Ständig fehlende Kollegen - Konsequenzen?

  • In NRW liegt das häufig daran, dass sie einfach nicht genug schreiben, weil sie beim dem Geschwafel nicht mitmachen können/ wollen/ darin berechtigt keinen Sinn sehen.


    Die Korrektur per Abhaken im Erwartungshorizont honoriert aber keine prägnante, scharfen Analysen der Texte.

    Deswegen gibt es in diesen Fächern - zumindest in NDS - gerade kein einfaches Abhaken im Erwartungshorizont. Ansonsten führt "Geschwafel" i.d.R. gerade nicht zu auch nur annähernd guten Noten. Andersherum sind Aufgabenstellungen wie "Interpretieren Sie den Text ...... Gehen Sie dabei insbesondere auf die erzählerische Gestaltung des Textes ein und setzen Sie die Ergebnisse Ihrer Interpretation in Beziehung zu folgender Aussage: ...."(Deutsch Leistungskurs) auch bei prägnanter und nicht redundanter Formulierung schlicht nicht auf einer A4-Seite sinnvoll zu stemmen. Das sind aber tatsächlich manchmal Textumfänge, die man von Prüflingen so erhält.

  • Ich vergebe in Deutsch in der Oberstufe öfter Sechsen bei am Thema vorbeigehendem Geschwafel in Verbindung mit einem Grottendeutsch sowie wahlloser Kommasetzung (wenn die überhaupt vorhanden ist).

  • Ach Leute... Wir haben hier wirklich schon mal ganz konkret Prüfungsaufgaben angeschaut und festgestellt, dass ich das Mathe-LK-Abi aus NRW aus dem Stand bestehen würde. Ich beschäftige mich aber seit mehr als 10 Jahren gar nicht mehr mit der Art von Mathe, die ich auf Niveau Leistungskurs erwarten würde. Noch mal: Von Niveau Uni (und das war der Ausgangspunkt der Diskussion!) sind wir da noch weit entfernt. Die nun schon x mal zitieren 15 Punkte im Mathe LK, die angeblich belegen sollen, dass Deutsch aber soooo viel schwieriger ist, sind überhaupt kein Indikator für irgendwas. Ich würde unsere Profil-A-Matura ohne Vorbereitung definitiv *nicht* bestehen. Und da sind wir immer noch nicht bei dem, was an der Uni in der Mathe gefragt ist.

  • Das sind alles Kompetenzen, die ich bei einem studierten Mathematiker in jedem Fall erwarten würde. Grade Philosophie ist in der Denkweise praktisch identisch zu dem, was man in der Mathe lernt. Es ist ja nun kein Zufall, dass die die alten Säcke aus Griechenland (Platon etc) irgendwie immer beides waren.

  • Exklusiv für Firelilly:


    https://de.statista.com/statis…0in%20der%20Mitte%20liegt.


    Dies entspricht bei einer Einzelperson ohne Kinder, ohne Kirchensteuer in Steuerklasse 1, incl. gesetzlicher Versicherung monatlich 3073,81€.

    Dies ist der Durchschnitt. Wer drüber liegt, macht sicher keinen Dienst nach Vorschrift. Die schlechte Rente, auf die man sich freuen darf, ist hier nicht berücksichtigt.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Das ist so eine Goldgrube und dann versauert man in der Schule und muss sich vermutlich noch unbezahlt um die EDV zusätzlich an der Schule kümmern, weil man ja "Informatik studiert hat und Ahnung hat".

    An der Goldgrube 12 sitzt Biontech scnr :D

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Link funktioniert (bei mir) ohne Bezahlung nicht.


    Ich kenne allerdings Statistiken, die Gehalt aller Angestellten (inkl. Minijobber) mit Beamten vergleichen (keine Minijobber, aber prozentual deutlich mehr mit abgeschlossenem Studium). Genauso ist es bei Pension (da werden ebenfalls Minijobber, Menschen ohne Ausbildung usw. miteinbezogen, dafür Betriebsrenten etc. weggelassen). Da ich deine Statistik nicht lesen kann, weiß ich nicht, was hier verglichen wird.


