Was aufbauendes aus der Förderschule ....

  • ... danke für eure Arbeit dort.


    Bei den Twitterperlen wurde ein Twitterthread von arnebanani angezeigt. (Falls er hier sein sollte - ich hoffe, es ist okay, dass ich es hier teile.)

    Twitterperlen-Thread


    Er beschreibt seine Arbeit mit einer Schülerin an seiner Schule und wie es geendet ist. Gut geendet ist. Warum? Weil er sich Zeit für sie genommen hat, immer wenn nötig mal ein Auge zugedrückt hat und auch mal mitunter die rechtliche Grenze mal ein wenig freier definiert hat.


    Danke dafür, für den Blick auf Kinder, deren Schullaufbahn und Leben nicht die besten Ausgangsbedingungen hat.


    kl. gr. frosch

  • Ich würde mich freuen, wenn der Verwirrt-Smilie in diesem Forum nicht mehr zur Verfügung stände. Wer sich an etwas stört, soll das einfach schreiben. Die Befähigung dazu bringt ja jeder berechtigte Nutzer mit.


    Ich habe hier noch nicht erlebt, dass eine Nachfrage nötig gewesen wäre, wofür genau sich denn gerade jemand bedankt hat oder was genau jemandem an einem Beitrag gefallen hat. Ein positives Feedback zeigt an, dass man einer Meinung zustimmt, dass man sich im Geschriebenen wiedererkennt oder dergleichen. Das reicht. Negatives Feedback wie der Verwirrt-Smilie ist aber nur sinnvoll, wenn es auf den Punkt gebracht wird und konstruktiv ist. Dazu muss man dann aber auch zwei Sätze schreiben, ein Klick auf diesen Smilie reicht da nicht. Also bitte weg damit.


    EDIT: Unter dem Beitrag vom Frosch befand sich ein Verwirrt-Smilie, der jetzt nicht mehr da ist.

  • Mich verwirrt dieser Fall auch. Mich verwirrt/entsetzt, dass Kinder nicht aus solchen Familien wie der Herkunftsfamilie rausgenommen werden, mich verwirrt, als Schule strafrechtlich Relevantes unter den Tisch fallen zu lassen, mich verwirrt, irgendwelche "Codes" für Hilfestellung in Prüfungen auszumachen.


    Nun ja, es hat in diesem Fall funktioniert.

    In all den Fällen, wo es das nicht tut, wäre es aber wichtig, die Anzeigen korrekt zu stellen.

  • Mein Beitrag hatte ein verwirrt. Vielleicht, weil sich die Überschrift so liest, als ob man sonst nichts Aufbauendes aus der Förderschule hört.


    Sollte der Eindruck entstehen - nein, so war das nicht gemeint.


    kl. gr. frosch

  • Das ist genau der Punkt: Worauf beziehen sich diese Smilies und warum wird das nicht einfach aufgeschrieben?


    Mir fiel negativ auf, dass der Lehrer ausgerechnet Twitter für seinen Beitrag gewählt hat, wo der Text dann in 25 Schnipsel aufgeteilt wird. Ein möglicher Grund, um so einen Smilie zu setzen. Maylin hätte ihn darauf bezogen, dass die dem Beitrag zugrunde liegende Hintergrundgeschichte verwirrend sei. Darauf wäre ich nie gekommen. Fünf andere User hätten den Smilie vielleicht nochmal anders interpretiert.


    Das verbale Äquivalent zu so einem Smilie ist in meinen Augen ein „Schlecht“, „Doof“ oder „Blöd“. Also kaum etwas an Aussage, dafür aber in meinen Augen einiges an Negativität, das damit rübergebracht wird.

  • Ich arbeite ja nun an einer Förderschule L + E und ich habe versucht, das Ganze zu lesen, es war mir dann aber zu mühsam und plakativ. Sicher ist es so passiert (was ich jetzt gelesen habe), es ist halt immer nur so unglaublich vielschichtig, individuell und auf der Beziehung aufbauend, dass man si Kinder/Jugendliche und deren Weg eigentlich in dieser Kürze nicht beschreiben kann. Es ist nicht wie bei meinen eigenen Kindern, Lernen, zack, Note, zack, Theatergruppe, zack, Aufführung, zack dies, zack das.

