Mit eigenen Fehlern umgehen

  • Wie eine Fachwissenschaft grundsätzlich funktioniert, bestimmt eben nicht die Didaktik

    Nein das nicht, aber wie man es dem Kind bestens beibringt. Das kann man selbst in Versuch und Irrtum ausprobieren und einige Generationen falsch unterricht oder bestenfalls kann die Didaktik einem hier helfen. Funktioniert momentan nicht optimal in der Uni, da gebe ich dir Recht.

  • Du hast nicht zu Ende gelesen, was ich auf Seite 1 schrieb:

    Naja du zitiert doch selber, dass du einige Zeit beide Verfahren eingeführt hast. Das habe ich so gelernt, macht man nicht. Du bist natürlich frei als Lehrkraft das so zu machen. Ich finde es nur interessant.

  • Funktioniert momentan nicht optimal in der Uni, da gebe ich dir Recht

    Ja doch, bei mir hat das allerbestens funktioniert. Meine beiden Fachdidaktiker waren aktiv noch im Beruf als Lehrpersonen, war der einzig sinnvolle Teil der Ausbildung. Bei einem habe ich sogar ein Berufspraktikum gemacht. Sie sind nur beide keine buchschreibenden Koryphäen sondern einfach nur verdammt gute Lehrpersonen. Insbesondere der Chemiker war wirklich legendär. Unterdessen sind sie beide pensioniert.

  • Und ich meine nicht: Weil es im Lehrplan steht. Sondern ernsthaft: Habt ihr an der Grundschule das Gefühl, dass man den Schülern damit etwas sinnvolles beibringt?

    Vielleicht geht die Erklärung von raindrop in diese Richtung.

    Ich denke allerdings, dass diese Frage (auch) Lehrer weiterführender Schulen beantworten sollten.

    Mir hat einmal eine Gymnasiallehrerin vor Jahren gesagt: Hauptsache, die Kinder können die schriftlichen Verfahren, wenn sie ans Gymnasium kommen.


    Vielleicht ist es auch Tradition, von der man sich noch nicht lösen kann, will. Das Problem ist, entweder kann man die schriftlichen Rechenverfahren sicher, oder man lässt es gleich sein. Halb gekonnt bringt nichts, sonst kann man es ja nicht (statt Taschenrechner) anwenden.

    Es ist noch nicht lange her (gefühlt noch am Anfang dieses Jahrtausends), da galten die schriftlichen Rechenverfahren als Königsdisziplinen.


    Vielleicht noch ein Argument: Besonders fitte Schüler rechnen bei Plus (und Minus) schriftlich im Kopf, das kann auch ganz schön schnell gehen.

  • Man sollte grundsätzlich verstehen, wie einige mathematische Konzepte funktionieren. Es ist die Vereinfachung des Kopfrechnens und es ist auch die erste Begegnung mit einem einfachen Algorithmus. Wir Mathematiker sind halt faul und wollen vereinfachen ;)

    Aber die Frage könnte man natürlich auch auf viele Themen in der weiterführenden Schule anwenden. Warum Prozentrechnung, Bruchrechnen, Differentialrechnung... Kann man alles mit Computer machen oder demnächst mit chatGPT

    Bei state's Frage war ich mir nicht sicher, ob es um die innerfachliche oder die Alltagsrelevanz ging.

    Im Alltag werden die allermeisten Erwachsenen bei schwierigen/umfangreichen Aufgaben entweder überschlagen oder den Taschenrechner benutzen. Ein paar Wenige, die wirklich Spaß am schriftlichen Rechnen haben, werden die Aufgaben hierüber lösen, aber das dürfte realistisch die Ausnahme sein. Wenn es rein nach Alltagsrelevanz geht, könnte man die allermeisten Schulinhalte streichen, das hast du schon angedeutet. Wirklich relevant für den Alltag sind vermutlich: Kopfrechnen im Bereich bis 100, Überschlagsrechnen, grobe Zahlvorstellungen, Prozentrechnen, einfache Bruchzahlvorstellung, Größenvorstellung + leichte Umrechnen sowie elementares Stochastik-, Statistik- und Geometrievorstellungen. Ich finde es schon gut, wenn die Schüler eine gewisse fachliche Kompetenz mitbringen, die nicht nur auf die Alltagsrelevanz beschränkt ist.

