Mehrarbeit Klassenlehrerunterricht erster Schultag

  • Wie ist es eigentlich, wenn ein Lehrer Mitglied im Förderverein ist? Bekommt er dann auch einen "Glückwunsch"?

    Vermutlich und siehe da, von einigen wirklich.


    Ohne Worte.


    Ich unterstütze den Förderverein mit meiner Arbeitskraft, ja, evtl. auch mit meiner unbezahlten und warum nicht auch mit anderen Dingen, wenn er mich damit dann auch unterstützt und mir eben vieles leichter macht bei meiner Arbeit.


    Ist doch eine Win-Win-Situation. Bisher war ich nicht Mitglied im Förderverein, weil mir persönlich nur der Beitrag nicht als Unterstützung reicht und ich es nicht schaffe in drei Fördervereinen die Menge Unterstützung einzubringen, die ich mir persönlich von einem aktiven Mitglied erwarte, aber wenn ich diese Meinungen hier dazu lese, werde ich wohl Montag den Mitgliedsantrag abgeben.

  • #Stockholmsyndrom

  • Was haben aktive Lehrer im Förderverein zu suchen?

    Fördervereine sind doch nur ein Sympton dessen, dass es den Schulen an Mitteln mangelt. So etwas sollte es nicht geben. Insofern erübrigt sich auch eine Mitgliedschaft.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Fördervereine sind doch nur ein Sympton dessen, dass es den Schulen an Mitteln mangelt. So etwas sollte es nicht geben. Insofern erübrigt sich auch eine Mitgliedschaft.

    Wenn ich mir überlege, was die Fördervereine an den Schulen meiner Kinder, aber auch der an meiner eigenen Schule im Interesse der Kinder und Jugendlichen über das für die Abwicklung des Unterrichts hinaus Notwendige (das ist Sache des Schulträgers) auf die Beine gestellt haben und stellen, finde ich die Aussage denjenigen gegenüber, die sich dort engagieren, nicht angemessen; sie sind nicht bloße Mängelmilderer.

  • Fördervereine sind doch nur ein Sympton dessen, dass es den Schulen an Mitteln mangelt. So etwas sollte es nicht geben. Insofern erübrigt sich auch eine Mitgliedschaft.

    Nein. Der Förderverein unserer Schule unterstützt bspw. Projekte von SuS/Klassen und schulweite Projekte, gibt Zuschüsse zu Abschlussfeiern u. ä., also Dinge, mit denen der Schulträger ja nun rein gar nichts zu tun hat. Nichtsdestotrotz wird m. E. auch vom Schulträger unsere Schule gut "gefördert"; ich sehe da wenige bis gar keine Mängel.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • rojekte von SuS/Klassen und schulweite Projekte, gibt Zuschüsse zu Abschlussfeiern

    Ist das wichtig?


    Wenn's wichtig ist, sollte Geld dafür da sein. Schrieb ich etwas von der Schulträgerin? Wenn's nicht wichtig ist, ist auch der Förderverein nicht wichtig.

  • Ist das wichtig?

    Natürlich ist das wichtig.

    Wenn's wichtig ist, sollte Geld dafür da sein.

    "da sein"... Aha. Und wer soll dafür sorgen, dass das Geld "da ist"?

    Schrieb ich etwas von der Schulträgerin?

    Nein, du schriebst:

    dass es den Schulen an Mitteln mangelt

    Wer, wenn nicht der Schulträger (in unserem Fall: der Landkreis) ist denn deiner Meinung nach für diese Mittel verantwortlich?

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Wer, wenn nicht der Schulträger (in unserem Fall: der Landkreis) ist denn deiner Meinung nach für diese Mittel verantwortlich?

    Letztendlich sind das politische Entscheidung. Dass wichtige Aufgaben von privaten Initiativen finanziert werden, zeigt, dass etwas im Argen liegt. Die Erfüllung dieser Aufgaben hängt dann davon ab, wie engagierte Menschen sich finden, nicht von den Bedürfnissen der Schülerinnen. Ist das gerecht?

  • Der Förderverein finanziert zum einen diese Projekte etc. nicht voll, sondern unterstützt diese nur. Zum anderen würden diese auch stattfinden, wenn der Förderverein sie nicht unterstützen würde; ich finde es zumindest gut, dass es in solchen Fällen die Möglichkeit einer zusätzlichen "Finanzspritze" gibt.

    Die Erfüllung dieser Aufgaben hängt dann davon ab, wie engagierte Menschen sind finden, nicht von den Bedürfnissen der Schülerinnen.

    Tut mir leid, diesen Satz verstehe ich nicht.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Zum anderen würden diese auch stattfinden, wenn der Förderverein sie nicht unterstützen würde;

    Also braucht's den Förderverein nicht. Also muss man sich als Lehrerin auch keien Gedanken dazu machen, ob man eintritt. Dann habe ich ja alles richtig gemacht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Also mehr fördern als der Schule meine alleinige Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen möchte ich sie nun wirklich nicht.

