Suche Beratung: Vom Ingenieur zum Lehrer werden

  • Es gibt in Bayern keinen Master, welcher den Zugang zum Vorbereitungsdienst eröffnen würde, hier liebt man das Staatsexamen. Ausnahme: BBS. Das Thema ist durch.

    Das ist falsch. Beim Quereinstieg im Rahmen der Sondermaßnahme wird ja gerade der Vorbeteitungsdienst absolviert. Ein passender Master wäre bspw. ein Uni Master in Informatik (mit Nebenfach Mathematik).

  • im Rahmen der Sondermaßnahme

    Jetzt sagst du es: im Rahmen einer Sondermaßnahme.

    Abgesehen davon spielen Bachelor+Master in der bayerischen Lehrerbildung kaum eine Rolle. GS,MS,RS,GY... die Lehramtsstudiengänge schließen alle mit einem Staatsexamen ab. Nur im Bereich der BBS gibt es einen Master Wirtschaftspädagogik oder wie das heißt und noch irgendeinen sonderbaren MBBI. Wer sich mit dem Gedanken trägt auf regulärem Weg noch Lehrer für RS oder GY zu werden der darf nochmal durchs 1. StEx. Dauert ewig.

    In anderen Bundesländern sieht das schon anders aus, die haben zunehmend auf M.Ed. umgestellt.

  • Jetzt sagst du es: im Rahmen einer Sondermaßnahme.

    Darum geht es in deinem Fall. Wenn du Lehrer werden willst, ist das deine Tür, wenn du nicht nochmal grundständig studieren willst. Nimm sie oder lass es.

  • Wer sich mit dem Gedanken trägt auf regulärem Weg noch Lehrer für RS oder GY zu werden der darf nochmal durchs 1. StEx. Dauert ewig.

    In anderen Bundesländern sieht das schon anders aus, die haben zunehmend auf M.Ed. umgestellt.

    Mal ganz abgesehen davon, dass Bachelor of Education und Konsekutivmaster nicht länger dauern als ein Studium, das mit dem 1. Staatsexamen endet, erkennt Bayern auch die Lehramtsabschlüsse aus anderen Bundesländern an, soweit eine zugelassene Fächerkombination für die Zielschulart vorliegt (eine Einschränkung, die auch jenseits von Bayern nicht unüblich ist). Sollte es dennoch in Bayern aktuell keine Option geben an einer von dir präferierten Schulart mit einem passenden Konsekutivmaster den Seiteneinstieg mit Ref zu machen, dann könntest du diesen Weg- Nachqualifizierung und dann Ref im Seiteneinstieg- immer noch in einem anderen Bundesland gehen, um dann mit voller Lehrbefähigung nach dem erfolgreichen Ref nach Bayern zurückzukehren. Sollte dein Ref keine vollen zwei Jahre gedauert haben müsstest du für Bayern die fehlenden Monate zunächst im Angestelltenverhältnis nachholen, ehe du verbeamtet werden könntest. Damit wärst du dann aber voll qualifiziert, an einer Wunschschulart im Wunschbundesland und- weil du gelernt hättest, wie es wirklich geht- würdest hier auch nicht mehr ans Bein gepinkelt bekommen für deine veralteten Vorstellungen von Schule und Unterricht.


    Eine Lösung wäre also möglich, die die meisten deiner Wünsche vereinen würde. Scheitern könnte dies lediglich an deiner Anstrengungsbereitschaft, sprich wie wichtig ist es dir Lehrer zu werden und dabei einen guten Job zu machen und wie viel wichtiger einfach nur der Fluchtgedanke aus deinem bisherigen, ungeliebten Job bei möglichst optimaler Bezahlung, optimalem Arbeitsumfeld, optimal lernwilligen SuS, die das Wissen in sich aufsaugen wollen, welches du dankenswerterweise generös versprühst mit jeder Silbe, was umfassendere Vor- und Nachbereitung obsolet macht.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Jetzt sagst du es: im Rahmen einer Sondermaßnahme.