    Innerfachlich sind es Algorithmen, um auch mit größere Zahlen ohne Hilfsmittel operieren zu können. Dieser Algorithmus vereinfacht, bei nichtvorhandenem Taschenrechner, wiederum die spätere Arbeit in der Algebra, Geometrie (z.B. Berechnung von Flächen oder Volumina) oder Analysis.

  • ja und ich vor 20 Jahre und jetzt? Was willst du eigentlich hier beitragen?

    Blätter auf Seite 4 zurück, dann weisst du, an welchem Punkt ich mich in die Diskussion eingemischt habe. Ich schrieb sinngemäss, dass es ohne ein paar triviale Fakten in keinem Fach überhaupt was zu verstehen und entdecken gibt. Als Replik auf die Behauptung, man müsse erst verstehen und dann auswendig lernen.

    • Offizieller Beitrag

    Einer meiner Schlauesten (er ist wirklich intelligent) hat nun jeden Satz nummeriert (um nur ja nicht einen zu viel zu schreiben) und damit das nicht in Arbeit ausartet, hat er teilweise gar keine richtigen Sätze formuliert, sondern z.B. "Und abends zocken".

    Ich war wirklich versucht, den Lachsmiley zu nehmen. Alles, was du schreibst, aber das besonders. So arbeiten die meisten meiner Schüler:innen, auch die leistungsstarken.

    • Offizieller Beitrag

    Schön geschrieben habe ich auch nie. Keine Ahnung, warum lesbar nicht ausreicht und man als Kind Schönschreiben soll. Schrift ist Mittel zum Zweck.

    "Schön" verwenden viele Grundschullehrkräfte inzwischen für eine direkt lesbare Schrift - ohne Transkription und ohne vergleichende Schriftproben einzuholen oder sich den Text vorlesen zu lassen.

  • Naja du zitiert doch selber, dass du einige Zeit beide Verfahren eingeführt hast. Das habe ich so gelernt, macht man nicht. Du bist natürlich frei als Lehrkraft das so zu machen. Ich finde es nur interessant.

    Gehts noch? Ich habe geschrieben, dass ich schlechte Erfahrungen mit der gleichzeitigen Einführung beider Arten gemacht habe und es deshalb geändert habe und nur noch das Ergänzungsverfahren allgemein in der Klasse einführe. Unser Mathebuch wollte das so. Das ist ca. 25 Jahre her. Im Bildungsplan steht trotzdem aber als Teilkompetenz "verschiedene Rechenwege untersuchen, vergleichen und bewerten" - und zwar im Zusammenhang mit der Einführung der schriftlichen Rechenverfahren. Wenn es sich ergibt, mache ich das Abziehverfahren manchmal zusätzlich mit den stärkeren Schülern, aber nur weil ich weiß, dass es sie nicht aus dem Konzept bringt und dass sie Freude daran haben.

    Ich finde es nur witzig, dass ich hier auch schon angegangen wurde, weil ich nur 1 Verfahren mit der ganzen Klasse einführe.

  • Fixed.


    Nochmal die Frage: Wieso überhaupt die schriftlichen Verfahren einführen? Damit man als Kellner im Nebenjob schneller rechnet ohne Taschenrechner


    Und ich meine nicht: Weil es im Lehrplan steht. Sondern ernsthaft: Habt ihr an der Grundschule das Gefühl, dass man den Schülern damit etwas sinnvolles beibringt?

