PKV und GKV (aus "Überlastung")

  • Wesentlich für die Bezahlung ist aber nicht die Qualität des Unterrichts, sondern die Dauer der Ausbildung. Und wenn man eine Ausbildung hat, die zwei Jahre kürzer ist, dann hat man da ja auch viel Geld gespart. Insofern relativiert sich, der Gehaltsunterschied auch wieder.

    Die TE hat das Referendariat offenbar durchlaufen und ist nur aus (unter Umständen nicht relevanten) gesundheitlichen Gründen Angestellte. Damit ist sie nicht die einzige, die trotz Referendariat im Angestelltenverhältnis arbeitet.

    Der Vorsprung durch zwei Jahre Angestelltendasein statt Referendariat ist zudem nach einigen Jahren wieder locker eingeholt. Und dann sind die Pensionsansprüche noch nicht berücksichtigt. Der Gehaltsunterschied relativiert sich da sicher nicht.

    Zitat

    Es gibt Notfalltermine für Gespräche beim Psychologen, über die 116 117.

    Sollte man versuchen. Dass das klappt ist aber nicht sicher. Je nach Region kann es gut sein, dass es schlicht keine Termine in naher Zukunft und unter zwei Stunden Fahrtzeit gibt.

    Zitat

    Und wenn du feststellst, dass eine Therapie notwendig ist, dann sei froh, dass du gesetzlich versichert bist, denn sonst müssten sowohl PKV und Beihilfe erst alles aufwendig genehmigen.

    Man kann sich die gesetzliche Versicherung natürlich schön reden. Das ändert aber nichts an den prekären Versorgungsverhältnissen für gesetzlich Versicherte in vielen Regionen, bei gleichzeitig sehr hohen Beiträgen.

    Den Therapieplatz hat man als gesetzlich Versicherter dann vielleicht nach 8-12 Monaten, während der privat Versicherte Kollege nach zwei Wochen einen Therapieplatz hat.


    Die TE sollte es natürlich versuchen, vielleicht hat sie ja Glück. Sie muss aber auch damit rechnen, dass sie Termine erst in 6+ Monaten bekommt, wenn überhaupt.

  • Schmidt


    Das erste von dir genannte Zitat bezog sich überhaupt nicht auf die TE, sondern auf einen anderen Teilnehmer hier. Es ist völlig klar, dass das Beamtentum finanzielle Vorteile bietet. Aber sicherlich nicht die 500 Euro netto mehr im Monat, von denen die TE sprach. Die Nettovorteile dürften in ihrem speziellen Fall ganz klar sofort von der Krankenkasse aufgefressen werden. Teilzeit! Schlechter Deal wenn eine PKV mit Risikoaufschlag bezahlt werden muss. Von Rente bzw Pension wurde hier nicht gesprochen, habe auch absichtlich nichts dazu geschrieben, da mir es nicht hilfreich erschien.


    Was die 116 117 betrifft, ich kenne zwei gesetzlich Versicherte, die kürzlich darüber binnen einer Woche einen Termin bekommen haben. Deshalb wusste ich auch davon. Scheint zu funktionieren für Notfälle.


    Ich will die gesetzliche Versicherung nicht schön reden, aber man darf sich doch auch mal über Vorteile freuen. Meine Erfahrung : es gibt so einiges, wo die Beihilfe wesentlich problematischer ist als die gesetzliche Krankenkasse. Wir haben ein behindertes Kind und ich kann sagen, dass die Leistungen der Beihilfe oft nicht mit der der GKV mitkommen. Oder nur mit horrendem Aufwand genehmigt werden, während der gesetzlich Versicherte nur die Karte zückt. Wir bleiben sogar auf Kosten sitzen für Dinge, die in der GKV problemlos gezahlt werden.



