Warum haben Lehrkräfte kein Büro?

  • Die unterschiedlichen Einschätzungen von Sinn und Zweck der Klassenfahrten haben ihre Ursache doch sicher auch in Schulform und Jahrgangangstufe.

    Einschätzungen sind wenig relevant. Die Frage, ob sich Klassenfahrten den Aufwand wert sind, muss sich durch den belegbaren Nutzen beantworten lassen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Ich auch, aber ohne Bier. :prost: [Gruppendynamische Getränke gab's bisher nur gemeinsam mit den Kolleg*innen]

    Die unterschiedlichen Einschätzungen von Sinn und Zweck der Klassenfahrten haben ihre Ursache doch sicher auch in Schulform und Jahrgangangstufe.

    Ja schnaps geht auch 👍

  • Für mein Empfinden haben deutsche SuS wenig Gelegenheit, Gemeinschafts-Erfahrungen unabhängig von den Eltern zu machen. Es gibt diesbezüglich offenbar deutlich kulturelle Unterschiede zu Frankreich oder England mit ihrer Tradition der Sommercamps.


    Ich finde das schade. Die hiesigen Klassenfahrten sind ohnehin nur ein schwacher Ausgleich.

  • Quelle?

    Ich selbst. Ich sehe das so, dass wir unsere Arbeit auf wissenschaftlicher Grundlage machen sollten und belegbare Fakten und Thesen zur Entscheidungsfindung verwenden sollten.


    Das mag man für Humbug halten. Dann kann man den Nutzen von Klassenfahrten auch auspendeln oder sich die Karten legen.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Quelle?

    Sich den Aufwand vollkommen sinnfrei zu machen und die Eltern ohne Sinn und Zweck Geld ausgeben zu lassen, wäre ziemlich dumm.


    Wenn es dir Spaß macht, wäre das schonmal ein Nutzen, der die Durchführung rechtfertigen könnte. Wenn man dann auch noch annimmt, dass Klassenfahrten für Grundschüler meistens ein besonderes Erlebnis sind, weil sie das erste mal für mehrere Nächte am Stück nicht bei den Eltern sind, wäre das unter Umständen ein weiterer Nutzen.

  • Sich den Aufwand vollkommen sinnfrei zu machen und die Eltern ohne Sinn und Zweck Geld ausgeben zu lassen, wäre ziemlich dumm.

    Ich muss aber den Nutzen von Klassenfahrten keinem Kollegen vom Berufskolleg (nur mal als Beispiel) erklären, der eh keine machen will.

  • Für mein Empfinden haben deutsche SuS wenig Gelegenheit, Gemeinschafts-Erfahrungen unabhängig von den Eltern zu machen. Es gibt diesbezüglich offenbar deutlich kulturelle Unterschiede zu Frankreich oder England mit ihrer Tradition der Sommercamps.

    Ich war seit ich acht war in den Sommerferien und auch manchmal in anderen Ferien auf Kinder-/Jugendfreizeiten. Solche Angebote gibt es auch heute noch reichlich. Hinzu kommen Jugendgruppen, Sportvereine etc. Möglichkeiten gibt es durchaus.

  • Ich muss aber den Nutzen von Klassenfahrten keinen Kollegen vom Berufskolleg (nur mal als Beispiel) erklären, der eh keine machen will.

    Nein. Musst du nicht. Wir müssen überhaupt nicht miteinander sprechen.


    Aber vielleicht machte die BK-Kollegin ja Klassenfahrten, wenn man sie überzeugte, dass der Nutzen den Aufwand rechtfertigt. Und der Aufwand entsprechend von der Dienstherrin getragen würde.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Für mein Empfinden haben deutsche SuS wenig Gelegenheit, Gemeinschafts-Erfahrungen unabhängig von den Eltern zu machen. Es gibt diesbezüglich offenbar deutlich kulturelle Unterschiede zu Frankreich oder England mit ihrer Tradition der Sommercamps.


    Ich finde das schade. Die hiesigen Klassenfahrten sind ohnehin nur ein schwacher Ausgleich.

    Ich weiß auch gar nicht, wozu diese Gemeinschaftserfahrungen jetzt besonders gut oder notwendig wären. Ich war 2x mit Jugendgruppen im Urlaub und als Grundschüler mehrfach in den Reiterferien. War okay, aber sicher auch nichts, was supernotwendig gewesen wäre. Als Erwachsener macht man ja auch nichts dergleichen mehr, da zieht also noch nichtmals "Vorbereitung aufs Berufsleben" oder dergleichen.


