Gefährdungsbeurteilung - so ein Schmarrn

  • Jetzt mal blöd nachgefragt: Das klingt so, als sei das irgendwie *nicht* selbstverständlich?!

    Nee, so sollte das nicht klingen. Klar ist es selbstverständlich. Und sinnvoll.

    Und da kann man es auch gleich schriftlich machen und ist dadurch selbst abgesichert(er), als wenn es nur im Kopf passiert.

  • Eigentlich ja. Und es dürfen keine Bilder aufgehängt werden oder Tische und Stühle in den Flur gestellt werden. Daran hält sich inzwischen niemand mehr.

    Ist bei uns auch so.

    Keine Kinderbilder mehr an den Wänden. Meine Herren.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Das wird bei der Brandschutzschau angesehen. Wenn die Experten dann sagen, dass etwas auf dem Gang eine Brandlast ist oder den Fluchtweg einschränkt, dann sollte man das tunlichst wegtun und nicht ignorieren.

    Jacken sind nicht grundsätzlich auf dem Gang problematisch.

  • ... Mehr abgesichert gegen alle Eventualitäten fühle ich mich dadurch nicht.

    Das ist ein springender Punkt:

    Ich finde die Frage berechtigt, was da denn nun genau sicherer oder gesichert wird.


    ... den nächsten Teil habe ich gelöscht.

    Es ging um Gefährdungsbeurteilungen, die DER ARBEITGEBER ausfüllen muss, weil er auch dafür Sorge zu tragen hat, dass seine Bediensteten geschützt sind.


    Es regt mich einfach auf, dass die Lehrkraft auf dem Papier etwas bescheinigen soll, der Schwarze Peter bei der Lehrkraft liegt und sich niemand sonst um Bedingungen kümmert oder Verantwortung tragen will - aber das Geld dafür, dass man die Verantwortung hätte, streicht man gern ein.

  • Sagst du. Wenn das (von den "Experten") beschlossen wird, gilt das grundsätzlich. Keine Widerrede. Tut mir Leid, viele "Expertisen" kann man nicht ernstnehmen.

    Du solltest meinen vorherigen Absatz dazunehmen. Ich glaube, dass Du mich missverstanden hast.

    Die Experten schätzen das ein. Dafür ist die Brandschutzschau da.
    Wenn die sagen: In dieser Konstellation ist das ok, dann ist das ok. Wenn nicht, dann nicht.

    Ist wie mit den regelmäßigen Überprüfungen der Elektroanlagen. Wenn die etwas außer Betrieb nehmen, dann hat das schon seinen Grund.

  • Wir haben auch alle Jacken und gstingerdn Schuhe (die kleinen wechseln noch) im Klazi. Für die Jaggn gibt es ca. 8 Haken in guter Höhe für 6-10jährige und darüber nochmal Haken, an die nicht mal ich hinkomme (1,60m). Toll. Dann gibt es auch keinen Extra-Haken für Lehrer im Klazi. Entweder hänge ich meine Sachen zu den Schülersachen (nein danke: schmuddelige Nebenjacken, Schüler fassen meine Jacke an, werfen sie runter...) oder ich hänge sie über meinen Lehrerstuhl. Geht bei längeren Jacken nicht gut und auch nicht, wenn 2 Lehrer drin sind.

    Bilder dürfen wir keine aufhängen, außer an extra Tafeln, von denen es viel zu wenige gibt. Nicht mal alle Schülerbilder passen auf einmal hin. In den Fluren die gleiche Geschichte. Man merkt nicht, dass wir eine Schule sind.

    Ich frage mich, wie Büros das lösen, da gibt es doch oft Sofas und all so´n Kram. Ach, tagelang könnte ich mich darüber aufregen.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Die Experten schätzen das ein. Dafür ist die Brandschutzschau da. Wenn die sagen: In dieser Konstellation ist das ok, dann ist das ok. Wenn nicht, dann nicht.

    Und genau das meine ich. Natürlich dürfen wir die Brandschutz"experten" nicht ignorieren. Aber ernstnehmen kann ich sie nur, wenn sie vor Ort Einwände begründet ausräumen können, also ihre Professionalität unter Beweis stellen.

    Wir dürfen aber durchaus diskutieren:

    Warum dürfen dann Wahlurnen (Schule ist Wahllokal) im Treppenhaus tagelang bleiben, neben den Kartons mit hinterlassenen Unterlagen? Warum können Umzugskartons stapelweise im Flur liegen, da die Stadt es auch hier nicht termingerecht schafft, sie abzuholen? Warum dürfen Klassenraumtüren nach innen aufgehen, obwohl das jeglichem Brandschutz widerspricht? Weshalb werden Garderoben auf Grund der Brandschutzestimmungen in Klassenräumen so (genehmigt!) angebracht, dass "Kinder auf der Flucht" sich daran vorbeizwängen müssen, wenn der Ernstfall eintritt ... usw. usf. Alles und mehr schon erlebt. Da sind Zweifel an Expertenmeinungen doch angebracht, oder nicht?

