Religionsunterricht an staatlichen Schulen?

  • Das kann ich selbst finden. Mir ging es jetzt konkret darum, welche Aspekte der Tauftheologie oder Taufliturgie deines Erachtens bei einem Säugling oder Kind keinen "Sinn machen".

    Dass die christliche Initiation nach der Taufe als Kind nicht abgeschlossen ist und sich ein Katechumenat und eine Einführung in christliche Inhalte anschließen müssen, ist ja auch im von dir verlinkten Katechismus so vorgesehen (1231).

    Eine Taufe nur aus gesellschaftlicher Tradition ohne Bezug zum christlichen Glauben und zur Kirche sehe ich daher ebenso wie du kritisch.

    Was aber prinzipiell gegen eine Taufe von Kindern spricht (bei praktizierenden Christen als Eltern), ist mir unklar.

  • Was aber prinzipiell gegen eine Taufe von Kindern spricht (bei praktizierenden Christen als Eltern), ist mir unklar.

    Da du dich ja hervorragend auskennst, wirst du dich schon längst mit den Argumenten für und gegen Kindertaufe auseinandergesetzt haben,

    zumal es selbst in der katholischen Kirche unterschiedliche Ausprägungen gab und gibt, s. u.a. 1233.


    Dass du generell die Lehre der römisch-katholischen Kirche nach außen kommunizierst, ist davon unbenommen.

  • Was aber prinzipiell gegen eine Taufe von Kindern spricht (bei praktizierenden Christen als Eltern), ist mir unklar.

    Sie wird durchgeführt, bevor sich Menschen für einen Glauben oder eine Religionsgemeinschaft entscheiden können. Da man sie außerdem für irreversibel erklärt, ist das ein erheblicher Eingriff in das Leben eines Menschen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wäre alles kein Problem, wenn man vollständig (also auch nach Verständnis der Kirche) und ohne Gebührenzahlung wieder aus dem Verein rauskäme.

    Eigentlich ist das Versändnis dieses Vereins, in dem man nicht Mitglied sein möchte, nicht relevant. Die können sich ja als Mitglieder vorstellen, wen sie wollen. Man muss ja die Realität nicht akzeptieren. Die Haltung, die sie damit zeigen, offenbart aber eine grobe Ablehnung von Freiheit.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Sie wird durchgeführt, bevor sich Menschen für einen Glauben oder eine Religionsgemeinschaft entscheiden können. Da man sie außerdem für irreversibel erklärt, ist das ein erheblicher Eingriff in das Leben eines Menschen.

    Den Eingriff in das Leben eines Menschen nehmen aber die Eltern vor, die das Kind taufen lassen. Und die könnten - wenn sie wollten - schon wissen, was die Taufe bedeutet.

    Außedem hat es doch null Relevanz, dass die katholische Kirche ihre Ex-Mitglieder immer noch als katholische Christen betrachtet, wenn man Religion & Glauben für bullshit hält und die Kirchen für Vereine, die ohnehin abgeschafft gehören.

    Eigentlich immer kann man niemanden zwingen, das über mich zu denken, was ich über mich denke.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Den Eingriff in das Leben eines Menschen nehmen aber die Eltern vor, die das Kind taufen lassen.

    „Lassen“! Eben.


    Neben den Eltern gibt es weitere beteiligte. Die katholische Kirche hat nunmal dieses verfahren so vorgesehen. Da können die Verantwortlichen in diesem Verein wohl schlecht mit den Schultern zucken und so tun, als hätten sie damit nichts zu tun.



    Außedem hat es doch null Relevanz, dass die katholische Kirche ihre Ex-Mitglieder immer noch als katholische Christen betrachtet,

    In der Tat. Ich find's halt nur interessant, was für ein Bild vom Menschen die katholische Kirche haben muss, um zu ihrer Sichtweise zu kommen. Auch unter dem Aspekt, dass in dieser Diskussion dem Begriff „Zwangsmitgliedschaft“ widersprochen wurde.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Eine Zwangsmitgliedschaft ist, wenn ich mich nicht wehren kann. Das stimmt hier nicht. Die Eltern tun es freiwillig. Fragwürdig finde ich an dieser Praxis nur, dass Eltern das entscheiden dürfen. Deshalb bin ich auch dagegen, Kinder zu taufen.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Eltern entscheiden auch ...


