Corona und eigene Kinder

  • Ich kotze mich ja regelmäßig in den andren Freds über die Situation meiner eigenen Kinder (oder die von Freunden) aus. Nun dachte ich mir, dass ein eigener Thread vielleicht sinnvoll wäre. Naja, ich werde sehen, ob das hier läuft und ein Bedarf oder doch nicht notwendig ist.

    Ich stelle mir vor, dass wir uns schreiben, wenn jemand das Bedürfnis hat, sich auszukotzen, wenn jemand spezifische Fragen zu Impfung oder Erkrankung oder wenn man sich vielleicht gegenseitig irgendwie Hilfe anbieten möchte.

    Mich treibt gerade die Frage um, ob ich mein 9-jähirges Kind off-label impfen lassen sollte. Der Arzt hat es von sich aus vorsichtig und zurückhaltend angesprochen und heute denke ich, ja, das wäre sinnvoll. Um auch Quarantänen zu entgehen, der Krankheit aber sowieso (wobei ich die Wahrscheinlichkeit einer schweren (Folge-) Erkrankung als äußerst gering halte, but who knows).

    Momentan wird bei meinen Kindern (5 und 9) reihenweise alles abgesagt, was vorher versprochen wurde und das frustriert. Zudem ist großes Kind in der 4. Klasse und ja, dann hatte es 3 Jahre Schule mit Corona... Es ist ein guter Schüler, das Kind, aber langsam schwindet die Motivation, wenn Schule NUR noch lernen ist, nur noch arbeiten, alles andre wird abgesagt (und dann immer die Enttäuschung auffangen).

    Das kleinere Kind hatte dann seine 3 Kindergartenjahre mit Corona. Ich schrieb ja bereits, dass die Schuleingangsuntersuchung gestrichen ist. Ich kenne das ja vom großen Kind, da kommt nicht viel rum, aber wir Narren haben es dem kleinen Kind halt schon erzählt, dass das sein wird und so weiter. Und es freute sich darauf. Wir werden einen Ersatz finden (die Oma war Grundschullehrerin, die wird so eine "Untersuchung" dann machen mit kleinen Tests, damit es gefühlt eine solche Untersuchung hat).

    Wo sind eure Baustellen und wo braucht ihr Hilfe und was hilft euch? Geht ihr zZ ins Schwimmbad?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das mit der Schuleingangsuntersuchung (auch wenn ich die U's beim Kinderarzt und die Gespräche und Beobachtungen in der Kita wichtiger fand) ist natürlich schade, wenn das Kind sich drauf gefreut hat. Meine waren damals ganz stolz, "bestanden" zu haben bzw. Lob zu bekommen, was sie alles schon so gut können. Finde ich eine nette Idee, dass ihr das mit der Oma nachholt.


    Ich persönlich empfinde den Moment als puren Stress, in dem ich zweimal wöchentlich die Mail mit dem Pooltest-Ergebnis (Kind 2 ist in der Grundschule) bekomme, auch wenn ich die PCR-Pooltestung an sich super finde. Die war jetzt schon 3x positiv ("schon" ist gut, es gibt sicher Klassen, wo das noch öfter der Fall war) und dann wartet man geschlagene 5-7 Stunden bis zum Einzelergebnis. In der Zeit gehen einem ungefähr 10 Szenarien durch den Kopf, wie der nächste Tag nun weitergeht und wie man sich organisiert bzw. wann man überhaupt anfängt sich zu organisieren, während der eigene Job und der des Vaters ja auch weiterläuft; ich schlafe dann auch meist schlecht. Wenn das Einzelergebnis negativ ist, erfährt man erst morgens, ob das eigene Kind Kontaktperson ist und ob es nun daheim bleibt oder zur Schule darf.

    Bei Kind 2 gucke ich 3x die Woche, wenn ich schon in der Schule bin, ab 8:15 aufs Handy, ob die Schule sich evtl. wegen eines positiven Schnelltest meldet...


    Würdest du dein u12-Kind mit der vollen Dosis impfen lassen wollen? Ich würde Kind 2 sofort die Kinder-Dosis verpassen lassen, kenne aber bisher nur einen Arzt (immerhin), der das direkt nach der Zulassung machen würde und da müsste ich auch erst einen Termin bekommen.. Aber da die Impfstoffe erst kurz vor Weihnachten verfügbar sein sollen, ist das frühestens im Januar ein Thema.

    Kind 2 wird im Dezember 12 und hat einen Impftermin. Es kommt mir noch so eeeeewig lange vor bis dahin und ich hoffe, dass es sich Corona nicht noch vorher einfängt.

