Der Weg zum Oberstudiendirektor

  • Ich würde empfehlen, hier eher von einer Tätigkeit als Schulleiter zu sprechen. Der Begriff Oberstudiendirektor ist eine Amtsbezeichnung. Sonst klingt das eher nach "Ämtergeilheit" als an genuinem Interesse an einer Tätigkeit als Schulleiter. :)

    Stimmt, guter Hinweis :) Leicht schwammig die Bezeichnungen, wenn sich neu damit beschäftigt

  • Naja, über die Aussage mit dem Management lässt sich streiten, finde es aber ebenfalls vollkommen legitim auch schon im Studium bestimmte Ambitionen zu haben. Habe ja schon ein paar mal meinen kleinen Bruder erwähnt. Der ist genauso. Schritt 1 war für ihn seine Vertretungsstelle zu bekommen. Ich finde es bei ihm gut, dass der die Zeit in der Schule auch nutzt um sich bei seinen Kollegen ( die Familie hat ja “keine Ahnung”, die Familie “kann man ja nicht fragen” :D ) entsprechend zu informieren, was man alles später so machen kann. Er hat schon ein paar zusätzliche Stunden da rein gesteckt und sich die Aufgabenfelder etwas näher angeschaut. Für ihn ist auch ganz klar, dass er später einmal Schulleiter werden will. Finde es dementsprechend- wenn man eigene Initiative ergreift und sich informiert- vollkommen legitim auch schon als Student recht hochgegriffene Ziele zu haben.

    Also pauschal zu sagen “wenn du Karriere machen willst, dann ist Lehramt nichts für dich” würde ich jetzt nicht unterschreiben. Mein Vater hatte auch direkt zu Beginn schon das Ziel in der erweiterten Schulleitung tätig zu sein.

    Holy Moses met the Pharaoh

    Yeah, he tried to set him straight

    Looked him in the eye,

    "Let my people go!"

    Holy Moses on the mountain

    High above the golden calf

    Went to get the Ten Commandments

    Yeah, he's just gonna break 'em in half!

  • fossi74 wie sind den da die Notengrenzen im 1. Stex?

    Grundsätzlich natürlich <3,5, sonst wird man erst gar nicht beschäftigt. Schon das weiß kaum jemand. Fachbetreuer müssen ("sollen"?) im 1. Examen 2,0 oder besser in ihrem betreuten Fach sein.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Grundsätzlich natürlich <3,5, sonst wird man erst gar nicht beschäftigt. Schon das weiß kaum jemand. Fachbetreuer müssen ("sollen"?) im 1. Examen 2,0 oder besser in ihrem betreuten Fach sein.

    Das Erste also unter 3,5 geht an staatlichen Schulen nichts, war mir bewusst, aber das mit unter 2,0 für Fachbetreuer nicht. Danke

  • ... Finde es dementsprechend- wenn man eigene Initiative ergreift und sich informiert- vollkommen legitim auch schon als Student recht hochgegriffene Ziele zu haben.

    Also pauschal zu sagen “wenn du Karriere machen willst, dann ist Lehramt nichts für dich” würde ich jetzt nicht unterschreiben.

    Erstens erwarte ich von einem jungen Erwachsenen, der zu Studienbeginn schon über eine Schulleiterstelle nachdenkt, tatsächlich, dass er in der Lage ist, erst mal die Beamtenlaufbahn zu googeln. Zum zweiten ist der Wunsch nach Karriere per se nicht automatisch negativ zu bewerten, es ist aber realistisch zu sagen, dass es im Schuldienst kaum Aufstiegsposten gibt und diese sich nur schlecht mit Führungspositionen in Unternehmen vergleichen lassen. Man muss sich also selbst fragen, ob man die Schulleitung anstrebt und was man macht, wenn einem die Stelle verwehrt bleiben sollte. Im Lehramt studiert man halt zu allererst Lehramt.

  • fossi74 Muss das zweite Staatsexamen dann auch unter 2,0 sein und was ist mit den regelmäßigen Beurteilungen? Wie wirken die sich auf Beförderungsstellen aus? Werden die auch so benotet?

  • Ich finde es bei ihm gut, dass der die Zeit in der Schule auch nutzt um sich bei seinen Kollegen ( die Familie hat ja “keine Ahnung”, die Familie “kann man ja nicht fragen” :D ) entsprechend zu informieren

    Genau, finde Erfahrungen von Kollegen weitaus wertvoller, als aus anderen Quellen. Im Internet mögen zwar theoretische Informationen zur Schulleitung stehen, aber realitätsnahe Einsichten und Meinungen von anderen Lehrern finde ich weitaus wichtiger. Deswegen sind solche Kommentare wie „sollte man dann nicht zumindest so gut lesen können, dass man zumindest theoretisch herausfindet, wie man Schulleiter wird?“ wie von der einen hier sehr unnötig 🤷🏽‍♂️.

  • Erstens erwarte ich von einem jungen Erwachsenen, der zu Studienbeginn schon über eine Schulleiterstelle nachdenkt, tatsächlich, dass er in der Lage ist, erst mal die Beamtenlaufbahn zu googeln.

