Verheiratet - welche Steuerklasse?

  • Nein. Aber ich muss nur in meiner erweiterten Verwandschaft gucken, da habe ich schon genügend mitbekommen.

    Ich habe so etwas das Gefühl, dass du dich hier angesprochen fühlst.

    Nein, ich finde die Feststellung nur ziemlich übergriffig.

  • Aber nicht das ALG und das Krankengeld, Krankenversicherung und Abgabe für Arbeitslosengeld schon. Bei dem Rest spielt das natürlich eine Rolle, wenn man krank oder arbeitslos ist und ja, auch beim Elterngeld natürlich.

    Ja, das stimmt.

  • Genau aus diesem Grund soll die Wahl abgeschafft werden.

    Klasse 4 mit Faktor ist am Ende genau das gleiche. Die Abschaffung ist Augenwischerei, wenn es um dieses angebliche Problem geht.

    Wenn das ausgeschlossen werden soll dann muss das Splitting komplett abgeschafft werden. Dazu kommt es hoffentlich nicht.

  • Nein, ich finde die Feststellung nur ziemlich übergriffig.

    ... und sein letzter Zusatz war nicht nur übergriffig sondern in deine Richtung auch beleidigend.

    Ganz klassisch ad personam weil er inhaltlich auf deine Nachfrage nicht liefern konnte :uebel:

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Klasse 4 mit Faktor ist am Ende genau das gleiche. Die Abschaffung ist Augenwischerei, wenn es um dieses angebliche Problem geht.

    Wenn das ausgeschlossen werden soll dann muss das Splitting komplett abgeschafft werden.

    Und die komplette Abschaffung des Splittings ohne anderweitige Kompensation kann verfassungsrechtlich schwierig werden, weil dann Familien mit ungleicher Einkommensverteilung (aber gleichem Brutto) gegenüber Familien mit gleicher Verteilung benachteiligt werden (nämlich auch dann, wenn die ungleiche Verteilung durch unterschiedlich bezahlte Jobs und eben nicht durch TZ vs. VZ zustande kommt).

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Meine Frau hat wegen der Kinder immer 50% oder 75% gearbeitet.
    Wir haben uns bei der Steuerklasse für 4/4 entschieden - aus einem einfachen Grund:
    Es ist nicht sehr ermutigend, bei Steuerklasse 5 auf den Lohnzettel zu schauen.

    Da wird der Einkommensunterschied zwischen Mann und Frau schon recht hoch - obwohl es beim Familieneinkommen monatlich ein paar Euronen mehr gibt. Das zinslose Darlehen an den Staat haben wir immer in Kauf genommen - zumal die Freude über die Steuerrückerstattung jedes Jahr groß war und sich 4-4 auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt.

    Falls beide Partner mit vollem Deputat arbeiten, macht 3-5 sowieso keinen Sinn, weil dann die Summe der Abzüge gleich ist wie bei 4-4 - jedoch die Arbeitszufriedenheit des 5-er- Partners leidet.

    Wer Steuerklasse 4-4 wählt, darf jedoch (bei unterschiedlich hohem Brutto der Partner) eins nicht vergessen: Ohne Steuererklärung leiht man dem Staat Geld - das man ihm (falls man keinen Lohnsteuerjahresausgleich vornimmt), schenkt.

    Wer als Lehrkraft keinen Lohnsteuerjahresausgleich macht, ist eh' selbst schuld. Das finanziert jedes Jahr den Osterurlaub ;)
    Eine zufriedene Ehefrau und eine Partnerschaft auf Augenhöhe ist mir die paar Euronen Zinsverlust wert.

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  • Falls beide Partner mit vollem Deputat arbeiten, macht 3-5 sowieso keinen Sinn, weil dann die Summe der Abzüge gleich ist wie bei 4-4 - jedoch die Arbeitszufriedenheit des 5-er- Partners leidet.

    Das ist vollkommen richtig.

    Meine Frau hat wegen der Kinder immer 50% oder 75% gearbeitet.
    Wir haben uns bei der Steuerklasse für 4/4 entschieden - aus einem einfachen Grund:
    Es ist nicht sehr ermutigend, bei Steuerklasse 5 auf den Lohnzettel zu schauen.

    Kann man so natürlich machen. Da findet eben jedes Paar eine passende Lösung

    Wer als Lehrkraft Mensch keinen Lohnsteuerjahresausgleich macht, ist eh' selbst schuld. Das finanziert jedes Jahr den Osterurlaub ;)
    Eine zufriedene Ehefrau und eine Partnerschaft auf Augenhöhe ist mir die paar Euronen Zinsverlust wert.

    fixed it ;)

  • Dazu kommt es hoffentlich nicht.