    Bei dem einen Schüler meiner Schule trifft man mit solchen Maßnahmen genau die eine Saite im Kind zum Klingen, die es leben lässt, beim nächsten ist es genau falsch, reicht schon, dass man zB eine hohe Stimme hat.

    Hier fand jemand zurück ins Leben und das ist schön.

    Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, dass man sie ignoriert.

    Aldous Huxley

  • Ich lese den Twitterbeitrag auch mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite ist er "einfach gut so". ein Loblied auf das Menschsein. Es scheint möglich, durch individuelle Zuwendung und Hoffnung an das Gute in einem Menschen und viel Geduld, einer Person zu helfen, ihr Selbstvertrauen wiederzugewinnen oder in diesem Fall vielleicht sogar zu erwerben. Eine Lehrkraft (ich denke gleich welcher Schulart), kann durch pädagogischen Einfluss und individuelle Zuwendung etwas erreichen, vielleicht sogar viel persönliche Entwicklung anstoßen.


    Aber ich denke, man muss sehr vorsichtig und genau sein in Bezug darauf, was man selbst erreichen kann und wo man sich zu wichtig nimmt. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Tat der beiden Mädchen, die kürzlich eine Mitschülerin ermordeten, habe ich großen Respekt vor der Zerstörungskraft von Herkunftsfamilien und den Traumata, denen Kinder dort ausgesetzt werden. Die Vorstellung, dass diesen beiden unfassbar gewalttätigen Kindern mehrfach als Opfern zugehört und jegliche Augen zugedrückt wurden, ihr Täterverhalten im Vorhinein offenbar übersehen oder verharmlost wurde, zieht mir den Magen zusammen.


    Die eingangs beschriebene Gewaltszene zeigt das m.E. sehr deutlich. Ich weiß nicht, wie der Kollege damit umgegangen ist, aber es fällt doch auf, dass dem Opfer in der Szenerie kein weiteres Wort mehr gewidmet wird.


    Ich finde es toll, wie transparent er offenbar vorgegangen ist und natürlich, dass das Mädchen auf einem guten Weg zu sein scheint. Ich wäre aber vorsichtig in der eigenen Einschätzung, was man als Lehrkraft bewirken kann. Als Schule Drogentests durchzuführen und nicht die Polizei zu informieren, halte ich z.B. für zumindest ein gewagtes Vorgehen, wenn nicht gar grenzüberschreitend. Das Selbstverständnis, dass man als Lehrer einen so großen Einfluss auf ein schwer misshandeltes Kind nehmen kann, dass man keine andere Stelle mehr offiziell einbezieht, könnte auch nach hinten losgehen. Der große Bruder zeigt das möglicherweise, der hatte offenbar keine Ambitionen, zur Drogenberarung zu gehen und dann auch keine Kraft, den Schulabschluss selbständig durchzuziehen. Und inwieweit das Mädchen ohne Therapie in der Lage ist, das eigene Kind gewaltfrei zu erziehen und selbst keine Drogenkarriere zu beginnen, würde ich doch zumindest mit Vorsicht prognostizieren.


    Insofern sehe ich es positiv und den Appell, nie die Hoffnung aufzugeben. Aber man muss auch im Kosmos der Förderschule aufpassen, wo man sich an der Nase herumführen lässt, weil man selbst in 45 Jahren nicht die Strategien erworben hat, die manch Achtklässlerin schon können muss, um in ihrer Welt zu überleben. Manipulationen, ausgespielt werden, 'etwas aus dem Kreuz geleiert kriegen' dürfen nicht den Blick auf die klaren Konsequenzen verstellen, die man immer wieder ziehen muss.

  • Das verbale Äquivalent zu so einem Smilie ist in meinen Augen ein „Schlecht“, „Doof“ oder „Blöd“.

    Für mich bedeutet der "Verwirrt-Smiley" eher, dass ich die Aussagen/den Beitrag nicht verstehe oder nicht nachvollziehen kann. Wenn ich etwas "schlecht" oder "blöd" finde, würde ich eher den "Traurig-Smiley" wählen (oder "Daumen 'runter", den es hier aber ja nur kurzzeitig mal gab).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich bin ganz bei Quittengelee . Das ist mir zu viel "Club der toten Dichter". Wenn's schief geht, hängt man bei solchen Guerillaaktionen als Lehrperson auch gleich noch juristisch ganz tief drin. Absolut nicht zur Nachahmung empfohlen.

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