    Wenn ich hier auch Dinge mal positiv heraus stelle, wie GKV oder Aspekte des Angestelltenseins, dann habe ich mir das gut überlegt. Denn ich schreibe das hier einem Menschen, der sichtlich ein Problem mit den Nachteilen hat. Könnte man auch einfach mal stehen lassen…

  • Ich bin gesetzlich versichert und so eng es sonst auch schnell mal wird bei den Facharztterminen, mit Notfallcode über die 116117 geht das immer ratzfatz. Muss es auch in solchen Fällen. Dafür muss dann aber halt auch unter Umständen längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen oder sich nach Abschluss der Akutbehandlung einen neuen Facharzt für längerfristig suchen. Beides habe ich bereits erlebt (für die Therapie fahre ich länger, werde aber auch langfristig behandelt; der Pulmologe, zu dem ich für eine Akutbehandlung letztes Jahr gekommen bin nimmt keine Neupatienten, die nicht ins Schlaflabor- sein Arbeitsschwerpunkt- müssen auf, ergo muss ich da jetzt eine andere Lösung finden).


    Die gesetzliche Versicherung hat genau wie die private Versicherung ihre speziellen Tücken, die 116117 funktioniert aber sehr zuverlässig.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Den Therapieplatz hat man als gesetzlich Versicherter dann vielleicht nach 8-12 Monaten, während der privat Versicherte Kollege nach zwei Wochen einen Therapieplatz hat.

    Sehe ich anders, die Lage ist prekär völlig unabhängig von der KV. Der einzige Vorteil der Privatversicherten: können sich auch an Privatpraxen richten. Gibt es kaum. Ansonsten verdient die Therapeutin bei der Pkv-Person einen Euro mehr die Stunde und hat mehr Verwaltungsaufwand

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    Sehe ich anders, die Lage ist prekär völlig unabhängig von der KV. Der einzige Vorteil der Privatversicherten: können sich such an Privatpraxen richten. Gibt es kaum. Ansonsten verdient die Therapeutin bei der Pkv-Person einen Euro mehr die Stunde und hat mehr Verwaltungsaufwand

    So ist das leider bei den Nicht-Privatpraxen.

  • Sehe ich anders, die Lage ist prekär völlig unabhängig von der KV. Der einzige Vorteil der Privatversicherten: können sich auch an Privatpraxen richten. Gibt es kaum.

    Das ist abhängig von der Region. In meiner Region wartet man als gesetzlich Versicherter und Neupatient zur Zeit ca. 5 Monate auf bspw. einen Hautarzt Termin, die Wartezeit für verschiedene Therapieplätz liegt bei 8-12 Monaten, ob man überhaupt einen Therapeuten findet, der gesetzkich Versicherte nimmt ust fraglich und bei der 116117 bekommt man auch mal gesagt, dass es für bestimmte Fachärzte gerade im Umkreis von 50km keinen freien Termin innerhalb der nächsten sechs Wochen gibt. Als privat Versicherter kann ich als Neupatient innerhalb von ein, maximal zwei Wochen bei jedem Facharzt einen Termin bekommen und Therapieplätze sind auch schnell verfügbar. Ganz ohne den Hausarzt dazu bewegen zu müssen, einen 116117 Code herauszurücken. Privatpraxen gibt es hier wie Sand am Meer. Dieses getrennte System, das eine Versicherungsart wegen weniger Bürokratie und besseren Honoraren deutlich bevorzugt ist ja gerade Teil des Problems.

    Zitat

    Ansonsten verdient die Therapeutin bei der Pkv-Person einen Euro mehr die Stunde und hat mehr Verwaltungsaufwand.

    Woher hast du diese Zahlen? Auch bei Psychotherapeuten wird bei Privatpatienten mit Multiplikator abgerechnet. Und wie kommst du darauf, dass der Verwaltungsaufwand bei privat Versicherten höher sei? Eine Rechnung zu schreiben ist deutlich weniger aufwendig, als sich mit den Krankenkassen auseinander zu setzen.

  • Sehe ich anders, die Lage ist prekär völlig unabhängig von der KV. Der einzige Vorteil der Privatversicherten: können sich auch an Privatpraxen richten. Gibt es kaum. Ansonsten verdient die Therapeutin bei der Pkv-Person einen Euro mehr die Stunde und hat mehr Verwaltungsaufwand

    Ich habe sogar schon gehört, dass Therapeuten Privatpatienten ablehnen, weil sie an den weniger verdienen würden als an Kassenpatienten. Eben wegen des Aufwandes. Da sagte die Therapeutin, dass sie Privatpatienten heute nicht mehr annimmt.

