Ausgelagert: Klimakleber und Selbstjustiz

  • Ich fahre gerne und viel Auto, wenn ich aber Fahrrad fahren möchte, dann ist das für mich ganz bewusst eine Aktivität ohne Motorunterstützung. Hier in der Stadt wurden neulich e-Bikes großzügig bezuschusst und ich habe ernsthaft überlegt, ob ich mir eins hole, aber ich wüsste eigentlich wirklich nicht wofür. Was man mit dem Rad erledigen kann, möchte ich mit dem "richtigen" Rad machen, für alles andere brauche ich eh das Auto. Auf mich wirken e-Bike und Pedelec eher wie eine Alternative zum Mofa (ähnliche Geschwindigkeit, ähnliches Gepäckvolumen, ähnlich dem Wetter ausgesetzt).


    Dort, wo es tatsächlich Autostrecken ersetzen kann, ist es aber doch völlig legitim und sicher die gesündere Alternative 😊

  • Nein, einfach nein.

    Sondern? Wie ist es denn? Stimmt es nicht, dass man ein Fahrrad ausschließlich mit Körperkraft betreibt, ein Pedelec jedoch einen Motor hat?

    wenn du alles ablehnst was mit Energie betrieben wird die nicht von dir selbst kommt.

    Das tue ich nicht. Wie kommst du auf dieses schmale Brett?


    Wie machst du das mit deinen Haushaltsgeräten, PC, Smartphone etc.?

    Ein Smartphone habe ich nicht. Von welchen Haushaltsgeräten reden wir hier? Welche elektrischen betreibe ich?


    Ich hoffe doch du hast eine entsprechende Einrichtung zu Hause für die Erzeugung des el. Stroms.

    Inwiefern ist es für dich relevant, wo ich meinen „Strom“ herhabe?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    3 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Also wenn O. Meier wollte, könnte sie auch ohne das alles leben, will sie aber nicht, was man allein schon daran sehen kann, daß sie hier in diesem Forum unterwegs ist.

    Vielleicht hältst du dich mit Spekulationen darüber, was ich wolle, etwas zurück. Von den Geräten, die du aufzählst, weißt du eigentlich von keinem, ob ich so eines betreibe. Die Forenaktivität lässt womöglich auf einen Computer schließen, aber nicht auf einen Thermomix(?). Woher willst du wissen, womit ich koche? Oder, ob ich überhaupt koche. Es gibt Leute, die ernähren sich ausschließlich von Rohkost. Woher weißt du, dass ich das nicht auch mache?


    Ich weiß auch nicht, was das damit zu tun hat, dass ich Pedelecs für eine saublöde Erfindung halte.


    Aufgrund meiner körperlichen Einschränkung ist für mich ein Pedelec

    Auch für blöde Erfindungen gibt es irgendwo noch nützliche Anwendungen. Ist doch auch schön. Trotzdem wollt' ich ohne solche Einschränkungen nicht auf einen Motor angewiesen sein.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Haushaltsgeräte:
    - Herd/Mikrowelle/Backofen: eher keine Alternative.

    - Thermomix: da gibt es Alternativen. Der Thermomix ist auch eher Luxus.
    - Warmwasser-Kocher: Keine Alternative.

    - Spülmaschine: von Hand spülen. Da gibt es eine Alternative.

    Man kann auch mit das alle mit Brennholz betreiben. Außer die Spühlmaschine und den Thermomix (welcher nun wirklich nicht wichtig ist). Das ist 100% nachhaltig.


    Inwiefern ist es für dich relevant, wo ich meinen „Strom“ herhabe?

    Mir ist es relativ egal woher der bei dir kommt.

    Sondern? Wie ist es denn? Stimmt es nicht, dass man ein Fahrrad ausschließlich mit Körperkraft betreibt, einen Pedelec jedoch einen Motor hat?

    Doch das stimmt, aber

    Das tue ich nicht. Wie kommst du auf dieses schmale Brett?

    Die beschwerst dich hier seit einigen Seiten darüber, dass Leute andere Primärenergie als Nahrung zur Fortbewegung verwenden.

    Ein Smartphone habe ich nicht. Von welchen Haushaltsgeräten reden wir hier. Welche elektrischen betreibe ich?

    Das weiß ich nicht, ich bin nur davon ausgegangen dass du elektrische Geräte in deinem Haushalt betreibst. Wenn dem nicht so ist, dann tut es mir leid.


    Ich weiß auch nicht, was das damit zu tun hat, dass ich Pedelecs für eine saublöde Erfindung halte.

