Mehrarbeit Klassenlehrerunterricht erster Schultag

  • Das sehe ich so: Nachdem das private Zeitschriften waren, die du auch zu Hause irgendwann zum Altpapier hättest bringen müssen, handelt es sich hierbei gar nicht um Arbeitszeit, sondern um Privatvergnügen.

    Ich sehe das so: Bei mir zu Hause steht die Papiertonne direkt neben meinem Auto. Da hätte ich morgens nur 2+2 Schritte mehr machen müssen. So musste ich aber die Zeitschriften vom Inforaum bis zur Container bringen: Etwa 200m hin und 200m zurück.

  • Das ist bei uns tatsächlich explizit nicht erlaubt. Wird vor zentralen Prüfungen auch immer noch einmal erwähnt. Während einer Arbeitsphase im Unterricht ist das aber kein Problem, seine Zeit effektiv zu nutzen.

    Ach, mir fällt gerade ein, dass wir dieses Thema hier schon mal hatten und daraufhin - wenn ich mich richtig erinnere - mehrere User*innen geschrieben hatten, das sei bei ihnen nicht erlaubt. Bei uns ist es anders; das wurde von unserer Abteilungsleiterin des BG vor einiger Zeit extra nochmal bei der Landesschulbehörde erfragt (nachdem in einer Dienstbesprechung ein "zugezogener" Kollege danach gefragt hatte).

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • nachdem in einer Dienstbesprechung ein "zugezogener" Kollege danach gefragt hatte

    Typisch Lehrer. Anstatt einfach mal zu machen und die Klappe zu halten. Wenn es schief geht, kann man sich hinterher noch immer entschuldigen. Don't ask don't tell

  • Da hast du absolut recht! Dieser Kollege wollte wohl unbedingt alles richtig machen bzw. es so machen, wie er es aus seinem "alten" Bundesland gewohnt war ;) . Unsere BG-Abteilungsleiterin war auch nicht wirklich erfreut, dass sie deswegen extra bei der RLSB anrufen musste.

    to bee or not to bee ;) - "Selbst denken erfordert ja auch etwas geistige Belichtung ..." (CDL)

  • nein, ich frage dann nicht, wo ich mir die Zeit wieder herhole.

    Aber irgendwo muss sie herkommen. Wenn man quasi notfallmäßig handelt, tut man das, was notwendig ist. Dann schaut man nicht auf die Stechuhr.


    Trotzdem: hat man das ehrenamtlich getan? Oder im Rahmen des Dienstes?

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich vermute, dass bei Lehrern die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit eine dicke Grauzone sind. Bei dem einen dünner und bei dem anderen dicker. Wir arbeiten nicht nach Stechuhr. Hat den Nachteil, dass wir wahrscheinlich oft Zeiten und Aufgabenbereiche überschreiten. Hat aber den Vorteil, dass wir doch in vielen Dingen Freiheiten haben.


    Im Bereich eines meiner Fächer liegt auch eines meiner Hobbys. Da schleppe ich auch mal die Ausrüstung mit in die Schule.

  • Ich vermute, dass bei Lehrern die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit eine dicke Grauzone sind. Bei dem einen dünner und bei dem anderen dicker. Wir arbeiten nicht nach Stechuhr. Hat den Nachteil, dass wir wahrscheinlich oft Zeiten und Aufgabenbereiche überschreiten.

    Eben. Umso aufmerksamer müssen wir sein.


    Wenn man nicht weiß, ob es Privat- oder Dienstzeit ist, kann man sich sicher sein, dass es Privatzeit ist. Noch mehr, wenn man es nicht wissen will.


    Möbel schleppen, Fäkalien und Erbrochenes entfernen gehören allesamt nicht zu meinen Hobbys.


    Wir haben nur ein Leben, der Tag hat 24 Stunden und Uhren laufen nur in eine Richtung.

  • Wenn man nicht weiß, ob es Privat- oder Dienstzeit ist, kann man sich sicher sein, dass es Privatzeit ist. Noch mehr, wenn man es nicht wissen will.

