Kosten für Lehrerplätze bei Klassenfahrt selbst tragen oder auf Eltern umlegen?

  • Habe nicht den gesamten Thread gelesen aber meine heutige Situation passt einfach zu 100%


    Ich wurde heute von der SL angesprochen, ob ich spontan nächste Woche auf einer Klassenfahrt als Betreuungsperson aushelfen könnte. Als ich nach der Übernahme der Kosten fragte, hörte ich nur noch etwas von "zahlen können wir leider nichts. Das würden sie den Kindern zu Liebe machen. Sonst fällt die Fahrt aus."


    Ratet mal wer nächste Woche NICHT auf Klassenfahrt fährt... mal gespannt ob noch was von der SL kommt

    Da würde ich ganz freundlich lächeln und dankend ablehnen.

    Rein theoretisch müsste ja die Lehrkraft die du vertrittst bereits die Reisekosten beantragt haben. Dann darf das gerne übertragen werden.


    In Brandenburg sind Klassenfahrten zum Glück nicht verpflichtend.


    Manche Kollegen haben dann doch ganz weit den PoPo offen und machen das Spielchen dann noch mit.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
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  • Wir hatten wie sicherlich die meisten hier bedingt durch COVID zwei Jahre lang keinerlei Klassenfahrten mehr, so dass es im letzten Schuljahr zahlreiche Klassen gab, die

    Wobei ich das ziemlich undramatisch finde. Ich zwar 2x auf Klassenfahrt, 1x mittendrin, 1x mit dem Leistungskurs. Muss man unbedingt in Klasse 5, 6, 7... gegangen sein?

  • Wobei ich das ziemlich undramatisch finde. Ich zwar 2x auf Klassenfahrt, 1x mittendrin, 1x mit dem Leistungskurs. Muss man unbedingt in Klasse 5, 6, 7... gegangen sein?

    Nein, muss man nicht, unsere 5 er gehen auch nicht auf Klassenfahrten, die letztjährigen 6 er und 7er waren aber beispielsweise noch nie auf irgendeiner Art von Schullandheim, weil das an deren Grundschulen in Klasse 4 dran gewesen wäre und ausgefallen ist, auch unsere 5 er kennen das übrigens nicht alle aus der Grundschule, dass man mal 2 - 3 Tage woanders übernachtet und sich an entsprechende Regeln halten muss im Miteinander. Bei einer bei uns bis zu siebenzügigen Schule kommen da mit den Abschlussklassen, Tagesausflügen, einer mehrtägigen Auslandsfahrt schnell eine Menge Fahrten zusammen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ja, kenne ich auch nicht, halte ich persönlich auch nicht für notwendig.

    Du hast niemals in deinem Leben 2-3 Nächte außerhalb deines Elternhauses und ohne deine Eltern übernachtet oder was wolltest du sagen?

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Ratet mal wer nächste Woche NICHT auf Klassenfahrt fährt...

    Brav. Nur so geht’s.


    Allein schon so knapp eine Anfrage zur Mitfahrt zu stellen ist schon frech. Dafür noch zu verlangen, dass man dafür bezahlt ist eine dermaßene Frechheit, die man eigentlich nur mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde beantworten kann.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Wobei ich das ziemlich undramatisch finde. Ich zwar 2x auf Klassenfahrt, 1x mittendrin, 1x mit dem Leistungskurs. Muss man unbedingt in Klasse 5, 6, 7... gegangen sein?

    Sicher nicht jedes Jahr, der durchaus positive Effekt auf das soziale Miteinander in einer Klasse ist jedoch nicht zu unterschätzen. Eine gute Verteilung von Fahrten mit entsprechender inhaltlicher Ausgestaltung über die Schullaufbahn der Kinder (-> Fahrtenkonzept) ist da sehr sinnvoll. Dann stellt im Übrigen auch das Einhalten des Budgets kaum noch ein Problem dar.

  • Du hast niemals in deinem Leben 2-3 Nächte außerhalb deines Elternhauses und ohne deine Eltern übernachtet oder was wolltest du sagen?

    In der Grundschulzeit bin ich nicht mit der Klasse irgendwohin gefahren und ich finde Klassenfahrten in 1-4 auch unnötig. Manche haben Heimweh, andere finden es super, notwendig ist es nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde sie in Klasse 4 sehr wichtig. Ob zum "Einläuten" oder "Ausläuten" des 4. Schuljahres. Lieber zum Ausläuten.

    Nach 4 Jahren gemeinsam haben sich die Kinder so ein Event noch verdient. Und ja, manche haben Heimweh. Manchmal. Abends. Oft bekommt man das aber in den Griff - im Worst-Case holen die Eltern ab und bringen das Kind notfalls morgens wieder. man ist ja nicht so weit weg.

  • Ganz ehrlich, ich habe auf Druck meiner Kolleginnen und Kollegen nachgegeben

    Ganz ehrlich. Das macht mich wütend. Du hattest gefragt, andere haben sich Mühe gegeben, dir zu helfen, Vorschriften zitiert, Urteile ’raus gesucht. Und am Ende gibt’s du einem virtuellen Druck nach.


