So wohnt Deutschland...

  • Hoffentlich gibt es einen etwaigen Thread noch nicht ^^ .

    Gestern kam auf RTL eine Stern TV-Extrasendung zum Thema "Wohnen in Deutschland", die der Eine oder Andere vlt. schaute. Es ging um die Themen Leben in der Stadt, Leben auf dem Land, Mietnomaden und neue Wohnformen.

    Besonders spannend natürlich der Kontrast "Leben in der Stadt" und "Leben auf dem Land". Obwohl Salzgitter selbst eine Großstadt ist, ist es die günstige Wohnregion in Deutschland, München wenig überraschend die teuerste.

    Im ersten Teil wurden mehrere Leute gezeigt, die teilweise seit Jahren etwas Neues im urbanen Bereich suchen, aber nichts finden. Ein Mann z.B. möchte sich vergrößern, da er seine Kunden nicht im Schlafzimmer empfangen kann. Eine gbürtige Amerikanerin möchte mit ihren Kindern eine Wohnung finden, die aber unbedingt innenstadtnah sein soll, da sie ein Stadtmensch sei.

    Was mir auch schon vorher klar war, aber durch die Doku wieder bestätigt wurde: Es gibt eigentlich keinen Wohnungsmangel, sondern a) wenn überhaupt einen Mangel an günstigen Wohnungen und b) einen starken Kontrast zwischen Regionen, die stark gefragt sind, und solchen, die schwach gefragt sind.

    Die Lösung wäre daher, statt Großstädte tot zu bauen, strukturschwächere Regionen durch Investitionen zu unterstützen, um dann im nächsten Schritt Zuzug zu fördern.

    Interessanterweise kam in der Sendung heraus, dass die Menschen in ländlichen Regionen zufriedener seien als Menschen in urbanen Regionen. Als der Moderator einen Gast (Ich weiß leider nicht mehr wen) fragte, warum um Himmels Willen die Leute nicht endlich die Finger von München lassen, wurde argumentiert, dass dort viele gut bezahlende Arbeitgeber wären und das Umland inzwischen auch ziemlich teuer sei. Ansonsten würden in Bayern schlichtweg viele vermögende Menschen wohnen, denen diese Preise nichts ausmachen.

    Was ich spannend fand: Ein ehrenamtlicher Bürgermeister einer Gemeinde mit knapp vierstelliger Einwohnerzahl wollte sich nicht damit abfinden, dass statistische Hochrechnungen eine starke Bevölkerungsreduktion prognostizierten, und verschenkte einfach 10 Grundstücke an junge Familien. Damit kann er perspektivisch wichtige Infrastruktur im Ort halten. Der Clou: Durch irgendwelche Steuern würde die Gemeinde dadurch sogar noch mehr Gewinn machen als bei der Lösung vorher.

    Janine Wissler von den Linken war zu Gast und auch wenn ich sonst kein Fan von den Linken bin, sagte sie etwas, womit ich gar nicht rechnete: Das Ziel könne nicht sein, immer und immer mehr zu bauen, da hierdurch schlichtweg auch Flächen versiegelt werden. Es werde bereits viel gebaut, aber oftmals zu teuer, weswegen sie vorschlägt, zu überprüfen, ob der eine oder andere bürokratische Kostennmotor wirklich sein müsse. Konfrontiert mit der klassischen Linkenthese der Enteignungen, argumentierte sie, dass das Problem nicht die privaten Vermieter seien, sondern die großen Konzerne mit teilweise mehreren tausend Wohnungen. Außerdem müssen deutlich mehr der gebauten Wohnungen als Sozialwohnungen ausgewiesen werden.


    Ein Problem sehe ich jedoch bei der Argumentation: Wir kennen alle die Stadtviertel, die vor allem in den 1970er-Jahren als "erschwingliche Wohnungen für die Masse" gebaut wurden und heute als Problemviertel gelten. Die Leute lehnen Plattenbau ab, ebenso Hochhäuser (Im Grunde hat fast jede Stadt mit mindestens 10.000 Einwohnern mindestens ein Hochhaus.) und wenn noch weitere Ansprüche dazu kommen, hast du schon wieder Standards, nach denen sich keine Sozialwohnungen bauen lassen, da zu teuer.


    Habt ihr auch die Sendung gesehen? Was wären eure Vorschläge für die aktuelle Wohnsituation in Deutschland?

