Arbeitsaufteilung bei Korrektur der Abiarbeiten im Leistungskurs / Bitte um Feedback

  • Einerseits ja. Andererseits stellt sich von außen durchaus die Frage, warum der eine LK von zwei Kollegen betreut wird, die sich die Arbeit teilen können, und der andere LK nur eine Lehrerin hat. Das Problem beginnt also evtl. eigentlich schon viel früher.

    Naja, für die Kollegin entfallen ja jetzt auch 5 Stunden Unterricht / Woche, für mich nur 2. Sie hat also auch 6 Stunden mehr Zeit in den vorhergesehenen 2 Wochen, die Klausuren zu korrigieren. Das reicht natürlich nicht - aber auch vor allem deshalb nicht, weil ihr Leistungskurs doppelt so groß ist wie unserer. Das liegt aber daran, dass sie viel schülerfreundlicher bewertet hat. Ich hatte ihren Kurs ja während ihrer Krankheit auch immer zusätzlich - und habe teilweise nur den Kopf geschüttelt, wer da alles von ihr gut bewertet wurde. Ihre Sache - gut. Aber dass das jetzt mit zu meinem Problem wird, weil ich die alle zusätzlich korrigieren darf - da sträubt sich was in mir.

    Dass sie grundsätzlich nicht wieder einen Leistungskurs alleine machen möchte und kann, das wird im kommenden Durchlauf auch behoben: Ich werde wieder mit ihr parallel unterrichten, allerdings 3 Stunden -und unser Kollege unterrichtet jeweils 2 Stunden, aber denselben Baustein in zwei Gruppen. Dann ist es grundsätzlich gerechter aufgeteilt.

  • Nicht wegen einem Kurs, aber ja, auf Dauer sollten die Lasten schon einigermaßen fair verteilt werden. Und wenn jemand wirklich Hilfe braucht, sollte er die kriegen, solange das nötig ist.

    Meine Kollegen im Leistungskurs haben eben um Karneval herum miterlebt, was bei mir los war. Da hatte die Kollegin im anderen Leistungskurs auch gesagt, dass HBF-Oberstufe und Abi parallel nicht ginge. Weshalb sie ja auch die HBF Unterstufe macht. Das grundsätzliche Problem ist natürlich aber, dass sich die KuK weder um den Leistungskurs Wirtschaft noch um die Klassenleitung HBF reißen. Daher hatte die Kollegin auch keine 2. Person im LK bekommen - es fand sich niemand, dann machte sie es alleine, um festzustellen, dass es zu viel ist.

  • Haubsi1975

    Das mag ja alles sein, aber das ist eben auch alles eine Frage der Wahrnehmung.

    Damit will ich gar nicht sagen, dass du falsch liegst, aber die Kollegin wird das möglicherweise nicht so sehen. Das auf dem Schirm zu haben, ist bei einem potentiellen Konfliktgespräch sicherlich nicht verkehrt.

  • Auch das muss nicht Haubsis Problem sein, aber es ist schon sinnvoll, in so einem Konflikt die Sicht der anderen Seite zumindest wahrzunehmen.

    Ich nehme die andere Seite wahr - und auch und vor allem gerade, dass die Kollegin von den SuS dafür gefeiert wird, dass sie alle ins Abi "befördert" hat, während mein Kollege und ich anders agiert hatten. Das war auch nicht einfach für mich, als ich die Kollegin wochenlang vertreten musste, da den doppelten Leistungskurs hatte und mir von den SuS, die ich anfangs gar nicht kannte, oft anhören musste, wann denn Frau X endlich zurückkomme. Nochmal: Sie hat den Leistungskurs nun einmal alleine - dafür bekommt sie mehr Entlastungsstunden und das wird sich mittelfristig ja auch ändern. Sie hat ja eben auch nicht meine HBF Oberstufe, ich bin gerade auch als Mentorin im Orientierungsgespräch eingebunden. Und ja - am Rande macht mein Kind Kommunion, privat ist auch Einiges los.

