Neuer Direkteinstieg in BaWü für Sek I und Grundschule macht alles möglich - warum überhaupt noch Lehramt studieren?

  • Und ich habe noch mehr Storys gehört (wenn von Reinigungskraft bis SL alle derselben Meinung waren, wird schon etwas dran sein). Ich erhielt an meiner 2. Schule die Stelle eines zwangspensionierten Chemiker und die Schüler waren für alles, was ich tat, dankbar.

    Das habe ich auch kennenlernen müssen. Ein quereingestiegener Kollege aus den 1970ern hat da im Wirtschaftsunterricht darüber philosophiert welche Motoröle im Sommer bzw. Winter im 2. Weltkrieg in welche Fahrzeuge eingefüllt werden mußten. Da waren dann die Azubis auch über alles froh, was ich gemacht habe, auf das sie sich den Stoff nicht selber beibringen mußten.


    Und was mich dann so richtig auf die Palme gebracht hat war der Gedanke, daß in den 1980ern studierte Kollegen trotz der Examensnote 1,0 keine Planstellen bekommen haben, weil die alten Quereinsteiger auf ihren Stellen gesessen haben. Vom Lehrermangel zur Lehrerschwemme genügen ggf. ein paar Jahre. Aber man wird die einmal eingestellten Quereinsteiger eben nicht mehr los, sollte man später besser qualifizierte Mitarbeiter finden.

  • Aber man wird die einmal eingestellten Quereinsteiger eben nicht mehr los, sollte man später besser qualifizierte Mitarbeiter finden.

    Das ist nun aber kein exklusives Problem des Staatsdienstes.

    Die Mutter der Dummen ist immer schwanger.

  • Das ist nun aber kein exklusives Problem des Staatsdienstes.

    Aber genau deshalb sollte man genau hinsehen und vor allem ausbilden.

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  • Im berufsbildenden Bereich treffen in den beruflichen Fächern nur äußerst selten durch QE "blockierte" Stellen auf eine Schwemme von aktuellen 1er-Absolventen und -innen, die dann keine Stelle bekommen.


    Die Fächer, die im QE/SE offen sind, waren das in aller Regel schon die letzten 30 Jahre. Hier ist die Problematik: "Wie werde ich die los, weil jetzt so viele Spitzenkräfte auf dem Markt sind?" nicht wirklich gegeben.


    Selbst die weniger gesuchten beruflichen Fachrichtungen, die nur ganz selten für QE/SE geöffnet werden, bieten fast 100% der regulären Absolventinnen/en eine Stelle, insofern möchte ich einige Beiträge oben ein bisschen ergänzen (es waren mir jetzt zu viele, um sie alle zu zitieren).

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

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  • m berufsbildenden Bereich treffen in den beruflichen Fächern treffen nur äußerst selten durch QE "blockierte" Stellen auf eine Schwemme von aktuellen 1er-Absolventen und -innen, die dann keine Stelle bekommen.

    Deswegen ist der Quer/Seiteneinstieg dort schon immer gängig und ohne diesen wäre der Bildungsbereich bereits tot.


    Lediglich die Bedingungen werden von Zeit zu Zeit verändert. NRW hat da m. E. einen guten Weg mit OBAS gefunden.

  • In Hessen leben und man braucht diesen komischen Umweg gar nicht. Mit der Fachhochschulreife kann ich (fast) jeden Bachelorstudiengang im Lande Hessen studieren.


    Ich habe kein Abitur und keine Universität von Innen gesehen. Zum Studienrat hats trotzdem gereicht.

    Ich hab's eventuell zu unklar geschrieben: Ich meinte den Techniker/die Meisterin ohne Fach-Abi, Abi..., die/der dann zuerst über FP schrittweise zwei Aufstiegsprüfungen zum/zur StR/StR' macht.

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  • PS: s3g4 Der Umweg bei uns, den du ja ansprichst: Bei uns gibt's ja exklusiv die Fachlehrkraft für ein berufliches Fach, die dann A11/12 hat. Bei euch - und soweit ich weiß auch in den meisten anderen BL - wird dann einfach so qualifiziert, dass man in A13/14 landet.

    Da viele "normale" LK mit beruflichem und allgemeinbildendem Fach hauptsächlich im beruflichen Fach eingesetzt werden, machen wir eigentlich das selbe, wie die FL. Wir sind aber teurer.

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  • Mal eine Frage: Welche Eltern?! Zumindest für die BBS würde diese Planung gehörig nach hinten los gehen!

