Deutsch/Englisch Kombi

  • Man kann ja beispielsweise Philosophie in der Sek 1 unterrichten,

    Wo man mit welchem Fach eingesetzt wird, ist ja nicht die Entscheidung der einzelnen Lehrkraft. Das ist abhängig von vielen Faktoren. Für die Unterrichtsverteilung kann man vielleicht noch Wünsche abgeben. Erfüllbar sind garantiert nicht alle. Du wünschst dir dann in Zukunft vielleicht Philosophie in der Sek I. Alle anderen dafür einsetzbaren Lehrkräfte ebenfalls. Also wird jemand für die Sek II bestimmt (vielleicht du)? Oder es gibt sonst niemanden anderes, der aktuell in der Sek II Philosophie unterrichten kann. Dann wird's eben dein Kurs.


    Das gilt natürlich nicht nur für Philosophie, sondern für alle Fächer.

  • Das mit den Zertifikatskursen wusste ich tatsächlich nicht. Alle KollegInnen, die ich kenne, die einen solchen Kurs machen wollte, haben dies auch genehmigt bekommen. Aber selbst wenn dies bei mir nicht möglich sein sollte, kann ich als letzen Ausweg, auch wenn ich das eigentlich ungern möchte, Stunden reduzieren.


    Ich habe großen Respekt davor, wenn Leute mit Kindern Vollzeit arbeiten. Besonders bei Kleinkindern stelle ich mir das wirklich stressig vor. Aber auch hier ist alles eine Frage der Organisation und, wie du schon sagst, man muss nicht alles immer selber machen. Aber von Kindern bin ich sowieso noch weit entfernt, deswegen mache ich mir aktuell noch keine Gedanken darüber. :)

  • Wo man mit welchem Fach eingesetzt wird, ist ja nicht die Entscheidung der einzelnen Lehrkraft. Das ist abhängig von vielen Faktoren. Für die Unterrichtsverteilung kann man vielleicht noch Wünsche abgeben. Erfüllbar sind garantiert nicht alle. Du wünschst dir dann in Zukunft vielleicht Philosophie in der Sek I. Alle anderen dafür einsetzbaren Lehrkräfte ebenfalls. Also wird jemand für die Sek II bestimmt (vielleicht du)? Oder es gibt sonst niemanden anderes, der aktuell in der Sek II Philosophie unterrichten kann. Dann wird's eben dein Kurs.


    Das gilt natürlich nicht nur für Philosophie, sondern für alle Fächer.

    Ich denke die Menge und der Umfang der Klausuren wäre auch bei Philosophie in der Sek II dennoch nicht mit Deutsch oder Englisch vergleichbar.


    Das sind aber alles auch nur Überlegungen von mir, falls ich mit der Sprachkombi an mein Limit kommen sollte. Ich habe ja zunächst sowieso vor, Deutsch und Englisch zu unterrichten und hoffe natürlich, dass ich damit glücklich werde und gar nicht erst nach solchen Alternativen suchen muss..

  • Die angegebenen Zeiten in Matheklausuren zu unterbieten, ist gar nicht so einfach...

    Das stimmt, aber ich darf mit der Zertifikatskurs nur FHR unterrichten und bin bisher nur in Sozialen Bildungsgängen gewesen. Die sind jetzt weniger Matheaufgaben und teilweise geben sie nur 1-2 Aufgaben ab um irgendwie auf eine 4 oder 5 zu kommen. Egal wie viel Mut man macht und wie realitätsnah man die Aufgaben stellt. Ist frustrierend, aber korrekturfreundlich.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Philosophie bringt doch nix.


    Korrekturentlastungen sind nur in den Fächern Mathe, Physik, Chemie, evtl. Bio, Informatik sowie Kunst, Musik, Sport zu erwarten.

    Mathe und Naturwissenschaften sind leider absolut nicht meins... Die anderen Fächer könnte ich eventuell noch in Betracht ziehen. Wie sieht es denn eigentlich mit Religion aus? Soweit ich weiß, scheint das ja auch ein ziemliches Mangelfach zu sein und Klausuren werden dort (so gut wie gar) nicht geschrieben.

  • Ich gehöre zu den Leuten, die auch mehrere Jahre lang dachten, sie würden das mit Vollzeit und D/E auf Dauer schon hinbekommen. Ich habe auch drei Fächer in der Regelstudienzeit von zwei Fächern studiert und nebenbei das Studium finanziert (10-15h Arbeit die Woche). Es fehlt mir also wieder Effizienz noch an Fleiß.