    Hoffentlich doch! Zugunsten eines Familien Splittings. Die aktuelle Situation verschärft die Altersarmut von Frauen erheblich, da sie oft in sozialen Berufen und damit schlechter bezahlten Jobs arbeiten und zugunsten des Splittings eher zu Hause bleiben, als der Mann. Sie stehen dann auch oft schlechter da bei Trennungen und erwerbsunfähigen Partnern.

    Ich empfehle Steuerklasse 4/4. ggf. mit Faktor. ich bin in einer Gruppe mit 130.000 Frauen, da tritt das Phänomen tatsächlich häufiger auf, dass der Mann meint, das höhere Netto sei tatsächlich seins. Die Psychologie hinter dem wenigen Verdienst darf man auch nicht außer acht lassen. Es kann schon deprimierend sein, wenn man viel arbeitet und wenig dabei auf dem Zettel steht.

  • jedoch die Arbeitszufriedenheit des 5-er- Partners leidet.

    Aha, ist mir noch nicht aufgefallen. Ich kenne die Gesamtsumme, da ist mir das auf meinem Zettel (wobei es ja immer noch mehr ist als mancher sonst verdient) ziemlich egal.
    Ich sehe lieber auf unserem Konto das mehr an Zinsen ;)

    Bei uns könnte aber die Steuererstattung auch immer noch diverse Ostseeurlaube finanzieren, alleine der Teil nach dem Einspruch reichte für den jetzigen aus.

    Wer als Lehrkraft keinen Lohnsteuerjahresausgleich macht, ist eh' selbst schuld.

    Einen Lohnsteuerjahresausgleich kann nur der AG machen, das heißt Einkommenssteuererklärung.

  • Meine Frau hat wegen der Kinder immer 50% oder 75% gearbeitet.
    Wir haben uns bei der Steuerklasse für 4/4 entschieden - aus einem einfachen Grund:
    Es ist nicht sehr ermutigend, bei Steuerklasse 5 auf den Lohnzettel zu schauen.

    Da wird der Einkommensunterschied zwischen Mann und Frau schon recht hoch - obwohl es beim Familieneinkommen monatlich ein paar Euronen mehr gibt. Das zinslose Darlehen an den Staat haben wir immer in Kauf genommen - zumal die Freude über die Steuerrückerstattung jedes Jahr groß war und sich 4-4 auf die Arbeitszufriedenheit auswirkt.

    Falls beide Partner mit vollem Deputat arbeiten, macht 3-5 sowieso keinen Sinn, weil dann die Summe der Abzüge gleich ist wie bei 4-4 - jedoch die Arbeitszufriedenheit des 5-er- Partners leidet.

    Wer Steuerklasse 4-4 wählt, darf jedoch (bei unterschiedlich hohem Brutto der Partner) eins nicht vergessen: Ohne Steuererklärung leiht man dem Staat Geld - das man ihm (falls man keinen Lohnsteuerjahresausgleich vornimmt), schenkt.

    Wer als Lehrkraft keinen Lohnsteuerjahresausgleich macht, ist eh' selbst schuld. Das finanziert jedes Jahr den Osterurlaub ;)
    Eine zufriedene Ehefrau und eine Partnerschaft auf Augenhöhe ist mir die paar Euronen Zinsverlust wert.

    Wir vermeiden das Problem mit der Arbeitszufriedenheit, indem er mir die Differenz einfach überweist. Er hat trotzdem noch signifikant mehr auf dem Konto und eine ordentliche Steuerrückzahlung kriegen wir auch noch.

    Warum dem Staat Geld leihen?

  • Hoffentlich doch! Zugunsten eines Familien Splittings. Die aktuelle Situation verschärft die Altersarmut von Frauen erheblich, da sie oft in sozialen Berufen und damit schlechter bezahlten Jobs arbeiten und zugunsten des Splittings eher zu Hause bleiben, als der Mann. Sie stehen dann auch oft schlechter da bei Trennungen und erwerbsunfähigen Partnern.

    Was genau soll hier eine Umbenennung bewirken?

    ich bin in einer Gruppe mit 130.000 Frauen, da tritt das Phänomen tatsächlich häufiger auf, dass der Mann meint, das höhere Netto sei tatsächlich seins.

    Das mag es sicherlich geben. Das ist aber doch kein Problem von der Steuergesetzgebung, sondern eine Einstellungssache in der Partnerschaft. Ich persönlich finde das menschlich armselig.

    Wir "streiten" uns hier weiterhin um Nullsummenspiele. Wegen mir soll das FA einen größeres Darlehn bekommen. Wer bezahlt dann eigentlich die Opportunitätskosten?

    Warum dem Staat Geld leihen?

    Weils scheinbar gerechter ist.

    Also kann ja jedes Paar machen wie es passt. Mir gefällt der Unterton nur nicht. Wir haben 3/5 und es geht uns gut damit, weils einvernehmlich ist.

