Wird besonderes Engagement als Grundschullehrer erkenntlich gemacht?

Sorry, aber Geld als Motivation dafür, guten oder besseren Unterricht zu machen? Ich weiß nicht, ob Du mit der Einstellung glücklich wirst. Wer aufsteigen will, wer individuelle Leistung belohnt sehen möchte ... da gibt es andere Berufe.

Vor allem: Wie misst sich "individuelle Leistung" einer Lehrkraft wirklich?

Zitat von GrundschulTendo

Ahh ok, also eine finanzielle Erhöhung gibt es dann schon, wenn man aus der Masse heraussticht und sich da Mühe gibt?

Weil hier Eingangs berichtet wurde dass es keine Motivationanreize gibt in so einer Form.

Weißt du auch wie hoch diese sind?

Oder ist damit A12Z und A13 gemeint?:)

Das habe ich nicht gesagt. Ich schrieb, dass du Zusatzqualifikationen brauchst oder wie willst du dich sonst aus der Masse besonders hervorheben? Du kannst beispielsweise LRS Beauftragte werden, aber das geht nicht einfach so. Im Grunde kenne ich mich gar nicht mehr mit Bayern aus, weiß das nur von einer Kollegin, die aus Bayern nach Bawü gewechselt hat und dadurch wieder auf A12 fiel, weil es das hier nicht gibt. In By war sie auf LRS spezialisiert soweit ich weiß und erhielt A 13.

Aber ich kann deine Motivation überhaupt nicht nachvollziehen. In anderen Bereichen gibt es da echt viel mehr Möglichkeiten. Schau doch erst einmal, wie du mit dem normalen Grundschullehrerinnenleben klar kommst. Gerade die sich selbst so hohe Ziele stecken, sind oft gleich am Limit. Gerade so beobachtet.

Das heißt nicht, dass wir hier niemanden hätten, der Ansprechpartner für LRS wäre. Gibt nur keine Gehaltserhöhung.

Zitat von GrundschulTendo

besondere Mühe und Engagement auf irgend einer Art und Weise gewürdigt wird?

YMMD.

Zitat von kodi

Als Beamter ist das deine Pflicht.

Je nachdem, was „voll und ganz“ da bedeutet. Falls es um die Erfüllung der Dienstpflichten geht, klaro, darum geht es bei dem Deal mit der Dienstherrin.

Für manche kann es aber auch bedeuten, ständig mehr zu tun, als man muss, sein Leben vorrangig nach dem Beruf auszurichten und das Privatleben hinten anzustellen. Wollte ich nicht, und ich pfeife auch auf eine „Anerkennung“ hierfür,

Zitat von GrundschulTendo

brenne für diesen Beruf.

Burnout? Ja, davon habe ich auch schon gehört.

Zitat von GrundschulTendo

Ein Zeugnis oder anderweitige Privilegien tun das auch.

Also ein Zeugnis wirst du nicht bekommen und anderweitige Privilegien erst recht nicht.

Du bekommst eine Beurteilung, außerdem wird dein Engagement im Mitarbeitergespräch zur Sprache kommen. Du könntest auch Rückmeldungen von Eltern und Schülern erhalten... Und du wirst nicht der einzige sein, der sich in der Schule engagiert, sondern Grundschulen sind auf viel "ehrenamtliche" Teamarbeit (also ohne Stundenermäßigung) angewiesen. In der Grundschule gibt es weniger engagierte Einzelkämpfer, sondern Zusammenarbeit von allen, wo sich jeder einbringt.

Was fasziniert dich an der Grundschule, dass du jetzt schon ohne Praxiserfahrung für diese Arbeit "brennst"? Normalerweise wächst man da erstmal rein. Im Referendariat lernt man die Arbeit in der Grundschule erst richtig kennen. Das, was du während des Studiums von der Praxis mitbekommst, ist nicht viel im Vergleich.

Zitat von GrundschulTendo

, ob hier besondere Mühe und Engagement auf irgend einer Art und Weise gewürdigt wird?

Was meinst du denn eigentlich mit "besonderer Mühe und Engagement"? Hast du ein paar Beispiele?

Es ist an der Grundschule eher so, dass man als Lehrer:in einmal im System drin ist und genauso viel oder wenig verdient wie alle anderen im Kollegium. Das wird vor allem durch Schulform, Bundesland, verbeamtet vs. angestellt bestimmt. Eine Veränderung gibt es vor allem durch den Aufstieg in höhere Erfahrungsstufen. Ansonsten fallen mir als Abweichung nach oben nur Schulleiter:in und Konrektor:in ein. Und als Abweichung nach unten, in NRW zumindest, Seiteneinsteiger.

Das ist angenehm für die Leute mit eher unterdurchschnittlichen Leistungen. Für die mit eher überdurchschnittlichen Leistungen ist es schade, weil dem Mehr an Qualität oder Quantität halt gar nichts gegenübersteht. Das ist in anderen Jobs häufig anders, wo man innerhalb eines Unternehmens aufsteigen oder neue Funktionsbereiche übernehmen kann. Da eröffnen sich manchen Möglichkeiten, die anderen verschlossen bleiben. Ich fände das auch in der Schule gut.

Ich kriege sehr viel positives Feedback von meiner SL. Mehr Freude und Motivation ziehe ich aus dem positiven Feedback der Kinder und Eltern. Mehrere Kolleginnen sagen das von sich genauso.

a) Wenn ich mir die Beurteilungskriterien so anschaue (Grundschule kenne ich nicht, aber Bayern Gymnasium), wird das fast erwartet, das ist nicht soooo besonders.

b) was ist "besonders guter Unterricht" - wie wird der gemessen?

c) Ich finde es etwas ... arrogant ... bereits als Student zu meinen, man wäre "besonders bemüht und engagiert" (und damit zu unterstellen, dass andere das nicht sind - denn sonst wäre das eigene Bemühen ja nicht besonders- bevor man den Beruf überhaupt ausübt).

d) Bevor Du die Arbeitsbelastung nicht wirklich kennst, ist es müßig, über Extrakurse, mehr Fortbildungen etc. zu reden ...

e) Ich denke nicht, dass Dir das alles viel bringt. Anerkennung mit Worten vielleicht, aber eher nicht mit Geld oder besonderen "Zeugnissen" (außer der Beurteilung, aber ... siehe a)).