Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Referendarin und Rektorin wegen Gendern an Grundschule

  • Was soll das sein?

    Es gab eine Zeit lang die Unsitte an Grundschule, da durfte eine gewisse Zeit jeder so schreiben wie er meinte es sei richtig. Also eben nach "Gehör". Erst im Anschluss wurde Orthografie eingeführt und vieles was bis dahin geschrieben wurde war eben falsch und wurde bewusst nicht korrigiert.

  • s3g4 ... Plattenspielers Frage zielt darauf ab, dass es keine Methode "Schreiben nach Gehör" gibt. Die Methode heißt "Lesen durch Schreiben" von Reichen und der Hinweis auf die falsche Bezeichnung kommt immer, wenn jemand die Methode von Reichen und das Schreiben lernen mit der Anlauttabelle kritisiert.


    Er weiß aber genau, was du meinst.


    So vermeidet man das Auseinandersetzen mit der Kritik an der Methode.

  • s3g4 ... Plattenspielers Frage zielt darauf ab, dass es keine Methode "Schreiben mach Gehör" gibt. Die Methode heißt "Lesen durch Schreiben" von Reichen und der Hinweis auf die falsche Bezeichnung kommt immer, wenn jemand die Methode von Reichen und das Schreiben lernen mit der Anlauttabelle kritisiert.


    Er weiß aber genau, was du meinst.


    So vermeidet man das Auseinandersetzen mit der Kritik an der Methode.

    Danke für die Erklärung. Ich habe das so unter dem Namen von anderen Lehrkräften gehört. Macht diese Methode aber auch nicht besser.

  • Es gab eine Zeit lang die Unsitte an Grundschule, da durfte eine gewisse Zeit jeder so schreiben wie er meinte es sei richtig. Also eben nach "Gehör". Erst im Anschluss wurde Orthografie eingeführt und vieles was bis dahin geschrieben wurde war eben falsch und wurde bewusst nicht korrigiert.

    Die Erklärung wirkt für mich nicht, als hättest du dich näher mit Schriftspracherwerbsforschung und -didaktik beschäftigt, sondern mehr wie eine Übernahme der Simplifizierung und Skandalisierung, die in einigen Medien alle paar Jahre das Sommerloch füllt. Das ist schade in einem Lehrerforum.

  • Semi-off-topic wg. "Schreiben nach Gehör":

    Weiß jemand von Euch mehr über die Hintergründe der Einführung, also wie es überhaupt dazu kam? (Gerne auch einen Link)

    (U.a. interessiert mich dabei, ob auch Lehrer(verbände) Ihren Senf dazu gegeben haben, oder ob das Uni-Pädagogen/Didaktiker und Politiker unter sich ausgemacht haben)

  • Die Erklärung wirkt für mich nicht, als hättest du dich näher mit Schriftspracherwerbsforschung und -didaktik beschäftigt, sondern mehr wie eine Übernahme der Simplifizierung und Skandalisierung, die in einigen Medien alle paar Jahre das Sommerloch füllt. Das ist schade in einem Lehrerforum.

    Ne habe mich nie näher damit beschäftigt und hier einfach das wieder gegeben, was mir meine gym. Kollegin darüber erzählt hat. Mir ist auch das Prinzip dahinter ehrlich gesagt zu 100% egal. Ich fand es aber aus der Erzählung völlig daneben und weltfremd.


    Gewundert hat es mich aber nicht, denn in der Pädagogik kommt man ja sehr oft auf Schnappsideen und treibt die dann durchs Dorf, bis der nächste Narr mit neuem Blödsinn um die Ecke kommt.

  • Nebenbei:
    Das Gendern war im deutschen Sprachraum bereits im Mittelalter Usus und wurde erst im 19.Jahrhundert - vermutlich auch durch das Wörterbuch der Gebr. Grimm abgeschafft. Bis dahin war es normal, dass - wie in Polen oder Russland (wo jeweils ein "-a" als Suffix dient) - an den Nachnamen der Ehefrau ein "-in" angehängt wurde.

    Dazu fällt mir ein, dass im ländlichen Bayern seit jeher (oder schon lange) diese Formen verwendet werden: Die Ehefrau des Herrn Maier heißt "d'Maierin" und die des Herrn Schandl eben "d'Schandlin".

    So kenne ich das aus meiner Kindheit (70er).

    Edit: also seit jeher ;)

  • Gegen welche - wo kodifizierte - Regel verstößt denn der Glottisschlag beim "Gendern"?

    Zum einen verweist das Schulminsterium NRW selber auf die amtliche Rechtschreibung: https://www.schulministerium.nrw/deutsche-rechtschreibung


    Andererseits gilt §57(4) des Schulgesetzes:

    Zitat

    Lehrerinnen und Lehrer dürfen in der Schule keine politischen, religiösen, weltanschaulichen oder ähnliche äußere Bekundungen abgeben, die geeignet sind, die Neutralität des Landes gegenüber Schülerinnen und Schülern sowie Eltern oder

    den politischen, religiösen oder weltanschaulichen Schulfrieden zu gefährden oder zu stören.

    Bei intensivem Werben für Gendersprache in der Form, die nicht amtlich anerkannt ist, handelt es sich meiner Auffassung nach um eine politische Bekundung.

  • Beitrag von Magellan ()

    Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: Quatsch ().
  • Bei intensivem Werben für Gendersprache in der Form, die nicht amtlich anerkannt ist, handelt es sich meiner Auffassung nach um eine politische Bekundung.

