• Beitrag 45 von Susannea

    Es geht auch nicht darum, die Kollegen wenig zu belasten, sondern um die stillende Mutter.

    Joa, klar kann man sich selbst als Mutter mehr Stress machen, als nötig ist. Wenn man das will, klar, warum nicht. Oder man sucht sich selbdt den einfachsten Weg, pumpt in Freistunden ab und zieht die Zeit bei anderen Aktivitäten ab. Warum sich Menschen das Leben selbst schwerer machen, als nötig erschließt sich mir nicht.

    In der GEW NRW Quelle steht übrigens "

    Es ist deshalb unzulässig, den Stundenplan einer stillenden Lehrerin wegen des Stillens so zu ändern, dass Stillzeiten in Freistunden fallen."

    Das ist hier nicht passiert, der Stundenplan wurde nicht geändert und die Möglichkeit zum Stillen während des Unterrichts besteht. Das Stillen (bzw. Abpumpen) in Freistunden ist hier für alle Beteiligten der am wenigsten stressige Weg.

    Dass nicht alle Arbeitsstundem vom Dienstherren fest verplant sind, ist ja gerade der Vorteil, am Lehrerdasein.

    Der Großteil der Arbeitszeit entfällt nicht auf den Unterricht ansich.

  • Wo genau steht das? Es wäre praktikabel, bezahlt und möglichst wenig Belastung für die Kollegen.

    Dann soll man also einfach seine Unterrichtsvorbereitung kürzen? Schwellendidaktik? Man darf nur noch 5 Minuten pro Stunde vorbereiten? Tolle Idee.

  • Ich finde, die Stillstundenproblematik hier verdeutlicht ganz extrem, wie schwierig es sein kann, als LehrerIn dem System ohne Arbeitszeiterfassung ausgeliefert zu sein.

    Oder man sucht sich selbdt den einfachsten Weg, pumpt in Freistunden ab und zieht die Zeit bei anderen Aktivitäten ab. Warum sich Menschen das Leben selbst schwerer machen, als nötig erschließt sich mir nicht.

    Dann müssten u.a. Freistunden aber generell auch zur Arbeitszeit gehören, denn sie hat ein Recht auf ihre Stillstunden! Allein hier im Forum sieht man doch, dass es beim Thema Freistunden große Unterschiede gibt. Die Anzahl variiert stark (manche haben gar keine, andere zig) oder ob man überhaupt die Möglichkeit hat zu arbeiten (eigener Klassenraum oder Großraumlehrerzimmer, technische Gegebenheiten etc.).

    Weniger Unterricht vorbereiten ist meiner Meinung nach keine sinnvolle Option um Stunden einzusparen. Ich kann nur aus meiner Perspektive berichten: Das nimmt mittlerweile kaum noch großen Raum ein und trotzdem werde ich dieses SJ wieder Überstunden machen. Eine Entlastung wäre für mich tatsächlich nur über weniger Unterricht/Konferenzbefreiung umsetzbar, wenn man nicht das Fass "Ich lasse nur noch eine statt zwei Klausuren schreiben" oder "Gutachten vom Abi werden nur unvollständig bearbeitet" aufmachen möchte

  • Nein, das ist so pauschal nicht richtig. Es ist nicht zulässig den Stundenplan extra deswegen zu ändern.

    Das heißt nicht, dass die Stillzeit zwangsläufig in der Unterrichtszeit liegen muss.

    Joa, klar kann man sich selbst als Mutter mehr Stress machen, als nötig ist. Wenn man das will, klar, warum nicht. Oder man sucht sich selbdt den einfachsten Weg, pumpt in Freistunden ab und zieht die Zeit bei anderen Aktivitäten ab. Warum sich Menschen das Leben selbst schwerer machen, als nötig erschließt sich mir nicht.