    • Offizieller Beitrag

    Ein Problem sehe ich jedoch bei der Argumentation: Wir kennen alle die Stadtviertel, die vor allem in den 1970er-Jahren als "erschwingliche Wohnungen für die Masse" gebaut wurden und heute als Problemviertel gelten. Die Leute lehnen Plattenbau ab, ebenso Hochhäuser (Im Grunde hat fast jede Stadt mit mindestens 10.000 Einwohnern mindestens ein Hochhaus.) und wenn noch weitere Ansprüche dazu kommen, hast du schon wieder Standards, nach denen sich keine Sozialwohnungen bauen lassen, da zu teuer.


    Habt ihr auch die Sendung gesehen? Was wären eure Vorschläge für die aktuelle Wohnsituation in Deutschland?

    Und genau DAS ist eines der grundlegenden Probleme - die bestehen auch beim Hauskauf oder -bau. Ansprüche an Größe, Lage und Ausstattung haben sich so verändert, dass es schwieriger wird, das passende zu finden.

  • Ein Problem sehe ich jedoch bei der Argumentation: Wir kennen alle die Stadtviertel, die vor allem in den 1970er-Jahren als "erschwingliche Wohnungen für die Masse" gebaut wurden und heute als Problemviertel gelten. Die Leute lehnen Plattenbau ab, ebenso Hochhäuser (Im Grunde hat fast jede Stadt mit mindestens 10.000 Einwohnern mindestens ein Hochhaus.) und wenn noch weitere Ansprüche dazu kommen, hast du schon wieder Standards, nach denen sich keine Sozialwohnungen bauen lassen, da zu teuer.

    Ich kenne genug Stadtviertel, die günstig sind, aber keine "Problemviertel". Ich lebe selbst in einem. Und ich wüsste nicht, warum man pauschal Hochhäuser ablehnen sollte, vor allem wenn du das Problem der Flächenversiegelung ansprichst. Ein hohes Haus kann Platz für über 100 Leute bieten, statt dass auf derselben Fläche in Einfamilienhäusern nur ein paar Familien wohnen.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

    Was nützt es dem Menschen, wenn er Lesen und Schreiben gelernt hat, aber das Denken anderen überlässt? (Ernst R. Hauschka)




  • je nach Beruf ist das doch möglich ... ach, egal.

    Genau, das Problem ist, dass der Mann einfach den falschen Beruf hat. ^^

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  • Fallen Angel: Das Image eines Hochhauses steht und fällt mit seiner Bewohnerschaft. Wenn es eine Hausverwaltung gibt, die auf eine ausgewogene Durchmischung der Bewohnerschaft achtet und dass das Haus in Schuss gehalten wird, kann es klappen. Im Nachbarort haben wir ein Hochhaus, das in der Hinsicht eher negativ auffällt.

    Ich glaube, dass es allgemein in der Bevölkerung sehr große Vorbehalte gegenüber Hochhäusern gibt. Die Hochhäuser hier in der Nähe entstanden im Prinzip alle zur selben Zeit und danach wurde im Bereich Mehrfamilienhäuser eigentlich nur noch bis Geschosshöhe 3 gebaut.

  • ...

    Habt ihr auch die Sendung gesehen?

    Nein, weil

    Stern TV

    und

    RTL


    Das Hauptproblem der Dörfer ist mangelnde Infrastruktur, das Hauptproblem der Städte die Preise.


    Vielleicht braucht es in den Großstädten staatlichen Wohnraum und diese Viertel müssen gut ausgestattet werden mit Sportanlagen, Begegnungsstätten, Polizeipräsenz und sanierten Schulen.


    In Wien funktioniert das jedenfalls, da wohnen über 60% der Menschen in kommunalen Wohnungen und alle sind happy, das extreme Problem der Gentrifizierung, was auch andere europäische Großstädte haben, wohl nicht vorhanden.


    Edit: wäre es nicht generell total super, von anderen Staaten zu lernen? Ich glaube ja immer nicht, dass es keine Lösungen gibt. Ich fürchte viel mehr, dass Leute, die an einer Misere verdienen, zu viel zu sagen haben.

  • Denkst du denn nicht, dass die Großstädte bereits voll genug sind? Einer der Gäste meinte, dass Berlin aktuell 3,6 mio. Einwohner habe und man sich darauf einstellen müsse, dass es irgendwann 4 mio. werden.