    Musst Du auch nicht. Vielleicht ist deine Schule auch doof. Oder Du findest es einfach nicht wichtig.


    Aber es ist doch durchaus nichts unnormales, dass man sich für bestimmte Projekte engagiert. Unser Gymnasium hat auch einen Verein ehemaliger. Der macht ganz viel für die aktuellen Schüler. Man gibt, wenn man sich das leisten kann, etwas zurück wovon man selber profitiert hat. Finde ich total gut.

  • Also braucht's den Förderverein nicht. Also muss man sich als Lehrerin auch keien Gedanken dazu machen, ob man eintritt. Dann habe ich ja alles richtig gemacht.

    Na ja, wenn du meinst. Wie gesagt: Ich finde es gut, dass es Menschen gibt, die sich in Schul-Fördervereine engagieren und sich damit am Schulleben beteiligen. Ob Lehrkräfte dort Mitglied sein möchten, überlasse ich ihnen; ich bin es nicht und meines Wissens auch die wenigsten meiner Kolleg*innen (zumindest nicht im Förderverein unserer Schule, wohl aber in vielen Fällen in den Fördervereinen von Schulen ihrer Kinder oder ihrer eigenen früheren Schule).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Also braucht's den Förderverein nicht. Also muss man sich als Lehrerin auch keien Gedanken dazu machen, ob man eintritt. Dann habe ich ja alles richtig gemacht.

    Nicht alles was an Schulen passiert, ist staatliche Aufgabe. Eine Schulträger kann seiner Pflicht nachkommen und trotzdem gibt es Dinge, die nett sind. Wir Lehrkräfte leisten uns eine Putzfrau, die unser Geschirr wäscht. Das müssten wir sonst selber machen.

    Der Förderverein unserer Schule organisiert beispielsweise regelmäßig ein großes kostenlos gesundes Frühstück. Das finde ich gut und das unterstütze ich gerne.

    Der Förderverein gibt Gelder für Dinge, die nicht Aufgabe des Schulträgers sind. Das kleine Extra halt. Wir sind ein reiches Land aber wir können auch nicht erwarten, dass der Staat alles bezahlt. Er muss seine Aufgaben erledigen. Für das besondere etwas gibt es dann den Förderverein. Nichts anderes passiert auch im Sportverein. Da wird auch nicht jeder für seine ehrenamtliche Arbeit bezahlt.

  • gibt es Dinge, die nett sind.

    Ja. Deine Vorrednerin führte an, dass es sich um wichtige Dinge handele.


    Außerdem nennst du Dinge, die durchaus staatliche Aufgabe sein könnten oder gar sollten. Gesundes Essen z. B.


    Gelegentlich hängt die Rechtslage hinterher.

    Projekte hältst du also nicht für wichtig?

    Das kommt wohl sehr darauf an, um was für Projekte es sich handelt. Wenn sie wichtig sind, sollten sie durchgeführt werden können, unabhängig davon wie engagiert Dritte Geld dafür sammeln. Da sehe ich dann schon den Staat in der Verpflichtung. Politische Entscheidungen mögen anders aussehen. Die werden den Bedürfnissen der Schülerinnen häufig nicht gerecht.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Das Problem an Fördervereinen ist in meinen Augen, dass Schulen, die aufgrund ihres "Klientels" besonders viel Förderung nötig hätten, oft keinen funktionierenden, aktiven Förderverein auf die Beine gestellt bekommen, während Schulen, deren Schüler Eltern haben, die an Bildung interessiert sind, zusätzliche Förderung erhalten. In meinen Augen verstärkt das Bildungsungerechtigkeit.

  • Das Problem an Fördervereinen ist in meinen Augen, dass Schulen, die aufgrund ihres "Klientels" besonders viel Förderung nötig hätten, oft keinen funktionierenden, aktiven Förderverein auf die Beine gestellt bekommen, während Schulen, deren Schüler Eltern haben, die an Bildung interessiert sind, zusätzliche Förderung erhalten. In meinen Augen verstärkt das Bildungsungerechtigkeit.

    Das ist natürlich richtig. Ich persönlich kenne allerdings keine Schule hier in der Gegend, die keinen Förderverein hat (ja, vielleicht ist hier tatsächlich "Bullerbü"); von Grund- über Förder- bis zu Hauptschulen und anderen weiterführenden Schulen hat wirklich jede Schule einen, egal ob Stadt- oder eher ländliche Schule.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • Ich sehe Fördervereine eher als Vereine für "netten, aber verzichtbaren Schnickscknack", der dann eben auch entsprechend von Eltern getragen werden soll.


    Andererseits stimmt es aber natürlich schon, dass je nach Klientel an manchen Schulen dann eben nichts Nettes stattfindet.

Werbung