Kinderbetreuung und Hauspreise in Coronazeiten

  • Komisch, dass gefühlt 95% der Familien finden, ihr Kind solle sich endlich infizieren, dass man Ruhe habe. Kaum einer behält sein Kind freiwillig zu Hause. (Ich würde die Schulen übrigens dicht machen, damit stehe ich aber allein auf weiter Flur).

  • Komisch, dass gefühlt 95% der Familien finden, ihr Kind solle sich endlich infizieren, dass man Ruhe habe. Kaum einer behält sein Kind freiwillig zu Hause. (Ich würde die Schulen übrigens dicht machen, damit stehe ich aber allein auf weiter Flur).

    Wo finden denn Familien das? Ich kenne zumindest keine Eltern, die sagen "Hoffentlich kriegt er / sie es bald, damit Ruhe ist." Ja, auch bei uns behält so gut wie niemand freiwillig sein Kind zu Hause, aber das hat andere Gründe. Neben der "Die Schule wird schon sicher sein / das ist alles nicht so schlimm"-Fraktion z.T. Angst, dass das Kind zum Außenseiter wird, wenn es zu Hause bleibt. Angst vor Benachteiligung, Überforderung mit dem Homeschooling. Durchseuchung befürwortet zumindest offen niemand. Im Gegenteil - wenn in einer Klasse ein Corona-Fall auftritt, kann man inzwischen damit rechnen, dass mehrere Kinder einige Tage daheim gelassen werden, um vorsichtig abzuwarten, wie die Lage sich entwickelt.

  • Ich kenne zumindest keine Eltern, die sagen "Hoffentlich kriegt er / sie es bald, damit Ruhe ist." Ja, auch bei uns behält so gut wie niemand freiwillig sein Kind zu Hause, aber das hat andere Gründe.

    Gründe hin oder her, wer in Sachsen sein Kind aktuell zur Schule schickt, entscheidet sich für die Infektion, da die Wahrscheinlichkeit hier sehr groß ist.


    Und ich kenne Eltern, die sich und die großen Kinder geimpft haben, aber bei den Kleinen sagen, es sei nicht nötig, weil die symptomlos erkrankten. Und bislang scheint es sich ja auch so abzuzeichnen.

  • Gründe hin oder her, wer in Sachsen sein Kind aktuell zur Schule schickt, entscheidet sich für die Infektion, da die Wahrscheinlichkeit hier sehr groß ist.

    Ziemlich vermessen, dass allen Eltern zu unterstellen.

  • Komisch, dass gefühlt 95% der Familien finden, ihr Kind solle sich endlich infizieren, dass man Ruhe habe. Kaum einer behält sein Kind freiwillig zu Hause.

    Welches Bundesland?

    Oder gar eine bestimmter Stadt-/Landkreis?

  • Gründe hin oder her, wer in Sachsen sein Kind aktuell zur Schule schickt, entscheidet sich für die Infektion, da die Wahrscheinlichkeit hier sehr groß ist

    Oder beide Eltern/Alleinerziehende müssen eben arbeiten und haben keine Betreuung für die Kids :engel:

  • Die Situation an verschiedenen Schulen ist sehr unterschiedlich, vielleicht kann man diese "die Eltern riskieren die Gesundheit ihrer Kinder" Rhetorik mal etwas abrüsten.

    Wir hatten in den letzten 3 Wochen 3 Coronafälle bei 1200 Schülern und Lehrern, ich hatte seit den Herbstferien 0 Kontakte zu positiv getesteten Schülern.

  • Und auch die nehmen die Infektion billigend in Kaufbei diesen Inzidenzen.

    Was wäre da deine Lösung? Kündigen? Und von Luft und Liebe leben?
    Auch wenn einem die Gefahr der Ansteckung bewusst ist, kann man nicht einfach mal ein paar Wochen nicht arbeiten gehen. Zumindest nicht jeder. Auch ich als Lehrerin könnte das nicht einfach entscheiden, bis Weihnachten nicht arbeiten zu gehen.