    Diese 400k Leute fehlen ja andererorts, weswegen in meinen Augen eher das Ziel sein müsste, dass diese 400k Leute dort wohnen, wo sie gebraucht werden. Ich sehe nämlich keinen Vorteil, wenn irgendwann in Berlin die Leute auf der Straße sitzen, weil selbst Normalverdiener keine Wohnung mehr bekommen, während andernorts vlt. ganze Straßenzüge leer stehen.

    Viele Kommunen haben ja leider kein Geld, aber eigentlich müsste mal eine die Muckis spielen lassen, um einerseits einen größeren Arbeitgeber an Land zu ziehen und gleichzeitig ein großzügiges Neubaugebiet zu planen, auf dem junge Familien für günstig Geld bauen dürfen. Ist das Gebiet groß genug, lohnt sich vlt. auch ein weiterer Kindergarten, ein weiterer Bäcker, ein Handwerksbetrieb, etc.

  • Fallen Angel: Das Image eines Hochhauses steht und fällt mit seiner Bewohnerschaft. Wenn es eine Hausverwaltung gibt, die auf eine ausgewogene Durchmischung der Bewohnerschaft achtet und dass das Haus in Schuss gehalten wird, kann es klappen. Im Nachbarort haben wir ein Hochhaus, das in der Hinsicht eher negativ auffällt.

    Du sprichst aber von anderen, wenn du sowas sagst, vermute ich? Du möchtest nicht zur sozialen Durchmischung dieses Hochhauses beitragen, richtig?


    Nein, da muss schon mehr passieren, als dass die Hausverwaltung guckt, wer da so einzieht. Es betrifft ja auch ganze Stadtviertel und nicht nur ein Haus.

  • Ein Hochhaus, und sei es noch so gepflegt, bedeutet erst einmal, dass man mit vielen Menschen unter einem Dach wohnt - das muss man natürlich erst einmal wollen. Wenn das für einen OK ist, hängt es dann eben davon ab, in welchem Zustand das Haus ist und wie die Bewohnerschaft so drauf ist. Und ja, da gibt es Hochhäuser in Deutschland, die die gängigen negativen Klischees erfüllen und in denen ich nicht unbedingt gerne leben wollen würde.

  • Jeder, der im Erbe seiner Eltern mit Terrasse zum eigenen Garten wohnt ist scheinheilig, wenn er sagt, andere wollten doch gerne im Hochhaus wohnen. Im Hochhaus wohnt man, weil es billiger ist, in billige Häuser ziehen die, die aufstocken oder nichts verdienen, die wiederum sind Leute, mit denen man nicht zusammen wohnen will. Das ist der Teufelskreis.


    In Wien, wie oben angedeutet, gibt es aber offenbar Auswege aus diesem Teufelskreis.

  • Meine allererste Wohnung war in einem 7-Etagen-Hochhaus ganz oben (ich weiß, da gibt es noch ganz andere Dimensionen) und die Wohnung an sich war super - geräumig, groß, immer hell, Sonne bis spätabends, niemand kann reingucken... hab da grundsätzlich gerne gewohnt. Aber auch mit "nur" 21 Parteien war es für mich schon teilweise anstrengend mit den ganzen Nachbarn, denen man ständig begegnet. Die Krux an Hochhäusern sind halt die vielen Mitbewohner auf engem Raum. Muss man mögen.


    Ich hab übrigens gerade mal spaßhalber geschaut, was eine Wohnung in Ratingen-West so kosten würde (Hochhaussiedlung, eher als Brennpunkt verschrien und schön ist anders, aber verkehrsgünstig zu Düsseldorf gelegen). Hui. Ich hab für mein kleines Häuschen mit Garten ein paar Kilometer weiter nördlich im Ruhrgebiet ca. 25% weniger bezahlt als man dort für 2 oder 3-Zimmer-Wohnungen (quasi kein Preisunterschied übrigens) hinblättern müsste. So supergünstig finde ich das jetzt nicht...

  • Ich glaube, dass es allgemein in der Bevölkerung sehr große Vorbehalte gegenüber Hochhäusern gibt.

    Naja, der Stadtteil, in dem ich jetzt arbeite, besteht fast nur aus "Hochhäusern." Ja gut, sehr hoch sind sie nicht, so 4 - 6 oder 7 Stockwerke, aber dass da so 100 Leute in einem Block wohnen, kann gut sein. Viele davon waren ehemals Soldatenwohnungen. Viele meiner Schüler wohnen in den Wohnungen und die Familien scheinen sich auch wohl zu fühlen, sind teilweise befreundet. Der Stadtteil entstand in den 60er Jahren ganz neu, vorher war da plattes Land. So wurden Wohnungen für viele geschaffen, die Infrastruktur ist recht gut und die Mieten erschwinglich.

