Lehrer in Sachsen sollen mehr arbeiten

  • Und typisch Bildzeitung geht die Überschrift am tatsächlichen Inhalt vorbei. Ob eine junge Lehrkraft den Beruf nicht mehr ergreift, weil mögliche Ermäßigungsstunden für ältere Lehrkräfte entfallen, ist fraglich.

  • Ist es eigentlich rechtens, dass angestellte Lehrkräfte ohne Lehramtsstudium eine Unterrichtsstunde mehr arbeiten?

    Ja. Wenn du dein Bundesland nennst, kann dir vielleicht sogar jemand die entsprechende Vorgabe deines Bundeslandes verlinken.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Herr Clemens verfügt über keine pädagogischen Vorerfahrungen, kann daher nur bedingt beurteilen, welchen Herausforderungen Lehrern (m/w/d) im Berufsalltag ausgesetzt sind, was natürlich auch die Berufswahl junger Menschen prägt. Er setzt hier eher Maßnahmen aus der Außensicht an (Wenn Lehrer mehr arbeiten, ist das Problem gelöst.), statt zu überlegen, welche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden könnten , um Lehrkräften mehr Zeit für das Unterrichten selbst zu ermöglichen, um Ausfall aufgrund von Krankheit oder Überlastung zu reduzieren. Erziehung und Disziplinierung nimmt ebenso wie Differenzierung von Aufgaben und Prüfungen einen zeitlich umfassenden Raum ein - an Grund- und Förderschule ehrlicherweise mehr als im mittleren oder gymnasialen Bildungsgang.

    Gerade bzgl. Verhaltensauffälligkeiten würde eine Reduktion der bürokratischen Hürden bis zur Umsetzbarkeit disziplinarischer Maßnahmen mit nachhaltigem Effekt die Lehrkraft entlassen und die Lernatmospähre in der Klasse steigern.

    Und klar: Leistungsbeurteilung ("weniger Klausuren") ist, wie im Artikel erwähnt, ein Zeitfaktor, der an sich aber kein Problem wäre, wenn er beim Deputat entsprechend berücksichtigt wäre. Hier wurde bereits die Tage geschrieben, dass die Deputatsvorgaben teilweise mehrere Jahrzehnte alt sind. Es ist unrealistisch, mehr Aufgaben zu fordern, gleichzeitig die Deputatsvorgaben gleich zu lassen. Bei jeder zusätzlichen Aufgabe sollte die Deputatsangabe realistisch reduziert werden.

    Können Lehrkräfte sich auf das Unterrichten (mit stärkerem Fokus auf der Vermittlung von Inhalts- statt Prozesskompetenzen) konzentrieren, werden bei außerunterrichtlichen Themen durch pädagogische Assistenten (analog der nicht-akademischen Assistentenberufe in anderen Berufsfeldern) unterstützt und können Urlaub und Überstundenabbau (Voraussetzung: Die generelle Möglichkeit, Überstunden geltend zu machen.) flexibler auch außerhalb der Ferien genommen werden, würde, so meine These, der Anteil an jungen Menschen, die den Lehramtsberuf ergreifen wollen, signifikant steigen.

  • Herr Clemens verfügt über keine pädagogischen Vorerfahrungen, kann daher nur bedingt beurteilen, welchen Herausforderungen Lehrern (m/w/d) im Berufsalltag ausgesetzt sind, was natürlich auch die Berufswahl junger Menschen prägt. Er setzt hier eher Maßnahmen aus der Außensicht an (Wenn Lehrer mehr arbeiten, ist das Problem gelöst.), statt zu überlegen, welche Hindernisse aus dem Weg geräumt werden könnten , um Lehrkräften mehr Zeit für das Unterrichten selbst zu ermöglichen, um Ausfall aufgrund von Krankheit oder Überlastung zu reduzieren. Erziehung und Disziplinierung nimmt ebenso wie Differenzierung von Aufgaben und Prüfungen einen zeitlich umfassenden Raum ein - an Grund- und Förderschule ehrlicherweise mehr als im mittleren oder gymnasialen Bildungsgang.

    Gerade bzgl. Verhaltensauffälligkeiten würde eine Reduktion der bürokratischen Hürden bis zur Umsetzbarkeit disziplinarischer Maßnahmen mit nachhaltigem Effekt die Lehrkraft entlassen und die Lernatmospähre in der Klasse steigern.