    Ich weiß auf jeden Fall, dass meine Mitstudenten, zu denen ich Kontakt habe, weitaus mehr verdienen. (Ich habe zwei fast komplette Diplomstudiengänge, fehlendes hätte ich teilweise direkt anerkennen lassen können oder in einem Semester nachholen können. Ich wollte aber Lehrer werden und natürlich ist längst keine Änderung mehr möglich. Lehramtstudiengänge gab es an meiner Uni nicht, wir waren viel zu wenige.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich weiß auf jeden Fall, dass meine Mitstudenten, zu denen ich Kontakt habe, weitaus mehr verdienen. (Ich habe zwei fast komplette Diplomstudiengänge, fehlendes hätte ich teilweise direkt anerkennen lassen können oder in einem Semester nachholen können. Ich wollte aber Lehrer werden und natürlich ist längst keine Änderung mehr möglich. Lehramtstudiengänge gab es an meiner Uni nicht, wir waren viel zu wenige.)

    Ja, ist bei mir auch der Fall. Und es wird bei solchen Seiten (siehe ISD Beitrag 509) wird immer der Median angegeben. Das heißt, die besonders erfolgreichen und die unerfolgreichen Vertreter des Berufsstands werden gemittelt. Das heißt wenn man im Beruf XY gut ist, dann verdient man (potentiell) deutlich mehr als die Durchschnittswerte. Da lohnt sich Engagement und Erfolg.

    Das gilt bei Lehrern nicht, da bringt es gar nichts, dass Du ein super Examen hast, täglich sehr gute Arbeit leistest, gute "Kundenbewertungen" hast...

    Wozu also?

    Ich war mal mit einem (Sport)orthopäden zusammen. Laut stepstone hätte er "nur" 8.467 Euro brutto pro Monat verdient, das ist der Median für alle Orthopäden. https://www.stepstone.de/gehalt/Orthopaede-in.html

    Er war da aber deutlich drüber. Zwischen einem engagierten Lehrer, der am Wochenende korrigiert, abends Elterngespräche führt, 24 Stunden Schichten auf Klassenfahrten schiebt, und seiner Arbeitsleistung als Orthopäde konnte ich keinen signifikanten Unterschied sehen. Am Wochenende gingen wir immer in Kiel an den Strand oder waren irgendwo außerhalb Kitesurfen. Er konnte es sich zeitlich leisten viel Sport zu machen und ich musste teilweise eher schauen, dass ich Abiklausuren vorbereitet bekomme (kein Zentral-Abi) etc. und war eher diejenige, die mal sagen musste, ich schaffe es nicht heute.


    Mit meinem Gehalt wäre ich zufrieden, wenn man dafür einzig und allein gutes Unterrichten (+ Elterngespräche) erwarten würde, nichts drüber hinaus.

    Da es anscheinend aber unumgänglich ist da mehr Firlefanz zu wollen, stimmt das Gehalt einfach nicht mehr. Oder man müsste die Pflichtstunden auf unter 20 absenken.

  • Mit meinem Gehalt wäre ich zufrieden, wenn man dafür einzig und allein gutes Unterrichten (+ Elterngespräche) erwarten würde, nichts drüber hinaus.

    Da es anscheinend aber unumgänglich ist da mehr Firlefanz zu wollen, stimmt das Gehalt einfach nicht mehr. Oder man müsste die Pflichtstunden auf unter 20 absenken.

    Aber mal ehrlich, du bist doch ein intelligenter Mensch, der zu Recherche fähig ist. All das hättest du vorher wissen können.

    Hinterher zu jammern ist leicht, weil "jetzt is ja eh schon zu spät".

  • Mit meinem Gehalt wäre ich zufrieden, wenn man dafür einzig und allein gutes Unterrichten (+ Elterngespräche) erwarten würde, nichts drüber hinaus.

    Da es anscheinend aber unumgänglich ist da mehr Firlefanz zu wollen, stimmt das Gehalt einfach nicht mehr. Oder man müsste die Pflichtstunden auf unter 20 absenken.

    Für mich sind die Aufgaben, die über Elterngespräche & Unterrichten hinaus gehen, kein Firlefanz, sondern gehören zu meinem Job dazu. In gewisser Weise kann ich das Engagement bei außerunterrichtlichen Tätigkeiten (bis auf Schulveranstaltungen wie Klassenfahrten) etc. selbst steuern. Wenn es mir zu viel wird, engagiere ich mich nicht (mehr). Wenn mir der ganze "Firlefanz" auf Dauer nicht gefallen würde, würde ich mich - wenn möglich - nach einer Alternativen umsehen (dass das mit gewissen Nachteilen verbunden ist und nicht immer leicht zu realisieren ist, ist mir klar).