    Die Kinder lasse ich impfen, um einen möglichen schwereren Verlauf zu vermeiden (auch, wenn ich weiß, dass das bei Kindern selten der Fall ist, aber darauf allein möchte ich mich nicht verlassen), auch mit der Hoffnung, falls es später doch zur Infektion kommt, Langzeitfolgen zu vermeiden und um das Damoklesschwert namens "Quarantäne" zu verscheuchen.


    Und dann stellt sich v.a. wegen der Kinder ja die Frage: Was machen wir an Weihnachten. Wir sind ja schon letztes Jahr zu Hause geblieben (wir sind sonst immer zu den Großeltern gefahren) und das fanden sie schon schade und mir tat es Leid. Allerdings sind die Großeltern geimpft und bis Weihnachten wohl auch geboostert, was die Sache natürlich einfacher macht und weshalb wir es wohl wagen werden. Dennoch ist es ein komisches Gefühl bei der Situation!

  • Ich kann nicht viel zu eigenen kleineren Kindern sagen, weil meine eigenen Kinder Jugendliche sind und daher schon lange geimpft, sie müssen derzeit nicht mehr in Quarantäne und die Situation, dass wieder mal ein Selbsttests in einer Klasse positiv war, verliert dadurch auch etwas seinen Schrecken. Natürlich tut es mir für sie sehr leid, dass diese unbeschwerte Jugendzeit, wo man ja gerne mit Freunden um die Häuser zieht und sich generell etwas ausprobiert und auch austobt, irgendwie einfach ausfällt. Beim großen Kind wurde letztes Jahr die Abschlussfahrt gestrichen, beim zweiten Kind fällt dieses Jahr die Klassenfahrt aus, verständlich, aber dennoch einfach nur schade, eine Erfahrung, die verloren ist. Gerade die Abschlussfahrt. Sowas kommt halt nicht wieder.


    Ich kann überhaupt nicht einschätzen, ob ich sie hätte impfen lassen, wenn sie erst ca 9 Jahre alt wären, aber da der Impfstoff in einigen Ländern ja bereits zugelassen ist, hätte ich wahrscheinlich einen Termin gemacht, sobald der Kinderarzt impft.

  • Ich habe mir angewöhnt, meinem Sohn (8) erst ganz kurz vorher von Veranstaltungen oÄ zu erzählen, damit die Enttäuschung nicht so eine riesige Rolle in seinem Leben spielt. Weiß nicht, ob das so schlau ist, aber ich habe im Moment selbst nicht mehr so die Kraft, dass dann immer wieder aufzufangen. Das ewige Damoklesschwert der WhatsApp morgens um 6.30 (früher sind bei uns die Pooltest-Ergebnisse nicht da), die einen sofort auf unbestimmte Zeit ans Haus fesselt, stresst mich auch sehr. Im Moment geht es ansonsten, weil sich mit der beginnenden Weihnachtszeit die schönen Aktivitäten zuhause häufen.

    Aber ich selber kämpfe so sehr mit meiner Wut. Auf die sture Frau Gebauer. Die wissenschaftsfeindlichen und laaaaaaaangsamen Entscheidungen der Politik allgemein. Auf die Karnevalisten und Fußballfans, die hier in Köln einfach machen, als wäre nix. Und manchmal, vielleicht unfair, auch auf die Seniorengruppen, die geimpft und geboostert hier schon lange wieder die Restaurants und Konzerte bevölkern.

  • Also überall das gleiche, es ist zum Heulen. Danke für eure Erfahrungen.

    Die nun gestrichenen Sachen wurden meist von der Schule lange im Voraus angekündigt und ich hab mir immer gedacht, macht das doch JETZT sofort, warum warten, es wird nicht klappen, die Inzidenzen gehen doch EXPONETIELL hoch.

    Zum off-label Impfen: Der Arzt meinte, die "übliche" Kinderdosis sei 1/3 und nach 3 Wochen nochmal 1/3, das sei nun erprobt. Ich meine das auch schonmal gelesen zu haben. Mein Kind wird im Dezember (am 23.) 10 Jahre alt, in meinem Kopf ist es das schon. Ich werde noch mit unsrer üblichen KiÄ sprechen, der andre Arzt war nur ihre Vertretung.

    Wir haben jetzt spontan die Omi mit dem Auto geholt (2h Fahrt einfach), damit die Kinder trotz entfallener Schulhausübernachtung ein tolles Wochenende haben. Mein Mann hat freitags frei und konnte sie holen und dann war es eine Riesenüberraschung, als das große Kind aus der Schule kam, wir haben ihm nichts gesagt. Das hat uns echt das Wochenende gerettet :)

    Vorhin schaute das Kind traurig und ich fragte es: Bist du traurig? Kind: Nein, bin ich nicht. ..... Doch, Mama, zur Zeit bin ich eigentlich immer traurig.