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    Woher hast du diese Zahlen? Auch bei Psychotherapeuten wird bei Privatpatienten mit Multiplikator abgerechnet. Und wie kommst du darauf, dass der Verwaltungsaufwand bei privat Versicherten höher sei? Eine Rechnung zu schreiben ist deutlich weniger aufwendig, als sich mit den Krankenkassen auseinander zu setzen.

    Nicht für gut organisierte Institutionen.

    Ich habe sogar schon gehört, dass Therapeuten Privatpatienten ablehnen, weil sie an den weniger verdienen würden als an Kassenpatienten. Eben wegen des Aufwandes. Da sagte die Therapeutin, dass sie Privatpatienten heute nicht mehr annimmt.

    Jup. Ich bin in einem "Behandlungszentrum" mit angestellten Therapeuten, sie freuen sich nicht über Privatpatient*innen, erst recht nicht die mit Beihilfe.
    Beim normalen Abrechnen sei es viel komplexer. Da sie die Buchhaltung ganz genau machen, ist es anders als bei einem selbstständigen, wo man am Ende sagen würde "bar auf die Hand".
    Beim stationären Aufenthalt ist der Tagessatz übrigens auch derselbe, der Unterschied liegt in den Wahlleistungen.

  • Woher hast du diese Zahlen? Auch bei Psychotherapeuten wird bei Privatpatienten mit Multiplikator abgerechnet. Und wie kommst du darauf, dass der Verwaltungsaufwand bei privat Versicherten höher sei? Eine Rechnung zu schreiben ist deutlich weniger aufwendig, als sich mit den Krankenkassen auseinander zu setzen.

    Die Auskünfte habe ich von meiner ehemaligen Therapeutin, die mich warnte, dass ich als Private nicht unbedingt leichter einen neuen Platz finden würde, als ich

    bei ihr mit den Stunden durch war und wir beide fanden, ich müsse mich umorientieren. - Der Stundensatz der Therapeut*innen liegt bei um die 100 Euro privat und 88,50 Gkv. Gut, das sind mehr als 2 Euro, aber die machen das Kraut auch nicht fett. Das

    mit der Bürokratie habe ich ebenfalls

    von Therapeuten gehört, die genau deswegen keine Pkv Leute

    mehr aufnehmen, weil es sich nicht

    lohnt für die 12 Euro

  • Beitrag von mutterfellbach ()

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  • Und dieses Märchen von Privat bekommt man immer Termine… Ich kann es nicht mehr hören. Termine bekommt man, wenn man örtlich und zeitlich flexibel ist. Und, wenn man beharrlich mehr als einen Arzt anfragt. Vielleicht machen das privat Versicherte einfach versierter als die Kassenpatienten (Bildungsgrad dürfte im Schnitt höher sein, Mobilität auch).


    Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: wir haben auf viele Termine schon Wochen und Monate gewartet, trotz privat versichert.


    Ganz schwierig wird es, wenn man zum Beispiel eine Logopädie oder Ergotherapie sucht, die beihilfefähig abrechnet. Am beihilfefähige Satz ist gerade unter den Kassensatz gerutscht. Und die meisten wollen auch den 1,8 fachen Satz. Wir reden hier umgerechnet über einen Stundenlohn von 170 Euro! Und nicht über 10 Euro Zuzahlung fürs Rezept, sondern über 50 Euro pro Therapieeinheit.

  • Die Auskünfte habe ich von meiner ehemaligen Therapeutin, die mich warnte, dass ich als Private nicht unbedingt leichter einen neuen Platz finden würde, als ich

    bei ihr mit den Stunden durch war und wir beide fanden, ich müsse mich umorientieren.

    Ok, eine Therapeutin, dir etwas behauptet ist keine besonders gute Quelle. Die kennen sich selbst meist am wenigsten mit der Verwaltung und dem Markt aus. Generell ist Höten-Sagen keine gute Quelle.