  • Ich habe zwei fast komplette Diplomstudiengänge, fehlendes hätte ich teilweise direkt anerkennen lassen können oder in einem Semester nachholen können. Ich wollte aber Lehrer werden und natürlich ist längst keine Änderung mehr möglich. Lehramtstudiengänge gab es an meiner Uni nicht, wir waren viel zu wenige.

    Das mag irgendwann mal so gewesen sein, aber zu meiner Zeit in Heidelberg haben die Lehrämtler schon sehr viel weniger gemacht als die Diplomer. Von daher ist die unterschiedliche Bezahlung am Ende auch absolut angemessen. Wie viel so ein Lehrämtler mit sehr guten Zeugnissen am Ende dann tatsächlich kann, sehe ich jetzt live vor Ort. Der hat sich erst mal vor uns aufgebläht und erklärt, er könnte das gleiche wie wir. Ich musste mich wirklich mit ihm hinsetzen und ihm erklären, hör zu, ich habe deine Zeugnisse gesehen. Dass du uns hier irgendeinen Bullshit erzählst ist übrigens ein noch viel grösseres Problem als alles andere. Und ja, es es ist definitiv auch ein Problem, dass ihm Fachinhalte fehlen. Das Niveau seines Unterrichts ist für die gymnasiale Oberstufe nicht angemessen, zugleich schafft er es aber auch nicht nach unten zu differenzieren. Wir unterrichten nun mal auch Fachmittelschule und da sind eben die dabei, die sich nicht vorstellen können, was ein Mol sein soll. Und so einer fragt mich, wann er bei uns ein fünfstelliges Monatsgehalt verdient.

  • Es ist 30 Jahre her, ich bin noch ein Stück älter als du.


    Wir waren durchschnittlich 2 Lehramtler pro Jahr (also weniger als 4 %). Da gab es keine extra Lehramtveranstaltungen. Mir wurde z. B. Biochemie I erlassen, ich musste aber Biochemie II bestehen (und damit auch Biochemie I können) und auch Mathe für Chemiker blieb mir erspart (meinem Kollegen mit Bio und Chemie nicht). In Mathe benötigte ich kein Nebenfach, ich hätte aber Chemie anrechnen lassen dürfen. Meine Staatsexamensarbeit schrieb ich in Chemie, mochte ich immer lieber als Mathe, ich hätte sie als Diplomarbeit anerkennen lassen dürfen. Sie war gut genug, so dass mir ein Laborplatz zum promovieren angeboten wurde (und sogar das Angebot erhielt, falls es nach dem Referendariat nichts mit der Lehrerstelle wird, zurück zu dürfen. Damals gab es noch keinen Lehrermangel). Dieses Angebot gab mir Sicherheit (und natürlich war ich stolz).


    Das Studium war daher extrem stressig, das Referendariat zeitlich eine Erholung (stressig nur durch Notendruck, in Chemie gab es am Ende keine Stelle, noch nicht einmal mit 1,0, in Mathe gab es wenige Stellen im Nirgendwo bis 1,4). Ich war zum Glück räumlich flexibel.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Es sind (anscheinend?) gegenüber früheren Zeiten so viele neue Aufgaben hinzugekommen, dass die Pflichtstundenzahl nicht (mehr) passend ist.

    Die Deputatsstundenzahl wurde erhöht. Ich fing noch mit 23 an, jetzt sind es 25.

    1878 lag sie übrigens bei 24 Stunden (alles Gymnasium).

    Die Arbeitszeit der übrigen Bevölkerung sank derweil von 60 Stunden auf 40 und weniger.


    (Ergänzung, 1878 lag die Deputatsstundenzahl in Grundschulen bei 30 Stunden, also auch nicht viel mehr als heute.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Link funktioniert (bei mir) ohne Bezahlung nicht.


    Ich kenne allerdings Statistiken, die Gehalt aller Angestellten (inkl. Minijobber) mit Beamten vergleichen (keine Minijobber, aber prozentual deutlich mehr mit abgeschlossenem Studium). Genauso ist es bei Pension (da werden ebenfalls Minijobber, Menschen ohne Ausbildung usw. miteinbezogen, dafür Betriebsrenten etc. weggelassen). Da ich deine Statistik nicht lesen kann, weiß ich nicht, was hier verglichen wird.