    Wenn ich mich mal dazu äussern darf: Doch, ich finde das bringt sehr viel. Das handschriftliche Rechnen macht den Prozess sichtbar. Deswegen fragte ich Zauberwald auch nach dem Malkreuz, ob den Kindern denn wirklich klar ist, was da gemacht wird. Wenn ja, ist das doch gut. Nach meiner Erfahrung besteht einfach die Gefahr, dass Kinder bzw Jugendliche einfach einen Automatismus unter einem Begriff abspeichern, der irgendwie nach "Methode" klingt und dann eben exakt die gleiche "Methode" in einer anderen Darstellung nicht wiedererkennen.

  • mit der gleichzeitigen Einführung beider Arten gemacht habe

    genau darum ging es mir, daher verstehe ich jetzt nicht, warum du dich so aufregst.

    m Bildungsplan steht trotzdem aber als Teilkompetenz "verschiedene Rechenwege untersuchen, vergleichen und bewerten" -

    das bezieht sich auf Rechenwege, nicht auf die schriftlichen Verfahren, auch nicht vor 25 Jahren. Keine Ahnung woher du das hast.

  • Ich war wirklich versucht, den Lachsmiley zu nehmen. Alles, was du schreibst, aber das besonders. So arbeiten die meisten meiner Schüler:innen, auch die leistungsstarken.

    Sich kurz zu fassen, ist ja durchaus eine Kompetenz - wenn in der Kürze dennoch alle wichtigen Inhalte drin sind. Das fand ich als Schüler immer schwierig, weil ich in den niedrigeren Jahrgängen einfach 1.000 Ideen im Kopf hatte, die ich ALLE mitteilen wollte, und in den höheren Jahrgängen mit analytischeren Aufgaben nicht immer DIE Idee schlechthin hatte und somit versuchte, mich der Idee argumentativ auf verschiedenen Wegen zu nähern.

  • Blätter auf Seite 4 zurück, dann weisst du, an welchem Punkt ich mich in die Diskussion eingemischt habe. Ich schrieb sinngemäss, dass es ohne ein paar triviale Fakten in keinem Fach überhaupt was zu verstehen und entdecken gibt. Als Replik auf die Behauptung, man müsse erst verstehen und dann auswendig lernen.

    ja richtig, damit hast du Recht und daher darf jetzt kein anderer das ebenfalls in seine Aussagen einbauen? Verstehe deinen Einwand nicht

  • Antimon Kann es sein, dass du mit dieser „Malkreuz“ Sache eine Sorte von DreisatzRechnung meinst? Das ist doch sehr anders als die Diskussion hier über die schriftlichen Verfahren zu Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division in der Grundschule.

    Bei Dreisatz halte ich auch jedes rein mechanische Verfahren (irgendwelche Kreuze, Dreiecke oder ähnliche) für fatal. Ich meine, man sollte jedesmal neu überlegen und eine entsprechende Gleichung aufstellen und lösen.

    Ein T schreiben wir jedenfalls nicht und das eine Kind mit dem Malkreuz weiß genau, was es rechnet. Es sind die gleichen Zwischenschritte wie beim halbschriftlichen Rechnen, das die anderen machen, nur anders aufgeschrieben.

  • genau darum ging es mir, daher verstehe ich jetzt nicht, warum du dich so aufregst.

    das bezieht sich auf Rechenwege, nicht auf die schriftlichen Verfahren, auch nicht vor 25 Jahren. Keine Ahnung woher du das hast.


    Ich rege mich auf , weil du mir das Wort umdrehst. Ich sage, dass ich etwas verändert habe aufgrund meiner Erfahrungen und du wirfst mir vor, es jemals gemacht zu haben. Dabei habe ich doch einen Lernerfolg hinter mir, der zu einer Verhaltensänderung geführt hat. Du machst es nur, weil es der Wittmann von dem blöden Zahlenbuch schreibt.

  • Antimon Kann es sein, dass du mit dieser „Malkreuz“ Sache eine Sorte von DreisatzRechnung meinst? Das ist doch sehr anders als die Diskussion hier über die schriftlichen Verfahren zu Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division in der Grundschule.

    Nein, das hier ist das Malkreuz: https://didaktik.mathematik.hu…ik_2018_02_16_split_2.pdf Ein schriftliches Rechenverfahren zur Multiplikation.

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