    ... den Namen des Kindes,

    ... über die Vereinmitgliedschaft des Kindes generell,

    ... über die Höhe seines Taschengelds,

    ..., welche Schule das Kind besucht ...

    #Zesame:!:


    Konzentrieren Sie sich ganz auf den Text, wenden Sie das Ganze auf sich selbst an. (J.A. Bengel)

  • … ob es geimpft wird …

    … ob die Ohren durch eine OP angelegt werden …

    … ob ein Kind Frühförderung oder Förderung überhaupt erhält …


    usw. usw.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • Eigentlich ist das Versändnis dieses Vereins, in dem man nicht Mitglied sein möchte, nicht relevant. Die können sich ja als Mitglieder vorstellen, wen sie wollen. Man muss ja die Realität nicht akzeptieren. Die Haltung, die sie damit zeigen, offenbart aber eine grobe Ablehnung von Freiheit.

    Das meine ich. Es hat zwar keine realen Konsequenzen, ist aber einfach übergriffig und überheblich.

  • Selbst in der katholischen Kirche kann man sich auch noch später taufen lassen. Die Taufe ist Voraussetzung zum Empfang der anderen Sakramente.


    Um die Diskussion ein bissel aufzumischen: Mein Mann ist aus der Kirche ausgetreten, weil es ihn ärgert, dass diese 8% seiner Aktiengewinne erhält. Fürs Nixtun.

  • Echt jetzt? Die Kirchensteuer beträgt doch 8 bzw. 9 % der Einkommenssteuer und nicht der Einkünfte.

    Die Kapitalertragssteuer ist eine Form der Einkommenssteuer. Eigentlich müsste Ertrag aus Kursgewinnen von Privatleuten mit dem Einkommen versteuert werden. Die CDU hat sich nur das prima Konstrukt der Kapitalertragssteuer ausgedacht, damit die selbst die eigenen Kursgewinne und Dividenden nicht mit dem Spitzensteuersatz versteuern müssen.

    Lange Rede, kurzer Sinn: da die Kapitalertragssteuer eine Form der Einkommenssteuer ist, entfallen darauf auch Kirchensteur (und Soli).

  • Die Kapitalertragssteuer ist eine Form der Einkommenssteuer. Eigentlich müsste Ertrag aus Kursgewinnen von Privatleuten mit dem Einkommen versteuert werden. Die CDU hat sich nur das prima Konstrukt der Kapitalertragssteuer ausgedacht, damit die selbst die eigenen Kursgewinne und Dividenden nicht mit dem Spitzensteuersatz versteuern müssen.

    Lange Rede, kurzer Sinn: da die Kapitalertragssteuer eine Form der Einkommenssteuer ist, entfallen darauf auch Kirchensteur (und Soli).

    Also zahlt man, wie ich vermutet habe, Kirchensteuer auf die Kapitalertragssteuer und nicht auf den Kapitalertrag. Da hätte Zauberwalds Mann durchaus in der Kirche bleiben können.

    Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht.

  • . Nur weil die Kirche des Mittelalters die Inquisition unterstützte liegt sie nicht in der Natur eines christlichen Weltbildes

    Damals eben schon 🤷

  • Also zahlt man, wie ich vermutet habe, Kirchensteuer auf die Kapitalertragssteuer und nicht auf den Kapitalertrag. Da hätte Zauberwalds Mann durchaus in der Kirche bleiben können.

    Auch 8/9% der Einkommenssteuer ist schon zuviel. Aber ja, er wird wohl im Verhältnis weniger Kapitalertragssteuer als Einkommenssteur auf Erwerbseinkommen zahlen, da ist die Begründung schon merkwürdig. Aber vll war das der Tropfen, der das Fass hat überlaufen lassen.

  • Die Kirchensteuer ist höchstens ein Anlass, aus der Kirche als Körperschaft des öffentlichen Rechts auszutreten, aber kein Grund.

    Von der Kirchensteuer in ihrer aktuellen Form bin ich auch kein Freund. Das dürfte eines der wenigen umstrittenen Themen sein, bei denen progressive und konservative Kreise in der Kirche der gleichen Meinung sind.

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