    Ein Punkt, den ich bei der Vielzahl der Korrekturen absolut tödlich erlebt habe, ist Krankheit. Wenn man ca. 40 Stapel im Jahr hat, kann man nur sehr schwer einen Stapel in die nächste Woche schieben, denn dann liegen da schon 2,5 Stapel… Lösungen für das Problem überlasse ich jetzt der Phantasie, ich kann nur sagen was nicht funktioniert: krank im Bett korrigieren. Zumindest nicht dauerhaft. Wenn man also merkt, dass man da in eine Abwärtsspirale gerät, dringend einen Ausweg suchen. Für die meisten Kollegen ist das Teilzeit. Das freut den Dienstherren…

  • Mich würde interessieren, was dein Zweitfach ist und wie du persönlich die Korrekturbelastung wahrnimmst und bewältigst?

    Meine anderen beiden Fächer sind Mathe und Informatik, wobei ich Mathe studiert habe und in Informatik den Zertifikatskurs für die SII gemacht habe.

    Im Vergleich zu Englisch sind Mathekorrekturen fast nichts. IF ist etwas mehr, weil man manchmal die Algorithmen der Schüler:innen durchdenken muss und das (bei mir) länger dauert, als in Mathe einen falschen Lösungsweg nachzuvollziehen.

    Das schlimmste in meinem Beruf sind für mich die Korrekturen Englisch Oberstufe. Obwohl ich schnell bin (im Moment bei 180 minütigen LK Klausuren ca. 40 Minuten pro Klausur), geht es mir trotzdem auf den Keks. Im LK ist es ein bisschen angenehmer, als im GK, dafür sind die GK Klausuren kürzer. Das beste an meinem Beruf (abgesehen von der Stundenplanung, siehe unten) ist der Unterricht in, Trommelwirbel: Englisch Oberstufe! Da stehen sich also meine Wünsche den ärgerlichsten Faktor zu reduzieren und den besten Faktor zu erhöhen gegenseitig im Weg.

    Kompromiss: ich versuche immer einen Kurs Englisch in der Oberstufe zu nehmen, maximal zwei, dann aber nach Möglichkeit einen davon in der EF. Dazu habe ich eh immer relativ viel Informatik im WP Bereich und in der Sek II, was längst nicht so korrekturintensiv ist.

    Ich gehöre zu den Personen, die sofort anfangen zu korrigieren und eventuell auch schon mal um 3:30 Uhr aufstehen, um fertig zu werden. Ich rechne mir aus, wie viele Klausuren ich pro Tag schaffen muss, um die Klausuren in Englisch nach spätestens zwei Wochen und in IF und M nach spätestens einer Woche zurückzugeben. Spannend wird es so wie jetzt, wenn alle drei Fächer innerhalb von einer Woche schreiben. Ist im gerade so passiert. E LK und M GK an zwei Tagen hintereinander, IF GK 6 Tage nach M GK. Mathe habe ich in der nächsten Stunde (war noch in der gleichen Woche) zurückgegeben, Informatik ist auch schon fertig, Englisch mache ich Abends, in Freistunden und hoffentlich morgen ganz viel, so dass ich die Klausur diesmal nicht nach 14, aber immerhin nach 16 Tagen zurück geben kann.

    Ich arbeite übrigens trotz Kind in Vollzeit und habe das auch immer gemacht. Ich sehe auch keinen Grund zu reduzieren. Auch mein Mann arbeitet Vollzeit als Lehrer, wir sind beide an Ganztagsschulen. Es funktioniert. Dafür sind wir aber auch in ein Kaff gezogen und ich nehme einen Arbeitsweg von 58 km in Kauf, damit wir in der Nähe der Großeltern wohnen.


    Als "Sonderaufgabe" mache ich bei uns den Stunden- und Vertretungsplan. Da wurde ich mal wegen IF nach gefragt und es ist Arbeit, die ich wirklich gerne mache und für die ich auch Reduktionsstunden bekomme.


    Ich arbeite sehr strukturiert, habe immer Listen, auf denen steht, was bis wann gemacht werden muss und setzte mir selber eher knappe Deadlines (siehe Korrekturen). Für mich klappt das gut, ich würde aber auch wahnsinnig, wenn ich Klausuren auf dem Schreibtisch liegen hätte, und ich nicht dabei wäre, diese zu korrigieren.

  • Ich gehöre zu den Leuten, die auch mehrere Jahre lang dachten, sie würden das mit Vollzeit und D/E auf Dauer schon hinbekommen. Ich habe auch drei Fächer in der Regelstudienzeit von zwei Fächern studiert und nebenbei das Studium finanziert (10-15h Arbeit die Woche). Es fehlt mir also wieder Effizienz noch an Fleiß.