  • Sag mal, Karuna, kannst du mal über den Tellerrand rausschauen? Mal ein bisschen weiterdenken, sich in Mitmenschen reinversetzten? Wir sind nicht im Takatukaland, nicht jeder hat die Möglichkeit Kinder Zuhause zu lassen. Und trotzdem soll es Eltern geben, die eine Infektion nicht billigend in Kauf nehmen, stell dir das mal vor!

  • Man will halt seinen Kuchen essen und gleichzeitig auch behalten. Da stört es nur, solche einfachen Tatsachen auszusprechen. Was ist so schwer daran zuzugeben, dass man zur Existenzsicherung die Ansteckung seiner Kinder billigend in Kauf nimmt? Man kann sich ja die Verantwortung immerhin mit den staatlichen Stellen teilen, die es verabsäumt haben die Inzidenzen unter Kontrolle zu halten.


    Nur weil man eine nachvollziehbare persönliche Motivation für etwas hat, heißt das nicht, dass der beschrieben Umstand sich in Luft auflöst.

  • Nymphicus: Was würdest du denn tun, wenn du ein Grundschulkind in Sachsen hättest? Als Lehrer könntest du ja jetzt auch nicht einfach so zur Betreuung zu Hause bleiben. Was wäre deine Lösung???

  • Nymphicus: Was würdest du denn tun, wenn du ein Grundschulkind in Sachsen hättest? Als Lehrer könntest du ja jetzt auch nicht einfach so zur Betreuung zu Hause bleiben. Was wäre deine Lösung???

    Nymphicus' Ding sind eher die großen gesundheit- und gesellschaftswissenschaftlichen Visionen, weniger der alltägliche Kleinkram.

  • Nymphicus: Was würdest du denn tun, wenn du ein Grundschulkind in Sachsen hättest? Als Lehrer könntest du ja jetzt auch nicht einfach so zur Betreuung zu Hause bleiben. Was wäre deine Lösung???

    Mmn ist irrelevant was ich dann tun würde, da es ja lediglich um die Frage geht, ob man dann auch so ehrlich ist zu dieser Entscheidung zu stehen. Wo ist das Problem, zu getroffenen Entscheidungen zu stehen? Die Leute machen sich nicht ehrlich und verdrängen lieber. Ein weiterer Grund für unsere Situation und das breite ignorieren unangenehmer Fakten.


    Wer sein Kind bei solchen Inzidenzen in die Schule schickt, nimmt eine Infektion billigend in Kauf, das ist halt so. Vielleicht hat man gute Gründe oder auch nicht, vielleicht ist die Politik letztendlich verantwortlich oder der Gruppendruck. Das ändert aber nichts an dem Umstand. Wir sind doch alle Erwachsene, die sowas zugeben können, oder nicht?

  • Da könnt ihr jetzt auf den Boden aufstampfen, oder es lassen. Die Präsenzpflicht wurde in Sachsen aufgehoben und die meisten Kinder gehen weiter zur Schule, trotz hoher Infektionszahlen. Wenn nicht billigend, dann halt soundsooft "mit Bedenken". Fakt ist, dass die Kinder zur Schule gehen und sich sehr wahrscheinlich infizieren werden. Aktuell sind knapp ein Viertel der sächsischen Schulen aufgrund der hohen Infektionszahlen zugemacht worden.

  • Natürlich ist es irrelevant, weil du darauf keine Antwort hast, Nymphicus.

    Auch Karuna kann keine Lösung anbieten, aber Hauptsache schwafeln. Fragt sich wer da auf den Boden stampft.

  • Natürlich ist es irrelevant, weil du darauf keine Antwort hast.

    Natürlich hätte ich eine Antwort darauf, ich halte es nur für unehrlich eurerseits zuerst darauf zu verweisen, während es einfach empirische Realität ist, dass man mit hoher Wahrscheinlichkeit sein Kind der Durchseuchung aussetzt.


