Leistungsstarke bayerische Abiturientinnen?

  • Vielleicht liegt es daran, dass man in Bayern noch verbindliche Noten in Mathe, Deutsch und Sachkunde braucht, um überhaupt aufs Gymnasium zu kommen.

    Und mysteriöserweise gehen trotzdem 40 % eines Jahrgangs.


    Ich war kürzlich mit einer meiner Klassen in der Rhein-Neckar-Region, u. a. zu Besuch bei der BASF. Übernachtet haben wir in Heidelberg in der Jugendherberge. Ich habe da studiert, also habe ich ihnen einiges erzählen können. Heidelberg ist immer noch *DER* Standort für Medizin. Um regulär anfangen zu können, braucht man ne 1 vor dem Komma. Im Moment hätten die 5 von 22 Personen in dieser Klasse und es ist eine wirklich gute Klasse. Ich hab mal ein bisschen gelesen, der Maturschnitt aus der Schweiz wird um sowas wie 3 Zehntel nach oben korrigiert, wenn man sich für ein Studium in Deutschland interessiert. So wurde das zu "meiner Zeit" auch mit dem bayrischen Abizeugnis gemacht, keine Ahnung, ob das immer noch so ist. Mit der Korrektur wären es dann 8 von 22 Personen und tatsächlich würde es für den Mediziner-NC gar nicht reichen, da stünde dann ja "nur" sowas wie eine umgerechnete 1.8 oder so. Sie haben mich einigermassen fassungslos angeschaut, was das sein soll. Ob sie jetzt wohl dümmer sind, als deutsche Studenten. Nein, sicher nicht. Ist aber auch völlig egal, sie müssen ja nur den "Medizinertest" bestehen ums in der Schweiz studieren zu können. Ich frage mich aber wirklich, wie lange wir hier noch die Insel der Glückseligen spielen können oder ob der Druck aus dem Ausland nicht irgendwann doch zu gross wird.

  • Und mysteriöserweise gehen trotzdem 40 % eines Jahrgangs.

    Ist doch voll wenig! Du weißt nicht, wie viele meine Kollegin schickt, um vor den Eltern gut dazustehen. Und die Noten spült sie weich, indem sie die Klassenarbeiten fast identisch vorher übt. Gibt gute Laune bei den Eltern. :uebel:


    Dass die Gymnasialkollegen sich nachher bei uns beschweren, ist doch egal. Von daher gebe ich dem Doktor C. Recht. :flieh:

  • Die Frage ist in meinen Augen etwas ungünstig gestellt. Ich würde mal behaupten, dass es in den Sprachen leichter ist, im Mittelfeld des Notenbereichs zu landen, dafür wiederum sehr schwierig, die ganz hohen Punktzahlen zu erreichen. Die 15 Punkte kommen häufiger in Mathematik als in Französisch vor. Dafür fallen im Umkehrschluss aber auch deutlich mehr Schüler wegen Mathematik als wegen Französisch durch.

    Das stimmt auch wieder.

  • Wenn man den Respekt vor der Leistungsüberprüfung verloren hat, sollte man sich einen anderen Beruf suchen. Bei Lehrkräften, die so vorgehen, sehe ich auch keinen Grund mehr für eine Verbeamtung. Den Spiegel im Bad sollte man dann besser abhängen.

    Ich dachte, dass die Hauptaufgabe der Lehrkraft die Wissensvermittlung ist. Erst im zweiten Schritt kommt die Bewertung, die zurecht immer wieder in der Kritik steht. Eine Bewertung kann noch so ausgefeilt sein, sie kann und wird niemals gerecht sein. Mir wäre wichtiger, dass die Schüler*innen viel Wissen mitnehmen, sie lernen sich neues Wissen selbständig anzueignen und in der Lage sind dieses in unbekannten Situationen anzuwenden.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Ich dachte, dass die Hauptaufgabe der Lehrkraft die Wissensvermittlung ist. Erst im zweiten Schritt kommt die Bewertung, die zurecht immer wieder in der Kritik steht. Eine Bewertung kann noch so ausgefeilt sein, sie kann und wird niemals gerecht sein. Mir wäre wichtiger, dass die Schüler*innen viel Wissen mitnehmen, sie lernen sich neues Wissen selbständig anzueignen und in der Lage sind dieses in unbekannten Situationen anzuwenden.

    Dann schaff doch die Noten ab! Wir müssen bewerten und Noten geben, so einfach ist das.

  • Ist das ein Witz?

    Was soll daran ein Witz sein? Ich gebe die 6.0 auch ab 90 %, manchmal ab 85 %. Übers Niveau sagt das genau 0 aus, kommt ja drauf an, was ich für die 90 % so erwarte.

  • Ist das ein Witz?

    Das ist NRW. (Ja.)

    Nein. Das ist weder ein Witz, noch "typisch NRW", sondern das ist der KMK-Standardnotenschlüssel und der gilt schon lange in vielen Bundesländern, u. a. auch in NRW, Bayern, NDS und in Sachsen (siehe u. a. hier: Notenschlüsselrechner für das Abitur ab 2020/2021 • Lehrerfreund).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Dann schaff doch die Noten ab! Wir müssen bewerten und Noten geben, so einfach ist das.

    Wenn es in meiner Macht stünde, dann würde ich es tun. So, wie du vielleicht andere, Missstände , die deiner Meinung nach wichtiger sind, abschaffen würdestw wenn du könntest.

    Aber darum ging es gar nicht, sondern darum, wie man denn in den Spiegel schauen könne, wenn man den Repekt vor der Leistungsüberprüfubg verloren habe. Insbesondere im Mündlichen kann die Schere sehr weit auseinandergehen, wer was wie bewertet. Wer etwas anderes behauptet lügt mMn.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Achso, fürs Abi vielleicht, da erhält man ja Punkte. Aber von Klasse 1-10 erhält man in Sachsen je nach Schule ab 95% bis 100% die 1. Plus und minus sind zwar möglich aber nicht üblich. Die Notenschlüssel legen die GLK fest und ich kenne es nur so streng. (Also wenn z.B. eine Schule ab 98% die 1 gibt, hat man mit 97% entsprechend die 2).

  • Ja, dieser Notenschlüssel gilt für das Punktesystem in der Oberstufe. Aber hier im Thread geht es ja ums Abi (ums bayerische allerdings, wozu ich nicht viel sagen kann).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Insbesondere im Mündlichen kann die Schere sehr weit auseinandergehen, wer was wie bewertet. Wer etwas anderes behauptet lügt mMn.

    Wenn man innerhalb der Klasse die gleichen Maßstäbe ansetzt, finde ich es nicht ungerecht. Meine Note bezieht sich auf die Ansprüche in derselben Lerngruppe. Wenn andere ihre Noten anders vergeben, betrifft mich das nicht weiter.

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