Begleitperson Kinderreha

  • Hallo,

    Ich bin Beamtin in NRW und überlege für meine zwei Söhne eine Kinderreha(Sprachentwicklungsstörung bzw. ständige Atemwegsinfekte mit schwerem Verlauf) zu beantragen. Ich würde als Begleitperson mitfahren. Hat jemand das schonmal gemacht und kann mir weiterhelfen bezüglich Finanzierung und Freistellung. Werde nach Google Recherche nicht wirklich schlauer. Zu den Eckdaten: meine Kinder sind gesetzlich über meinen Mann (kein Beamter, kein öffentlicher Dienst) bei der AOK Rheinland versichert. Ich bin privat bei der Debeka. Bei wem muss ich die Reha beantragen (AOK, Rentenversicherung, Beihilfe)? Erhalte ich Sonderurlaub mit oder ohne Bezüge oder muss ich in den Ferien fahren (da die Termine von dem Antragsbewilliger verteilt werden, könnte das äußerst schwierig werden)? Eine Mutter-Kind-Kur kommt für uns nicht in Frage, da meine Kinder behandelt werden sollen.

    Vielen Dank im voraus

  • Nachdem deine Kinder bei der AOK versichert und noch keine Arbeitnehmer sind, nehme ich an, dass die Reha über diese zu beantragen ist. Fragt dort an, damit man euch entsprechend berät auch zu der Frage, ob ihr bestimmte Termine als präferierte Wunschtermin angeben könnt wie z. B. Ferienzeiten.

    Wie das dann mit deiner Freistellung läuft bei dir weiß ich nicht. Das kann dir aber z. B. deine Gewerkschaft sagen. Auch deine örtliche Schwerbehindertenvertretung dürfte in dieser Frage eine gute Ansprechpartnerin sein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Hat jemand das schonmal gemacht und kann mir weiterhelfen bezüglich Finanzierung und Freistellung.

    Gemacht ja, da waren wir allerdings noch alle gesetzlich versichert. Die Kinder müssten über die Rentenversicherung laufen, denke ich, für dich würde ich bei der Debeka und der Beihilfe anrufen. Dass du in den Ferien fahren musst, kann ich mir nicht vorstellen. Würde ich auch nicht machen, solche Rehas mit 2 kleinen Kindern, die abwechselnd zu Therapien müssen sind alles andere als erholsam. Ich bin damals in der Elternzeit gefahren und hab's bereut.

  • https://www.deutsche-rentenver…nder-und-jugendliche.html



    https://www.deutsche-rentenver…ng_ausschlussgruende.html


    https://www.lexsoft.de/cgi-bin…al_nrw.cgi?xid=4643623,34


    Grundsätzlich muss dein Mann entweder mindestens 6 der letzten 48 Monate in der GKV pflichtversichert gewesen sein (die freiwillige GKV scheint nicht zu zählen) oder bereits mindestens fünf Jahre versichert sein, damit die RV die Reha für eure Kinder zahlt.

    Wenn die beiden unter 12 sind und es medizinisch notwendig ist, dass eine Begleitperson mitfährt, sollte deine Besoldung weiterlaufen. Die RV übernimmt wohl den Verdienstausfall, ich bin mir aber nicht sicher, ob das dann auch für Besoldung/Beamte gilt. Wenn nicht, wäre das eine Lücke, wenn die Freistellung aus irgendwelchen Gründen nur ohne Besoldung erfolgt.

    Das scheint alles etwas komplizierter zu sein. Die RV sollte beraten können.

  • Spannend, dass die RV auch die Reha für die Kinder trägt in bestimmten Fällen. Das hatte ich nicht vermutet. Wieder etwas dazugelernt. :top:

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Die Sache ist am Ende ganz einfach: Nachdem die TE sich mit DRV und AOK auseinandergesetzt hat, ist sie selbst therapiebedürftig. Das zahlen PKV und Beihilfe problemlos.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich ahnte sowas. Werde mich mal mit dem Personalrat, der GKV, meiner Versicherung und der Rentenversicherung in Verbindung setzen.

    Ich denke halt auch, dass es mit zwei kleinen Kindern (2 und 4) super anstrengend wird. Aber wenn ein ganzes Monatsgehalt drauf geht, weil ich nur unentgeltlichen Sonderurlaub bekomme und ich schlechtesten Fall meinen Aufenthalt selber bezahlen muss, würde ich den Ferientermin fast vorziehen (nicht gesagt, dass man diesen so einfach bekommt)

  • Eigentlich kann man eine Reha bei der GKV beantragen, die prüfen dann, ob sie zuständig sind. Oder halt anrufen und fragen.

