? Zwangsabordnungen NRW Sek II

  • Was mich nach wie vor ärgert und in gewisser Weise auch schockiert ist, wie top-down hierarchisch hier mit dem Personal umgegangen wird.

    Das wundert dich? Personaleinsatz ist nun eine der klassischen Chefin-Aufgaben. Eine muss sagen, wer was macht. In gewisser Weise kann man sich auch so organisieren. Aber dann muss sicher gestellt sein, dass auch alle Aufgaben sinnvoll abgearbeitet werden. Sonst ist der Rasen dreimal gemäht, aber das Klo immer nich nicht geputzt. Dann zeigt halt die Chefin auf eine und sagt „Du!“.


    So geht es eben auch bei der Abordnung. Da läuft die Selbststeuerung dann darauf hinaus, dass jede sagt „Aber ich doch nicht.“ Wo möglich etwas verklausuliert und mit (vorgeschobenen) Kriterien. Aber wenn keine will, muss am Ende doch eine.


    Wenn ich mich recht entsinne, hat die Schulaufsicht deine Schulleiterin aufgefordert eine von drei(?) Personen mit dem Fach, das man übersten war, zu benennen. Das hat sie getan. Ich denke, sie fährt gut damit, bei ihrer Entscheidung zu bleiben. Wenn sie mit jeder Kandidatin diskutiert und dann die nächste benennt, mit der das gleiche Spielchen anfängt usw., dann wird sie nie fertig.


    Letztendlich ist dein Fall für die Schulleiterin erledigt. Sie kümmert sich jetzt wieder um alles andere.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Na ja, ich hatte mich im Mai auch bei verschiedenen WBKs und BKs im Umkreis umgehört. Ergebnis: entweder gar keine Antwort (was ich schon reichlich unverschämt finde) oder Ablehnung. Bei den WBKs, weil sie angeblich selbst abordnen müssten bzw. keine neuen Stellen bekämen. Bei den BKs war mein Zweitfach für die Schulleitungen uninteressant.

    Du hast gymnasiales Lehramt studiert? Bzw. zumindest allgemeinbildend? Mit zumindest einem Fach, das es am Berufskolleg gar nicht gibt. Und dass der Bedarf an WBKs der Bedarf insgesamt sinkt, ist wohl so.


    Das da kein Schiff kommt, wundert mich nicht.


    Wenn du jetzt anführst, dass du nicht mit Kindern arbeiten möchtest (so erinnere ich mich), dann musst du zur Kenntnis nehmen, dass du den falschen Beruf gewählt hast.


    Ich frage mich, was dir den Thread hier noch nützt. Außer Dampf abzulassen.


    Der Tipp, selbst zu suchen, stand hier schon im November. Bei welcher Schule der Schulform, für die du studiert hast, an der du dein Referendariat gemacht und die Prüfung abgelegt hast, bist du denn schon vorstellig geworden?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    • Offizieller Beitrag

    Quittengelee Es kann sein, dass es im Einzelnen Machtmissbrauch von SL geben kann und dieses Gefühl von Ausgeliefertsein kenne ich durchaus (ohne von Machtmissbrauch zu sprechen! sondern wirklich, weil man nunmal in Strukturen ist)
    ABER: Abordnungen sind nunmal genötigt und politisch gewollt, wer sollte es denn sonst entscheiden, wenn das Land sich sowieso aus allen anderen Personalentscheidungen zurückhält? Man kann nicht einerseits wollen, dass ein SL alleine die Macht hat, mich einzustellen (an Noten und ggf. Lehramt vorbei, also im Sinne, dass ich nicht DIE Beste war, sondern nur "unter den Besten nach seinen Suchkriterien") und dann nach anderen Schutzmechanismen schreien, wenn es sich gegen mich dreht (weil ich eben "unter den schlechtesten" (innerhalb bestimmter Fächer) gerutscht bin.)

    Nein, in dem Fall hat die Aviators SL nicht ihn in der Hand, dass sie gottgleich alles von ihm verlangen kann. Es gibt eine zeitlich begrenzte mögliche Abordnung, Aviator ist längst davon entfernt, es gibt einen Personalrat, Aviator hat sofort den Widerstand und den Anwalt rausgerückt, wird vermutlich nicht nur das Forum als Ventil nutzen, sondern auch das Lehrerzimmer und einige Kollegenohren, sowohl an der Stamm- als auch an der Abordnungsschule, dann kommt der Boomerang jetzt.

