Zuweisung der Schule

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    heute habe ich meine Schulzuweisung fürs Ref erhalten und bin ziemlich unzufrieden damit.
    Die Schule befindet sich an einem Rand von Kassel, während ich am anderen wohne.
    Zwar ist Kassel nicht Frankfurt oder Berlin (oder so), aber es ist doch eine ziemliche Strecke, noch dazu mitten durch die Stadt.
    Aufs Land zu fahren wäre leichter.
    Jedenfalls hatte ich gedacht, dass ich Sozialpunkte habe und außerdem bei der Schuleinteilung irgendwie gefragt würde.
    Ein Freund von mir - auch mit Kindern - hatte einen Ref.platz direkt um die Ecke.
    Was sagt Eure Erfahrung: kann man da noch was machen? Wie war das bei Euch?


    LG - Melosine

  • *mit leisem Seufzer*


    Gut, ich hab keine Sozialpunkte, trotzdem find ich 1 1/2 Stunden Fahrt pro Weg recht happig, aber hilft nix. Meine Kollegen (auch die mit Sozialpunkten) fahren gnadenlos alle auch ziemlich weit, da der Überschuss aus Köln in den Düsseldorfer Süden, die aus dem Düsseldorfer Süden in den Norden, und die aus dem Norden noch weiter Richtung Holland geschickt wurden. Der Traum vom "mit Fahrrad zur Schule" wird wohl noch etwas warten müssen...


    wolkenstein

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

  • Hallo Melosine!


    Meine Vermutung (die sich aus Gesprächen mit Freunden/Bekannten speist, die im Ref. sind):


    Die Sozialpunkte finden bei der Seminar-Zuweisung wohl Verwertung, nicht aber bei der Schul-Zuweisung. Letztere wird ja wohl auch durch das Seminar und nicht durch die Verwaltung gemacht (oder sehe ich das falsch?).


    Jedenfalls wurden Bekannte von mir munter durch die Gegend 'verschickt', als es um die Schulzuweisung ging.


    Gruß, ph.

    Einmal editiert, zuletzt von philosophus ()

  • Hallo,
    also meines Wissens werden die Schulen tatsächlich von den Seminaren zugeordnet und zwar in 1. Linie nach Bedarf und dann in 2. Linie bei netten Seminaren nach Wohnort.
    So hatte ich das Glück, dass ich zur Schule nur 8 km fahren muss.
    Viele Grüße
    Minchen

    • Offizieller Beitrag

    *schluck* 1 1/2 Stunden, Wolkenstein, ich bin schon still.
    Sooo lange muss ich dann doch nicht fahren.


    Hab nur gedacht, ich könnte meinen Sohn noch von seiner Schule abholen - wenigstens ab und zu - aber das kann ich mir jetzt abschminken.


    Ja, und ich wette auch, dass ich im Seminar Leute kennenlernen werde, die in der Nähe meiner Schule wohnen und in die entgegengesetzte Richtung fahren müssen.
    Dann können wir uns ja morgens auf halber Strecke zuwinken... :rolleyes:


    Die Schulzuweisung erfolgt wirklich durch das Seminar, aber ich hatte die Illusion, dazu vorher gehört zu werden.
    Oder dass man sich grob am Wohnort orientiert.
    Sieht so aus, als sollte ich schon mal anfangen, diese abzubauen.


    Die Schule sieht aber ganz schnuckelig aus. Hab sie mir heute gleich mal angesehen (von außen) :P



    LG - Melosine

  • Hi Ho


    Zitat

    Die Sozialpunkte finden bei der Seminar-Zuweisung wohl Verwertung, nicht aber bei der Schul-Zuweisung. Letztere wird ja wohl auch durch das Seminar und nicht durch die Verwaltung gemacht (oder sehe ich das falsch?).


    Deine Vermutung ist richtig, phil, und was dann die Seminare machen, ist von Ort zu Ort unterschiedlich (es gibt nach Wohnort, motorisiert, Familienstand usw. verschiedene Möglichkeiten, manchen ist es auch ganz egal).
    Man kann auch soweit ich weiß prinzipiell schon Einspruch erheben oder eine Überprüfung beantragen; damit sich allerdings etwas bewegt, sollte schon eine außergeöhnliche Belastung nachweisbar sein - ein Arbeitsweg von einer Stunde oder so gilt da jedenfalls nicht, das haben ja viele Leute. Hier mussten sich einige ein Auto kaufen, weil sie sonst eben ganz und gar nicht mehr hinkamen mit der Zeit (um halb sechs losfahren um dann um 8 Uhr da zu sein und sowas). Wie lange wird denn der Arbeitsweg ungefähr dauern?