    Mich brauchst du jedenfalls nicht mehr nach ’nem Tipp zu fragen.

    da diese sonst freiwillig noch mehr bezahlt hätten. Habe vorgeschlagen, gemeinsam die vollen Bezüge zu beantragen, was die nicht wollten.

    Eben. Freiwillig. Die wollen zahlen, lass’ sie zahlen.

    Werde aber künftig nur vorbehaltlich der vollen Erstattung mitfahren

    Das bist du auch bisher schon. Man kann nur vorbehaltlich der vollen Erstattung mitfahren.

    wodurch sich meine Klassenfahrten wahrscheinlich für lange Zeit erledigt haben (freut mich eigentlich).

    Und vielleicht ginge das noch besser, wenn du es jetzt durchgezogen hättest.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Habe lange nachgedacht. Aber ich muss noch viele Jahre mit dem vorhandenen System, ob rechtmäßig oder nicht, klarkommen.

    Letztendlich muss ich alleine alle negativen Konsequenzen tragen, wenn ich auf die Einhaltung der Vorschriften bestehe.

    • Offizieller Beitrag

    Habe lange nachgedacht. Aber ich muss noch viele Jahre mit dem vorhandenen System, ob rechtmäßig oder nicht, klarkommen.

    Letztendlich muss ich alleine alle negativen Konsequenzen tragen, wenn ich auf die Einhaltung der Vorschriften bestehe.

    Ja, das stimmt. Gleichwohl müssten wir viel stärker klarstellen, dass derjenige, der sich rechtskonform verhalten möchte, hier nicht sonstwie ins Unrecht gesetzt werden darf. Wenn das die Norm ist, dann müssten wir im Erziehungsprozess erst einmal bei uns selbst anfangen. Aber diese Doppelmoral, genau das nicht zu tun, ist wohl bei jeder Lehrkraft irgendwo zu finden.


    Ich habe an meiner Schule sehr deutlich auf die Problematik hingewiesen und auch die entsprechenden anderen Stellen zum Handeln bringen können. Meine SL sieht die Problematik und möchte diese angehen - womöglich haben wir auch bald eine legale und für alle Seiten tatsächlich tragfähige Lösung.

  • Habe lange nachgedacht. Aber ich muss noch viele Jahre mit dem vorhandenen System, ob rechtmäßig oder nicht, klarkommen.

    Letztendlich muss ich alleine alle negativen Konsequenzen tragen, wenn ich auf die Einhaltung der Vorschriften bestehe.

    Richtig, du musst noch viele Jahre mit diesem System arbeiten. Umso wichtiger ist es, dabei klar zu sein und nach Vorschrift vorzugehen. Die Konsequenz, die du jetzt trägst, ist eine deutlich dreistellige Ausgabe privater Mittel für deine Arbeit. Gehe nicht davon aus, dass dir das jemand dankt oder sich in wenigen Monaten daran noch erinnert.

  • Gehe nicht davon aus, dass dir das jemand dankt oder sich in wenigen Monaten daran noch erinnert.

    Eben. Ganz generell dankt einer nie jemand etwas. Und die Kolleginnen werden auch nicht die letzte Klassenfahrt nachrechnen, wenn sie ihre Einladungen aussprechen.


    Die Angst vor Konsequenzen wirkt auf mich nicht gesund.

  • Allein schon so knapp eine Anfrage zur Mitfahrt zu stellen ist schon frech. Dafür noch zu verlangen, dass man dafür bezahlt ist eine dermaßene Frechheit, die man eigentlich nur mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde beantworten kann.

    Nun der eigentliche Kollege fällt durch Krankheit unverhofft aus... da bleibt der Schulleitung halt nichts anderes übrig als sich einen neuen "Dummen" zu suchen.


    Da ich eigentlich die zeitlichen Kapazitäten dazu hätte, wäre ich auch gerne mitgefahren. Aber unter den finanziellen Bedingungen kann ich nur sagen "sorry and goodbye"

  • Nun der eigentliche Kollege fällt durch Krankheit unverhofft aus... da bleibt der Schulleitung halt nichts anderes übrig als sich einen neuen "Dummen" zu suchen.

    Man hätte von vornherein eine Ersatzperson einplanen können. Aber Planungen mit Redundanzen können Schulleiterinnen nicht. Sie hantieren lieber mit Lücken.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Meine SL sieht die Problematik und möchte diese angehen - womöglich haben wir auch bald eine legale und für alle Seiten tatsächlich tragfähige Lösung.

    Was für eine Problematik? Es gibt eine klare Regelung, an die hält man sich und hat kein Problem.


    Man muss sich halt einmal hinsetzen und ein Fahrtenprogramm aufsetzen, das zum Etat passt und einen pädagogischen Nutzen hat. Hint: Weiter weg ist nur weiter weg, aber noch lange nicht besser.


    Es kann doch nicht sein, dass eine staatliche Einrichtung nach einer rechtskonformen Lösung suchen muss.

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