    Das darfst du auch. Ich teile deine Meinung, aber es gibt scheinbar einen recht großen Markt dafür. Ich find es besser sowas zu kaufen, als ein SUV. Dass sich dann einige beides kaufen ist natürlich wieder eine andere Sache.

  • Mir ist es relativ egal woher der bei dir kommt.

    Ah, OK. Ebene hast du dazu noch etwas gehofft.

    Doch das stimmt

    Check.

    Die beschwerst dich hier seit einigen Seiten darüber, dass Leute andere Primärenergie als Nahrung zur Fortbewegung verwenden.

    Äh, nö. Eine Beschwerde habe ich nicht vorgebracht. Allerdings stimme ich der These, eine Pedelec und ein Fahrad seien fast das Gleiche, nicht zu. Vielmehr ist der Motor doch ein sehr wesentlicher Unterschied. Immerhin verzochtet man damit auf die Besonderheit des Fahrrades, aus (eigener) Körperkraft angetrieben zu sein.


    Der neueste Hype sind wohl Pedelecs, denen man das nicht ansieht. Irgendwie scheint der Unterschied dann doch zu stören. Der verhindert wohl dann doch etwas zu viel, dass man sich mit dem Öko- und Fitness-Nimbus des Fahrrades umgibt, obwohl man sich von einem Motor 'rumschieben lässt. Mal sehen, was sich da durchsetzt. Viele Leute haben ja kein Problem damit, ein Pedelec zu fahren und das auch so zu benennen.


    By the way. Man sieht in letzter Zeit wenig E-Bikes auf den morgendlichen Alltagswegen. Zu kalt für die Akkus?


    Das weiß ich nicht, ich bin nur davon ausgegangen dass du elektrische Geräte in deinem Haushalt betreibst. Wenn dem nicht so ist

    Wofür wäre das relevant?



    aber es gibt scheinbar einen recht großen Markt dafür

    Für andere Sachen auch. Nicht alles davon ist sinnvoll.


    Ich find es besser sowas zu kaufen, als ein SUV.

    Man muss nur den richtigen Maßstab wählen. Ein SUV ist für die meisten Anwendungen auch sinvoller als ein „Hummer“.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Ich find es besser sowas zu kaufen, als ein SUV. Dass sich dann einige beides kaufen ist natürlich wieder eine andere Sache.

    Naja. Du musst das Pedelec ja zur Talsperre kriegen, um da 'rum zu fahren. Öko hat auch seinen Preis.

  • By the way. Man sieht in letzter Zeit wenig E-Bikes auf den morgendlichen Alltagswegen. Zu kalt für die Akkus?

    Nicht bei mir, es ist hügelig und da sieht man auch im Winter erstaunlich viele Pedelec-Fahrer auf Alltagswegen, jedenfalls mehr als Fahrradfahrer. Was man nicht sieht - mit oder ohne Motor - sind Freizeitradler.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Um das mal für die "norddeutsche Tiefebene" zu bestätigen: Auch hier sieht man trotz kalten Wetters viele Leute auf dem E-Bike (aber auch viele ohne). Bei gutem Wetter sieht, wie bspw. gestern, sieht man hier allerdings immer Freizeitradfaher*innen; z. T. mit, z. T. ohne Motor. ;)

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Naja. Du musst das Pedelec ja zur Talsperre kriegen, um da 'rum zu fahren. Öko hat auch seinen Preis.

    Das darf jeder machen wie er möchte. Ist natürlich absurd, aber das machen ja nun die wenigsten.

  • Was mich übrigens wirklich anätzt, sind Bemerkungen wie "Das ist ja gar nicht sportlich."

    Soll es auch nicht sein, ich will einfach nur von A nach B, zur Schule, zum Einkaufen, zu Freunden, ins Kino ..., 3-17 km. Das machen die Leute mit der o.g. Bemerkung auch, nur mit dem Auto. Mehrere KollegInnen wohnen in der gleichen Entfernung zur Schule wie ich und kommen immer mit dem Auto, und einige treiben vermutlich auch keinen Sport, so wie sie aussehen.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • "Das ist ja gar nicht sportlich."

    Radfahren ist nunmal nicht sonderlich sportlich. Wirkungsgrad hoch, nicht sonderlich anstrengend. Es wrid aber für sportlich gehalten. Fügt man jetzt noch einen Motor hinzu, bescheißt man sich selbst um das Bisschen Fitness-Potenzial, dass das Rad hat.


    Kann mir eigentlich auch wurscht sein. Ich find's halt schade, weil Bewegung ja einigen Leuten gut täte.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Kann mir eigentlich auch wurscht sein. Ich find's halt schade, weil Bewegung ja einigen Leuten gut täte.