    Das ist übrigens bei uns ein grundsätzliches Problem in der Oberstufe: Es gibt die KuK, die einen gewissen Leistungsstandard haben und beibehalten wollen und eher "hart", aber fair benoten. Und die KuK, die es gelassener angehen - so würde ich es mal nennen. Die bewerten im Schnitt viel besser, sind viel großzügiger, etc. Bei den SuS sind Letztere natürlich beliebter - was man als anders denkender und agierender Kollege dann schlicht aushalten muss.

  • Musst Du das alles von Hand machen? Fehlzeiten hole ich aus dem Stundenplanprogramm, Notenberechnungen macht unser Oberstufenprogramm. Nach der Eingabe der Noten (KuK die Liste ins Fach legen und dann ins Oberstufenprogramm eintippen), ist das eine Sache von wenigen Minuten.

    Bei uns wird alles im schulportal eingetragen. Niemand macht mehr Anwesenheiten oder Noten händisch.

  • Wir sind hier in der HBF bei der Konferenz - und da werden die Noten, die ich zusammentragen muss, teilweise in Form von verschlüsselten Excel-Tabellen im Schulcampus eingestellt, weil die KuK kein Zugriffsrecht für meine Klasse haben. Aus den Listen muss ich dann erstmal meine SuS "herausfiltern" und dann übertragen. Alles manuell - dauert. Die Fehlzeiten ersehe ich digital, aber da muss ich auch wieder erst abgleichen, ob die Stunden entschuldigt worden sind oder nicht. Ja, es dauert Zeit. Nicht wochenlang. Aber 1-2 Tage sitzt man schon dran so eine Konferenz vorzubereiten. Neben der Korrektur anderer Klassenarbeiten und natürlich der ganz normalen Unterrichtsvorbereitung. Und meiner eigenen Abiturarbeiten aus meinem Kurs. Wobei ich die sehr eingestampft habe - ich habe die Zeit nicht (mehr). Ich befinde mich jedenfalls nicht in der Lage, noch zusätzliche Korrekturen übernehmen zu können für die Kollegin.

    Das tut mir echt leid. Soviel unnötige Arbeit, wenn die Daten bereits digital verfügbar sind.

    Ich hätte mit chatGPT eine Routine erstellt, damit das automatisch geht. Sowas händisch machen zu müssen ist ja Folter.

  • Sie macht den Leistungskurs zum ersten Mal, klar, dass sie dann eher zurückhaltend mit den Noten ist. Ich würde über die Zukunft nachdenken, ihr arbeitet beim nächsten Mal ja noch enger zusammen. Du hast ihr diesmal bereits viel Arbeit abgenommen. Sie muss ihre Sachen selbst hinkriegen und ihren Anteil in Zukunft machen. Überwerfen willst du dich mit ihr jetzt aber auch nicht. Andererseits wenn es so aufgeteilt wurde, dass sie den ganzen LK macht und du dafür einen halben LK und eine weitere Oberstufensache, ist es doch klar, oder?

  • Du musst dich nicht rechtfertigen, das schreibe ich doch. Egal, du machst das schon, du kennst die Person ja, ich nicht.

    Ja - und sie wird auch nicht entsetzt reagieren oder so. Was ich mich halt längerfristig fragen muss (aber das soll jetzt nicht Gegenstand der Diskussion hier werden), ist, ob ich in dem Team mit ihr zufrieden werde - sie hat so ganz andere Ansichten bezüglich dessen,was sie von ihren SuS erwartet wie ich. Da wird es immer wieder zu Problemen kommen, wenn ich sie mal vertreten muss.

  • Bei uns wird alles im schulportal eingetragen. Niemand macht mehr Anwesenheiten oder Noten händisch.

    Wir haben Edupage und in Baden-Württemberg asv für Noten. Es wird auch automatisch eingetragen, die Klassenleitung unterschreibt nur noch.

    (Ich habe in über 30 Jahren noch nie Noten von Kollegen irgendwo eingetragen. Bereits im letzten Jahrtausend gab jeder seine eigene Noten ein egal ob Klassenlehrer, Tutor oder nicht (Programme wechselten, ich erinnere mich an 3) und sie wurden zentral durch die SL bzw. Sekretariat ausgedruckt.)