    Zitat

    Der Stundensatz der Therapeut*innen liegt bei um die 100 Euro privat und 88,50 Gkv. Gut, das sind mehr als 2 Euro, aber die machen das Kraut auch nicht fett. Das

    mit der Bürokratie habe ich ebenfalls

    von Therapeuten gehört, die genau deswegen keine Pkv Leute

    mehr aufnehmen, weil es sich nicht

    lohnt für die 12 Euro

    Du meinst deine Therapeutin hat diesen Stundensatz genommen. Das geht auch deutlich teurer.

  • Ganz ohne den Hausarzt dazu bewegen zu müssen, einen 116117 Code herauszurücken.

    Wie meinst du das genau? Die 116117 ist eine Telefonnummer, die in jeder Arztpraxis / Notaufnahme aushängt bzw im Internet leicht zu finden ist, selbst wenn man sie nicht kennt, und die jeder wählen kann, da braucht es keinen vom Hausarzt rausgerückten Code.

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    Und dieses Märchen von Privat bekommt man immer Termine… Ich kann es nicht mehr hören. Termine bekommt man, wenn man örtlich und zeitlich flexibel ist.

    Also alle Telefonate mit Absagen und Wartelisten von zwei Jahren waren noch bevor ich meine Krankenversicherung nennen durfte. Zum Teil stehe ich auf Wartelisten, ohne dass ich sie überhaupt genannt habe.
    Es gibt "Arztsorten", wo es einfach nicht genug Kassensitze gibt. Und zeitliche Flexibilität ist schön und gut, aber man hat auch einen Job, der wiederum sehr unflexibel ist, wenn es darum geht, "kurz" mal einen Termin zu haben, noch weniger, wenn man dafür 1 Stunde hinfährt...

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    Ok, eine Therapeutin, dir etwas behauptet ist keine besonders gute Quelle. Die kennen sich selbst meist am wenigsten mit der Verwaltung und dem Markt aus. Generell ist Höten-Sagen keine gute Quelle.

    Du meinst deine Therapeutin hat diesen Stundensatz genommen. Das geht auch deutlich teurer.

    Ich packe noch zwei weitere direkte Quellen sowie einzelne Infos am Telefon.
    Der genannte Stundensatz entspricht ziemlich genau der GOÄ.

  • Wie meinst du das genau? Die 116117 ist eine Telefonnummer, die in jeder Arztpraxis / Notaufnahme aushängt bzw im Internet leicht zu finden ist, selbst wenn man sie nicht kennt, und die jeder wählen kann, da braucht es keinen vom Hausarzt rausgerückten Code.

    Ohne Notfallcode gibt es darüber aber keine rasante Notfallvermittlung. Das kann dann je nach Fachärztemangel in der Region auch Monate dauern mit der 116117, während es mit dem Notfallcode üblicherweise binnen vier Wochen einen Termin gibt (meist deutlich schneller, da die Ärzte die Notfallcodes nicht wie Kamelle an Karneval raushauen).

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Das stimmt so pauschal nicht Emerald . Auch bei weiteren Erkrankungen bleibt die relevante Frage, ob mit überwiegender Wahrscheinlichkeit von einer vorzeitigen Dienstunfähigkeit auszugehen ist. Weder Lipödeme, noch Schilddrüsenunterfunktionen haben üblicherweise diese Folge. Bei Migräne kommt es sehr stark auf die Details an, ob diese ebenfalls letztlich nicht ins Gewicht fällt bei der Entscheidung. Auch wenn eine Adipositas für keine dieser Grunderkrankungen hilfreich ist, führt diese umgekehrt auch nicht pauschal dazu, dass diese Erkrankungen eine vorzeitige Dienstunfähigkeit zur Folge haben.

    Du wirst (offiziell/pauschal) Recht haben. Ich habe ja auch nur die Aussagen eines Amtsarztes weitergegeben. Wenn man gegen die negative Entscheidung eines Amtsarztes angeht, z.B. mit Hilfe eines Rechtsanwaltes, kann man vielleicht doch am Ende verbeamtet werden. Es kann aber sein, dass der Weg dahin anstrengend und langwierig ist und man Gegengutachten benötigt.


    Mir wird immer mehr bewusst, dass meine Gesundheit wichtiger sein muss als eine Verbeamtung.

    Das sehe ich genauso! Wünsche dir alles Gute und viel Kraft, deine "Baustellen" anzugehen.

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