    Mit proaktiver Suche wäre er sicher seit vorgestern an einer anderen Schule. kein WBK, womöglich kein Gymnasium mit Schulsozialindex 1, aber es gibt ja Schulen, die Englisch suchen, erst recht mit einem Sachfach, das bilingual unterrichtet werden könnte (wenn er dazu bereit wäre (und in der Lage) ), ...

  • Aviator hat sofort den Widerstand und den Anwalt rausgerückt,

    Sich rechtlichen Beistand einzuholen, darf aber auch kein Grund für die Abordnung sein. Aber die Entscheidung fiel schon vorher. Ich finde es in der Sache gerechtgertigt, dass die Schulleiterin bei ihrer Entscheidung bleibt (s. o.). Inwiefern das Verhalten der TE sie darin bestätigt, quasi „jetzt erst recht“, wissen wir nicht. Aber selbst, wenn man das sicher wüsste, nützte es nichts. Die Schulleiterin wird die Entscheidung immer ohne die Erwähnung dieses Umstands begründen können.


    Sich über die Macht der Schulleitungen zu echauffieren, bringt die TE auch nicht weiter.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Quittengelee Es kann sein, dass es im Einzelnen Machtmissbrauch von SL geben kann und dieses Gefühl von Ausgeliefertsein kenne ich durchaus (ohne von Machtmissbrauch zu sprechen! sondern wirklich, weil man nunmal in Strukturen ist)
    ABER: Abordnungen sind nunmal genötigt und politisch gewollt, wer sollte es denn sonst entscheiden, wenn das Land sich sowieso aus allen anderen Personalentscheidungen zurückhält? Man kann nicht einerseits wollen, dass ein SL alleine die Macht hat, mich einzustellen (an Noten und ggf. Lehramt vorbei, also im Sinne, dass ich nicht DIE Beste war, sondern nur "unter den Besten nach seinen Suchkriterien") und dann nach anderen Schutzmechanismen schreien, wenn es sich gegen mich dreht (weil ich eben "unter den schlechtesten" (innerhalb bestimmter Fächer) gerutscht bin.)

    Nein, in dem Fall hat die Aviators SL nicht ihn in der Hand, dass sie gottgleich alles von ihm verlangen kann. Es gibt eine zeitlich begrenzte mögliche Abordnung, Aviator ist längst davon entfernt, es gibt einen Personalrat, Aviator hat sofort den Widerstand und den Anwalt rausgerückt, wird vermutlich nicht nur das Forum als Ventil nutzen, sondern auch das Lehrerzimmer und einige Kollegenohren, sowohl an der Stamm- als auch an der Abordnungsschule, dann kommt der Boomerang jetzt.

    Mit proaktiver Suche wäre er sicher seit vorgestern an einer anderen Schule. kein WBK, womöglich kein Gymnasium mit Schulsozialindex 1, aber es gibt ja Schulen, die Englisch suchen, erst recht mit einem Sachfach, das bilingual unterrichtet werden könnte (wenn er dazu bereit wäre (und in der Lage) ), ...

    Ich kenne Aviator nicht, man kann hier natürlich viel spekulieren und jeder hat seinen Eindruck. Aber die Frage, was denn die Gründe im eigenen Verhalten sein könnten, dass die Schulleitung einen nicht wieder will finde ich menschlich etwas unfair und rechtlich falsch.


    Ich erinnere: an anderer Stelle, wo es um eine Schulleiterin geht, die an eine andere Schule versetzt wurde sind sich alle ebenso einig, dass das natürlich total ungerecht ist und die Frau so super und engagiert, man kennt ja ihren Insta-Kanal und lauscht ihrem Podcast. Kann alles sein, kann auch nicht sein, solche Entscheidungen dürfen am Ende nicht auf persönlichen Merkmalen und Vorlieben beruhen.

    • Offizieller Beitrag

    Also: ich spekuliere zumindest nicht, sondern lese nur, was ER schreibt / schrieb.