    Ich weiß auf jeden Fall, dass meine Mitstudenten, zu denen ich Kontakt habe, weitaus mehr verdienen. (Ich habe zwei fast komplette Diplomstudiengänge, fehlendes hätte ich teilweise direkt anerkennen lassen können oder in einem Semester nachholen können. Ich wollte aber Lehrer werden und natürlich ist längst keine Änderung mehr möglich. Lehramtstudiengänge gab es an meiner Uni nicht, wir waren viel zu wenige.)

    In dem besagten Link werden ausschließlich Akademiker-Vollzeitgehälter erfasst.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Die Deputatsstundenzahl wurde erhöht. Ich fing noch mit 23 an, jetzt sind es 25.

    1878 lag sie übrigens bei 24 Stunden (alles Gymnasium).

    Die Arbeitszeit der übrigen Bevölkerung sank derweil von 60 Stunden auf 40 und weniger.


    (Ergänzung, 1878 lag die Deputatsstundenzahl in Grundschulen bei 30 Stunden, also auch nicht viel mehr als heute.)

    Auch hier hilft Google:


    "Wenn wir heute von "großen Klassen" sprechen meinen wir meist Klassen mit etwas mehr als 30 Schülern. Früher saßen in einem Klassenraum oft bis zu 100 Schüler – und zwar Schüler aller Altersstufen. Das nach Altersgruppen getrennte Lernen wurde erst später eingeführt. Davor unterrichtete ein Lehrer in einem einzigen Raum Schüler verschiedensten Alters auf ganz unterschiedlichen Lernniveaus."

    Quelle:

    https://www.cornelsen.de/magaz…3%A4ter%20eingef%C3%BChrt.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Aber mal ehrlich, du bist doch ein intelligenter Mensch, der zu Recherche fähig ist. All das hättest du vorher wissen können.

    Hinterher zu jammern ist leicht, weil "jetzt is ja eh schon zu spät".

    Es ist nie zu spät, etwas zu ändern. Jammern ist aber einfacher.

    Wer Fehler findet darf sie behalten und sich freuen! :victory:

  • Auch hier hilft Google:


    "Wenn wir heute von "großen Klassen" sprechen meinen wir meist Klassen mit etwas mehr als 30 Schülern. Früher saßen in einem Klassenraum oft bis zu 100 Schüler – und zwar Schüler aller Altersstufen. Das nach Altersgruppen getrennte Lernen wurde erst später eingeführt. Davor unterrichtete ein Lehrer in einem einzigen Raum Schüler verschiedensten Alters auf ganz unterschiedlichen Lernniveaus."

    Quelle:

    https://www.cornelsen.de/magaz…3%A4ter%20eingef%C3%BChrt.

    Nicht am Gymnasium (zumindest nicht bei meinen), das eine ist über 400 Jahre alt, das andere zumindest 150 Jahre, die Klassengröße lag teilweise unter 20 (außer direkt nach den Weltkriegen). Allerdings waren wir noch 36 Erstklässler und mein Schulleiter erzählte von 50 in seinem Referendariat (dank Schulmangel) beides Anfang 70er Jahre. Damals gab es das Versprechen, die Deputatsstundenzahl baldmöglichst zu senken. Geschah leider nie. Man verzichtete auf die Einstellung neuer Kollegen.


    Und wenn du die Volksschule heranziehst, vergleiche wie Unterricht damals ablief und was von Schülern und Schülerinnen und ihren Lehrkräften erwartet wurde mit heute.


    Meine größte selbst unterrichtete Klasse hatte immerhin noch 36 Schülerinnen und Schüler(Chemie 9. Klasse) und eine 6. in Mathe mit 34. Und es wurde von den Eltern nicht nur rechnen und schreiben in 8 Jahren erwartet (und viele haben es nicht gelernt). (Ich habe aus Interesse einiges zu Volksschule gelesen, weiß, warum wir Halbtagesschule und Dreizügigkeit haben. Ich war immer gerne Lehrerin, inzwischen bin ich aber manchmal einfach müde (die dauernde Belastung seit 30 Jahren hat in den letzten Jahren Folgen besonders seit Corona). Mit 50 konnte ich Kollegen nicht verstehen, die vorzeitig in Pension wollten, inzwischen rechne ich selber.


