Schulbuchempfehlungen Grundschule Bayern

  • Hallo :)

    Ich komme aus Österreich und werde ab Herbst an einer internationalen Grundschule in Bayern eine jahrgangsgemischte Klasse (1./2.) unterrichten.

    Da es leider kaum Überschneidungen mit österreichischen Schulbüchern gibt und ich nur wenige Probeseiten finde, würden mich eure Erfahrungen dazu interessieren.


    Welche Bücher für Deutsch und Mathematik könntet ihr (auch in Hinblick auf DaZ) empfehlen?


    Ich freue mich über eure Erfahrungen und Rückmeldungen.

  • Wenn noch nicht geschehen, solltest du vor allem deine künftige Schule fragen, welche Lehrwerke sie verwenden in deinen Fächern. :)

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • ABC der Tiere

    Da ist allerdings zu beachten, dass das ein ganz eigener Ansatz (Silbenmethode) ist, in den man sich wirklich erstmal einarbeiten muss und den man dann auch wollen muss. (Ich arbeite z.B. auch viel und gerne mit Silben, aber mir war das dann trotzdem nichts.)

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

    • Offizieller Beitrag

    Ich bin nicht aus Bayern, finde aber auch Einstern / Einsterns Schwester gut. Die Konkurrenzprodukte heißen Flex und Flo / Flex und Flora, die gibt es zumindest in Mathe seit kurzem auch in Österreich. Es gibt auf Facebook eine österreichische Gruppe, in der ab und an Fortbildungen dazu angeboten werden. Für Deutsch finde ich auf den ersten Blick Flex und Flora etwas anspruchsvoller, das kann aber täuschen.

    In Mathe war in den Anfangszeiten Einstern aus meiner Sicht katastrophal, weil es kaum bündelte und damit Kinder mit weniger dezimalen Strukturen für Mengen zum Zählen animierte und sich das verfestigte. Daher sind wir sofort auf Flex und Flo gewechselt. Einstern hatte sich dann später durchaus erheblich verbessert, wir sind bei Flex und Flo geblieben.


    Diese Materialien bestehen aus Paketen mit Arbeitsheften. Viele Kinder können recht selbstständig darin arbeiten, da Übungen immer wieder in gleicher Art und Weise vorkommen. Wenn ich mich auf eine sehr leistungsheterogene oder eher leistungsschwache oder DaZ-Klasse einstellen müsste, würde ich die auf jeden Fall in die engere Wahl ziehen.

    SCHOKOEIS!


    Ich lese und schreibe nach dem Paretoprinzip.

  • Für Deutsch finde ich auf den ersten Blick Flex und Flora etwas anspruchsvoller,

    unterschreibe ich so (wir haben ab Klasse 2 auch Flex und Flora und manchmal kopiere ich was aus Einsterns Schwester, wenn ich es etwas einfacher möchte). Mit Flex und Flo kommen wir in Mathe auch gut zurecht.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Mist: Flex und Flor/a ist für Bayern gar nicht zugelassen.

    Auf der Westermann-Seite wird für Bayern aber "Karibu" angezeigt, damit habe ich zwar sellber noch nicht gearbeitet, hatte es mir aber mal gründlicher angeguckt und könnte mir das gerade für etwas schwächere Schüler auch sehr gut vorstellen. Arbeitet auch viel mit der Silbe.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Mist: Flex und Flor/a ist für Bayern gar nicht zugelassen.

    Auf der Westermann-Seite wird für Bayern aber "Karibu" angezeigt, damit habe ich zwar sellber noch nicht gearbeitet, hatte es mir aber mal gründlicher angeguckt und könnte mir das gerade für etwas schwächere Schüler auch sehr gut vorstellen. Arbeitet auch viel mit der Silbe.

    Karibu -eine der wenigen Überschneidungen zwischen Österreich und Bayern, habe ich in meiner derzeitigen Schule. Auch derzeit unterrichte ich in einer sehr heterogenen Gruppe und merke, dass Karibu für viele zu schwer ist. Auch die verwendeten Vokabeln sind für Kinder mit DaZ oftmals sehr lebensfern und daher nur schwer zu merken. Dadurch geben die Bilder oft keine Unterstützung beim Erlernen der Buchstaben, da die Begriffe für sich genommen schon zu schwer sind.

  • Okay, dann ist das wohl in der Tat nichts. Was mir gerade noch eingefallen ist: zu den Deutsch Lehrwerken von Klett (die ich mir vor ein paar Jahren mal genauer angeguckt habe) gab es auch immer Zusatzmaterial für DAZ. Guck dir vielleicht auch mal "Piri" an.

    "Die Wahrheit ist ein Zitronenbaiser!" Freitag O'Leary

  • Meine Freundin, die in Baden Württemberg arbeitet, arbeitet mit Leseschlau, das ist ein Buch, das aus der Schweiz kommt.Interessant an diesem Ansatz finde ich, dass sie eher vom Lesen ausgehen - sie lernen zuerst Lautgebärden und lesen viel damit, bevor sie die Buchstaben lernen (übertragbar finde ich den Ansatz, weil das Schweizerdeutsch in manchen Teilen wie eine Fremdsprache klingt, aber das wird evt. in Österreich auch nicht anders gewesen sein. Der Ansatz meint, dass die Kinder, wenn sie früh das Lesen gelernt haben, dann die Deutsche Sprache über dasLesen lernen.... Aber das ist nur ein neuer Denkansatz...