    Und ich erwarte von einem vermutlich älteren Erwachsenen, Verhältnisse besser in den Kontext zu setzen und herauslesen zu können, dass das Ziel dieses Threads Erfahrungsberichte und Meinungen von erfahreneren Kollegen sind, was hier jeder ausschließlich dir verstanden hat

  • Und ich erwarte von einem vermutlich älteren Erwachsenen, Verhältnisse besser in den Kontext zu setzen und herauslesen zu können, dass das Ziel dieses Threads Erfahrungsberichte und Meinungen von erfahreneren Kollegen sind, was hier jeder ausschließlich dir verstanden hat

    Na ja, ich habe das auch nicht verstanden. Geht es um Karriere oder Schulleitung? Managementtätigkeit oder Geld oder Amtsbezeichnung? Das wurde mehrfach nachgefragt und nie kam eine Antwort. Ich weiß immer noch nicht, was das Ziel der Anfrage ist, und behalte mir etwas Skepsis vor.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Na ja, ich habe das auch nicht verstanden. Geht es um Karriere oder Schulleitung? Managementtätigkeit oder Geld oder Amtsbezeichnung? Das wurde mehrfach nachgefragt und nie kam eine Antwort. Ich weiß immer noch nicht, was das Ziel der Anfrage ist, und behalte mir etwas Skepsis vor.

    Es geht um Schulleitung, damit verbundene Managementtätigkeiten und natürlich ob sich dieser deutliche Mehraufwand monetär lohnt

  • Oh mann, diese 3,5 Regelung gilt doch wirklich nur für Bayern...


    Wurde hier schon x-mal thematisiert....Klar, für eine sehr schnelle Karriere im Schulwesen ist zumindest ein allzu schlechtes 2. Staatsexamen sicher nicht förderlich, aber..


    Als Tarifbeschäftigter lohnt sich Schulleitung sicherlich monetär nicht, als Beamter mit A16 schon (man muss vor allem auch die Pensionsansprüche nach dem Endamt berücksichtigen).


    Von daher muss man schon zwischen monetären Anreizen unterscheiden, die man als Schulleiter generell hat oder als verbeamteter Schulleiter, also in der Sek II als Oberstudiendirektor (okay, scheint man in Bayern nur als Beamter werden zu können, aber überall sonst PRINZIPIELL...)


    Hinsichtlich monetären Anreize für Aufstieg im öD ist die Tätigkeit eigentlich nachgeordnet gegenüber dem Status (Beamter oder Angestellter), mit dem man diese Tätigkeit verrichtet.

  • Als Tarifbeschäftigter lohnt sich Schulleitung sicherlich monetär nicht, als Beamter mit A16 schon (man muss vor allem auch die Pensionsansprüche nach dem Endamt berücksichtigen).

    Finde ich einen wichtigen Hinweis, danke. Das kann die Übernahme einer A16-Stelle relativ kurz vor der Pension (Mindestfrist 2 Jahre beachten!) noch einmal attraktiver machen, wenn man grundsätzlich gut mit dieser Art von Aufgaben zurecht kommt. Sonst wird es eine Qual für alle Beteiligten.

  • Oh mann, diese 3,5 Regelung gilt doch wirklich nur für Bayern...

    Hast prinzipiell Recht (solche Notengrenzen gibt es aber auch in einigen anderen Ländern). Meine Antwort bezog sich aber auf @Berufsschule, deshalb habe ich es nicht erwähnt.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Also so wie ihr das erzählt, klingt so eine Tätigkeit als Oberstudiendirektor für den Mehraufwand nicht sehr lohnenswert.. Vor allem, da der finanzielle Unterschied zu A13 in keinem Verhältnis zur zusätzlichen Arbeit und Verantwortung steht. Finde es zwar immer noch interessant, aber gleichzeitig auch schade, dass es nicht genügend entlohnt wird.

    Zitat


    Es geht um Schulleitung, damit verbundene Managementtätigkeiten und natürlich ob sich dieser deutliche Mehraufwand monetär lohnt

    Also wenn ich mir so vergegenwärtige, dass mein Vater (OStD in Pension) knapp über 4000€ netto Pension (entsprechend mehr war das noch zu aktiven Dienstzeiten, nämlich nah an den 6000€ netto kratzend) bezieht würde ich ja nicht sagen, dass die Tätigkeit so wahnsinnig schlecht entlohnt wird- zumindest in BW. Da kann es sich ggf. auch schlichtweg lohnen vor einer Einstellung zu prüfen, wie die Besoldungs- und Beförderungsaussichten in den möglichen Zielbundesländern sind, um auch das- entsprechende Fächer und damit freiere Bundeslandwahl vorausgesetzt- mit berücksichtigen zu können vor Planstellenantritt.


    In jedem Fall aber sollte das "lohnenswert" sich nicht nur auf monetäre Aspekte beziehen bei einer derartigen Aufgabe, sondern darauf, ein echtes Interesse an der Tätigkeit mit und für die eigene Schulgemeinschaft zu haben.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

    • Offizieller Beitrag

    Es geht um Schulleitung, damit verbundene Managementtätigkeiten und natürlich ob sich dieser deutliche Mehraufwand monetär lohnt

    Das dürfte im Auge des jeweiligen Betrachters liegen.