    Wenn man es nicht wissen WILL, geht's einem aber vielleicht auch gut damit? Es gibt ja offenbar Leute, die Freude daran haben, in "ihrem" Schulhaus rumzulaufen und für Ordnung zu sorgen oder eben mit SuS ihr Hobby zu teilen.


    Ich erinnere mich an einen Projekttag, den ein Lehrer von uns organisiert hat, der hat aufgrund der Art des Themas heraus spätabends stattgefunden. Hätte er nicht machen müssen, wollte er aber. Auch heute kann man ihn noch inzwischen mit weißem Haar in diesem Hobby im Internet finden, mit seinem Schulfach aber nicht. Und ich erinnere mich eben heute noch, an die gefühlt 500 Schulstunden etwa anteilig gleichermaßen wie an diesen Abend.


    Ich bin total dafür, seine Arbeit so zu gestalten, dass man nicht im Burnout landet. Aber sie darf einem tatsächlich auch Spaß machen.

  • Ich bin total dafür, seine Arbeit so zu gestalten, dass man nicht im Burnout landet.

    Und ich bin mir sicher, dass das Wegwischen von Erbrochenem dabei hilft. Macht ja auch so viel Spaß. Das passt auch gut zum Argument, dass man etwas mache, weil es nicht anders ginge.


    Gerne, nehmt eure Hobby mit in die Schule. Investiert dafür Freizeit. Gerne. Um sich vor einem Burnout vorzubeugen, empfehle ich trotzdem, den ganzen Scheiß, den wir machen sollen, eben nicht in der Freizeit zu erledigen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Und ich bin mir sicher, dass das Wegwischen von Erbrochenem dabei hilft.

    Nein. Sehe ich auch so, stimme dir zu und wurde auch schon vielfach hier gesagt. Der Beitrag, auf den du dich beziehst, nimmt aber mal einen anderen Blickwinkel ein, weist auf Vorteile und Nachteile hin, die unser etwas seltsames Verhältnis zum Beruf mit sich bringt und du hast genau nach den Nachteilen das Zitat beendet.


    Es geht hier doch um Reflexion und bei aller Klarheit, die man durch dieses Forum gewinnen kann, muss man auch ab und an aufpassen, sich nicht den Spaß vermiesen zu lassen. Deswegen: ja, sei sich jeder bewusst, was seine oder ihre Aufgaben sind und entscheide daraufhin freiwillig.


    Wenn die eine Tische tragen und der andere Lampen anschrauben WILL, halte ich sie nicht davon ab. Ich ärgere mich nur, wenn im Umkehrschluss davon ausgegangen wird, dass man faul wäre, einfach nur mal zupacken müsse und mal ein paar Tische tragen wirklich zuzumuten sei.

  • Der Beitrag, auf den du dich beziehst, nimmt aber mal einen anderen Blickwinkel ein, weist auf Vorteile und Nachteile hin, die unser etwas seltsames Verhältnis zum Beruf mit sich bringt und du hast genau nach den Nachteilen das Zitat beendet.

    Ja, na klar. Ich zitiere ja das, zu dem ich etwas sagen will. Wo wir bei Bezügen sind. Eher andersherum. Ich erläuterte, dass man auch bei „Notsituationen“ auf die Zeit achten müsse, dann kam jemand mit Hobbys um die Ecke. Ich bin halt beim Kotz-Beispiel geblieben.

  • Da habe ich tatsächlich kein Verständnis für.

    Warum soll ich nicht im Förderverein sein, wenn ich mit der Schule verbunden fühle und sie unterstützen möchte? Ich bin in mehreren reinen Fördervereinen. U.A. im Sportverband. Alles Dinge, dich ich gerne unterstütze. Unser Förderverein macht Dinge, dich ich privat gerne unterstützen würde. Warum sollte ich das nicht unterstützen?

    • Offizieller Beitrag

    Es ist jedem selbst überlassen. Aber (aus meiner Sicht) bin ich selbstverständlich im Förderverein unserer Schule. Ich wüsste nicht, was dagegen spricht. Schlimmer finde ich nach wie vor, das ich im "katholische Kirche-Verein" sein muss, um an meiner (staatlichen) Schule sein zu können.

    Da fallen die 15 € für den Förderverein der Schule nicht ins Gewicht.

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