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    Ich selber kann dir nur allgemein etwas schreiben. Wenn du DAZ schreibst, ist für mich die Frage, wieviel Deutsch deine Kinder können - sind es Kinder mit nur wenigen Deutschkenntnissen? Auf alle Fälle geht es dann noch mehr um einen sprachsensiblen Unterricht auch in den anderen Fächern.

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    Die Lehrwerke, außer ("der die das" - das für Kinder mit Nicht deutscher Sprache gemacht wurde), die genannt wurden, wenden sich m.E. eher an die Mittelschicht. Ich selber muss mit Flex und Flora arbeiten und mein eigener Sohn hat mit Einsterns Schwester gelernt. Die Krumm bei beiden Lehrwerken ist, dass sie recht schnell auf einen einheitlichen Lesestandard setzen, den man durch die Übungen im Lehrwerk allein oftmals nicht erreicht. Gerade, wenn man keine Eltern hat, die das Üben begleiten, finde ich das ziemlich schwierig. Ich versuche es gerade, indem ich Tandemlesen nutze.ABC der Tiere hat zumindest zuerst ein Silbenlesetraining.


    Wenn du mich fragst, ich würde die Jahndorfhefte nehmen , die ABC Lernlandschaft aus dem VPM Verlag , die Hefte von Lessmann aus dem Dieckverlag anschauen, um in die Buchstaben einzuführen. Oder den Tino Buchstabenordner, denn auch da ist jeder Buchstabe gleich aufgebaut - das gibt schon mal Sicherheit.

    Um jeden Buchstaben müsstest du dann etwas herumbasteln bzw. dich im Internet umtun. ZB. Drachenstübchen hat aus Guatemala(??) einiges entwickelt. Aber das mache ich bei Flex und Flora auch - denn nur die Seiten finde ich richtig mau...... es geht nur um das Erlernen der Buchstaben, aber einen integrativen Sprachansatz sehe ich nicht so sehr. Die Schreibanlässe die angeboten werden, sind nicht motivierend. Also baue ich mir etwas......


    Ich nehme Bilderbücher, passend zum Buchstaben - Bilderbücher, die gleiche Satzbaumuster aufgreifen, so dass die Kinder Satzstrukturen lernen. Dazu bieten sich z.B. die Bilderbücher von Eric Carle an. ZB: die Raupe Nimmersatt zum R - vorlesen, nachsprechen, das Musical hören, das Buch als Bilderbuchkino (gab mal bei YouTube -ein Handy hat mittlerweile jede Familie) und schon hat man die Wochentage geübt und eine bestimmte Satzstruktur. Durch die Flüchtlingswelle findet man im Internet auch einige gute Angebote, aber auch viel Müll. Gerade die Verlage haben einiges mit der heißen Nadel gestrickt, was aber in der Praxis nicht gut umzusetzen ist. Wir riechen, schmecken, tasten, erlaufen die Buchstaben - und sprechen.....


    Auch beim Goetheinstitut kann man sich umtun.

    flippi

  • Hier findest du die zugelassenen Schulbücher, Arbeitshefte und digitale Lernmittel in Bayern:

    Lernmittel Bayern Grundschule

    Ich kenne mich zwar wenig in 1/2 aus - bei uns an der Schule wird die Auer-Fibel als Grundlage verwendet, das scheint ganz gut zu passen.

    Für die Beschulung meines Downkindes im 3. Schuljahr habe ich einen Leselehrgang, den es extra machen kann, gesucht und bin mit "Frohes Lernen" fündig geworden. Das schien mir neben der Auer- Fibel, die das Kind schon kannte, das Buch zu sein, das mir am kleinschrittigsten vorgegangen ist.

  • Wir haben vor Einstern mit Frohes Lernen gearbeitet und ich finde die Einstern AHs kleinschrittiger, und zu jedem Buchstaben gibt es wirklich viele Seiten in den Arbeitsheften, von daher kann man wunderbar differenzieren (es müssen ja nicht alle Kinder alles schaffen).

    Die Fibel von Frohes Lernen finde ich aber auch sehr gut und wirklich ansprechend gemacht!


    Was auch recht gut ist: Die Anoki-Hefte zum Selbstlernen, besonders für Mathe. Würd ich mir an deiner Stelle auch nochmal ansehen, die kannst du im Internet online komplett durchblättern.

  • "Frohes Lernen" finde ich auch gut.

    Vor Allem am Anfang Mini-Bild-Worttexte. Die Silben sind zweifarbig. Und dann immer wieder Seiten dazwischen für Kinder die schon besser lesen können.


    Unschlagbar ist das Jandorf Druckschriftheft. (Auch vom Preis her)

    Meist eine Doppelseite pro Buchstabe, immer gleich aufgebaut. Die Kinder können da schnell selbständig arbeiten.

    Und man hat als Lehrer Zeit sich um Schwächere zu kümmern.

    Dieses Heft kann man auch gut parallel zu irgendeiner Fibel verwenden, auch wenn die Buchstabenreihenfolge nicht stimmt.


    Das Problem an anderen Arbeitsheften finde ich die ständig wechselnden Aufgabenformate. Für schwächere Kinder und solche, bei denen die Eltern nicht so mithelfen können, ein großes Problem.

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