    1) Es läuft alles rechtens, auch wenn es für das Individuum doof ist. Es MUS jemand abgeordnet werden (Überkapazität, und Aviator selbst hat schon lange im Vorfeld davon erzählt, dass er Minikurse hat UND dass er kein Problem damit hat, dafür zu sorgen, dass die Kurse auf dem Papier noch kleiner werden (was ja dazu führt, dass die schon auf dem Papier exiistierende Überbelegung noch stärker steigt -> noch mehr Tendenz zu Abordnungen).
    Es ist keine Strafversetzung (weswegen jetzt der Vergleich mit der Kollegin, die die Anordnung hatte, ihre Schule nicht mehr zu betreten, "ein bisschen" hinkt)

    2) Das Verhalten, worauf zumindest meine Beiträge - und die allermeisten anderen - anspielen, ist hier im Forum dokumentiert. Wenn Aviator nicht hier so tut, als sei er der Coole Obermacker aber in der Schule voll lammlieb ist und vor Allem duckt, dann wird es wohl ansatzsweise stimmen.
    WENN ich als SL die "Wahl" habe, wen ich abordnen MUSS: warum sollte ich die voll engagierte Lehrkraft abordnen (die durch ihr Engagement - und damit meine ich guten, schülerorientierten Unterricht, der jeden abholt, und nicht Schulfeste, wir sind am WBK! -) oder auch nur die normale Lehrkraft, die sich an die ungeschriebenen Gesetze hält ("Wer nicht kommt, stört nicht, er bleibt auf der Klassenliste stehen") abordnen? Die sorgen vielleicht dafür, dass meine Schule "gerettet" ist, mehr SuS kommen und ich nicht in 2 Jahren schließen muss. Nein, der Kollege, der a) dafür sorgt, dass die Klassenlisten kürzer werden, b) abfällig über SuS spricht (das tat er auch schon zu WBK-Zeiten, aber er wird ja wohl seine Sprechart über die Willkommensklassen-Kids auch mündlich in Gesprächen mit den jeweiligen SL nicht vollständig verstecken können) und c) (jetzt spekuliere ich*) vermutlich nicht der König der Differenzierung und Schülerorientierung ist, der steht oben auf meiner Vorschlagsliste.
    Aviator hat nie / nirgendwo davon geschrieben, was er für einen tollen Unterricht macht, sondern diskreditiert kranke Menschen und Mütter und prahlt damit, Noten zu vergeben, die SuS abschulen...

    *ich finde aber meine Spekulation nicht so weit hergeholt. Wer eine Fremdsprache unterrichtet und sich NICHT in der Lage sieht, zu lernen (Bücher, Youtube, KuK), wie ich mit DaF-Lerner*innen umgehen kann... ist wohl nicht lernwillig. Wer Gymlehramt studiert hat, aber nicht willig ist, mit Jugendlichen zu arbeiten, und sei es für die Zeit der begrenzten Abordnung und darauf BESTEHT, an einem WBK zu bleiben, er ist nicht lernwillig.
    Ich bin froh glauben zu können, dass es manchmal auch Karma ist.

    • Offizieller Beitrag

    Aber die Frage, was denn die Gründe im eigenen Verhalten sein könnten, dass die Schulleitung einen nicht wieder will finde ich menschlich etwas unfair und rechtlich falsch.

    Ich denke mal, dass nicht nur die Schulleitung, sondern auch jeder Kollege sich immer mal selbst reflektieren sollte und auch mal bei sich gucken muss, was schief läuft. Es ist nicht immer nur die Schulleitung, die doof ist.

  • Ich kenne Aviator nicht, man kann hier natürlich viel spekulieren und jeder hat seinen Eindruck. Aber die Frage, was denn die Gründe im eigenen Verhalten sein könnten, dass die Schulleitung einen nicht wieder will finde ich menschlich etwas unfair

    Letztendlich stellen wir Aviator nicht diese Frage, weil uns das interessiert. Aber sie selbst sollte es interessieren. Sie sollte das vielleicht als Anregung verstehen, sich selbst diese Frage zu stellen. Womöglich kann sie daraus Erkenntnisse für die Zukunft ableiten.


    Dass die Schulleiterin Sachentscheidungen zu treffen hat, an Recht und Gesetz gebunden ist, den Ermessensspielraum pflichtgemäß einzubeziehen hat, müsste dafür sorgen, dass persönliche Aversionen, kein Rolle spielen. In der realen Welt wird sie sich aber nicht davon frei machen können.


    Es gibt noch Gesäßöffnungskriechen und auf den Tisch defektieren noch ein weites Spektrum, wie man sich in die Schule einbringen kann. Irgendwo in der Nähe der Mitte finden sich die meisten von uns wieder.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • „Lustvoll“ ist jetzt nicht das erste Attribut, das mir bei „Maschinen“ in den Sinn kommt

    Außer vielleicht bei der Stechuhr.