  • Das mag es sicherlich geben. Das ist aber doch kein Problem von der Steuergesetzgebung, sondern eine Einstellungssache in der Partnerschaft. Ich persönlich finde das menschlich armselig.


    Also kann ja jedes Paar machen wie es passt. Mir gefällt der Unterton nur nicht. Wir haben 3/5 und es geht uns gut damit, weils einvernehmlich ist.

    Das sind entscheidende Punkte. In einer Partnerschaft, in der Lasten und Kosten geteilt werden, ist eine Aufteilung 3/5 verbunden mit "mein" und "dein" wirklich armselig und unfair.

    In Bezug auf die Rente/Pension gibt es aber doch den Versorgungsausgleich und gleichzeitig ist die Ehe doch auch eine Zugewinngemeinschaft, in der dieser auch geteilt werden muss im Fall einer Scheidung, oder? Ist es da realistisch, dass sich der Mann mit vergoldeter Versorgung aus dem Staub machen kann, ohne mit der Frau die in der Ehre hinzugewonnene Versorgung zu teilen? (Diese Frage ist ernst gemeint und weder rhetorisch noch provokant gemeint!)

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Das sind entscheidende Punkte. In einer Partnerschaft, in der Lasten und Kosten geteilt werden, ist eine Aufteilung 3/5 verbunden mit "mein" und "dein" wirklich armselig und unfair.

    Nach Deckung der gemeinsamen Kosten gibt es natürlich auch Anteile, die den Partnern jeweils alleinig "gehören".

  • Interessant ist die Steuerklasse doch nur, wenn man Kinder plant und mit der Steuerklasse der Nettoverdienst desjenigen angehoben werden soll, der zuhause bleibt und länger Elterngeld bezieht.

    Solche Spielereien kann man aber immer noch durchdenken, wenn dann tatsächlich Kinder in Entstehung sind und muss das nicht ggf. schon Jahre davor machen.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Nach Deckung der gemeinsamen Kosten gibt es natürlich auch Anteile, die den Partnern jeweils alleinig "gehören".

    Ja das habe ich etwas platt ausgedrückt. Es geht mir um die großen (vor allem auch gemeinsamen) Einnahmen- und Ausgabenblöcke und insbesondere um den fairen Ausgleich bei der Steuerklassenwahl III/V.

    Tim Finnegan liv’d in Walkin Street
    A gentle Irishman mighty odd.

  • Was genau soll hier eine Umbenennung bewirken?

    Der Steuernachlass, wenn keine Kinder da sind, erschließt sich mir wirklich überhaupt nicht. Gut ausgebildete Frauen bleiben zuhause, weil es sich nicht lohnt, voll arbeiten zu gehen? Ist völlig unlogisch. Unlogisch auch, dass wir mit 2 Kindern die gleiche Steuerlast haben, wie meine Freunde als DINK.

    Das mag es sicherlich geben. Das ist aber doch kein Problem von der Steuergesetzgebung, sondern eine Einstellungssache in der Partnerschaft. Ich persönlich finde das menschlich armselig

    Das magst Du armselig finden, aber Sozialisation kann einiges an der Einstellung kaputt machen. Es freut mich, dass Du davon nicht betroffen bist, Ich musste es meinem mann erst austreiben. Hätte das nicht geklappt, wäre es vermutlich heute nicht mehr so, dass wir zusammen sind,

  • Der Steuernachlass, wenn keine Kinder da sind, erschließt sich mir wirklich überhaupt nicht. Gut ausgebildete Frauen bleiben zuhause, weil es sich nicht lohnt, voll arbeiten zu gehen? Ist völlig unlogisch. Unlogisch auch, dass wir mit 2 Kindern die gleiche Steuerlast haben, wie meine Freunde als DINK.

    Das ist kein Nachlass, die Freibeträge werden in einen Topf geworfen. Wer sagt denn, dass die Frauen Zuhause bleiben weils nicht lohnt? Lohnt es sich mehr, wenn in der Summen die Steuerlast für beide höher ist? Ist man denn wirklich so kurzsichtig, dass man nur den monatlichen Lohnzettel sieht und nicht in der Lage ist eine Jahresbilanz nach der Einkommensteuerklärung zu machen?

    Zweiteres ist unlogisch, da hast du recht.

    Das magst Du armselig finden, aber Sozialisation kann einiges an der Einstellung kaputt machen. Es freut mich, dass Du davon nicht betroffen bist, Ich musste es meinem mann erst austreiben. Hätte das nicht geklappt, wäre es vermutlich heute nicht mehr so, dass wir zusammen sind,

    Siehst du, das ist kein Problem der Normgebung, sondern ein "Erziehungsproblem".

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