Ist das Verhalten des stellvertretenden Schulleiters angemessen?

  • Bei einer schwerwiegenden Erkrankung, die zeitnahe Behandlung erfordert und wo die Termine bei Spezialisten eben begrenzt sind, ist die Reaktion des sv. SL in meiner Wahrnehmung unangemessen.

    Ganz grundsätzlich hat man aber schon öfters den Eindruck, dass Eltern die Spielräume fragwürdig weit ausreizen. Ich denke da an Kollegen, die während der Unterrichtsszeit Termine beim Kieferorthopäden legen, bei 11jährigen mit Infekt noch mit zu Hause bleiben, angeblich partout keine Betreuung für Konferenzen am späten Nachmittag geregelt kriegen, grundsätzlich nicht zu früh/zu spät arbeiten wollen usw. Wenn man sich als Stundenplaner und Schulleitung ständig mit sowas rumschlagen muss, ist die nächste Extrawurst - wenn auch in diesem Fall wohl gerechtfertigt - vielleicht einfach der berühmte Tropfen, der das Nervenkostüm sprengt. Ich würde es dabei belassen und kein Fass aufmachen, auch wenn man menschlich sicherlich angefasst und enttäuscht ist von so einer Reaktion.

    Der Grundfehler ist, dass heute alles zwanghaft vertreten werden muss. Früher wurden nach Möglichkeit Pläne zusammenschoben, dafür entfielen Randstunden, fertig. Erheblich weniger Vertretungsbedarf.

  • Ich möchte hier keinesfalls das Verhalten des DirStV in Schutz nehmen, beobachte bei uns allerdings zunehmend, dass bei Eltern, bei denen nur ein Elternteil verbeamtet/in Schule tätig ist, die Pflege der Kinder überproportional häufig von den Beamten übernommen wird, auch über das gesetzlich geregelte Maß an Kindkrank-Tagen hinaus. Von der Konstellation „Beamte/Selbstständige“ müssen wir hier mit Blick auf die derzeitige wirtschaftliche Lage nicht sprechen.

    Arbeiten die verbeamteten Elternteile bei deinen beobachteten Elternpaaren mit einem verbeamteten und einem nicht verbeamteten Elternteil Vollzeit bzw. haben eine längere Wochenarbeitszeit wie ihre Partner?

    Wenn nicht, ist das für die Schule zwar ausgesprochen blöd, gesamtwirtschaftlich gesehen ist es aber besser, wenn immer das Elternteil, dass weniger Stunden arbeitet den Kindkranktag nimmt. Denn bei beispielsweise einem halben Deputat entspricht dieser ganze Kindkranktag, dann nur einem halben Arbeitstag.

    Das merken aber natürlich die Kollegen, die die Vertretung übernehmen, nicht.

  • Wenn nicht, ist das für die Schule zwar ausgesprochen blöd, gesamtwirtschaftlich gesehen ist es aber besser, wenn immer das Elternteil, dass weniger Stunden arbeitet den Kindkranktag nimmt. Denn bei beispielsweise einem halben Deputat entspricht dieser ganze Kindkranktag, dann nur einem halben Arbeitstag.

    Rein gesamtwirtschaftlich betrachtet wäre es sinnvoller, wenn der Lehrer die Tage nimmt, während der mit dem 'richtigen Job', der unmittelbar zum Wachstum beiträgt, arbeitet.

  • Rein gesamtwirtschaftlich betrachtet wäre es sinnvoller, wenn der Lehrer die Tage nimmt, während der mit dem 'richtigen Job', der unmittelbar zum Wachstum beiträgt, arbeitet.

    Was sind denn heute schon noch richtige Jobs?

    Fliesen legen und Brot backen, ok, aber Personalsachbearbeiter, Innenausstatter, Personal Trainer oder Nachhaltigkeitsmanagerin? Ist im Grunde alles überflüssiger Käse, da leisten ja Lehrkräfte noch mehr, die halten den Eltern immerhin 6 Stunden am Tag ihre Kinder vom Leib.

  • Was sind denn heute schon noch richtige Jobs?

    Fliesen legen und Brot backen, ok, aber Personalsachbearbeiter, Innenausstatter, Personal Trainer oder Nachhaltigkeitsmanagerin? Ist im Grunde alles überflüssiger Käse, da leisten ja Lehrkräfte noch mehr, die halten den Eltern immerhin 6 Stunden am Tag ihre Kinder vom Leib.

    Leider sehr wahr.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bullshit_Jobs

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