Was in norddeutschen Studienseminaren gerade so abgeht

  • in den 5 Jahren Studium ja etliche Praktika hatte und inzwischen überall in NDS verpflichtend auch ein Praxissemester mit UB

    Bitte beachten: Für das Lehramt BBS ist das in NDS nicht der Fall. Da hat man kein verpflichtendes Praxissemester und auch nicht "etliche" Praktika, sondern im Bachelor- und im Masterstudium jeweils ein fünfwöchiges Schulpraktikum; zudem muss man berufspraktische Tätigkeiten im Umfang von 52 Wochen im Bereich der gewählten beruflichen Fachrichtung nachweisen (nachzulesen u. a. bei der Uni Osnabrück: Lehramt an berufsbildenden Schulen - Universität Osnabrück (uni-osnabrueck.de)).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Auch gibt es bei den Biologen unglaublich viele Menschen, die nicht im Labor arbeiten

    Quasi niemand macht das, das ist für einen promovierten Naturwissenschaftler auch nicht das Berufsziel. Abgesehen davon: Doch, die Mehrheit bleibt in der gleichen Branche. Nur weil sich da mal ne Stellenbezeichnung ändert, heisst das nicht, die Leute arbeiten in einem gänzlich anderen Beruf.

  • Wundere mich gerade etwas, mein Staatsexamen habe ich in denselben Veranstaltungen gemacht, wie die Wissenschaftler. Für uns im Lehramt gab es halt noch ein paar fachdidaktische Scheine obendrauf. Ist das beim BA/MA jetzt anders?


    Ich kann mir aber auch vorstellen, dass es sich mancher Referendar anders überlegt, wenn er hinter die Kulissen schauen kann. Ein Praktikum, selbst ein Praxissemester, kann dieses Hamsterrad gar nicht abbilden. Dazu womöglich noch die Gutsherrenart von Ausbildern und der unmotivierende Unterschied zwischen eigenen UBs und dem Unterricht der Mentoren.

  • Wundere mich gerade etwas, mein Staatsexamen habe ich in denselben Veranstaltungen gemacht, wie die Wissenschaftler. Für uns im Lehramt gab es halt noch ein paar fachdidaktische Scheine obendrauf. Ist das beim BA/MA jetzt anders?

    Ich habe vor meinem Lehramtsstudium bzw. parallel dazu noch Romanische Sprachwissenschaften und im Master dann Digitale Linguistik studiert. Der sprachwissenschaftliche Anteil im Lehramts-Bachelor war komplett im Fach-Bachelor enthalten, letzterer enthielt aber eben mehr Vertiefung und berufspraktische Module (Programmierpraktikum für Linguisten zum Beispiel). Zu behaupten, dass man im Lehramt dasselbe macht wie die Fachstudierenden + Fachdidaktik finde ich ein wenig verwegen.

  • Wundere mich gerade etwas, mein Staatsexamen habe ich in denselben Veranstaltungen gemacht, wie die Wissenschaftler. Für uns im Lehramt gab es halt noch ein paar fachdidaktische Scheine obendrauf. Ist das beim BA/MA jetzt anders?

    Hessen mit Stex (Gymnasien): 88 CP pro Fach, davon ca. 24 CP Fachdidaktik und 64 CP Fachwissenschaft (also ca. 2 Semester). Nein, selbst als Student fürs Gymnasiallehramt betreibt man kein fachwissenschaftliches Studium mit ein bisschen Didaktik. Das ist ok so, nur vergleichbar mit den jeweiligen fachwissenschaftlichen Studiengängen ist es einfach nicht. Im L1 hat das Studium gar nichts mehr mit einem fachwissenschaftlichen Studium zu tun und auch die L2er haben andere Studienschwerpunkte, als die Fachwissenschaften.

  • Ich habe vor meinem Lehramtsstudium bzw. parallel dazu noch Romanische Sprachwissenschaften und im Master dann Digitale Linguistik studiert. Der sprachwissenschaftliche Anteil im Lehramts-Bachelor war komplett im Fach-Bachelor enthalten, letzterer enthielt aber eben mehr Vertiefung und berufspraktische Module (Programmierpraktikum für Linguisten zum Beispiel). Zu behaupten, dass man im Lehramt dasselbe macht wie die Fachstudierenden + Fachdidaktik finde ich ein wenig verwegen.

    Dann ist das wohl so eine BA/MA Geschichte. Natürlich saßen da auch in den fachwissenschaftlichen Veranstaltungen trotzdem 80% Lehramtsstudenten.

  • Fairerweise müsstest du doch hier zwei Lehramtsfächer (z.B. Deutsch und Geschichte) mit einem Zweifachbachelor (z.B. Germanistik mit Neben-/Zweitfach Geschichte) vergleichen, oder?

  • Hessen mit Stex (Gymnasien): 88 CP pro Fach, davon ca. 24 CP Fachdidaktik und 64 CP Fachwissenschaft (also ca. 2 Semester). Nein, selbst als Student fürs Gymnasiallehramt betreibt man kein fachwissenschaftliches Studium mit ein bisschen Didaktik. Das ist ok so, nur vergleichbar mit den jeweiligen fachwissenschaftlichen Studiengängen ist es einfach nicht. Im L1 hat das Studium gar nichts mehr mit einem fachwissenschaftlichen Studium zu tun und auch die L2er haben andere Studienschwerpunkte, als die Fachwissenschaften.