    Am anderen Ende des Stadtteils gibt es jetzt ein großes Neubaugebiet mit vielen Einfamilienhäusern. Da wohnen auch viele Schüler. Wer wo wohnt ist hier nicht immer eine Sache der Nationalität oder Schulbildung, sondern eher ob man beim Daimler schafft oder nicht. So mein Eindruck.

  • April 2020. Allerdings war das Angebot auch extrem gut und die Verkäufer hatten Zeitdruck und wollten nur möglichst schnell und ohne Minus raus, also gab es kein Bieterverfahren oder dergleich. In der Nachbarschaft ist was Vergleichbares mit schlechterer Ausstattung vor ein paar Monaten zu einem höheren Preis inseriert gewesen und letztlich auch verkauft worden. Für den Ratingen-West-Finanzrahmen würde man hier aber trotzdem was finden.

  • Hochhaussiedlung ist auch nicht gleich Hochhaussiedlung. Oft sind mittlerweile die alten Plattensiedlungen im "Osten" besser in Schuss als ihre West-Pendants. Ins Heckert-Gebiet in Chemnitz zu ziehen könnte ich mir (falls nötig) mittlerweile gut vorstellen. Hier hat man viel zurückgebaut, die Häuser modernisiert usw. Man darf eines nicht vergessen: Die heute so geschmähten Siedlungen wurden einst (in West wie Ost) nach dem Prinzip der "Gartenstadt" angelegt, also mit relativ großzügigen Grünflächen zwischen den Häusern und guter Anbindung an den ÖPNV. Was mittlerweile oft daraus geworden ist, steht auf einem anderen Blatt, aber dafür können die Hochhäuser nichts.

    und gleichzeitig ein großzügiges Neubaugebiet zu planen, auf dem junge Familien für günstig Geld bauen dürfen.

    Und das ist oft genau der falsche Weg. Wie oft lese ich hier in der Lokalzeitung von irgendwelchen Gemeinden, in denen wieder einmal Baugebiet ausgewiesen werden soll, "um die jungen Leute im Ort zu halten", während gleichzeitig die Ortskerne leerstehen und verfallen. Die Folge ist dann, dass auch keiner mehr Lust hat auf eine toskanische Stadtvilla am Dorfrand. Hier müssten Konzepte her, um die Ortskerne clever zu bebauen, damit sie wieder attraktiv werden. Das könnte man z. B. über Architektenwettbewerbe erreichen. Die Bebauung selbst könnten dann die Gemeinden entsprechend fördern. Das wäre zehnmal nachhaltiger als das x-te gesichtslose Neubaugebiet. Aber dafür müsste man halt über den Rand des eigenen Misthaufens hinausschauen, das fällt vielen der Dorfschulzen schwer.

    Ohnehin ist das alles ein Generationenprojekt mit noch ganz vielen weiteren Aspekten, angefangen mit dem öffentlichen Verkehr und noch lange nicht aufhörend mit einer Nahversorgung, die diesen Namen verdient. Scheitern wird das Ganze an folgender schlichter Wahrheit:

    dass Leute, die an einer Misere verdienen, zu viel zu sagen haben.

  • Wir kennen alle die Stadtviertel, die vor allem in den 1970er-Jahren als "erschwingliche Wohnungen für die Masse" gebaut wurden und heute als Problemviertel gelten. Die Leute lehnen Plattenbau ab, ebenso Hochhäuser (Im Grunde hat fast jede Stadt mit mindestens 10.000 Einwohnern mindestens ein Hochhaus.)

    Solange in solchen Häuser das soziale Umfeld einigermaßen stimmt und keine Gettos draus werden ist das m.M.n. sehr ok. Ich wohne selbst so. Allerdings bin ich auch in der "Platte" groß geworden. Die Wohnungen sind gut geschnitten, sehr geradlinig und praktisch. Ich habe auch schon in später erbauten Wohnungen gewohnt und etliche gesehen.... da haben sich dann Architekten dergestallt ausgelebt, dass es oft irgendwelche Ecken und Nischen gab, die im Grunde nicht wirklich sinnvoll nutzbar waren, weil kein normaler Schrank/Regal hineinpasste u.ä..