    (Früher hätte ich bereits eine Ermässigungsstunde dank Alter gehabt und bald 2. Jetzt gibt es noch später eine. Es ging immer nur um noch eines drauf packen und alle machten mit. Vieles wurde während meiner Zeit als Lehrerin geändert, Versprechen zu Deputatsstundenzahl gebrochen, dafür gab es drei bewegliche Ferientage, die keine Lehrkraft wollte. Du bist noch jung, ich blicke inzwischen auf einiges zurück.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Man muss so lange gar nicht dabei sein um zu sehen, in welche Richtung es geht. In den insgesamt 11 Schuljahren, die ich jetzt unterrichte, wurde die Altersermässigung im Kanton Baselland gestrichen und im Nachbarkanton wurde die Pflichtlektionenzahl am Gymnasium um +2 erhöht. Als ich anfing im Baselland zu unterrichten, lag die Richtzahl zur Klassenbildung noch bei 18, unterdessen liegt sie bei 23. Der Klassenteiler hat sich nicht verändert, kaum jemand ausserhalb der Schulleitung weiss überhaupt, was es mit dieser "Richtzahl" auf sich hat. Schlussendlich heisst es, wir unterrichten im Durschnitt grössere Klassen. Jetzt geht es um die Revision des Berufsauftrags. Da hiess es mal, als im Baselland das Volldeputat von 21 auf 22 Wochenlektionen angehoben wurde, dafür muss man neben dem Unterricht weniger leisten. Das wird in Prozentzahlen festgehalten. Nun versuchen sie, diese Prozentzahl für den neuen Berufsauftrag wieder zu erhöhen und meinen, keiner merkt's. Will heissen, wir haben dann halt weniger Zeit zur Unterrichtsvorbereitung. Naja, ganz so blöd sind wir in der Gewerkschaft dann schon auch nicht. Wir arbeiten gerade an der grössten Schulreform seit über 20 Jahren und stellen nebenbei den ganzen Laden sukzessiv auf digital um, da ist nicht ganz einzusehen, dass an den Arbeitszeiten zu unseren Ungunsten irgendwas verändert werden sollte. Die sollen sich hüten. Laut Prognose rechnen wir in den nächsten 5 Jahren mit etwa 20 Klassen mehr verteilt auf die 5 Gymnasien im Kanton und irgendjemand muss die unterrichten. Der Lehrpersonenmangel auf Stufe Sek I ist evident und es wird auch an den Gymnasien immer schwieriger noch ausreichend qualifiziertes Personal zu finden. Haben wir bei Frau Gschwind so auch mal platziert. Es kann dann immerhin keiner behaupten, von nichts gewusst zu haben.

  • Ja "Richtzahl" wurde auch erhöht. Kurse müssen inzwischen durchschnittlich mindestens 20 Schüler haben. Gibt es einen Kurs mit 10, müssen andere entsprechend größer sein (und plötzlich gibt es LKs mit 25 bis 30 Schülerinnen und Schüler). Früher wurde nicht darauf geachtet bzw. es wurde anders berechnet. Da kamen auch Chemie-LKs mit 6 Schülerinnen und Schüler zustande.


    Proteste gab es auch, Weigerung z. B. Klassenfahrten und Sportveranstaltungen durchzuführen. Aber spätestens nach einem Jahr meinten die jungen Kolleginnen und Kollegen sie würden es durchführen. Die Politik hat einfach abgewartet. Die Bevölkerung glaubte sowieso an faule Lehrsäcke. Und heute weiß es kaum jemand noch, was früher normal war (die meisten sind keine 20 Jahre im Dienst).

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Auch hier hilft Google:


    "Wenn wir heute von "großen Klassen" sprechen meinen wir meist Klassen mit etwas mehr als 30 Schülern. Früher saßen in einem Klassenraum oft bis zu 100 Schüler – und zwar Schüler aller Altersstufen. Das nach Altersgruppen getrennte Lernen wurde erst später eingeführt. Davor unterrichtete ein Lehrer in einem einzigen Raum Schüler verschiedensten Alters auf ganz unterschiedlichen Lernniveaus."

    Quelle:

    https://www.cornelsen.de/magaz…3%A4ter%20eingef%C3%BChrt.

    Ich verwette aber meinen Hintern, dass sich die Kinder besser verhalten haben...

    Ganz ehrlich.. was ist denn das anstrengende in meinem aktuellen Job.. die ständige Maßregelung, der grundsätzliche Lärmpegel, an anderen Schule die mangelnden Sprachkenntnisse...

Werbung