    Nicht jeder kann ohne Unterrichtsreduzierung einfach so jede Woche 5h weniger arbeiten, ohne die Arbeit einfach nur aufzuschieben. Schön für euch, wenn ihr das könnt. Ich denke, ihr solltet euch bei euren Schulleitungen melden, dass ihr chronisch unterbeschäftigt seid.

  • Nicht jeder kann ohne Unterrichtsreduzierung einfach so jede Woche 5h weniger arbeiten, ohne die Arbeit einfach nur aufzuschieben. Schön für euch, wenn ihr das könnt. Ich denke, ihr solltet euch bei euren Schulleitungen melden, dass ihr chronisch unterbeschäftigt seid.

    Eben. Wenn das so einfach möglich wäre, würde das doch wohl jeder machen .

  • Nicht jeder kann ohne Unterrichtsreduzierung einfach so jede Woche 5h weniger arbeiten, ohne die Arbeit einfach nur aufzuschieben. Schön für euch, wenn ihr das könnt. Ich denke, ihr solltet euch bei euren Schulleitungen melden, dass ihr chronisch unterbeschäftigt seid.

    Ich glaube, du hast nicht verstanden, was ich sagen will.

    Beispielsweise eine Frau möchte nach Mutterschutz und/oder Elternzeit wieder arbeiten. Ein Plan wird ihr gebastelt, der den normalen Anforderungen entspricht (oder der alte Plan von vor dem Mutterschutz läuft einfach weiter) und dann sagt sie "Ich stille übrigens noch, würde gerne immer in der 3. Stunde abpumpen". Am Mittwoch in der 3. Stunde ist aber eine Springstunde. Dann hat sie kein Recht, dass in diese 3. Stunde Unterricht gelegt wird.

    Mal als Beispiel.

    Was nicht geht, ist natürlich, dass wenn sie sagt, in der 3. Stunde möchte ich immer abpumpen, und der Stundenplaner zieht dann extra alle dritten Stunden frei und verschiebt diese Stunden woanders hin.

  • […]

    Mal als Beispiel.

    Was nicht geht, ist natürlich, dass wenn sie sagt, in der 3. Stunde möchte ich immer abpumpen, und der Stundenplaner zieht dann extra alle dritten Stunden frei und verschiebt diese Stunden woanders hin.

    Da hatte ich dich tatsächlich nicht richtig verstanden. Aber ich habe die TE so verstanden, dass ihr erster Stundenplan genau so wie im Zitat umgesetzt wurde. Daher ihre Empörung.

    Das ich auch vier Unterrichtsstunden und eine Freistunde für in Ordnung halte, habe ich oben schon geschrieben. Allerdings sprechen wir über einen Zeitraum von möglicherweise 6 Monaten, da ist es schon hilfreich, wenn man die Kollegin einfach Ausklang und einzelne Klassen mit allem was dazugehört einer Langzeitvertretung übergibt. Für die Kollegin, die nicht ständig doch Aufgaben erstellen möchte, weil sie zufällig jede betroffene Klasse noch selbst teilweise unterrichtet und hinterher doch alles aufarbeiten muss, und die Vertretung, die dann auch sinnvollen Unterricht planen kann und dafür dann (hoffentlich) auch extra bezahlt wird.

  • nd die Vertretung, die dann auch sinnvollen Unterricht planen kann und dafür dann (hoffentlich) auch extra bezahlt wird.

    Deshalb ist es manchmal dann sinnvoll sich "selbst zu vertreten" ich habe die Stunden eben einfach ontop gezahlt bekommen, für jeden Anwesenheitstag in der Schule eine Stunde, sprich bei 3-Tage Woche, 3 Stunden mehr.

  • It´s been a while... aber ich wollte nochmal ein Update geben, weil es ja doch einige interessiert hat.

    Mir wurden ja die Stillstunden aus dem Stundenplan genommen und ich sollte stattdessen jeden Morgen einen Antrag auf Befreiung stellen, für dien Stunden, in denen ich abpumpen muss. Die alten Stillstunden wurden als Freistunden dringelassen, sodass ich jetzt 6 Freistunden habe.