    Aber mit empirischen Realitäten haben es nicht alle so, das merke ich schon.


    Hast Du dich beizeiten gegen eine hingenommene Durchseuchung ausgesprochen? Andere auf die Gefahren hingewiesen? Eingaben bei der Politik oder Medien gemacht? Mit anderen Eltern versucht eine Betreuung in Eigenregie auf die Beine zu stellen? Überlegt bei Spitzeninzidenzen auch mal zeitweise etwas weiter zu fahren, für eine Lösung? Für FFP Masken oder privat beschaffte Luftreinigung geworben?


    (frei abgeändertes Sprichwort): Wer will, findet Lösungen. Wer verdrängt, findet Gründe.

  • Natürlich ist es irrelevant, weil du darauf keine Antwort hast, Nymphicus.

    Auch Karuna kann keine Lösung anbieten, aber Hauptsache schwafeln. Fragt sich wer da auf den Boden stampft.

    Mir ist nicht klar, was du von mir für eine Lösung willst, ich bin doch nicht deine Mutti.


    Wenn meine Kinder in Klasse 1 oder 2 wären, würde ich sie wahrscheinlich auch schicken, weil mir deren Präsenzlernen und Kontakte zu anderen Kindern wichtiger wären als die Gefahr der Infektion. Die meisten haben halt keine Symptome und von Langzeitfolgen schrieb shells etwas nicht ich.

  • Die meisten haben halt keine Symptome und von Langzeitfolgen schrieb shells etwas nicht ich.

    Es wäre allerdings furchtbar interessant zu wissen, was Du zu Shells Ausführungen sagst?


    Ich möchte übrigens an dieser Stelle festhalten, dass die Dilemmata, in die Mütter geraten, niemals hätten zu Stande kommen dürfen, ich finde es entsetzlich, dass die Politik so eine Situation herbeiführt. Genauso wird der Kontrolldruck auf Servicepersonal und Lehrer abgewälzt, der Konflikt um das Impfen in jede private Beziehung und Familie, die Frage nach der Maske in jeden Klassenraum. Es ist schrecklich von Kindern zu erwarten, ohne Maskenpflicht sich entweder anzustecken oder gegen den sozialen Druck als Minderheit eine Maske tragen zu müssen. Unternehmen werden gestützt, gleichzeitig werden die übrigen Belastungen der Pandemie knallhart sozialisiert.


    Erwiesenermaßen gäbe es mit FFP2 Maskenpflicht, vernünftiger Testinfrastruktur und Luftfiltern bei bisherigen Varianten so gut wie kein Ansteckungsgeschehen mehr.

  • Ich schicke mein Kind trotz hoher Inzidenzen weiterhin zur Schule. Erstens habe ich keine Wahl (in Bayern gibt es derzeit keine Möglichkeit zur Aussetzung des Distanzunterrichts) und zweitens findet in unserem Fall der Unterricht unter Bedingungen statt, die natürlich keine 100%ige Sicherheit bieten, aber insgesamt wird ein vergleichsweise hohes Sicherheitsmanagement betrieben. Das Restrisiko nehme ich bis zur Impfung in Kauf.

    Das Kind trägt konstant FFP2 und weiß, wie die Dinger zu sitzen haben. Zum Frühstücken geht er als einziger seiner Klasse auf den Flur. Ich hatte angeregt, dass alle auf dem Pausenhof essen sollten, aber das gemeinsame Grundschulfrühstück im Klassenzimmer ist ja heilig. Kompromiss war, dass er alleine auf dem Flur essen darf. Im Klassenzimmer gibt es ein CO2-Messgerät, das anzeigt, wann gelüftet werden soll. Außerdem gibt es seit ein paar Wochen einen Luftfilter. Die Mitschüler und die Lehrerin tragen ebenfalls Maske. Getestet wird zweimal die Woche mit PCR-Test, dazu zusätzlich einmal die Woche mit Antigenschnelltest.

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