bleiben und weniger gegen einzelne Personen stacheln? Erste Maßnahme wäre, dass du mir nichts unterstellst. Danke.

    Ich glaube, dass an unserer Schule sehr viel sehr gut läuft.

    Schön. Interessiert mich aber als Einzelfall nicht.

    Bei uns wird auch niemand verheizt.

    Kann ich nicht beurteilen, finde ich als Einzelfall auch nicht interessant. Ich habe den Eindruck — korrigiere mich, wenn ich mich irre — dass es dir lieber wäre, wenn man die Kolleginnen in Niedersachsen zu Klassenfahrten dienstverpflichten könnte, um mehr Fahrten anbieten zu können. Damit hätten jene einen echten Nachteil gegenüber der derzeitigen freiwilligen Regelung. Es wäre leichter, sie zu verheizen.

    Wie kannst du es dir rausnehmen aus der Entfernung aufgrund einiger Forenbeiträge so etwas zu beurteilen?

    Gar nicht. Ich habe mich nirgends und nie zu „deiner“ Schule geäußert. Die interessiert mich — wie gesagt — nicht.

    Der Ausgangspunkt der Aussage war die Aussage, dass die Freiwilligkeit in Nds. das Problem der Klassenfahrt löst.

    Äh, ah, äh?

    Du kannst als Berufsschullehrer aus NRW sicherlich besser beurteilen aber bei uns Niedersachsen löst es das Problem nicht.

    Ich bezweifle, dass es ein Problem gibt. Die Freiwilligkeit ist die optimale Lösung für die Kolleginnen. Wer Lust hat, fährt. Die anderen werden nicht belästigt. Ich habe auch nicht den Eindruck, dass in Niedersachsen insgesamt zu wenig gefahren wird.


    Das „Problem“ wird darüber konstruiert, dass einige meinen, mehr fahren lassen zu wollen, als Personal freiwillig dazu bereit ist. Dann rattert die Rübe, wie man Leute gegen ihren Willen dazu bringt. Das empfinde ich den Genötigten gegenüber als äußerst mies.


    Und nur am Rande. Ich bin kein Berufsschullehrer und ich komme nicht aus NRW.

    as hat auch überhaupt nichts mit der konkreten Situation an der Schule zu tun. Die Frage ist, ob eine politische Entscheidung in Nds sinnvoller ist.

    In Niedersachsen gab es eine politische Entscheidung für die Freiwilligkeit. Diese halte ich aus Sicht der Lehrerinnen für sehr fair. Jede andere Regelung benachteiligte einen Teil (entweder weil er nicht mehr fahren darf oder weil er fahren muss).

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

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