1. Mal Begleitung Klassenfahrt Klasse 10 - Bekannte Tipps/"Fettnäppchen"?

  • Wie wäre es denn, wenn durch ausreichende Begleitpersonen trotzdem die Ruhezeit von 11 Stunden eingehalten wäre?

    Wie soll das an einer Grundschule mit wenig Personal funktionieren? Da kannst du nicht mal eben 5 oder 6 Lehrer mitschicken.

  • Die wachsen leider auch nicht auf Bäumen. In Uni-Städten mag das gehen. Woanders .... naja. (btw: ich war auch als Student mit auf Klassenfahrt und fand es super.)

  • Müssen das unbedingt Lehrer sein? Wie wäre es mit Studierenden? Kostet dann halt. Wir wissen ja, dass darf nicht sein.

    Gehen würde es aber

    Nein, es müssen nicht Lehrer sein, es können auch beauftragte Eltern sein und nein, das kostet dann auch nicht.


    Aber, die müssen eben dann mit bereit sein in den "Schichten" zu arbeiten.

  • Da denke ich an die Generationen, die nachkommen und denen man die Augen öffnen muss. So wie mir auch. Ich hab zu Beginn auch zu viel privat reingebuttert auf vielen Ebenen und musste es lernen. Nun versuche ich direkt, unsere neu ankommenden Lehrpersonen diese Erfahrungen zu überspringen. Wenn’s hier dann nur einer deswegen begreift, freue ich mich schon sehr.

    Da würde ich dir unbedingt zustimmen. Ich versuche das unseren Referendar*innen und Junglehrerinnen auch vorzuleben. Und hier ja durchaus auch in diese Richtung zu argumentieren. Ich denke aber auch, dass ein Junglehrer*innen, die auf diesen Thread stoßen, vielleicht inzwischen auch sehen, wie ein Großteil der Kollg*innen den Fall zu sehen scheint.

  • Weil du dann Unterricht ausfallen lassen musst.

    Aus Schulleitungssicht durchaus ein gewichtiges Argument. Aus PR Sicht muss ich dann natürlich die Frage stellen, warum die persönlichen Arbeitsschutzrechte der einzelnen Lehrkraft hier außer Kraft gesetzt werden müssen, um eine Erwartungshaltung vom Dienstherrn, von Eltern, von Schüler*innen und durchaus auch von engagierten Pädagog*innen zu erfüllen, die offenbar durch die systemischen Strukturen und die Ressourcen nicht erfüllbar sind.

  • Hm. Aus Personalrats-Sicht würde ich es auch so sehen. Ich finde die Frage auch gut und richtig.

    Wir hatten auch schon mal ein Jahr, wo eine Kollegin sagte: ich gehe nicht auf Klassenfahrt. Auch okay.


    Aber auf die Frage, warum die Arbeitsschutzrechte der Lehrkräfte hier außer Kraft gesetzt werden": weil es den Kolleginnen wichtig genug ist, um ihre Komfortzone zu verlassen. ich kann niemanden dazu zwingen. Will ich auch nicht. Werde ich auch nicht. Aber ich finde es gut, dass es so ist. Denn es ist wichtig und gehört dazu. (Auch wenn andere das anders sehen.)


    Schule, speziell Grundschule, ist nicht 9-to-5, sondern Beziehungsarbeit. Und das ist schön so.

  • Ich nehme das zur Kenntnis, danke für die Antwort. Ich habe für mich beschlossen, jetzt doch nicht darauf zu reagieren, auch wenn ich die Frage gestellt hatte. Wir drehen uns in diesem Thread schon im Kreis und ich fürchte, wenn wir das "Schulleitungssicht vs. Personalvertretungssicht" Fass hier aufmachen, kommt es zu ähnlichen Argumentationsschleifen wie schon vorher hier im Thread und auch im Schulkonto-Thread, denn die Argumente dürften aus beiden Perspektiven sehr ähnlich sein, wenn es um den Umgang mit unzureichenden strukturellen Begebenheiten geht.

  • WillG will zwar nicht ... aber ich muss hier mal ... verträgt sich das mit der Fürsorgepflicht des Dienstherren? Müsstest Du nicht eigentlich Kolleginnen und Kollegen davor bewahren, etwas zu unternehmen, das aus Arbeitsschutzgründen eigentlich ziemlich problematisch ist? Ketzerisch gefragt ... müsstest Du sie nicht vor "Selbstausbeutung" bewahren? (ok, das ist jetzt leicht überspitzt)

  • Ja. Sobald ich merke, dass es sie gefährdet und sie sich überfordern.


    Aber das sehe ich nicht. Daher: "Starten wenn bereit".

    (Ich formuliere es mal so: für eine Sache, die einem wichtig genug ist, kann man auch mal die Komfort-Zone für kurze Zeit verlassen. Ich kenne es vom Fahrradfahren. Manchmal bin ich auf meinen Touren nach 100 km kaputt. Aber es ist für mich wichtig, am Tag 130 km zu fahren ... also klappt das auch. Ohne Selbstausbeutung. Eher durch Selbstmotivation.

  • Ich kenne es vom Fahrradfahren. Manchmal bin ich auf meinen Touren nach 100 km kaputt. Aber es ist für mich wichtig, am Tag 130 km zu fahren ... also klappt das auch. Ohne Selbstausbeutung. Eher durch Selbstmotivation.