    Wie ich es befürchtet habe, war der Vertretungsplanmacher alles andere als begeistert, hat mich aber natürlich freigestellt. Nur habe ich sehr schnell gemerkt, dass das für mich alles andere als praktikabel war. Die dadurch ausfallenden Stunden habe ich fast immer auf die ein oder andere Art trotzdem nachgeholt, sei es in der Freistunde oder dadurch, dass ich Material für die Schüler:innen erstellt habe. (Man muss dazu sagen, in unserem gibt es Lernzeit, in denen ich mit Kids auch einzeln arbeiten kann, und das habe ich dann in meinen Freistunden getan, weil ich sonst keine Zeit dafür gefunden habe)

    Ein Gespräch mit dem Personalrat und der Schulleitung hat nichts gebracht. Die SL hatte Gründe, warum sie meine Stunden nicht anders legen kann (ob die wirklich so triftig sind, können weder ich noch der PR bestätigen).

    Also habe ich jetzt neue Brustpumpen gekauft, die im BH stecken, und pumpe hauptsächlich im Unterricht ab. Das ist leise und diskret.

    Auf einen weiteren Kampf mit der SL lasse ich mich nicht mehr ein und nehme das jetzt so hin, weil ich jetzt schon in der Planung für das nächste Schuljahr nur noch die Lerngruppen kriege, die keiner will, und ich befürchte, dass eine weitere Konfrontation das noch eher verschlechtert.

    Am Ende des Tages wird ja auf meine Rechte eingegangen, dass ich es jetzt nicht in Anspruch nehme, ist ja meine Schuld und ein Recht darauf, keine Freistunden zu haben, gibt es nicht. Und solange die SL alles irgendwie begründen kann, ist das rechtens.

    Das ist nicht das Update, das ich geben wollte, aber ich bin müde...

  • Die dadurch ausfallenden Stunden habe ich fast immer auf die ein oder andere Art trotzdem nachgeholt, sei es in der Freistunde oder dadurch, dass ich Material für die Schüler:innen erstellt habe. (Man muss dazu sagen, in unserem gibt es Lernzeit, in denen ich mit Kids auch einzeln arbeiten kann, und das habe ich dann in meinen Freistunden getan, weil ich sonst keine Zeit dafür gefunden habe.

    Sorry, aber warum macht man das? Dazu bist du doch vermutlich nicht verpflichtet.

  • Deshalb ist es manchmal dann sinnvoll sich "selbst zu vertreten" ich habe die Stunden eben einfach ontop gezahlt bekommen, für jeden Anwesenheitstag in der Schule eine Stunde, sprich bei 3-Tage Woche, 3 Stunden mehr.


    Das klingt für mich am unkompliziertesten, zumal es sich ja nun auch nicht um einen Zustand handelt, der jahrelang anhält (irgendjemand schrieb bis zum 12. Lebensmonat des Kindes)… Gleichzeitig aber den früheren Wiedereinstieg von Müttern fördern kann, gerade zu Zeiten des Lehrermangels.


    Einen Gedanken, den ich noch hatte: mir wäre es unangenehm gewesen, jeden Morgen einen Antrag stellen zu müssen, vertreten zu werden und SuS und Eltern wüssten ggf. warum ständig vertreten wird - ich habe meine Kinder selbst im ersten Lebensjahr gestillt und war ein paar Tage in der Schule (kein regulärer Unterrichtseinsatz), das Thema Stillen/Abpumpen wollte ich weder mit SL noch KollegInnen besprechen, mir kam das wahnsinnig unprofessionell vor. Umso mehr beschäftigt es mich, dass es der TE so schwer gemacht wird, statt froh zu sein, dass ein schneller Wiedereinstieg erfolgt und eine unkomplizierte Lösung angestrebt wird (bezahlte Freistunden…), über die nicht ewig diskutiert werden muss. Zumal die rechtlichen Grundlagen dafür ja da sind.

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