    Und das von einem Kind, das es echt gut hat zuhause (denke ich mal ;) ).

    Wenn ich da an unsre Schüler denke... da sind wir Schule der einizge Rettungsanker, oder?

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Meine Kinder (5 und 8 Jahre) wollen geimpft werden. Der Kleinere plappert das vermutlich nur nach, aber der Große verfolgt Corona sehr intensiv. Als er letzt in der Zeitung gelesen hat, dass die Kinderimpfungen kommen werden, hat er laut Hurra gerufen. Leider impft unser Kinderarzt nur nach Stiko. Ich weiß nicht, ob ich die Energie aufbringe x Kinderärzte abzutelefonieren. Schon bei unserem eigenen Kinderarzt ist es oft eine Sache von zwei Tagen bis man telefonisch überhaupt durchkommt. War die letzten zwei Mal schon glücklich, dass es um keinen Notfall ging, sondern nur ein Termin für U-Untersuchung ausgemacht werden musste. Vermutlich läuft es auf Abwarten hinaus. Hoffentlich initiiert der Kreis hier Impfangebot für Kinder. Für Jugendliche wurde das auch schon vor der Stiko-Empfehlung gestartet.

  • Ich verstehe deinen Unmut, aber ich verstehe nicht, wieso deine Kinder 3 Jahre mit Corona hatten. Es sind doch „erst“ (eigentlich schon, aber bezogen auf einen Post ) 1 Jahr und 8 Monate. Im Frühjahr dann eben 2 Jahre. Ich bin auch genervt, meine Kinder haben auch viel ausfallen lassen. Aber es wird doch nicht besser, wenn ich es schlimmer mache, als es sowieso schon ist ?

  • Corona begann im 2. Schuljahr meines großen Kindes, nun ist es in der 4. Klasse, also 3 Schuljahre mit Corona, beim kleinen Kind begann Corona in ersten Kigajahr und nun ist es in 3. Kigajaht, also die gesamten 3 Jahre kiga coronabestimmt.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Meine Kinder sind Studenten und geimpft, aber es ist trotzdem nicht so wie als wäre kein Corona. An den Unis findet vieles immer noch online statt, wenn man nicht ins Labor muss. Mein Sohn, 3. Semester hat jetzt endlich seit 4 Wochen 3mal die Woche Uni in Präsenz, alles andere war bisher und ist immer noch online. Er hatte fast nicht den Mut, in sein WG Zimmer im Studentenwohnheim zu ziehen, gammelte die ganze Zeit hier herum und hat sich weitgehend zurückgezogen. Als es aufs Abi zuging (in 2020), hatte er eigentlich noch ganz andere Pläne. ... Bin froh, dass er jetzt wenigstens zeitweise in seiner WG und unter Leuten ist.

  • Ich lasse das jüngere Kind impfen, wenn der Impfstoff hier zugelassen ist. Auf irgendwen muss man hören und ich habe zur Geburt der Kinder beschlossen, dass das die STIKO ist.


    Ansonsten fand ich den Lockdown nicht so schlimm. Das große Kind ist eh vor allem auf Discord unterwegs und die wenigen besten Freunde durfte es einzeln regelmäßig treffen. Das jüngere Kind hat gerne mehr Leute um sich, dem wurde es dann irgendwann lang. Jetzt fühlen wir uns aber lockdownerprobt, ein paar Wochen Homeschooling zwischendrin fänd ich persönlich okay für alle Beteiligten.

  • Er hatte fast nicht den Mut, in sein WG Zimmer im Studentenwohnheim zu ziehen, gammelte die ganze Zeit hier herum und hat sich weitgehend zurückgezogen.

    Ich habe gehört, dass dieses Problem des Lähmenden viele junge Erwachsene hatten. Und wer ins Ausland wollte, für den war es auch mehr als frustrierend:(

  • All das muss ja jemand auffangen, all diese emotionalen Tiefschläge, die hunderttausendfach aufgetreten sind - prinzipiell ja alles nicht so schlimm, aber in der Summe dann hatl doch belastend.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die Eltern müssen das auffangen, wie immer halt. Wer vermittelt, dass normal ist, was ist, hilft seinen Kindern am meisten, denke ich.

  • Ich habe gehört, dass dieses Problem des Lähmenden viele junge Erwachsene hatten. Und wer ins Ausland wollte, für den war es auch mehr als frustrierend:(

    Das ist so. Immer wieder wurde alles zurückgefahren, auch z.B. ein längerer Auslandsaufenthalt mit einem Freund.