  • Ach, tagelang könnte ich mich darüber aufrege

    Das kann ich gut nachvollziehen! Nichts im Klassenraum aufhängen zu dürfen, finde ich gerade in den Primar- und Sek I-Klassen richtig blöd. Wir dürfen in meiner Abteilung auch nur noch an extra an je einer Wand in den Klassenräumen angebrachten Holzleisten und Kork-Pinnwänden Plakate usw. anbringen; sonst könnten wir ja an den frisch renovierten Wänden etwas beschädigen...

    BTW: Habt ihr denn im oder neben dem Lehrerzimmer keine Garderobe, wo ihr als Lehrkräfte eure Jacken aufhängen könnt? Wir hängen unsere dort auf oder über die Stühle im Lehrerzimmer, aber ich nehme meine auch des Öfteren mit in den Unterricht (und hänge sie dann im Klassenraum über meinen Stuh)l, wenn ich das Gebäude wechseln muss. Da gehe ich zur kalten Jahreszeit oder bei Regen ganz sicher nicht ohne Jacke los.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Das kann ich gut nachvollziehen! Nichts im Klassenraum aufhängen zu dürfen, finde ich gerade in den Primar- und Sek I-Klassen richtig blöd. Wir dürfen in meiner Abteilung auch nur noch an extra an je einer Wand in den Klassenräumen angebrachten Holzleisten und Kork-Pinnwänden Plakate usw. anbringen; sonst könnten wir ja an den frisch renovierten Wänden etwas beschädigen...

    Ei ja, die bösen Lehrerinnen zerstören halt immer wieder das Schulhaus. Sowas aber auch. Rufen euch die SuS nicht zur Ordnung: "Frau Humblebee, bitte nur an den vorgesehenen Leisten was aufhängen! Dafür gibt's doch Pinnwände! Und Ihre Schuhe gehören auf den Boden, an der Wand läuft nur Spiderman! Und Ihre Frühstückstüte...!" Kein Wunder, dass Lehrkräfte so einen schlechten Ruf haben. Vandal*innen!

  • Ne, ich denke bei Deinen Beispielen eher, dass sich da jemand über Dinge hinwegsetzt.

    Ja, bestimmte "Experten" setzen sich über berechtigte Einwände hinweg, ohne das zu begründen. Schulleitung und Kollegium melden Missstände beim Brandschutz, aber wenn Abhilfe Geld kostet, gelten eben Ausnahmeregelungen oder es dauert...

  • Ihr meldet dem Kreisbrandmeister (oder war auch immer bei Euch die Brandschutzschau verantwortet) einen Missstand und dieser stellt dann die Kostenfrage? Das habe ich noch nie erlebt.

    Oder ist es so, dass Ihr beim Sachkostenträger vorsprecht und da ein Sachbearbeiter euch abwimmelt ohne eben Experten zu sein?

  • Der Beauftragte für Arbeitssicherheit des LANDES stellt Missstände fest, die der Schulträger beheben müsste,

    da kommt dann aber der Beauftragte des Schulträgers und befindet, dass das alles nicht notwendig ist, da seine Bestimmungen angeblich andere sind.

  • Flupp

    Kurz nur das eine Beispiel: Neuer Anbau an einer Schule - Kosten sollen möglichst gering ausfallen - Treppenhaus/Flur wird kleiner als gewöhnlich geplant - Nach Fertigstellung: Türen knallen aneinander, wenn sie von zwei Klassenräumen aus gleichzeitig geöffnet werden - Billige Lösung: Sondergenehmigung: Öffnen nach innen. (Nebeneffekt: Wenn eine Tafel aufgeklappt ist, rummst die geöffnete Tür eben dagegen...)

    Ich erspare mir genaue Beschreibungen anderer ähnlicher Begebenheiten. Weshalb verteidigst du unfähige Experten so? Gegen fähige habe ich gar nichts einzuwenden...

  • Ah ok, die Frustration kann ich verstehen, die Ursache aber nicht ganz nachvollziehen. Das müssen die im Zweifelsfall direkt untereinander ausmachen und ich sperre den Laden halt solange ab.

    Aber bisher läuft es bei uns zum Glück anders. Da werden alle Änderungsvorschläge der tatsächlichen Experten vom Träger zumindest ernstgenommen.

  • Nun - der Brandschutz hat schon Vorteile. Als wir unsere Schule "EDV-technisch"umgestaltet haben, war mein Vorschlag, dass alle Klassen mit PCs ausgestattet werden - das Drucken jedoch auf Laserprinter an den drei Internetstationen in den Fluren erfolgt. Auf diese Weise war unsere kleine GHS mit knapp 400 Schülern mit 78 PC-Stationen online ;)

    Dann kam der Kreisbrandmeister und monierte die Internetpoints auf den Fluren als potentielle Brandherde auf den Fluchtwegen.
    Glücklicherweise wurde ziemlich zeitgleich die Schule mit neuen Fenstern ausgestattet. In Absprache mit der Stadtverwaltung wurden die Internetstationen auf den Fluren vom Fensterbauer "eingehaust" - und es waren auf den 3 Fluren 6 neue Schülerarbeitsplätze entstanden - glasklar einsehbar, schalldicht und mit Internet verbunden.
    Und die Schüler hatten beim Ausdrucken ihrer Recherchen gleichzeitig Sport - Flur rauf - Flur runter. Aber dalli!
    ;)

    Das Diskutieren von Tatsachen ist eine "wunder"bare Sache.
    Dieser Beitrag kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.

Werbung