    Ein Punkt, den ich bei der Vielzahl der Korrekturen absolut tödlich erlebt habe, ist Krankheit. Wenn man ca. 40 Stapel im Jahr hat, kann man nur sehr schwer einen Stapel in die nächste Woche schieben, denn dann liegen da schon 2,5 Stapel… Lösungen für das Problem überlasse ich jetzt der Phantasie, ich kann nur sagen was nicht funktioniert: krank im Bett korrigieren. Zumindest nicht dauerhaft. Wenn man also merkt, dass man da in eine Abwärtsspirale gerät, dringend einen Ausweg suchen. Für die meisten Kollegen ist das Teilzeit. Das freut den Dienstherren…

    Das klingt nach einer enormen Belastung... Wie hast du dieses Problem denn für dich gelöst? Man muss ja gefühlt dauerhaft einfach funktionieren und sobald Krankheit oder private Probleme dazukommen, scheint das ja nahezu unmöglich zu sein...

  • Ich verteile die Klausuren so gut es geht. Dann schreibt halt eine Klasse bereits nach 3 Wochen des Quartals. Gerade in Englisch ist das in Der Oberstufe weniger ein Problem. Analyse können sie eh, dann fällt halt der Comment inhaltlich etwas dürftig aus.

    Und manchmal hat man auch Glück. Hatte in den letzten 2 Wochen 7 Stunden Klausuraufsicht. Je nach Klausurfach und Größe der Klasse kann man da auch mal korrigieren.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Das klingt nach einer enormen Belastung... Wie hast du dieses Problem denn für dich gelöst? Man muss ja gefühlt dauerhaft einfach funktionieren und sobald Krankheit oder private Probleme dazukommen, scheint das ja nahezu unmöglich zu sein...

    Das ist genau die richtige Formulierung: immer funktionieren müssen, kein Platz für private Probleme. Ich habe keine Lösung gefunden. Erst Teilzeit, jetzt mit Kind zuhause. Gesundheit nie wirklich wieder bekommen. Aber eines weiß ich: ich schaue nie wieder auf die Kollegen herab, die nach jeder Klausur erstmal zwei Tage krank sind. Die sind nämlich insgesamt weniger krank und haben eine wie ich heute finde für alle Seiten gute Lösung gefunden. Ich glaube jetzt einfach, dass sie wirklich zwei Tage krank waren…

  • Es freut mich sehr, dass du einen Weg gefunden hast, der für dich so gut funktioniert! Struktur und Organisation sind da bestimmt sehr wesentliche Faktoren. Dass vor allem die Korrekturen in Englisch in der Oberstufe besonders schlimm sein sollen, habe ich jetzt auch schon des Öfteren gehört.


    Bei mir kommt mit Deutsch noch ein zweites, sehr korrekturintensives Fach hinzu, weshalb ich mir die Frage stelle, ob es mit meiner Kombi auch so gut gelingen kann, alles hinzukriegen, ohne dass dies auf Kosten der Gesundheit geht und noch ein wenig Freizeit möglich ist. Davon abgesehen möchte ich irgendwann auch Kinder haben...


    Vielleicht mache ich mir auch einfach viel zu viele Sorgen aber die ganzen Negativberichte zu D/E lassen mir momentan keine Ruhe...

  • Ich verteile die Klausuren so gut es geht. Dann schreibt halt eine Klasse bereits nach 3 Wochen des Quartals. Gerade in Englisch ist das in Der Oberstufe weniger ein Problem. Analyse können sie eh, dann fällt halt der Comment inhaltlich etwas dürftig aus.

    Und manchmal hat man auch Glück. Hatte in den letzten 2 Wochen 7 Stunden Klausuraufsicht. Je nach Klausurfach und Größe der Klasse kann man da auch mal korrigieren.

    Die Klausurtermine in der gymnasialen Oberstufe stehen ja fest, darauf hat man ja leider keinen Einfluss. Die Termine der anderen Klassen kann man aber bestimmt dementsprechend günstig legen...

  • Das ist genau die richtige Formulierung: immer funktionieren müssen, kein Platz für private Probleme. Ich habe keine Lösung gefunden. Erst Teilzeit, jetzt mit Kind zuhause. Gesundheit nie wirklich wieder bekommen. Aber eines weiß ich: ich schaue nie wieder auf die Kollegen herab, die nach jeder Klausur erstmal zwei Tage krank sind. Die sind nämlich insgesamt weniger krank und haben eine wie ich heute finde für alle Seiten gute Lösung gefunden. Ich glaube jetzt einfach, dass sie wirklich zwei Tage krank waren…

    Das tut mir sehr leid für dich.


    Das zu hören, bestätigt natürlich auch viele Ängste, die ich aktuell habe.


    Wann und wie hast du denn gemerkt, dass du an deine Grenzen gekommen bist? Und wie sah die Verteilung der Klassen bei dir aus? Wurdest du vermehrt in der Oberstufe eingesetzt?