    Gruß,
    JJ

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Melosine,


    schau dir deine Schule und das Kollegium erstmal an. Vielleicht hast du ja ein richtig lernanregendes Umfeld mit netten Kindern und Eltern, einen super ausgestatteten Lehrmittelraum, eine verständnisvolle Ausbildungslehrerin und eine mitfühlende Rektorin!
    Will damit sagen, dass die Fahrerei das kleinere Übel ist, wenn sonst alles stimmt.


    Ich habe mir vor dem Ref meine Schule selbst ausgesucht und mich von dieser anfordern lassen, weil ich dort häufiger Uni-Hospitationen hatte und mir das Klima im Kollegium gefiel. Sowas spürt man irgendwie sofort ...
    Trotzdem war es dann kein Supertreffer, weil meine Ausbildungslehrer und die Schulleitung im Umgang mit Fachleitern und einer horrormäßigen Hauptseminarleiterin regelrecht kuschten und mich im Regen stehen ließen. Manchmal ist es vielleicht besser, das Schicksal spielen und sich verschicken zu lassen. Bei meinem zweiten Anlauf hat diese Methode dann zum Erfolg geführt.


    Ich denke aber, dass du durchaus das Seminar bitten kannst, dir eine andere Schule zuzuteilen. Es werden ja nicht immer alle Schulen mit Referendaren besetzt.


    LG strucki

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Melosine,
    ich weiß, es ist wirklich ganz schön happig, aber denk dran:
    Diese Zeit ist befristet!
    In meinem Ref wurde ich damals von München an den hintersten und südlichsten Rand von Bayern verschickt- einfache Fahrzeit 1 H 45 Minuten- jedenfalls musste ich mir dort ein Zimmer nehmen. Die Pendelei war die Hölle- immer am Sonntag um 16 Uhr von Freund Abschied nehmen und dann losdüsen...
    Dafür war das Kollegium erstklassig- vor Elternabenden und einmal in der Woche gings zum gemeinsamen Pizza-Essen, und ich habe noch nie soviel positiven Rücklauf auf meine Anregung zum gemeinsamen Absprechen des Unterrichtes in Parallelklassen bekommen wie dort...
    und die Schüler waren auch einfach super- danach war ich fast traurig, als es wieder zurück nach München ging....
    Wie Strucki schon sagt, letzten Endes ist es wichtig, dass du dich an der Schule wohlfühlst, dann kann man sehr viel anderes dafür in Kauf nehmen. ;)
    Ich muss ja im Moment auch eine Stunde S-Bahn fahren, aber trotzdem freue ich mich jeden Tag auf die Schule, weil die Stimmung dort eben so nett ist.
    Also, erstmal abwarten und nicht verzagen!
    Liebe Grüße, Hermine

  • Nachtrag:


    Melosinchen,


    an unserer Schule gibt es auch einige Referendarinnen mit Kindern, und das wird beim BdU berücksichtigt - die haben nie in der ersten Stunde und solche Dinge. Ich würd -wenn du dich ein bisschen eingelebt hast - mal mit eurem Stundenplanmacher sprechen.


    Kopf hoch,
    w.

    Frölich zärtlich lieplich und klärlich lustlich stille leysejn senffter süsser keuscher sainer weysewach du minnikliches schönes weib

    • Offizieller Beitrag

    Ihr habt mir wieder Mut gemacht!
    Ich denke, ich versuchs mit der Schule, weil sie mir - ganz subjektiv - von außen so gut gefallen hat ;)


    Kann auch sein, dass es hier doch irgendwie provinziell ist...
    Nachdem ich gelesen habe, welche Strecken ihr teilweise fahren müsst oder musstet, hab ich noch Glück gehabt.
    Hier kommt es halt immer auf den Verkehr an.
    Morgens werde ich unter Umständen mit einer knappen Stunde Fahrzeit rechnen müssen.


    Unter Wohnortnähe hatte ich auch eher an das Fahrrad gedacht, aber daraus wird zunächst wohl nix.
    Ist aber alles irgendwie zu regeln.


    Hoffentlich ist die Schule so nett, wie sie aussieht.


    LG - Melosine

  • Ich häng mich hier mal ran.


    Ich habe heute meine Schule erfahren und bin sehr unzufrieden. Es ist ja klar, dass nicht alle Wünsche berücksichtigt werden können, aber bei mir haben sie nun das am weitesten entfernte genommen.