  • Naja, bei meinen und vermutlich deinen Schülern fangen die Eltern recht wenig auf...

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Meine Kinder sind 12, 7 und 4 Jahre alt. Bei denen ist es so, dass sie wenig unter Corona leiden. Ich wundere mich manchmal selbst, aber es macht ihnen auch nicht viel aus, wenn eine Veranstaltung oder ein Schullandheim abgesagt wird. Die beiden Schulkinder würden gerne wieder ins Homeschooling. Das finden sie besser als in die Schule zu gehen. Wir haben ein Haus mit Garten und viele Kinder in der Nachbarschaft. Vielleicht liegt es daran, dass für die drei die Folgen von Corona keinen so großen Eindruck hinterlassen haben. Meine Frau geht ohnehin nicht gerne aus und fühlt sich insofern ebenfalls nicht sonderlich eingeschränkt seit dem Frühling 2020. Innerhalb der Familie beschäftigt mich die Pandemie mit Abstand am meisten. Die andern nehmen die Entwicklungen mehr oder weniger mit einem Schulterzucken hin.

    Einmal editiert, zuletzt von krabat () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Meine Tochter schrieb in der Zeit v.a. ihre Bachelorarbeit und musste sich auf Prüfungen vorbereiten, da war sie ja zu Hause beschäftigt, Aber ein mehrmonatiges Praktikum, das Teil des Studiums ist, musste mehrmals verschoben werden und fand schlussendlich nur in sehr abgespeckter Form statt.

  • Wir haben 4 Kinder, alle Altersgruppen. Hier sind es auch die Jüngeren, die am lockersten damit umgehen. Wir haben von Beginn an versucht, trotzdem schöne Sachen zu machen. Da mein Mann vor vor einigen Jahre schwer krank war, hatte hier kein Kind eine „unbeschwerte“ Kindheit . Die Kids sind aber trotzdem (oder gerade deswegen) relativ anspruchslos und froh, dass wir seit Beginn Corona keine KH Aufenthalte hatten.

    Ansonsten haben wir versucht, kreativ zu sein. Im Winter waren sie nach dem Homeschooling immer draußen - entsprechende Kleidung und raus! Wir haben uns mit Freunde / Familie zu Wanderungen mit Picknick im Wald getroffen und die Jugendlichen haben das mit Freunden auch gemacht. Statt Weihnachtsmarkt, Glühwein/ Punch Spaziergang durch die beleuchteten Straßen usw. Die Impfung und der Sommer haben dann ja wieder mehr Möglichkeiten geboten und wir haben das auch sehr genutzt und ganz viel draußen gemacht, die Kids im Garten zelten lassen etc. Gerade die Kleinen wissen ja nicht „was sie verpassen“, da sie keinen Vergleich haben. Und wir versuchen das auch nicht so zu thematisieren. Geimpft sind sie nicht, das Thema finde ich auch total schwierig. Mein Kinderarzt würde so eine Impfung jetzt auch nicht durchführen. Denen setzt die Schule und die Unsicherheit zurzeit mehr zu als letztes Jahr der lockdown. Für sie wäre das auch wieder ok für den Winter .

    Ich hoffe, dass deren Schule aus diesem Winter lernt, dass man den Sommer nutzen muss, alle Veranstaltungen dorthin legt und jetzt im Winter eben auch mal draußen etwas Schönes macht. Wir haben als Eltern da z.B. eine Winterwanderung angeregt, mit „Schatzsuche“ statt Weihnachtsfeier. Und vielleicht machen wir dann ein Zeltwochenende im Sommer statt Klassenfahrt…

    Die Großen sind geimpft, die wollten das auch, vor allem, um meinen Mann zu schützen und wieder mehr „Leben“ zu haben. Die machen sich viel Sorgen, um uns und die Großeltern, auch um die Gesellschaft, die Folgen, die Kosten der Pandemie etc. Bei denen finde ich es auch „schlimmer“, dass sie sich nicht altersgemäß ausprobieren können, da fehlt einfach was, was die Familie so nicht gut auffangen kann. Praktikum oder ausgehen, neue Menschen kennen lernen, Uni in Präsenz, große Veranstaltungen sorgenfrei erleben.

  • Ja, es fand ja auch keine Abifahrt, Abiball, Abistreich usw. statt, was der Jüngste so von den großen Schwestern kannte. Dann kein Ausland mit Freunden, dafür Urlaub mit uns an der Ostsee :traenen:, Uni online...Ging ja vielen oder allen so. Hoffen wir, dass es besser wird.

Werbung