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Sie macht den Leistungskurs zum ersten Mal, klar, dass sie dann eher zurückhaltender mit den Noten ist. Ich würde über die Zukunft nachdenken, ihe arbeitet beim nächsten Mal ja noch enger zusammen. Du hast ihr bereits viel Arbeit abgenommen. Sie muss ihre Sachen hinkriegen und ihren Anteil in Zukunft machen. Überwerfen willst du dich mit ihr jetzt auch nicht. Aber wenn es so aufgeteilt wurde, dass sie den ganzen LK macht und du dafür zwei Oberstufen, ist es doch klar, oder?

    Sie macht ja eben auch nicht den ganzen LK, weil der Kollege ihr ja eben helfen wird - so wird es wahrscheinlich sein. Und das belastet mich ehrlich auch, dass auch der Kollege sich immer opportunistischer auch bei den SuS zeigt plötzlich. Zu mir aber sagt, er sei auch froh, wenn sie weg seien. Und irgendwer hier schrieb ja auch, dass es ein ausgleichendes System insgesamt sei - was ich bei den beiden Kollegen sehe. Die machen den ungeliebten Leistungskurs und die andere Kollegin sogar auch noch die HBF. Aber dafür hat sie auch mittlerweile eine Berufsschulklasse, die sie sich gewünscht hat. Der andere Kollege noch extremer - unterrichtet mittlerweile auch die begehrten Industrie- und Bankkaufleute. Nur ich überarbeite mich in anstrengenden Abschlussklassen, bekomme rückgemeldet, dass man keine KuK mehr bei Industrie- und Bankkaufleuten brauche. Und bin dementsprechend insgesamt nicht mehr ganz so gut drauf gerade - sorry für mein Ausheulen, wird auch wieder besser bald.

  • (Ich habe in über 30 Jahren noch nie Noten von Kollegen irgendwo eingetragen. Bereits im letzten Jahrtausend gab jeder seine eigene Noten ein egal ob Klassenlehrer, Tutor oder nicht (Programme wechselten, ich erinnere mich an 3) und sie wurden zentral durch die SL bzw. Sekretariat ausgedruckt.)

    Schön für dich - meine Kollegen haben aber schlicht kein Zugriffsrecht auf meine Klassen und dürfen es auch nicht haben, weil sie sonst alle möglichen Noten sehen könnten, die sie nicht sehen sollten und Ähnliches. Damit bleibt es ein anstrengendes Prozedere. Um das sich wie gesagt kaum ein Lehrer reißt bei uns.

  • Schön für dich - meine Kollegen haben aber schlicht kein Zugriffsrecht auf meine Klassen und dürfen es auch nicht haben, weil sie sonst alle möglichen Noten sehen könnten, die sie nicht sehen sollten und Ähnliches. Damit bleibt es ein anstrengendes Prozedere. Um das sich wie gesagt kaum ein Lehrer reißt bei uns.

    Deine Kollegen brauchen das auch nicht. Zeugnisse erstellen ist Sache der Schulleitung. Die hat doch sicherlich Zugriff oder?

  • Deine Kollegen brauchen das auch nicht. Zeugnisse erstellen ist Sache der Schulleitung. Die hat doch sicherlich Zugriff oder?

    Die drucken die Zeugnisse von einer Plattform aus, in die ich die Daten aber erstmal eingeben muss. Und auf diese Plattform haben die KuK der anderen Fächer keinen Zugriff und dürfen es auch nicht haben.

  • Du vermischst alles Mögliche, dein Verhältnis zu den Schülern, das Verhältnis deiner Kollegin zu den Schülern, dein Verhältnis zu deinem Kollegen, Gerechtigkeitsfragen, Überlastungsgefühle. Bisschen Abstand wäre gut. Vielleicht kannst du trotz deiner vielen Arbeit morgen was für deine Seele machen? Oder jetzt gleich?

  • Schön für dich - meine Kollegen haben aber schlicht kein Zugriffsrecht auf meine Klassen und dürfen es auch nicht haben, weil sie sonst alle möglichen Noten sehen könnten, die sie nicht sehen sollten und Ähnliches. Damit bleibt es ein anstrengendes Prozedere. Um das sich wie gesagt kaum ein Lehrer reißt bei uns.