    Hinkt, weil Hobby vs Beruf, Freizeit vs Dienst. Ich habe auch Privatinteressen, für die ich mich quählen kann, mit wenig Schlaf auskomme usw.

    Außerdem war ja meine Frage nicht, warum die KuK das machen (da begreife ich durchaus, dass man auch in dem Beruf etwas macht, was über das Geforderte hinaus geht, weil es einem wichtig ist). Frage ging ja Richtung Fürsorgepflicht Schulleitung. Die hast Du ja auch beantwortet.

  • O.Maier

    Bist du zu dumm einen Namen abzuschreiben oder erregt dich diese Form von Pöbelei?

    der/die meinte, dass er/sie nach 8 Stunden auf Klassenfahrt die Beine hochlegen wolle

    Ich bin mir sicher, dass du das nicht durch ein Zitat belegen kannst. In meinen Ausführungen ging es darum nach der eingeteilten Dienstzeit Feierabend zu machen. Was ich in der Zeit zu tun Gedenke, ist völlig unerheblich und nicht Gegenstand der Diskussion.

    Das war für mich der Auslöser, vom "anderen Universum" zu schreiben, in dem er/sie sich bewegt.

    Wie viele Universen kennst du denn so? Oder leben wir im gleichen mit den gleichen Naturgesetzen? In meinem Universum brauchen Menschen zum Beispiel Schlaf, um regenerieren. Sie essen und trinken, um ihren Körper am Funktionieren zu halten. Und sie duschen gelegentlich, bevor sie anfangen zu stinken.


    In meinem Universum machen das die Menschen in ihrer Freizeit. Das ist die Zeit, die übrig bleibt, wenn man den Dienst erledigt hat.


    In deinem Universum haben Menschen diese Bedürfnisse nicht? Sie brauchen keinen Schlaf? Sie essen und trinken nicht? Und sie brauchen auch sonst keine Zeit um sich zu entspannen und zu regenerieren? Sie haben kein Bedürfnis an Freizeit? Sie sind 24 Stunden täglich im Dienst? Was für Lebensformen sollen das sein?


    Unterschiede in den Schulformen, die es zweifelsohne gibt, sind keine unterschiedlichen Universen. Es sind nur unterschiedliche Anforderungen, denen man planerisch begegnen muss. Tut man das nicht, handelt man fahrlässig.


    Erfordert z. B. das Alter, die Entwicklung, sonstige Umstände eine durchgehende Aufsicht, kann man die nicht dadurch gewährleisten, dass Menschen diese über ihre physischen Grenzen hinaus erbringen. Das führt nämlich zu übermüdetem Aufsichtspersonal. Man muss sich schon an der Realität in dem einen bekannten Universum orientieren. Also braucht man für mehr Aufsicht mehr Menschen.


    Ich habe das durch, ich habe mir 12 Stunden im Bus den Rücken krumm gesessen, um an Orte zu kommen, an denen ich nicht sein wollte, um dann dort zu versuchen mit zu wenig Schlaf auszukommen. Ich habe erlebt, wieviel Leben mich das kostet. Eine Klassenfahrt, nach der ich mich erst mal krank melden muss, kann kein Erfolg sein.


    Ich kann dem aber nichts abgewinnen. Ich rede mir nicht mehr hinterher ein, sie toll das doch war und wieviel das den jungen Menschen das gebracht hat und blabla. Das interessiert mich nämlich nicht, wenn es um meine Gesundheit geht. Niemand von denen ist die Gefährdung meiner Gesundheit wert. Daraus habe ich meine Konsequenzen gezogen.


    Womöglich bist du auch im weiteren Rückblick noch der Ansicht, immer alles richtig gemacht zu haben. Bitte. Aber spreche mir doch bitte nicht ab, dass meine Beurteilung der Situation sich an der Realität orientiert.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    2 Mal editiert, zuletzt von O. Meier ()

  • Wie soll das an einer Grundschule mit wenig Personal funktionieren? Da kannst du nicht mal eben 5 oder 6 Lehrer mitschicken.

    Wenn nicht genug Personal da ist, kann man nicht fahren. Wenn es eh bei der Unterrichtsversorgung knapp ist, wäre möglichst viel Unterricht ein wichtigeres Thema, als Lehrerinnen nachts wach zu halten.

  • Nein, es müssen nicht Lehrer sein, es können auch beauftragte Eltern sein und nein, das kostet dann auch nicht.

    Quasi ehrenamtlich?

    Aber, die müssen eben dann mit bereit sein in den "Schichten" zu arbeiten

    Aber wenn schon ehrenamtlich, dann zu deinen Bedingungen?

  • ich kann niemanden dazu zwingen. Will ich auch nicht. Werde ich auch nicht

    Soweit. Zu diesem Thema lese ich aber immer wieder Bemerkungen, dass die Kolleginnen diese Wahlfreiheit nicht sehen. An anderen Schulen wird sich auf Vorschriften oder schulinterne Festlegungen berufen, die dazu führten, dass man sich von Fahrten mit unterirdischen Arbeitsbedingungen nicht entziehen könne. Das muss nicht immer Zwang sein, aber Druck wird da schon ausgeübt.


    Wenn es also an einer Schule auch ohne Druck geht, mag das zunächst schön zu lesen sein. Auf der anderen Seite macht eine dann die Sicht auf Kolleginnen, die sich jede Menge Scheiß gefallen lassen müssen, schon noch etwas trauriger.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

    Einmal editiert, zuletzt von O. Meier ()

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