    Nicht nur einige, jedem Mensch tut das gut. Woher diese kommt darf aber jeder entscheiden (oder ob sie sich überhaupt bewegen).

  • Das stimmt für mich nicht. Ich habe kein Auto und möchte auch so wenig wie möglich überhaupt Auto fahren. Aufgrund meiner körperlichen Einschränkung ist für mich ein Pedelec eine Alternative zum Fahrrad, nicht aber zum Auto.

    Das schreiben halt auch meist Leute, die wie ich früher schlichtweg keine Ahnung vom Pedelecfahren haben.

    Ich, 50 Jahre, benutze meine S-Pedelec-Lastenrad als Alltagsfahrzeug und obwohl ich durchaus immer passionierter Biobiker gewesen bin, sind meine Autofahrten unter 20 km nochmals weiter auf ein Minimum reduziert worden - gar nicht zu reden von beginnender Arthrose und starkem Asthma, die so leichter zu handeln sind. Unser Auto ist trotz vierköpfiger Familie ein 15 Jahre alter Kleinwagen. Ich bin in diversen Fahrradblasen unterwegs und kenne die Fanatiker, die auf jedes Auto schimpfen und dabei lokal gut zu handeln scheinen, aber nicht global denken können (Edeka mit Rädern beliefern ist halt nicht so).


    O. Meier erinnert mich an miliitante Veganer, die stärker gegen Vegetarier als Omnivoren polemisieren. Fundamentalismus ist in keinem Bereich zielführend und bewirkt das Gegenteil des Intendierten, mehr dazu zu bewegen, nachhaltiger zu leben. Ich verstehe das, so war ich mit 15 auch. Vielleicht geht es auch eher darum, sich moralisch überlegen zu fühlen. Führen alle Biorad, müsste ein neues Feld her, auf dem man sich erhaben wähnen kann.

    • Offizieller Beitrag

    Das schreiben halt auch meist Leute, die wie ich früher schlichtweg keine Ahnung vom Pedelecfahren haben

    Da Miss Othmar auf mich reagiert hat: so wie sie und du das E-Bike nutzen ist es eine Alternative zum Auto. Aus meiner Sicht machen Sie da auf jeden Fall Sinn. *daumenhoch*

  • Beides ist bei weitem weniger effizient als elektrisch.

    darum geht es hier ja schon lange nicht mehr. Es geht um Ideologien und welche besser ist. Zumindest habe ich die Diskussion hier so verstanden.

  • Das schreiben halt auch meist Leute, die wie ich früher schlichtweg keine Ahnung vom Pedelecfahren haben.

    Ich, 50 Jahre, benutze meine S-Pedelec-Lastenrad als Alltagsfahrzeug und obwohl ich durchaus immer passionierter Biobiker gewesen bin, sind meine Autofahrten unter 20 km nochmals weiter auf ein Minimum reduziert worden - gar nicht zu reden von beginnender Arthrose und starkem Asthma, die so leichter zu handeln sind.

    Ich habe ein normales 18 Gang Fahrrad und ein E-Bike. Unsere Gegend ist flach und bergig. Um mit meinem (sehr) sportlichen Mann (der fährt ein normales Rad) bei unseren Fahrradtouren mithalten zu können, benutze ich das E-Bike. Dadurch machen wir mehr Strecke, sind schneller und ich kann die Höhen radeln ohne das Fahrrad schieben zu müssen. ;)

    Wenn ich alleine unterwegs bin und keinen Zeitstress mit einem weiteren entfernten Ziel habe, nutze ich das normale Fahrrad. Am Anfang habe ich mich geweigert, ein E-Bike zwecks Niveauangleichung zu kaufen, doch inzwischen finde ich es für die Fahrradtouren bei gut - die Möglichkeiten haben sich erweitert. Ein E-Bike kann man auch zeitweise ohne Strom benutzen und nur den Strom dazuschalten, wenn man ihn braucht. Mit dem Strom des Akkus muss man mit dem E-Bike so oder so haushalten (d.h. nicht die volle Power dazugeben), wenn er für lange Strecken reichen soll, man hat verschiedene Zuschaltstufen.

    Durch das E-Bike sieht man wesentlich mehr ältere Leute Fahrrad fahren - das ist einerseits eine gute Entwicklung, andererseits sollte man sein Können nicht überschätzen, denn die Unfälle mit E-Bikes haben zugenommen, weil manche mit der Geschwindigkeit nicht zurecht kommen.

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