    Ich bin sowas von fassunglos. Ich wohne im Süden von Hamburg, Studienseminar Stade und wo komm ich hin, bis kurz vor Cuxhaven. Das sind 1,50 Minuten Fahrzeit (einfache Strecke), natürlich gibt es keine Autobahn und selbst mit der Bahn bin ich 2,5 Stunden unterwegs.


    Wegen persönlichen Gründen (Versorgung meiner 7-Jahre alten Schwester, da Mutter Vollzeitarbeit, Tierversorgung und anderen) kann ich aber nicht umziehen.


    Ich habe nochmal im Seminar angerufen, man sagte mir dass man da halt keine Rücksicht drauf nehmen kann. Ich hatte vorgeschlagen, dass ich mir selbst eine Schule suche, oder ob man vielleicht doch noch eine andere finden kann.


    Was soll ich denn jetzt machen? Das Seminar ist nun schon 80 Kilometer weit weg, damit hätte ich noch leben können, aber über 110km?



    Geschockte Grüße Anja

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Anja!


    Natürlich ist das für Dich individuell eine blöde Situation. Soviel Verständnis man dafür auf der einen Seite haben kann, so wenig kann ein Studienseminar auf die persönlichen Belange aller Referendare eingehen.


    Die meisten Referendare würden bei einer von Dir genannten Ortskonstellation zwangsläufig umziehen. Da Du das für Dich ausschließt, musst Du wohl in den sauren Apfel beißen.


    Auch wenn ich mir an sich kein Urteil über Eure familiäre Situation erlauben darf, deute ich mal vorsichtig an, dass es im Grunde nicht Deine Aufgabe ist, neben dem Ref, das stressig genug sein wird, auch noch Deine Schwester zu betreuen, damit Deine Mutter Vollzeit arbeiten gehen kann. Das Ref. ist nämilich auch ein Vollzeitjob, wenngleich nicht annähernd entsprechend bezahlt.
    Es stellt sich außerdem die Frage, ob Du Dir den zusätzlichen Stress mit der Betreuung Deiner Schwester UND der Fahrzeit neben dem an sich schon ausreichend stressigen Ref. haben möchtest.
    Vielleicht setzt Ihr Euch noch einmal hin und diskutiert das durch.


    Ich bin weiterhin einmal so dreist und male ein Szenario in drei Jahren aus: Du hast Deine erste volle Stelle und wirst sehr wahrscheinlich umziehen müssen...


    ...nichts für ungut - ich denke halt langfristig.


    Gruß
    Bolzbold

  • Hallo Anja,
    ich kann mich Bolzbold nur anschließen. Eigentlich war es doch auch abzusehen,
    dass der Zustand so nicht ewig dauern würde. Ich finde es zwar sehr nett, dass du die Haustiere versorgst und auf deine Schwester aufpasst, das macht ja längst nicht mehr jeder mit mindestens Mitte Zwanzig, aber ich meine, dass es (mindestens auch) Aufgabe deiner Mutter wäre, zu überlegen, wie Haushalt, Tiere,
    jüngere Tochter und Vollzeitjob unter einen Hut zu kriegen sind.
    Je nachdem, um welche Tiere es sich handelt, sind oft auch ältere Kinder bereit, sie für ein Taschengeld oder auch umsonst (z.B. Hunde auszuführen) zu betreuen.
    Vielleicht ist die Taschengeld-Variante etwas geeigneter, damit die Motivation zur Betreuung länger erhalten bleibt :).
    Aber: Auch ein siebenjähriges Kind kann Aufgaben übernehmen, womit ich natürlich keinen Spaziergang mit einer Riesendogge meine, aber es gibt ja immer genug Aufgaben in einem Tierhaushalt.
    Du solltest jetzt auch einmal an dich denken. Die tägliche Fahrtzeit von 1,50 h
    ist ja kein Pappenstiel.
    Alles Gute und trotzdem ein wenigstens halbwegs schönes Wochenende
    wünscht dir
    Mareike

  • Melosine, PN für dich ;)

    Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!