    Ich sehe auch nicht die Noten meiner Kollegen und die nicht meine, nur als Klassenlehrerin kann ich ein anderes Menü im Programm aufrufen und sehe dann alle Noten meiner Klasse, aber auch nur die , um z. B. Elterngespräche zu führen. Ich habe auch kein Zugriffsrecht auf die Noten meiner Kollegen.

    Das sind offizielle Programme, asv für Baden-Württemberg. Das sind keine selbst gebastelte Exceltabellen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Ich glaube, zur Korrektur ist jetzt alles gesagt. Nach dem, was du schreibst (siehe Zoo) hast du schlichtweg die Kapazitäten nicht, um mehr zu korrigieren. Vielleicht auch, weil du wegen deines Kindes eine über das Jahr möglichst gleichmäßige Arbeitsverteilung brauchst. Denn 25% deiner (Arbeits)Kraft ist ja schon für dein Kind reserviert. Dafür hast du ja reduziert.

    Bei der Kommunikation dann sachlich bleiben und WillGs Hinweise im Hinterkopf haben.

    Wegen der Noten der HFB bei der nächsten passenden Konferenz den Antrag stellen, dass in dem Programm alle Kollegen die passenden Rechte bekommen und das selbst eintragen. Für dieses Schuljahr mag es unabänderlich so sein, wie du schilderst, aber für die Zukunft müsst ihr das ändern lassen. Das kann heutzutage nicht sein, dass das nicht geht. Es lsnn nur sein, dass es niemanden gibt, der es einrichten will, solange es keine Beschwerden gibt.

    Wie heißt denn das Programm, dass ihr für die HFB Zeugnisnoten nutzt? Vielleicht hat her jemand Erfahrung?

  • Ich glaube, zur Korrektur ist jetzt alles gesagt.

    Das glaube ich nicht. Ich habe den Thread jetzt einmal komplett überflogen und wundere mich, dass hier scheinbar noch nicht einmal wirklich in die Abiturprüfungsordnung für RLP geschaut wurde. Denn Moebius hat mit seinen Hinweisen auf das Verfahren zur Festlegung der Verantwortlichkeiten im Abitur völlig Recht. Diese gibt es nicht nur in NDS, sondern nachvollziehbarerweise auch in RLP. Mal in Kurzform:

    1) Die schriftlichen Arbeiten werden von der zuständigen Fachlehrkraft beurteilt und bewertet (Erstkorrektur). Ist das aus besonderen Gründen nicht möglich, dann bestimmt das vorsitzende Mitglied der Prüfungskommission (i.d.R. also der SL, vgl. §5 Abs. 1 Abiturprüfungsordnung RLP) eine andere Fachlehrkraft hierfür. (vgl. §20 Abs. 1 Abiturprüfungsordnung RLP).

    2) Die Zweitkorrektur erfolgt ebenfalls durch eine vom vorsitzenden Mitglied der Prüfungskommission bestimmten Fachlehrkraft (vgl. §20 Abs. 2 Abiturprüfungsordnung RLP).


    Haubsi1975

    Eine Aufteilung der Erstkorrektur ist schlicht nicht vorgesehen und halte ich ebenfalls für rechtswidrig. Die Abiturprüfungsordnung ist hier ziemlich klar und spricht deutlich von einzelnen Fachlehrkräften, die zu berufen sind. Gleichzeitig ist es ein Unding, dass sich eure SL hier einen schlanken Fuß macht. Sie - und nur sie - ist für die Berufung von Erst- und Zweitkorrektor zuständig und nicht ihr als Fachlehrkräfte untereinander. Im Falle eines gesplitteten Kurses würde ich persönlich vermutlich diejenige Lehrkraft mit höherem Stundenanteil zum Erstkorrektor berufen und die andere Lehrkraft gleich für die Zweitkorrektur, zwingend ist dies jedoch nicht.

  • Der Kern des Problems ist doch das "Leistungskursteam". Würde man den Kurs einfach selbst komplett unterrichten, gäbe es kein Drama. Und das wäre für alle Beteiligten auch viel einfacher.

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