    Wenn ich dich richtig verstanden habe, bist du momentan in Elternzeit. Hast du denn vor, nochmal in die Schule zurückzukehren?


    Ich kann die Kollegen, die nach Klausuren krank sind, auch sehr gut verstehen. Allerdings ist dauerhaftes Krankmachen nach jeder Klausur auch keine Lösung für die Zukunft, weil das sicherlich zu Problemen führen könnte...

  • Es freut mich sehr, dass du einen Weg gefunden hast, der für dich so gut funktioniert! Struktur und Organisation sind da bestimmt sehr wesentliche Faktoren. Dass vor allem die Korrekturen in Englisch in der Oberstufe besonders schlimm sein sollen, habe ich jetzt auch schon des Öfteren gehört.


    Bei mir kommt mit Deutsch noch ein zweites, sehr korrekturintensives Fach hinzu, weshalb ich mir die Frage stelle, ob es mit meiner Kombi auch so gut gelingen kann, alles hinzukriegen, ohne dass dies auf Kosten der Gesundheit geht und noch ein wenig Freizeit möglich ist. Davon abgesehen möchte ich irgendwann auch Kinder haben...


    Vielleicht mache ich mir auch einfach viel zu viele Sorgen aber die ganzen Negativberichte zu D/E lassen mir momentan keine Ruhe...

    Du scheinst (so mein Eindruck) sehr strukturiert an die Sache heranzugehen. Schreibst hier im Forum sicher, schnell und umfangreich, hinterfragst, führst zusammen, ... Ich werte das jetzt einfach mal als Zeichen dafür, dass du gut organisiert bist und so manches hinbekommst, was andere so nicht können :)


    Du hast hier im Forum nicht nur Negativberichte erhalten, aber natürlich viele mahnende Stimmen.

    Man kann im Leben nicht alles planen. Wenn für dich die Fächerkombination feststeht und Alternativen nicht in Frage kommen, solltest du wohl dabei bleiben und dich nicht beirren lassen. (Brenne für deine Fächer, aber bitte kein Burnout...) Es gibt so viele Möglichkeiten auch später, wenn man bereits fest an einer Schule ist, Schwerpunkte zu setzen, andere Aufgaben, andere Fächer zu übernehmen.

  • Du scheinst (so mein Eindruck) sehr strukturiert an die Sache heranzugehen. Schreibst hier im Forum sicher, schnell und umfangreich, hinterfragst, führst zusammen, ... Ich werte das jetzt einfach mal als Zeichen dafür, dass du gut organisiert bist und so manches hinbekommst, was andere so nicht können :)


    Du hast hier im Forum nicht nur Negativberichte erhalten, aber natürlich viele mahnende Stimmen.

    Man kann im Leben nicht alles planen. Wenn für dich die Fächerkombination feststeht und Alternativen nicht in Frage kommen, solltest du wohl dabei bleiben und dich nicht beirren lassen. (Brenne für deine Fächer, aber bitte kein Burnout...) Es gibt so viele Möglichkeiten auch später, wenn man bereits fest an einer Schule ist, Schwerpunkte zu setzen, andere Aufgaben, andere Fächer zu übernehmen.

    Danke für die aufmunternden Worte. :)


    Vielleicht habe ich mich auch zu sehr in die negativen Erfahrungen reingesteigert und vergesse dabei, dass es auch ganz anders laufen kann (beispielsweise wie bei dir).


    Ich lasse es einfach mal auf mich zukommen, auch wenn es nicht einfach wird...


    Eine Frage hätte ich noch: Hast du als DE/EN-Lehrer noch irgendwelche Tipps/Ratschläge, die du mir mit auf den Weg geben kannst, um es hoffentlich auch so gut meistern zu können wie du?

  • Der mMn wichtigste Tipp bei Klassenarbeiten / Klausuren ist, schon bei der Aufgabenstellung an die Korrektur zu denken. (Z.B. bei einer Summary, gerade in höheren Jahrgängen, nicht einfach den kompletten Text zusammenfassen zu lassen, sondern nur einzelne Aspekte. Oder beim Leseverstehen (soweit zulässig) keine/kaum eigene Antworten formulieren lassen; stattdessen multiple choice etc. Sprechprüfungen sind ebenfalls sehr korrekturfreundlich und schon fast unterhaltsam.)


    Und schon zu Beginn der Unterrichtseinheit die Klassenarbeit/Klausur im Blick haben, genau wissen, wie diese aussehen wird (z.B. die beste Textgrundlage zurückhalten und nicht schon im Unterricht "verbraten" - um dann stundenlang nach einem geeigneten Klausurtext zu suchen).

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