    Natürlich Sondermaßnahme, du hast ja nicht Lehramt studiert. Bei mir heißt es auch "Vorbereitungsdienst( also Ref) im Rahmen des Quereinstiegs". Wenn ich den Vorbereitungsdienst beendet habe, bin ich aber eine gleichwertige und gleich bezahlte Lehrerin mit 2. Staatsexamen, so wie alle anderen auch.

    Ich verstehe echt nicht was dein Problem ist.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • CDL nützliche Info, danke. Ich werde jetzt sehen, ob ich in einem anderen Bundesland quereinsteigen kann, das sollte mit meiner aktuellen Qualifikation auch gehen. Ob ich zurück kann wird die Zukunft zeigen.

    Na dann, gib uns Bescheid, wenn du weißt, in welchem Bundesland du landen wirst für deinen künftigen Seiteneinstieg.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • LonelyZ

    Ich selbst bin auch Seiteneinsteiger.Mir ist als solcher aber auch klar, dass von Anfang an (und das trifft für alle BL zu) der gewollte Weg zum Lehramt über die klassische Ausbildungsschiene führt. Alles was es dann an anderen Wegen gibt, wurde geöffnet, aufgrund jahrelanger eklatanter Fehlplanung. Also hat man aus der Not heraus andere Wege geöffnet . Je nach Not hat man die Scheunentore mal mehr und Mal weniger weit geöffnet, dem sogenannten Schweinezyklus folgend. Du kannst sicher sein, dass indem Moment, wo genügend Regelbewerber zur Verfügung stehen, der Seiteneinstieg geschlossen wird. Zumindest für Mint Absolventen scheint dieser Zustand jedoch in weite Ferne gerückt zu sein.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

  • Hallo.


    Ich habe "nur" einen Master professionell of technical Management (CCI) und unter anderem nen Techniker für Elektrotechnik (Spez. Automatisierungstechnik) und habe auf meine erste Bewerbung fürs Lehramt an Sekundarschule eine Absage bekommen (das war bevor man in Sachsen-Anhalt den Einstieg auch mit DRQ6 ermöglichte) mit dem Hinweis: "Gern können wir Sie jedoch an Berufsbildenden Schulen berücksichtigen, hier können Sie für entsprechend Ihrer Qualifikation passende Stellen jederzeit eine Bewerbung über unsere Bewerbungsplattform absenden. Auf Basis Ihres Abschluss „staatlich geprüfte Technikerin - Elektrotechnik“ können Sie sich auf Stellen für Fachpraxislehrkräfte – Elektrotechnik bewerben und Berücksichtigung erfahren.". In Sachsen-Anhalt ist es also offensichtlich jederzeit möglich sich als Berufsschullehrer zu bewerben.


  • Wenn in Sachsen die Fachpraxis-Lehrkräfte ähnlichen Status haben wie in NRW, dann sollte man aber auch erwähnen, dass es erhebliche Unterschiede in Besoldung und Deputat gibt!

    In NRW: A9 oder A10 bis maximal A11 (selten) mit 30 Stunden Deputat.

  • Hallo.


    Ich habe "nur" einen Master professionell of technical Management (CCI) und unter anderem nen Techniker für Elektrotechnik (Spez. Automatisierungstechnik) und habe auf meine erste Bewerbung fürs Lehramt an Sekundarschule eine Absage bekommen (das war bevor man in Sachsen-Anhalt den Einstieg auch mit DRQ6 ermöglichte)

    Der Abschluss heißt zwar "Master", ist aber keiner im Sinne des Quer-/Seiteneinstiegs. Der Technische Betriebswirt ist eine berufliche Aufstiegsfortbildung, kein (wissenschaftliches) Studium. Mit dem DQR hat das nichts zu tun, da es dabei um Gleichwertigkeit, nicht aber um Gleichartigkeit geht.

    Daher auch die unterschiedliche Besoldung.

  • Wenn in Sachsen die Fachpraxis-Lehrkräfte ähnlichen Status haben wie in NRW, dann sollte man aber auch erwähnen, dass es erhebliche Unterschiede in Besoldung und Deputat gibt!

    In NRW: A9 oder A10 bis maximal A11 (selten) mit 30 Stunden Deputat.

