Macht Teilzeit überhaupt Sinn?

  • Dass Männer oft viel besser bezahlte Jobs und auch nicht so viel Bock haben, sich um Haushalt und Kinder zu kümmern, blendest du regelmäßig aus. Es ist ein gesamtgesellschaftliches Problem.

    Nein. Es ist wenn überhaupt ein Problem der Frauen. Keiner zwingt sie in "schlecht bezahlte Berufe".


    Davon abgesehen, der Lehrerberuf ist kein schlecht bezahlter Beruf. Und trotzdem verdient der Mann der Lehrerinnen meist mehr. Warum ist das so? ;)

  • Davon abgesehen, der Lehrerberuf ist kein schlecht bezahlter Beruf. Und trotzdem verdient der Mann der Lehrerinnen meist mehr. Warum ist das so? ;)

    Wei bei einem A12er Gehalt nicht viel dazu gehört. Jeder, der hier mit seinem Hauptschulabschluss beim Daimler am Band steht, hat mehr.

  • Ich arbeite auch Teilzeit mit halber Stundenzahl.

    Hier in NRW beträgt die Unterrichtsverpflichtung 28 Wochenstunden. Mit meiner Schwerbehinderung würde ich bei voller Stelle noch 26 Stunden unterrichten müssen (dazukommen dann noch alle anderen dazugehörigen Verpflichtungen) müssen.

    Mit meiner Schwerbehinderung und einer weiteren schweren Erkrankung (ich fange demnächst mit einer Wiedereingliederung an) schaffe ich allein schon die 26 Unterrichtsstunden nicht.

    Bei uns an der Schule ist nach der 6.Stunde Schluss. Wir sind eine "Vormittagsschule". Das heißt ich habe täglich mindestens 5 Unterrichtsstunden am Stück und Pausenaufsichten und ...

    Das packe ich nicht. Das habe ich auch vor der zusätzlichen schweren Erkrankung nicht geschafft.

    Das hat in diesem Fall nichts mit "hobbymäßig" Lehrerin oder mein Mann will keine Teilzeit zu tun. Er muss bei uns die "Kohle ranschaffen".


    Mir ist bewusst, dass Teilzeit ein Verlustgeschäft ist, da nicht alles nebenbei in der Schule genau anteilig ist.
    Aber für ist das der einzige gangbare Weg zur Zeit meinen geliebten Beruf ausüben zu dürfen.

  • Und trotzdem verdient der Mann der Lehrerinnen meist mehr. Warum ist das so? ;)

    Weil Männer meist keine Erzieherinnen, Verkäuferinnen, Arzthelferinnen, Altenpflegerinnen, Krankenschwestern, Grundschullehrerinnen, Friseurinnen sind, es kommt ihnen meist gar nicht in den Sinn, solche mit Liebe und Hingabe verbundenen Jobs auszuüben. Es hat auch noch viel mit dem Männerbild zu tun.

  • Es hat auch noch viel mit dem Männerbild zu tun.

    Das denke ich auch.

    Mein Schwager ist mit Leib und Seele Grundschullehrer. Ab und an erzählt er was er sich so für Kommentare zu hören bekommt, wenn er in fremder Umgebung seinen Beruf nennt.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

  • Das ist tatsächlich auch oft Erziehungssache. Bei Jungs kommen schon zu Hause solche Berufswünsche meist nicht gut an.

    Dann wird es Zeit das zu ändern.


    Ein Schritt wäre, dass auch die KOLLEGEN aufhören den Schülern einzureden "Mathe kann und braucht man nicht" ;)

  • Der Ausgangsbeitrag ist übrigens wieder ein schönes Beispiel für die Erwartungshaltungen in Sachen Familienmodelle.


    Er "hat ja ein Partnerin, die dann böse wird". Wenn die Frau weniger arbeiten will, hat der Mann das einfach zu akzeptieren.

    Nö. In einer intakten Partnerschaft redet man gemeinsam darüber und findet gemeinsam eine Lösung, mit der beide Partner sich wohl fühlen.


    Wie kommst du nur aus so einen Blödsinn mit dem "einfach akzeptieren"?

  • Nö. In einer intakten Partnerschaft redet man gemeinsam darüber und findet gemeinsam eine Lösung, mit der beide Partner sich wohl fühlen.

    Ok formulieren wir es um. Die Frau manipuliert so lange, bis der Mann sie dann entnervt in die Teilzeit "entlässt" ;) Das nennt man dann "gemeinsame Lösung".

  • Volle Zustimmung.


    Es gibt aber Kolleginnen (kein Gendern, das sind nach meiner Erfahrung leider wirklich ausschließlich Frauen), die ihre Teilzeit dazu verwenden, richtig schön ausgiebige Projekte für die Schule zu starten.

    Kenne ich keine einzige. Die mit den Projekten sind bei uns die jungen, karriereorientierten, kinderlosen Vollzeitler.

  • Ok formulieren wir es um. Die Frau manipuliert so lange, bis der Mann sie dann entnervt in die Teilzeit "entlässt" ;) Das nennt man dann "gemeinsame Lösung".

    Ich weiß nicht wo du diese sexistischen Beispiele immer her nimmst.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ihr redet aneinander vorbei.


    Die Aussage „Teilzeitkräfte, die ihren Job als Hobby sehen, machen die Preise kaputt.“ (kann man so sehen) entspricht nicht der Aussage „alle Teilzeitkräfte machen ihren Job als Hobby.“ (indiskutabel).


    Inhaltlich denke ich auch, wie schon an anderer Stelle beschrieben, dass in der Regel der Schlüssel zu einer angemessenen Arbeitszeit im Vorbereitungs/-Nachbereitungsaufwand steckt. Der zeitliche Aufwand für die unteilbaren Aufgaben ist zeitlich gesehen (vielleicht nicht emotional) im Vergleich marginal.


    Die Frage, ob sich Teilzeit „lohnt“, ist also stark davon abhängig, wie konsequent man mit seiner frei gestaltbaren Arbeitszeit umgeht.

  • Ok formulieren wir es um. Die Frau manipuliert so lange, bis der Mann sie dann entnervt in die Teilzeit "entlässt" ;) Das nennt man dann "gemeinsame Lösung".

    Woher weißt du das?

    Die Frau ist mit der Doppelbelastung an ihren Grenzen, der Mann nicht bereit, sie nennenswert zu unterstützen und sie schafft einfach nicht mehr. Auch "gemeinsame Lösung?"

  • Bei uns genauso. Er sagte mal: Das geht in meinem Job nicht. (Er hat aber auch Kolleg*innen in TZ).


    Das ist bei uns überhaupt nicht der Fall. Man ist bei allen außerunterrichtlichen Veranstaltungen voll dabei und das wurde auch noch nie in Frage gestellt...

    Ist bei uns leider auch so. Einzig bei den FKs darf man entscheiden.

  • Und wieso kommt es den Frauen in den Sinn? Die wissen auch, dass diese Jobs sch....lecht bezahlt werden, machen es aber trotzdem.

    Das ist eine spannende Frage. Da gibt es ganze Arbeiten und Bücher dazu. Lies doch mal nach und dann wirf hier ein Exzerpt rein.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die Frau ist mit der Doppelbelastung an ihren Grenzen, der Mann nicht bereit, sie nennenswert zu unterstützen und sie schafft einfach nicht mehr.

    "Hallo Schatz, dein Abendessen steht im Kochbuch." Muss man sich halt trauen.

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