    Da liegt natürlich der Hund begraben und leicht wäre es nicht, aber lohnend. Elterngespräche sollten möglich sein und darüber hinaus auch andere Maßnahmen. Ist aber bildungspolitisch so eher nicht mehr gewünscht. Die Schule nimmt den Eltern immer mehr ab und gleicht soziale Ungleichheiten aus.

    Allein: Die längeren Schultage - nur ein Aspekt unter vielen - gleichen nur wenig aus. Nebenbei bemerkt sind die Nachmittagsstunden deutlich anstrengender und der Job wird unattraktiver. Begrenzte Ressourcen, also die begrenzte Arbeitszeit von Lehrkräften, sollte man möglichst effizient einsetzen.

  • Im berufsbildenden Bereich treffen in den beruflichen Fächern nur äußerst selten durch QE "blockierte" Stellen auf eine Schwemme von aktuellen 1er-Absolventen und -innen, die dann keine Stelle bekommen.


    Die Fächer, die im QE/SE offen sind, waren das in aller Regel schon die letzten 30 Jahre. Hier ist die Problematik: "Wie werde ich die los, weil jetzt so viele Spitzenkräfte auf dem Markt sind?" nicht wirklich gegeben.


    Selbst die weniger gesuchten beruflichen Fachrichtungen, die nur ganz selten für QE/SE geöffnet werden, bieten fast 100% der regulären Absolventinnen/en eine Stelle, insofern möchte ich einige Beiträge oben ein bisschen ergänzen (es waren mir jetzt zu viele, um sie alle zu ziti

    Und andere Kommentare hier.


    Es ging hier im Thread um Grundschule und Sek. I.


    (Und da ist meiner Meinung nach Didaktik wichtiger als das Fachliche. Ein nicht ausgebildeter Quereinsteiger kann hier richtig Schaden anrichten.)

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  • Und da ist meiner Meinung nach Didaktik wichtiger als das Fachliche.

    Kein Widerspruch, auch no offense, aber hattest du dich nicht dereinst beschwert, dass Sek.-1-Lehrer an deiner Schule SuS in der Sek. 1 wegen mangelndem fachlichen Wissen Inhalte falsch (oder gar nicht) beigebracht hätten?

  • Kein Widerspruch, auch no offense, aber hattest du dich nicht dereinst beschwert, dass Sek.-1-Lehrer an deiner Schule SuS in der Sek. 1 wegen mangelndem fachlichen Wissen Inhalte falsch (oder gar nicht) beigebracht hätten?

    Doch. Genau deswegen. Wir sind verschieden ausgebildet und können nicht alles (sonst würde das Studium doppelt so lange dauern). Und genau deshalb halte ich nichts (ohne zusätzliche Ausbildung) von Schulartwechsel, es ging damals im Thread um einen als Gymnasiallehrer ausgebildeten Kollegen an die Förderschule. Du meintest überspitzt formuliert, jeder könnte alles (evtl. beim unterrichten) nachlernen (ich wunderte mich, dass du deine eigene Ausbildung so gering schätzt). Meine Meinung ist, dass ich dazu noch ein Studium mit pädagogischen Teilen usw. benötige (und dann soll der Staat es bezahlen, wenn er mich versetzen möchte, doch der tut es nicht). Denn laut Staat kann jeder es unterrichten (auch irgendein Quereinsteiger mit irgendeinem (kurzem) Studium (Bachelor) siehe Thread).


    Am Gymnasium spätestens ab Klasse 8 zählt das Fachliche mehr. Bei den jüngeren Pädagogik (bei Realschule würde ich mehr fachliche Ausbildung wünschen, weiß aber, das geht aber auf Kosten des pädagogischen oder das Studium dauert viel länger).


    Daher kann ich mir an beruflichen Schulen Quereinsteiger mit entsprechenden fachlichen Kompetenzen besser vorstellen als bei den Kleinen. (Am Gymnasium in der Oberstufe eher als in der Unterstufe. Der von mir genannte Chemiker hätte höchstens in der Kursstufe eingesetzt werden dürfen. Er hielt Vorträge wie an der Uni mit einmal vor Jahren geschriebenen OH-Folien. So viele Chemiestunden gibt es aber in einem kleinen Gymnasium nicht.)

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  • Danke für die Erklärung.

    Du meintest überspitzt formuliert, jeder könnte alles (evtl. beim unterrichten) nachlernen (ich wunderte mich, dass du deine eigene Ausbildung so gering schätzt).

    Sehr überspitzt formuliert und mit imho falscher Schlussfolgerung. Aber das müssen wir hier nicht noch einmal ausrollen, wollte nur darauf hingewiesen haben.

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