    Einzig die Erfahrung, mal länger von der eigenen Familie getrennt klarkommen zu müssen, könnte man eventuell anführen und würde mir einleuchten. Aber das kann man ja auch im Ferienlager, wenn die Eltern es als wichtig empfinden.

  • Einzig die Erfahrung, mal länger von der eigenen Familie getrennt klarkommen zu müssen, könnte man eventuell anführen und würde mir einleuchten. Aber das kann man ja auch im Ferienlager, wenn die Eltern es als wichtig empfinden.

    Genau daran - am jeweiligen Hintergrund der Eltern - hängt m M. n. hierzulande schon viel zu viel.

  • Weil die Sus im besten Fall von solchen Erfahrungen ein Leben lang profitieren.


    Ich habe als Teenager zusammen mit 4 Mitschülern auf einer Klassenfahrt mitten in der Nacht ein Segelboot geklaut. Wir sind auf die Nordsee rausgesegelt, haben unterwegs gemerkt, dass wir uns trotz teilweise vorhandener Segelkenntnisse überschätzt haben, und es dennoch im Morgengrauen wieder sicher in den Hafen geschafft. Wir haben alles ordentlich hinterlassen und es gerade noch rechtzeitig ins Bett geschafft, um nicht aufzufallen.


    Vielleicht ein extremes Beispiel, aber so etwas erzeugt ein Zusammengehörigkeitsgefühl auf Lebenszeit. Grundsätzlich vielleicht die Erfahrung von Gruppendynamik, mit ihren positiven und negativen Seiten. Im Schulalltag ist das in dieser Form nicht möglich.

    Und das bringst Du nun als Beispiel, um uns von der Nachhaltigkeit von Klassenfahrten zu überzeugen? Das bewirkt eher das Gegenteil.


    Und wie ist es heute? Tourt als die 5 Musketiere durch die Lande oder habt ihr eine 5er-WG?

    Oder seid ihr einfach nur noch befreundet heute? Dafür benötige ich keine Klassenfahrt. Tatsächlich habe ich heute nur noch losen Kontakt zu 2en mit denen ich zur Klassenfahrt war. Den Rest hab ich aus den Augen verloren. Trotz Klassenfahrten.

  • Und das bringst Du nun als Beispiel, um uns von der Nachhaltigkeit von Klassenfahrten zu überzeugen? Das bewirkt eher das Gegenteil.

    Ich bin nicht du und du bist nicht ich - so ist das eben. Menschen empfinden verschieden.


    Ich respektiere gerne, dass Du das anders siehst und nicht nachvollziehen kannst.

  • Aber vielleicht machte die BK-Kollegin ja Klassenfahrten, wenn man sie überzeugte, dass der Nutzen den Aufwand rechtfertigt. Und der Aufwand entsprechend von der Dienstherrin getragen würde.

    Kommt ja auch auf deine Fächer an. Die älteren SuS machen ja durchaus auch Bildungsrelevantes auf Klassenfahrten, besichtigen Bundestag oder Teilchenbeschleuniger oder radeln durch die Berge. Ich bin kein Klassenfahrtenfan, sehe aber auch keinen Grund denen, die drauf stehen, selbige madig zu machen.


    Nur als Dienstreise würde ich es nicht bezeichnen.

  • Ich bin nicht du und du bist nicht ich - so ist das eben. Menschen empfinden verschieden.


    Ich respektiere gerne, dass Du das anders siehst und nicht nachvollziehen kannst.

    Klingt total nach belastbaren Daten, die den Nutzen von Klassenfahrten belegen.


    Wir sollten unsere Arbeit zumindest auf eine sachliche Grundlage stellen. "Ich find's gut" ist vielleicht etwas düftig.


    Wäre es möglich, dass du dich mit dem Segelboot-Klau etwas verrannt hast? Jugendliche machen sehr wohl Blödsinn. Gelegentlich sind da auch Straftaten und Selbstgefährdungen bei. Da finde wir sicherlich alle Beispiele. Daraus leitete ich aber keine Notwendigkeit ab, so etwas zu tun, um später eine glückliche Erwachsene zu werden.


    Dass du so etwas gemacht hast, ist vielleicht noch nicht mal schlimm. Das du jetzt meinst, für müssen derlei heutzutage in der Schule befördern, zeugt nicht sonderlich von der Eignung für den Lehrerinnenberuf.


    Wie wär's, wenn wir uns mit Beispielen beschäftigen, wie wir den jungen Menschen, für die wir verantwortlich sind, mit gutem Gewissen Erlebnisse bereiten können.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

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