  • Also selbst wenn sich ein Kollege kriteriengeleitet beobachtbar wie der letzte Honk verhält, dann ist die Abordnung in Dauerschleife keine geeignete Disziplinierungsmaßnahme. Rechtlich gesehen nicht und pädagogisch gesehen schon gleich gar nicht. Wieso sollten die DaZ-Klassen darunter leiden?

  • Eine Disziplinarmassnahme bedarf eines ordentlichen Verfahrens. Sie setzt ein sanktionierbares Verhalten voraus. Ein Verhalten, dass nicht sanktionierbar ist ,sollte auch nicht mit irgendwelchen Maßnahmen, die sich jeglicher ordentlicher Kontrolle entziehen sanktioniert werden.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

    • Offizieller Beitrag

    Also selbst wenn sich ein Kollege kriteriengeleitet beobachtbar wie der letzte Honk verhält, dann ist die Abordnung in Dauerschleife keine geeignete Disziplinierungsmaßnahme. Rechtlich gesehen nicht und pädagogisch gesehen schon gleich gar nicht. Wieso sollten die DaZ-Klassen darunter leiden?

    das ist keine Dauerschleife.
    Und die SuS können nichts, aber die Kollegien auch nichts.

    SEHR viele Schulen in NRW MÜSSEN gerade abordnen. und wenn keine*r sich freiwillig meldet für den Zeitraum, dann muss nunmal eine*r bestimmt werden.
    Nur, weil eine Abordnung keine geeignete Disziplinierungsmaßnahme darstellt, heißt es nicht, dass so ein Verhalten davor schützt. Damit er überhaupt abgeordnet werden konnte, mussten auch seine Fächer überbelegt sein und durch seinen Wegfall kein Problem für die Schule entstehen (eine Physik/Geschichte-Lehrkraft abzuordnen, weil Geschichte überbelegt ist, wäre dämlich, wenn danach Physik unterversorgt ist. Wenn aber der Geschichte/Englisch-Lehrer weg ist, dann wird der eine Englischkollege halt mehr Englisch unterrichten.). Womöglich ist der Mathe/Physik/Informatik-Kollege der größte A. ever und benimmt sich unmöglich. Aber solange seine Fächer überbelegt sind, wird er nicht abgeordnet.

    (und womöglich wird sich auch bei der nächsten Abordnungsanfrage jemand freiwillig finden, der merkt, dass frische Luft gut tut, oder weil man den sinkenden Schiff vor der Abwicklung lieber verlässt, um noch eine Wahl zu haben, usw.. Es gibt durchaus Freiwillige für Abordnungen ..)

  • Sie Abordnung ist eben keine Disziplinarmaßnahme, auch wenn sie auf die Betroffene so wirken muss. Es musste jemand abgeordnet werden, weil Stellenüberhang. Die Schulleiterin hat dann diejenige ausgewählt, die ihr schon vorher auf den Keks ging. Sie sit ja nicht hingegangen und hat die Abordnung betrieben, um jemanden loszuwerden. Es passte halt nur.


    Eine Kollegin abzuordnen, mit der die Schulleiterin besser klar kommt, kommt mir nicht wirklich sinnvoller vor.


    Vielleicht ist die Schulleiterin auch gar nicht so persönlich betroffen 'ran gegangen, sondern hat sich überlegt, wer der Schule am wenigsten nützt. Dabei kann sie sich natürlich auch vertun. Aber sie muss eine Entscheidung treffen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • . Eigentlich müsste man ihn 'rausschmeißen

    Selbst beim weniger geschützten Angestellten, kann man nicht einfach rausschmeissen. Hier muss zumindest der Sachverhalt einmal offiziell schriftlich abgemahnt sein. Von Extremfällen Mal abgesehen.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Selbst beim weniger geschützten Angestellten, kann man nicht einfach rausschmeissen.

    Ich schrieb auch nicht „einfach 'rausschmeißen“. Dass für die Aufhebung sowohl von Arbeits als auch Beamtenverhältnissen gesetzliche Regelungen einschließlich Rechtswegs gibt, ist gut so. Ich setze das aber als bekannt voraus.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Und ja, es musste jemand abgeordnet werden. Im Normalfall ist eine solche Abordnung jedoch auf Zeit und mit einer Rückkehrperspektive verbunden.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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