    Im Studium war bei mir auch etwas unklar wer zuständig ist. Antrag habe ich bei der GKV bekommen, die hat es geprüft und in meinem Fall auch bezahlt.


    Bezüglich Begleitperson kenne ich mich nicht aus. Und weiß auch nicht wie es bei mir heute, "freiwillig" GKV und beihilfeberechtigt laufen würde.

  • Also ich habe mich heute schonmal mit der Rentenversicherung meines Mannes auseinandergesetzt. Die Fachkenntnis zu dem Thema war eher eingeschränkt. Die Beantragung über meinen Mann(und trotzdem ich als Begleitung) ist wohl möglich. Was meinen Verdienstausfall angeht, war sie sich nicht so sicher. Ich solle doch nach der Reha einfach mal einen Antrag auf Übernahme des Verdienstausfalls stellen. Vielleicht würden sie es ja übernehmen. Das wäre aber schon so ein Thema was ich gerne vorher geklärt hätte 😂

  • Was spricht denn dagegen, dass dein Mann die Reha begleitet? Das wäre doch wesentlich einfacher mit den Versicherungen zu klären.

    Da du es als super anstrengend einschätzt (und deswegen lieber nicht in den Ferien fahren möchtest) wäre drei Wochen „Kinder frei“ vielleicht auch für dich eine willkommene Erholungspause.

  • Aber das geht doch nicht.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich hatte oben geschrieben, dass es zwar super anstrengend wird, ich aber trotzdem einen Ferientermin vorziehen würde. In allen Kinderrehaforen lese ich aber, dass man nicht unbedingt einen Termin in den Ferien zugeteilt bekommt, nur weil man sich den wünscht. Ich habe aber mal alle in Frage kommenden Kliniken angeschrieben, wie es bei ihnen mit dem Belegungsplan aussieht und eine Reha in den Ferien möglich wäre.

    Ja, von der Antragstellung her wäre es einfacher wenn mein Mann fahren würde. Aber ich glaube sein Arbeitgeber wäre nicht so amused, meiner vielleicht auch nicht, der kann mich aber nicht kündigen. ;)

  • Ich als Angestellte, die in die Rentenversicherung einzahlt, frage mich gerade sehr ernsthaft, weshalb die Rentenversicherung den Verdienstausfall der Beamten während einer Reha zahlen sollte?

  • Deine Internetrecherche bezüglich der Ferientermine dürfte korrekt sein, diese Termine sind älteren Kindern höherer Schuljahrgänge vorbehalten. Wohl auch zurecht, denn mal soeben vier Wochen verpassten Schulstoffs in der z. B. neunten Klasse „aufzuholen“ ist herausfordernd. Dieser Vorgehensweise der Rehaträger wird kaum jemand in Frage stellen.


    Ob der Arbeitgeber deines Mannes „not amused“ ist, ist erstens nicht relevant und zweitens erstmal herauszufinden. Vielleicht einfach mal fragen. Habt ihr das schon?

    Und das Männer keine (längere) Elternzeit, Rehazeit, … nehmen können, halte ich für eine Mär. Frauen, die nicht Beamtinnen sind, können das ja auch. So wird das nichts mit der Gleichberechtigung …

  • Ich als Angestellte, die in die Rentenversicherung einzahlt, frage mich gerade sehr ernsthaft, weshalb die Rentenversicherung den Verdienstausfall der Beamten während einer Reha zahlen sollte?

    Der Kostenträger der Rehamaßnahme übernimmt den Verdienstausfall und es sieht so aus als wäre dass bei meinen Kindern die Rentenversicherung, da mein Mann einbezahlt und sie wahrscheinlich später dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen werden. Wer als Begleitperson mitfährt ist denen dabei relativ egal, es muss nicht der Antragsteller sein.

    Da ich mir das aber auch irgendwie nicht vorstellen kann, wollte ich nachfragen. Ich habe auch nicht mit einer Zusage gerechnet, aber zumindest mit einer zuverlässigen Aussage. Ich denke nicht, dass ich die Erste Beamtin bin deren Kinder in die Reha fahren sollen und deren Mann Angestellter ist.