    Oscar Wilde

    Einmal editiert, zuletzt von Ladycroft ()

  • Oh mann. Einige von euch habens ja echt "schlimm" erwischt. 8o


    Ich muss zum Glück nur 13 km (eine Strecke) fahren, leider auch ein bißchen durch die Stadt, aber ich denke mit ner halben Stunden komme ich wohl hin. Da hab ich ja echt nochmal Glück gehabt. Abgesehen davon sieht die Schule auch toll aus und scheint sehr engagiert und offen für Neuheiten zu sein. Ich freu mich schon richtig drauf. :)


    Mein Studienseminar ist dafür leider ein wenig weiter weg (100 km eine Strecke), aber da muss ich ja zum Glück nur einmal die Woche hin. ;)

  • Hallo Ladycroft,


    in diesem Teil des Threads geht es nicht mehr um Melosine, die hat ihre Refizeit schon längst erfolgreich beendet, HIER geht es um Anja 82.



    Nur mal so zur Info!!


    LG Tiger

    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es schützt und der es hält.
    Jedes Kind braucht einen Engel,
    der es auffängt, wenn es fällt.
    (Klaus Hoffmann)

  • Wer lesen kann, ist 'mal wieder klar im Vorteil. Nichts für ungut. :D


    Gruß
    Super-Lion

  • Hallo ihr,


    es ist leider so, dass auch noch andere Gründe dazukommen, u.a. wohnen wir in Familieneigentum, (das Haus gehört meinem Schwiegeropa, er ist über 80 und scher krank). Wir uns deshalb im Großen und Ganzen darum kümmern, was einfach heißt, dass wir nicht einfach ausziehen können, denn sonst müsste die Familie von meinem Lebensgefährten das Haus verkaufen. (oder ist das auch einfach zumutbar ?)Wir zahlen ganz normal Miete, wenn ich also ein Zimmer woanders nehme, hätte ich zweifache kosten, das würde so oder so schon nicht hinhauen.


    Mich ärgert einfach, dass man mir schon gesagt hatte, dass halbwegs Rücksicht auf den Wohnort genommen wird (halbwegs wäre mir schon eine große Hilfe gewesen) und jetzt ist die Schule an der Nordseeküste, weiter weg gehts es nicht mehr. Es muss doch auch noch Grundschulen geben, die nicht soweit weg sind. V.a. weil man mir sagte, dass noch gar nicht alle Referendare zugeteilt wären.


    Sprüche, wie der Ernst des Lebens beginnt, ärgern mich enorm, ja klar beginnt der Ernst des Lebens. Das ist mir vollkommen klar, aber was würdet ihr denn machen, wenn es nunmal gar nicht anders geht. Kann man nicht ein wenig Entgegenkommen vom Seminar erwarten? ich bin auch sonst nicht unfelxibel, aber was soll ich denn machen? Es ist zwar nicht mein Kind, aber meine Schwester und meine Mutter ist seit kurzem alleinerziehend, ich habe da halt auch Verantwortung. Ich passe übrigens nicht Vollzeit auf meine Schwester auf, ich bin aber z.B. an 2 Nachmittagen und 1 Abend zuständig. Das ist für mich kein Stress, abereben nicht mehr möglich wenn ich täglich 3 Stunden hin und 3 Stunden zurück fahre. Wie man das später regelt, daran denke ich im Moment nicht.


    Die Tiere sind übrigens meine (Hund, Kaninchen in festem Außengehege), aber das ist im Moment eines meiner kleinsten Probleme, die wären ja sogar noch lösbar.


    Es muss doch Möglichkeiten geben, dass das Seminar auf einen zukommt, wie gesagt, man wolle darauf achten und nun ist es der schlimmste Fall geworden.


    Das macht mich jetzt schon fertig, was vielleicht auch mit noch meiner Schilddrüsenerkrankung zu tun hat. Diese ist eigentlich auch ein Grund, warum meine gewohnte Umgebung besser wäre, aber die führe ich ja schon gar nicht an.


    Für mich ist der Fall einfach so, ein Zimmer kann ich mir wegen genannter Probleme nicht erlauben, auch finanziell wäre es sehr schwer. Pendeln geht mit dem Auto finanziel nicht (400 Euro im Monat), bzw. öffentliche Verkehrsmittel geht nicht, da ich dann 3 Stunden , einfache fahrt, unterwegs wäre.


    Ich weiß es ist schwer nachzuvollziehen, aber ich will mich nicht drücken, es geht einfach nicht. Ich werde am Montag nochmal beim Seminar anrufen und dann muss ich halt schauen, wies weitergeht.


    LG Anja

  • Hallo Anja


    Du wirst das, was ich dir schreibe, nicht gern lesen.
    Aber wahrscheinlich kommst du nicht drum herum, an deinen Schul-, Seminarort oder in die Nähe zu ziehen.