    Mit CP und L1/L2 kann ich nichts anfangen. Ich habe in NRW in beiden Studienfächern wissenschaftliche Veranstaltungen besucht und dort Scheine (Leistungsnachweise und Sitzscheine) machen müssen, dazu kamen Fachdidaktikscheine in beiden Fächern und davon ausgelagert noch Erziehungswissenschaften. Insgesamt mag das ähnlich umfangreich gewesen sein. Was den fachlichen Anspruch angeht ist das sicher nicht einfacher gewesen, weil die dummen Lehramtsstudenten sonst ihr Studium nicht schaffen. Da saßen alle Studiengänge in denselben Kursräumen und haben Dozenten in den Wahnsinn getrieben, weil jeder einen anderen Schein mit anderen Studienleistungen brauchte.

  • Dann ist das wohl so eine BA/MA Geschichte. Natürlich saßen da auch in den fachwissenschaftlichen Veranstaltungen trotzdem 80% Lehramtsstudenten.

    Nein, das war auch bei mir so. Das Lehramt trägt die Studiengänge zum großen Teil, das Gros studiert eben auf Lehramt. Nur: du kennst natürlich nur die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen, die auch das Lehramt belegen musste. Was ist mit denen, die nur die Fachstudierenden belegen müssen?


    Fairerweise müsstest du doch hier zwei Lehramtsfächer (z.B. Deutsch und Geschichte) mit einem Zweifachbachelor (z.B. Germanistik mit Neben-/Zweitfach Geschichte) vergleichen, oder?

    Ja, mein Vergleich ist nicht nur anekdotisch, sondern hinkt auch aufgrund der doch unterschiedlichen Studienfächer. Wenn jemand im Fachbachelor Germanistik + Romanistik macht und danach Deutsch und Spanisch auf Gymnasiallehramt studiert, dann wird der einen besseren Einblick haben als ich, der ich nur den linguistischen Teil vergleichen kann. Und ich spreche dem Lehramt auch sicher nicht seine Fachwissenschaft ab. Das mag in den Naturwissenschaften mit den Ein-Fach-Bachelors anders sein, aber in den Geisteswissenschaften mit Zwei-Fach-Bachelor ist es doch schon so, dass das Lehramt und der 2F-BA sehr ähnlich aufgebaut sind und die Punkte pro Fach ähnlich sind (~80 CP je Fach, Rest im Lehramt auf Bildungswissenschaften oder wie es auch immer zur jeweiligen Zeit, im jeweiligen Land und unter dem derzeitigen Sternzeichen heißt und im Fachstudiengang dann eben berufspraktische Vertiefungen, Optionalbereich, etc.). Mich störte nur die sinngemäße Aussage, dass die Lehrämtler ja all das machen, was auch die Fachstudierende leisten und dazu dann noch Fachdidaktik ableisten.

  • Nein, das war auch bei mir so. Das Lehramt trägt die Studiengänge zum großen Teil, das Gros studiert eben auf Lehramt. Nur: du kennst natürlich nur die fachwissenschaftlichen Veranstaltungen, die auch das Lehramt belegen musste. Was ist mit denen, die nur die Fachstudierenden belegen müssen?


    Mich störte nur die sinngemäße Aussage, dass die Lehrämtler ja all das machen, was auch die Fachstudierende leisten und dazu dann noch Fachdidaktik ableisten.

    Da gab es aus logistischen Gründen keine Trennung, weil sonst die Uni aus allen Nähten geplatzt wäre.


    Ich meine auch gar nicht, dass wir mehr gemacht hätten als die anderen Abschlüsse. Fachdidaktik dazu, ein paar Scheine in den Fächern weniger und in der Summe waren es wahrscheinlich gleich viele Studienleistungen. Die Vorstellung Lehramtsstudenten würden nur im Nichtschwimmerbecken studieren (können) finde ich verwegen.

  • Wenn zwei Minuten Google zuviel sind, ist es natürlich schwierig, sich online über ein Thema zu unterhalten.

    Da werde ich wohl die hessischen Bedingungen, die auf mich gar nicht zutreffen, niemals kennenlernen. Mensch, schade aber auch.

  • L5 nicht auch?

    Sorry, L5 vergesse ich manchmal.

    Ja, L5 auch. Die haben im fachlichen Umfang soviel, wie die L2er (52 CP) aber nur ein Unterrichtsfach, nicht zwei. Der Schwerpunkt liegt beim L5 ganz klar auf den Förderschwerpunkten (mit 112 CP / fast vier Semestern).

  • Nein, diese seltsamen Level hat nur Hessen.

    Mich deucht, das könnte stimmen.

    Ich habe angenommen, dass das überall so ist, weil die Kollegen hier in der Regel wissen, wovon die Rede ist, wenn ich/jemand L1/2/3/4/5 verwendet. Wieder was gelernt.

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