    Die Aussage stellen Sie nachträglich einen Antrag und warten Sie ab, ob Sie Geld zurückbekommen, fand ich dann doch schwierig.

  • Deine Internetrecherche bezüglich der Ferientermine dürfte korrekt sein, diese Termine sind älteren Kindern höherer Schuljahrgänge vorbehalten. Wohl auch zurecht, denn mal soeben vier Wochen verpassten Schulstoffs in der z. B. neunten Klasse „aufzuholen“ ist herausfordernd. Dieser Vorgehensweise der Rehaträger wird kaum jemand in Frage stellen.


    Ob der Arbeitgeber deines Mannes „not amused“ ist, ist erstens nicht relevant und zweitens erstmal herauszufinden. Vielleicht einfach mal fragen. Habt ihr das schon?

    Und das Männer keine (längere) Elternzeit, Rehazeit, … nehmen können, halte ich für eine Mär. Frauen, die nicht Beamtinnen sind, können das ja auch. So wird das nichts mit der Gleichberechtigung …

    Ich möchte meine zwei Kleinkinder aber keine vier Wochen nicht sehen und mich erholen.

    Mein Mann kann sich Urlaub nehmen und uns besuchen. Ich könnte das nicht.

    Außerdem arbeitet mein Mann für Grundgehalt plus Provision. Da nur das Nettogehalt ohne Zuschläge von der Rentenversicherung übernommen werden, würde da auch ein Großteil des Geldes nachher fehlen. Das hat auch zur Folge, dass mein Mann zwar sehr flexible Arbeitszeiten hat, was für die Notbetreuung der Kinder ziemlich praktisch ist, aber er sein Diensthandy und den Laptop auch in unserem Urlaub nicht vollständig weglegt.

    In so einer Reha wird keine Zeit sein um noch nebenbei irgendwelche wichtigen Bestellungen abzuwickeln.

    Wir haben uns aber überlegt, wenn ich einen Termin bekommen würde der nur anteilig in den Ferien liegt, die Begleitung zu splitten. Dürfte bei der Antragstellung aber nochmal komplizierter sein.

  • Hey Kylah,

    es tut mir leid, dass die Reha so ein Verwaltungsmarathon zu sein scheint. Und ich kann dich gut verstehen, dass du vorher gerne wüsstest, ob/wie viel und von wem du Verdienstausfallzahlungen erhalten würdest.

    Ich finde es auch sehr schade, wie einige sich hier äußern. Nur ihr allein habt wirklich Einblick in eure individuelle Situation und sicher schon darüber geredet.

    Bei uns wäre es ähnlich; ich würde aktuell niemals 4 Wochen getrennt von meiner Tochter sein können und sie wäre spätestens am dritten Tag fix und fertig. Gesundheitsfördernd wäre das sicherlich nicht und stünde dem Rehaziel absolut entgegen. 4 Wochen ohne Papa wären für sie doof, aber lange nicht so schlimm. Es gibt eben Phasen, in denen Kinder stark auf ein Elternteil zentriert sind. Das ändert sich sicherlich wieder, aber aktuell wäre eine solch lange Trennung nicht möglich ohne Konsequenzen. Und dass das in meinem Fall eben auf den weiblichen Elternteil zutrifft, hat nichts mit Gleichberechtigung etc. zu tun, sondern ist das Ergebnis aus verschiedenen Ereignissen, die nur ich bzw. wir kennen und die ich hier auch nicht erläutern werde.

    Übrigens reden wir hier im Forum oft davon, dass viele Ferientage eigentlich dem Überstundenabbau (und natürlich auch der Korrektur etc.) dienen. Die Tage, die übrig bleiben, sind dann wirklich Uraubstage. Ich verstehe nicht, warum Kylah unbedigt diese Tage dann für die Reha verwenden sollte. Es ist immer wieder das alte Lied...geplante OPs in die Ferien legen, Kuren in die Sommerferien....why?

  • Also eigentlich sollte Dir unbezahlter Sonderurlaub für die Pflege des Kindes zustehen. Den Lohnausfall muss der Träger der Massnahme genauso zahlen, wie Deine Unterbringung. (ggf. Klageandrohung manchmal sträuben die sich). Noch eins, wenn Dein Mann gesetzlich versichert ist, beachte bitte dass für die Dauer der Freistellung der Beihilfeanpruch wegfällt , da Du für die Dauer der Freistellung bei Deinem Mann in der gesetzlichen über die Familienversicherung mitversichert bist.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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