    2003 habe ich das Referendariat in Niedersachsen begonnen und bekam auch Entgegenkommen zugesagt. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Führerschein (habe immer in Grossstädten gelebt), erst recht kein Auto (mein Freund auch nicht, da auch immer Grossstadt) und wurde einer Grundschule zugeteilt, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichbar war. Ich habe im Seminar vorgesprochen, die Gründe aufgeführt, aber die Schule änderte sich nicht. Also musste ich in den sauren Apfel beissen. Da die Zusage der Schule Anfang Oktober kam (Beginn Ref: Nov. 2003) und gar keine Lösung in Sicht war, bin ich zur nächsten Fahrschule, habe dort einen Vertrag unterschrieben, mir das Geld von Mutti, Erspartem und Dispo zusammengebettelt. Die Theorieprüfung hatte ich sehr schnell, parallel schon Fahrstunden, Fahrprüfung Ende November...
    Unter diesem ganzen Stress musste ich noch von Erfurt nach Göttingen ziehen und zwei mündliche Diplomprüfungen hinter mich bringen.


    Mein Freund kaufte ein Auto, damit ich ab Fahrprüfung mit dem Auto zur Schule fahren kann.


    Von November bis zum Bestehen der Fahrprüfung musste ich mich irgendwie mit dem ÖPNV arrangieren (den es bis zum Dorf meiner Schule nicht gab). Der Bus fuhr morgens halb sechs bis zum vorletzten Dorf, danach hiess es ein paar Kilometer "I'm walking" die im Herbst/Winter sehr dunkle Bundesstrasse entlang... Da das Ganze im Harz war, war auch das Fahrrad im Bus keine wirkliche Alternative :D .
    Das erste Mal krachte ich dann durch die Praxisprüfung (und dabei musste ich mir extra schulfrei nehmen, denn die Fahrschule war ja immer noch in Erfurt und ich im Harz bzw. die Wohnung bei Göttingen), im zweiten Anlauf hat's dann endlich geklappt, sodass ich nach Weihnachten endlich mit dem Auto zur Schule fahren konnte.


    Mit dem Autokauf und dem Führerschein haben wir etwa 9.000 Euro ins Referendariat investiert (natürlich gibt's das Auto immer noch, aber ohne Ref hätten wir es uns nicht gekauft). Es hat kein Hahn danach gekräht. Viele andere Referendare (die grad von der Uni kamen und nicht wie mein Freund schon ein paar Jahre im Berufsleben standen) mussten sich ebenfalls ein Auto kaufen - wen interessiert' in einem Flächenland wie Niedersachsen?


    Liebe Anja, ich glaube nicht, dass die Gründe, die du uns genannt hast und die menschlich sicherlich sehr gut nachvollziehbar sind, einen Einfluss auf deine Schulzuweisung haben. Das Seminar wird argumentieren, du seist nicht die Erziehungsberechtigte deiner Schwester, du seist in einem Alter, in dem man normalerweise schon längst von zu Hause ausgezogen ist, dass deine Schwiegergrosseltern eure Wohnung anderweitig vermieten könnten usw.


    Versuche dich mit der Situation irgendwie zu arrangieren. Du wirst ab Mai genug zu tun haben mit dem Einleben an deinem neuen Arbeits(!)ort und dem Vorbereiten des Unterrichts. Die 18 UB nicht zu vergessen...


    Ich wünsche dir natürlich trotzdem alles Gute.
    LG, das_kaddl.

    • Offizieller Beitrag

    Hi Anja,


    es ist eine echt verzwickte Situation, ich hoffe, Du schaffst es noch, eine nähere Schule zu finden.
    Eine Freundin von mir pendelt jeden Tag ca. 100km zur Schule, auch nur ca. 35km davon AUtobahn. Es geht finanziell nur, weil sie noch zusätzlich einen zweiten Job hat. Aus diversen Gründen konnte sie auch nicht ausziehen. Die Schule ist ihr in soweit entgegen gekommen, dass sie an einem Tag frei hat - wenn nicht Vertretung oder sonstwas da ist...


    Ich selber habe im Monat ca. 200Euro Spritkosten. Mit Miete, Versicherung, Essen und ein paar Unterrichtsmaterialien geht das grad so, mit sehr viel Sparen könnt ich noch 100EUR abknapsen. Ich kann also gut verstehen, dass Dich 400EUR Fahrtkosten abschrecken. Vielleicht geht es im worst case Fall aber doch irgendwie und irgendjemand kann Dich noch ein wenig unterstützen.


    Gruß leppy

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