    Und klar: Leistungsbeurteilung ("weniger Klausuren") ist, wie im Artikel erwähnt, ein Zeitfaktor, der an sich aber kein Problem wäre, wenn er beim Deputat entsprechend berücksichtigt wäre. Hier wurde bereits die Tage geschrieben, dass die Deputatsvorgaben teilweise mehrere Jahrzehnte alt sind. Es ist unrealistisch, mehr Aufgaben zu fordern, gleichzeitig die Deputatsvorgaben gleich zu lassen. Bei jeder zusätzlichen Aufgabe sollte die Deputatsangabe realistisch reduziert werden.

    Können Lehrkräfte sich auf das ...

    Ich bin tatsächlich mal einer Meinung mit dir. Der neue Kultusminister ist 42 und hat viele Jahre im Ausland gelebt. Über Schule weiß er nichts, was ältere Kolleg*innen ausgerechnet in Sachsen leisten, die den Wechsel des Schulsystems nach der Wende mitgemacht haben, erst recht nicht.

    Das Kürzen von Klassenarbeiten ist außerdem eine Zumutung für die Kinder, die bekommen jetzt schon bloß extrem wenige Noten.

    Man muss allerdings sagen, dass in Ostsachsen teilweise 30-40% Unterricht ausfallen. Ich hab auch keine Ahnung, wie man das Problem lösen soll. Den 60-Jährigen das Problem aufzuhalsen kann's aber echt nicht sein. Vor allem mit der dummfrechen Begründung, dass man ja heute länger gesund und fit im Alter bleibt.

  • Vielleicht mag jemand von euch unterschreiben? Bringt am Ende juristisch gesehen nichts, weil der Landtag die Petition sowieso bearbeiten muss. Aber es hat doch mehr Gewicht, je mehr Leute unterzeichnen, denke ich.

    Der Ärger geht v.a. um zu kürzende Abminderungsstunden und dass Lehrkräfte ab 58 keine Entlastung mehr bekommen sollen mit der Begründung, es hielte sie statistisch gesehen nicht davon ab, früher in Rente zu gegen.

    https://www.openpetition.de/petition/onlin…gung-in-sachsen

  • Der Lehrerberuf ist für junge Leute eh schon maximal unattraktiv.

    Gefesselt an sein Bundesland bzw. sogar die Schule, nie im Homeoffice nur innerhalb der Ferien frei zu haben. Das ist das, was sich die Jugend wünscht. /s

  • Der Lehrerberuf ist für junge Leute eh schon maximal unattraktiv.

    Gefesselt an sein Bundesland bzw. sogar die Schule, nie im Homeoffice nur innerhalb der Ferien frei zu haben. Das ist das, was sich die Jugend wünscht. /s

    Von Fesseln spüre ich wenig und habe den Eindruck, dass manchmal überhöhte Vorstellungen bezüglich der freien Wechselmöglichkeiten in der Wirtschaft bestehen. Nie Homeoffice?? Im Ernst?? Ich verbringe knapp die Hälfte meiner Arbeitszeit in ebenjenem. Und (nahezu) arbeitsfreie Zeit an knapp 60 Werktagen statt nur 30 Werktagen im Jahr ist durchaus nett, auch wenn diese recht starr - damit aber planbar - liegen. Als Elternteil schulpflichtiger Kinder ist man ohnehin an diese gebunden.

  • Von Fesseln spüre ich wenig und habe den Eindruck, dass manchmal überhöhte Vorstellungen bezüglich der freien Wechselmöglichkeiten in der Wirtschaft bestehen. Nie Homeoffice?? Im Ernst?? Ich verbringe knapp die Hälfte meiner Arbeitszeit in ebenjenem. Und (nahezu) arbeitsfreie Zeit an knapp 60 Werktagen statt nur 30 Werktagen im Jahr ist durchaus nett, auch wenn diese recht starr - damit aber planbar - liegen. Als Elternteil schulpflichtiger Kinder ist man ohnehin an diese gebunden.

    Du weißt, was ich meine. Man muss täglich zur Schule fahren, auch wenn man noch „Home Office“ macht.

    Und ich und viele andere Leute möchten keine Kinder. Die wären nicht an diese Ferien gebunden. DAS nervt.

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