    Ketzerisch gesprochen bist Du als Schulleiter die Spinne im Netz, die alle Fäden in der Hand behalten muss und dafür Sorge tragen muss, dass ihr kein Faden entgleitet.

    Ich würde die Tätigkeiten der Schulleitung auch nicht primär als klassische Managementtätigkeiten bezeichnen. Der Begriff hört sich im schulischen Kontext irgendwie komisch an.

    In Berlin fängst Du als A13er Stufe 1 mit 4.193 Euro an und hörst als A16er Stufe 8 mit 7.600 Euro auf - brutto natürlich.
    Wenn Du es "schnell" angehst, könntest Du nach 10 Jahren Schulleiter sein und wärst dann Stufe 5 - also 6.900 Euro. Das macht also ca. 2.700 Euro brutto Unterschied. Ob sich das lohnt - auch vor dem Hintergrund der zeitlichen Erfordernisse und des möglicherweise vorhandenen Wunschs, eine Familie zu gründen, muss jede/r für sich selbst wissen.


    Bei mir hat es bis zur A15 aufgrund einiger Widrigkeiten und taktisch nicht ausreichend schlauen Vorgehens knapp 16 Jahre gedauert. Aber ich habe auch noch 20 Dienstjahre vor mir. Ich persönlich würde Schulleitung nur dann machen, wenn meine Kinder noch etwas größer sind und - das ist mir eigentlich am wichtigsten - wenn es "Klick" macht. Sprich: Wenn ich als Schulleiter quasi meine Schule heiraten muss, dann muss auch diese Schule (wie auch meine Frau) die Richtige sein. Aber irgendwie kann ich mir das aktuell so gar nicht vorstellen - und das Geld reizt mich hier in der Tat überhaupt nicht.

  • bist Du als Schulleiter die Spinne im Netz

    Du verwechselst da etwas, wie mir scheint. Das im Netz zappelnde Ding mit sechs Beinen ist nicht die Spinne...

  • Ob sich das lohnt - auch vor dem Hintergrund der zeitlichen Erfordernisse und des möglicherweise vorhandenen Wunschs, eine Familie zu gründen, muss jede/r für sich selbst wissen.

    Wenn ich als Schulleiter quasi meine Schule heiraten muss, dann muss auch diese Schule (wie auch meine Frau) die Richtige sein.

    Hast du Erfahrungen aus deinem beruflichen Umfeld bezüglich Schulleitern und deren Dynamik zur Familie? In anderen Berufen aus der freien Wirtschaft, die von der Position her mit einer Schulleitung zu vergleichen sind, geht ja sicherlich ähnlich viel Zeit für den Beruf drauf.

  • Also wenn ich mir so vergegenwärtige, dass mein Vater (OStD in Pension) knapp über 4000€ netto Pension (entsprechend mehr war das noch zu aktiven Dienstzeiten, nämlich nah an den 6000€ netto kratzend) bezieht würde ich ja nicht sagen, dass die Tätigkeit so wahnsinnig schlecht entlohnt wird-

    Das würde mich ehrlich gesagt wundern. Selbst die aktuelle Besoldungstabelle (2021) von Baden-Württemberg weist in A16/12 mit Familienzulage Stufe 1 "nur" ca. 5400€ Netto aus (abzgl. PKV). Höhere Beträge ergeben sich höchstens vorläufig noch mit entsprechender Steuerklasse, was aber zu schlechterer Vergleichbarkeit führt, da hier das Einkommen des Partners zur endgültigen Festsetzung der Steuer eine große Rolle spielt.

  • Bei mir hat es bis zur A15 aufgrund einiger Widrigkeiten und taktisch nicht ausreichend schlauen Vorgehens knapp 16 Jahre gedauert. Aber ich habe auch noch 20 Dienstjahre vor mir. Ich persönlich würde Schulleitung nur dann machen, wenn meine Kinder noch etwas größer sind und - das ist mir eigentlich am wichtigsten - wenn es "Klick" macht. Sprich: Wenn ich als Schulleiter quasi meine Schule heiraten muss, dann muss auch diese Schule (wie auch meine Frau) die Richtige sein. Aber irgendwie kann ich mir das aktuell so gar nicht vorstellen - und das Geld reizt mich hier in der Tat überhaupt nicht.

    Das kann ich nur unterschreiben. Bei mir hat es zwar nicht ganz so lange gedauert, damit kommt aber der nächste Schritt erst Recht noch länger nicht in Frage. Eine koordinative Tätigkeit ist mit Familie (mit kleineren Kindern) noch vereinbar, wenn man das von Anfang an gut kommuniziert und die nötigen Räume schafft. Die Tätigkeit als SL einer größeren Schule halte ich für unvereinbar mit einem intakten Familienleben, an dem man selbst auch angemessen partizipieren kann. Für den geringen Unterschied zwischen A15 und A16 lohnt sich das m.E. nicht ansatzweise.

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