Delegation von SL-Aufgaben an “einfache” Lehrkräfte

  • Was meinst Du mit originär?


    Es gibt SL-Aufgaben, die sogar üblicherweise abgeben werden (z.B. Stundenplan entwerfen).

    Andere (Insbesondere Verantwortlichkeiten) nicht.

    • Offizieller Beitrag

    In NRW ist das nicht nur unter den von Frosch genannten Voraussetzungen zulässig sondern auch üblich - beispielsweise im Falle des/der Gefahrstoffbeauftragten.


    Für "Leitungszeit" und die entsprechenden Vorgaben bei Delegieren an andere Lehrkräfte gibt es für BaWü sicherlich auch irgendwo einen Erlass o.ä., der das regelt.

  • Ohne Delegation wäre ein Burnout unumgänglich.


    In Führungskräfteseminaren für Schulleiter habe ich gelernt, dass die Delegation der Arbeit die Hauptarbeit ist.

    Und dabei natürlich nicht den Überblick verlieren und schauen, dass alles läuft.

    Und wenn ich etwas an Abteilungsleiter delegiere, delegieren diese manches davon an "einfache" Lehrkräfte weiter.

    Die diese beispielsweise als Klassenlehrer gut machen können.

  • Beim Delegieren gibt es manchmal einen Graubereich was die zu delegierenden Aufgaben angeht:


    1. Aufgaben, die eigentlich SL-Job sind werden abgegeben -> ein konkretes Beispiel (unter manch anderen Bsp.), das ich erlebt habe: Es gibt eben Entscheidungen, die von Abteilungsleitungen getroffen werden müssen, weil sie Weisungsbefugnis haben und gewisse Dinge organisieren müssen. Hier habe ich erlebt, dass solche Entscheidungen an LuL-Team abgegeben wurden, die sich dann bzgl. dieser Fragen in Team-Sitzungen und viel Kommunikation zu Lösungen hingewurstelt haben. Das Team dachte, dass es Freiheiten bekommt, hat aber nicht gemerkt, dass es gerade einen SL-Job macht, ohne Stunden dafür zu bekommen. Es ging z.B. um rechtliche Aspekte (Versetzung, Wiederholung, Formalia), die eigentlich die Abteilungsleitung wissen und an die LuL weitergeben musste. Die haben es sich selbst erarbeitet. Oder auch: Prüfungsorga.


    2. Auch wenn SL-Aufgaben delegiert werden und dabei Stunden vergeben werden, stehen die Stunden selten im Verhältnis zum Aufwand. Da stellt sich die Frage: Spannende Aufgabe, ich entwickle mich weiter und/oder habe mit den Erfahrungen irgendwann eine Beförderung im Auge? Dann kann sich das lohnen. Ohne Spaß an den Aufgaben und/oder ohne Perspektive: Anderen vielleicht den Vortritt lassen. :D


    (Was Nr. 2 angeht hatte ich ja in ähnlicher Form etwas übernommen und war damit neben dem Spaß an den Aufgaben auch bei der Beförderung erfolgreich.)


    Warum ich diese Sachen bzgl. des Delegierens poste:

    In beiden Zusammenhängen habe ich auch öfter überschwängliches Lob für die KuK gehört: Tolles Team, ihr könnt das, ihr könnt die Abläufe mitgestalten etc. pp. und daran habe ich beim Lesen dieses Spiegel-Artikels dran gedacht, weil da eben zwei Seiten des Lobs im Job dargestellt sind. Achtung, damit es keine Missverständnisse gibt: Lob kann manipulativ sein, muss es nicht! Der Artikel ist da auch ausgewogen!


    Und an einer Stelle habe ich mich da wiedererkannt (also nicht in Bezug auf die Nr. 2 oben sondern bei anderen dienstlichen Aufgaben), wo es dann immer hieß: Du kannst das ganz besonders gut, du hast da einen ganz besonderen Draht und ganz viel Ahnung etc. ;) Erwischt.

  • Nichts für ungut, aber damit steigt doch auch das "Burnout"-Risiko von den untergebenen Lehrkräften, an die die Aufgaben delegiert werden. Es ist ja nicht so, dass die nicht auch schon genügend leisten müssen.

  • Richtig. Deshalb meine ich ja, dass sich jede zunächst um sich selbst kümmern muss. Dazu gehört es auch, „nein“ zu sagen, wenn man Aufgaben bekommen soll.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Nichts für ungut, aber damit steigt doch auch das "Burnout"-Risiko von den untergebenen Lehrkräften, an die die Aufgaben delegiert werden. Es ist ja nicht so, dass die nicht auch schon genügend leisten müssen.

    Vorgesetzte delegieren Arbeit. Das ist normal. Gute Vorgesetzte achten natürlich darauf, ihre Mitarbeiter nicht mehr als nötig zu belasten. Und die Mitarbeiter selbst müssen auch nicht alles machen. Aber grundsätzlich ist es der Normalfall, dass delegiert wird. Ein Schulleiter kann und soll gar nicht alles alleine machen.

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