    Hm, gefühlt interpretierst du da zu viel hinein. Es ist keine politische Bekundung.

  • Es gab eine Zeit lang die Unsitte an Grundschule, da durfte eine gewisse Zeit jeder so schreiben wie er meinte es sei richtig. Also eben nach "Gehör". Erst im Anschluss wurde Orthografie eingeführt und vieles was bis dahin geschrieben wurde war eben falsch und wurde bewusst nicht korrigiert.

    Das ist so nicht richtig. Aber keine Lust, hier didaktische Erklärungen zu schreiben. Wenn man was nicht richtig weiß, sollte man lieber nichts öffentlich schreiben oder sich selbst in das Thema einarbeiten.

  • as ist so nicht richtig. Aber keine Lust, hier didaktische Erklärungen zu schreiben. Wenn man was nicht richtig weiß, sollte man lieber nichts öffentlich schreiben oder sich selbst in das Thema einarbeiten.

    Theoretisch stimmt das, was du sagst. In der Praxis wurde die Methode immer wieder nicht sinnvoll eingesetzt und die Fehler der Kinder wurden einfach (bewusst oder wegen zu viel Aufwand der Korrektur) so stehen gelassen. Daher ihr schlechter Ruf.


    *Notiz: Frosch, denk nachher ans Verschieben. ... Okay, mache ich.*

  • Das ist so nicht richtig. Aber keine Lust, hier didaktische Erklärungen zu schreiben. Wenn man was nicht richtig weiß, sollte man lieber nichts öffentlich schreiben oder sich selbst in das Thema einarbeiten.

    Ich bin im pseudonym unterwegs und Grundschuldidaktik ist nicht meine Ecke, da muss ich auch keine Ahnung von haben. Daher kann ich hier auch einfach amateurhaft spiegeln :) Gleiches wäre bei dir in meinem Fachbereich so (wobei da auch 90% meines Kollegiums nur Fragezeichen im Gesicht haben :D)

    Theoretisch stimmt das, was du sagst. In der Praxis wurde die Methode immer wieder nicht sinnvoll eingesetzt und die Fehler der Kinder wurden einfach (bewusst oder wegen zu viel Aufwand der Korrektur) so stehen gelassen. Daher ihr schlechter Ruf.


    *Notiz: Frosch, denk nachher ans Verschieben. ... Okay, mache ich.*

    Genau das kam halt am Ende an. Gut gemeint reicht bei so Sachen halt nicht. Es mag schon sein, dass hier die Methode nicht richtig angewandt wurde (und die im Ansatz vielleicht ganz toll ist), spielt aber bei dem Ergebnis keine Rolle.

  • Nein, schrieb er nicht.

    Er schrieb, dass er "wie in den Naturwissenschaften üblich die generische Form sauber definiere".

    Stimmt. Nachdem man allerdings auch in den Geisteswissenschaften gerne mit klaren Definitionen arbeitet, was einem Geisteswissenschaftler bekannt sein dürfte, las sich das für mich eben nicht nach jemandem, dem die Geisteswissenschaften näher bekannt wären.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Zum einen verweist das Schulminsterium NRW selber auf die amtliche Rechtschreibung: https://www.schulministerium.nrw/deutsche-rechtschreibung


    Andererseits gilt §57(4) des Schulgesetzes:

    Bei intensivem Werben für Gendersprache in der Form, die nicht amtlich anerkannt ist, handelt es sich meiner Auffassung nach um eine politische Bekundung.

    Und doch sind wir alle am Ende auf das GG vereidigt, welches keineswegs werteneutral wäre oder von uns Werteneutralität verlangen würde, sondern uns vielmehr ein konstantes Eintreten für dessen inhärente Werte, allen voran die Würde des Menschen, abverlangt.

    Wenn das letztendlich der Maßstab ist, an dem wir unser Handeln orientieren müssen, dann kann ein Eintreten dafür diejenigen sprachlich sichtbar zu machen, die nicht nur mitgemeint sein wollen, sondern auch explizit angesprochen werden möchten, genau das sein, was wir machen müssen als Lehrkräfte. Nur so können wir sicherstellen nicht nur den Buchstaben irgendwelcher Gesetze gemäß zu handeln, sondern auch tatsächlich dem Geist des GG zu entsprechen, dem wir letztlich als oberste Norm verpflichtet sind.


    Diese Art politischer Bekundung, also im Sinne eines Eintretens FÜR die Werte unseres GG ist genau das, was wir als Lehrkräfte nicht nur machen sollten, sondern sogar machen müssen. Als Historiker sollte dir dies bekannt sein.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Fehler nur anzustreichen verbessert aber auch nicht die Rechtschreibung.

    Was mich an der Kritik der Methode Lesen durch Schreiben sm meisten stört: Dies ist eine Methode zum LESENLERNEN und nicht primär zum Rechtschreibenlernen. Klar, hängt das zusammen. Aber die kritischen Stimmen stellen die Methode doch sehr vereinfacht dar.

  • Ich bin im pseudonym unterwegs und Grundschuldidaktik ist nicht meine Ecke, da muss ich auch keine Ahnung von haben. Daher kann ich hier auch einfach amateurhaft spiegeln :) Gleiches wäre bei dir in meinem Fachbereich so

    Ja, aber sie spricht nur, wovon sie Ahnung hat und nicht von deinem Fachbereich.

    Du maßt dir da ein Urteil an über etwas, über das du keinerlei Kenntnisse hast, wie du selbst schreibst.

    "Worüber du nicht reden kannst, darüber solltest du schweigen" von Wittgenstein.

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