    In Bayern ist es genauso. Berufliche Meister können die Fachlehrer-Ausbildung für Berufsschulen absolvieren und unterrichten danach die Fachpeaxis mit mehr Stunden und für weniger Geld.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • In NDS erhalten Lehrkräfte für Fachpraxis an den BBS A9 (mit Aufstiegsmöglichkeit zu A10) bei 27 27,5 Stunden Unterrichtsverpflichtung (korrigiert!).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

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  • Na ja, viel mehr Arbeit ist es in NDS für die Fachpraxis-Lehrkräfte gar nicht. Wir Theorielehrkräfte haben ein Deputat von 24,5 Stunden. Zudem unterrichten hier die Fachpraxis-Lehrkräfte in aller Regel nur halbe Klassen der Berufsfachschulen und Berufseinstiegsklassen im fachpraktischen Unterricht; sie müssen dementsprechend keine Klausuren/Klassenarbeiten usw. korrigieren und lediglich praktische Leistungsnachweise und Prüfungen abnehmen. So reduziert sich ja schon mal die Zeit, die sie für Unterrichtsnachbereitung aufbringen müssen und sie haben keine vollen Klassen im Unterricht vor sich. Klassenlehrer*innen sind sie ebenfalls selten. Und vielfach wird auch damit argumentiert (was nicht unbedingt meiner Meinung entspricht), dass diese Lehrkräfte halt meist nicht studiert haben.


    Ich würde allerdings auch für A11 für diese KuK plädieren. Im Zuge von "A13 für alle" in NDS sollen die Fachpraxis-Lehrkräfte ab 01.08.24 zumindest A10 erhalten.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich meine dass das in Bayern auch geht. Wenn ich mich recht entsinne ist das vergleichbar mit einer Berufsausbildung, welche man mit einem mittleren Schulabschluss machen kann. Da mit 20 Jahren bei A10 einzusteigen und mit 30 bereits A 11 finde ich nicht so schlecht diese Option. Denn wer studiert verdient nicht selten bis 30 nichts.

  • Da mit 20 Jahren bei A10 einzusteigen

    Das dürfte hier schwierig bis unmöglich werden, denn eine der Voraussetzungen um in NDS als Fachpraxis-Lehrkraft tätig zu werden, ist - neben mind. Realschulabschluss - u. a. eine abgeschlossene Berufsausbildung plus der Abschluss einer mind. drei Schulhalbjahre umfassenden geeigneten Fachschulausbildung oder eine geeignete Meisterprüfung sowie eine anschließende mind. zweijährige einschlägige hauptberufliche Tätigkeit.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Hört sich übel an. Viel mehr Arbeit für bedeutend weniger Geld?

    So läuft das nun einmal im Schuldienst, wenn man die erforderliche formale Qualifikation nicht mitbringt, aber dennoch ohne entsprechende Nachqualifikation Lehrer: in werden möchte. Ich habe mehrere KuK im Kollegium, die als Fachlehrkräfte eingestellt wurden. Einer studiert gerade beispielsweise an der PH berufsbegleitend nach, um nach mehr als 7 Jahre. Im Schuldienst doch noch eine volle Lehrbefähigung zu erlangen samt Option auf A13/ E13. Wer das nicht möchte, weiß vorher, welchen Deal er bekommt und entscheidet sich bewusst dafür diesen anzunehmen und auch beizubehalten.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Gut zu wissen. Ich würde diesen Deal nie eingehen. Entweder vollwertige Lehrkraft oder eben gar nicht.


    Und das sollte sich BaBe auch gut überlegen: Er wird dauerhaft viel weniger verdienen als seine Kollegen, auch deutlich weniger als er außerhalb des Schuldienstes verdienen könnte und das für eine höhere Unterrichtsverpflichtung. Wer sollte so einen Deal eingehen? Elektrotechnik ist jetzt auch nicht unbedingt ein Bereich in dem keine Nachfrage nach Fachkräften bestünde. Man kann eine Fachlehrkraft für EIT einfach nicht mit einer für Hauswirtschaft vergleichen, die eine kann ihre Qualifikation am Markt kapitalisieren, die andere nicht.

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