    Habt ihr auch die Sendung gesehen? Was wären eure Vorschläge für die aktuelle Wohnsituation in Deutschland?

    Ich habe den Eindruck, dass in großen Städten/Ballungsgebieten die Grenzen sinnvoller Größe erreicht werden. In Frankfurt/Main ist es z.B. so, dass städtische Infrastrukturen wie Nahverkehr und Straßen (Autobahnen) nicht beliebig ausgebaut werden können. Der Nahverkehr dort findet zu einem großen Teil in Tunneln statt (S-Bahn, U-Bahn) und die sind ausgelastet. Die Straßen sind es ebenfalls. Man kann also den Menschen, die z.B. dort arbeiten nicht einfach sagen: "Steigt auf den Nahverkehr um."

    Andererseits sehe ich ein Problem bei der Gemeindefinanzierung. Die erfolgt m.W.n. aus irgendwelchen Unternehmenssteuern/-abgaben oder Teilen davon von Unternehmen, die in der entsprechenden Gemeinde angesiedelt sind. Wenn also ein Unternehmen den Ort verlässt, dann fällt eben dieses Geld für die Gemeindefinanzierung weg. Brauchen die Bewohner deshalb aber plötzlich weniger öffentliche Infrastuktur (Nahverkehr, Schwimmhallen etc.)?

    Die Lösung, die ich sehe: Die Ballungsgebiete nicht mehr soviel ballen, eine ausstattung der Gemeinden mit Finanzmitteln, die am Bedarf der dort lebenden Bevölkerung orientiert ist und nicht abhängig von dort angesiedelten Unternehmen.

    Eine zugegebenermaßen etwas technokratische Lösung für die Regulierung der Einwohneranzahl wäre, eine optimale Einwohneranzahl zu bestimmen unter Berücksichtigung von Faktoren, wie vorhandene/mögliche Infrastrukturen bzw. -ausbaumöglichkeiten usw.. Steigt die Einwohnerzahl über diese optimale Größe (bzw. nähert sie sich dieser an), werden die Mieten/Wohnungspreise durch einen Aufschlag schrittweise verteuert (also z.B. für die ersten 1000 Wohnungen über dieser optimalen Zahl um 3%, die nächsten 5000 um 5%, etc.). diese Einnahmen fließen dann zweckgebunden in einen Fond der jeweiligen Ortschaft für die Finanzierung der öffentlichen Infrastrukturen.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :_o_P


    8_o_) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

  • Was auch eine Idee gegen Wohnungsnot wäre: Nicht mehr so viele Single-Haushalte. Nicht wenige Singles mit gutem Job leben in Wohnungen, in denen sonst kleine Familien oder zumindest Paare leben. Z.B. WGs mit Freunden/Geschwistern bilden, bis man dann vielleicht mit einem Partner zusammenzieht. Aber das kann man natürlich kaum staatlich regulieren (ist ja auch gut so, sollte ja erstmal jeder so leben, wie er möchte).

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  • Solange in solchen Häuser das soziale Umfeld einigermaßen stimmt und keine Gettos draus werden ist das m.M.n. sehr ok. Ich wohne selbst so. Allerdings bin ich auch in der "Platte" groß geworden. Die Wohnungen sind gut geschnitten, sehr geradlinig und praktisch. Ich habe auch schon in später erbauten Wohnungen gewohnt und etliche gesehen.... da haben sich dann Architekten dergestallt ausgelebt, dass es oft irgendwelche Ecken und Nischen gab, die im Grunde nicht wirklich sinnvoll nutzbar waren, weil kein normaler Schrank/Regal hineinpasste u.ä..

    Volle Zustimmung. Es gibt genug Hochhäuser, in denen viele Familien oder Senioren leben, da hat man nicht die Probleme, die man vielleicht beim Wort "Hochhaus" erwartet. Da lebt es sich sehr angenehm und günstig. Gerade für Studenten, Azubis, ärmere Menschen usw. gut geeignet, man hat auch im Zweifel immer jemanden, der mal nach den Blumen guckt oder den Briefkasten leert.

    Bildung ist die Fähigkeit, fast alles anhören zu können, ohne die Ruhe zu verlieren oder das Selbstvertrauen. (Robert Frost)

    Bildung kann einen sehr glücklich und gelassen machen. (Günther Jauch)

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