Frage zur Zulässigkeit eines langen Tages Unterricht plus Elternsprechtag

  • Danke für den Hinweis. Das habe ich übersehen in meinem vorigen Beitrag.

    Ich bin aber recht "optimistisch", dass man gleiche/ähnliche Ruhezeiten einfordern kann mit Verweis auf die Fürsorgepflicht des Dienstherrn.

  • Es ist irritierend, dass du der Ansicht bist, 1,5 Stunden "Pause" seien an einem Schultag normal. So gut wie kein anderer Arbeitnehmer macht soviel Pause.

    Also siehst du kein Problem, wenn du fünf Tage die Woche sieben Stunden Unterricht (entspricht 5 Zeitstunden und 25 Minuten) am Stück hast und in 35 Mintuten Pausen, die dazwischen verteilt sind, komplett für Aufsichten herangezogen wirst? Danach hast du dann ja gerechtskonform nach sechs Stunden Mittagspause.


    Aber ich gebe zu, dass es sich rechtlich nicht so darstellt, wie ich es eingeschätzt habe. Dass die Pausen keine Rolle spielen und dass ein Großteil der Lehrkräfte die Pausen auch nicht als Pausen sieht (- und ggf. massiv einfordert, wenn diese zu sehr mit dienstlichen Belangen belegt werden -) entspricht immer noch meiner Erfahrung an allen vier Schulen in drei Bundesländern, an denen ich bisher unterrichtet habe. Aber meinetwegen, anekdotisch bleibt es natürlich dennoch.

  • Nun sieht es an der Schule von mir - und auch an anderen Schule - oft so aus, dass morgens 6h Unterricht stattfindet (z.B. bis bis 13:15 Uhr) und dann von 14 bis 19 Uhr noch Elternsprechtag ist.

    Die Frage ist, unter welcher Maßgabe das zulässig ist?

    Wenn während des Elternsprechtags 15 Minuten Pause eingeplant sind, ist das so generell unproblematisch.

  • Also siehst du kein Problem, wenn du fünf Tage die Woche sieben Stunden Unterricht (entspricht 5 Zeitstunden und 25 Minuten) am Stück hast und in 35 Mintuten Pausen, die dazwischen verteilt sind, komplett für Aufsichten herangezogen wirst? Danach hast du dann ja gerechtskonform nach sechs Stunden Mittagspause.

    5*7 Unterrichtsstunden wären ein Deputat von 35 Stunden, das ist doch etwas übertrieben. Jeden Tag und immer Aufsicht zu haben, erscheint mir doch etwas unfair, weil das sicher nicht jeden so trifft. Ungünstig wär es auch, weil ich in der großen Pause (wir haben fünf Minuten Pausen zwischen den Stunden für den Raumwechsel, eine große Pause nach der dritten Stunde und eine Mittagspause in der sechsten Stunde) ganz gerne ein bisschen korrigiere oder vorbereite.

    Aber grundsätzlich ist das nicht zuviel Arbeit. Ich hätte liebend gerne alles kompakt in 3-3,5 Tagen. Das ist weniger stressig als ständig zwischendrin Zwangspausen machen zu müssen. Wie gesagt, ich verstehe nicht, warum man (wenn man hinreichend gesund ist) nach den ersten drei Unterrichtsstunden schon 30 Minuten Pause braucht.

    Zitat

    Aber ich gebe zu, dass es sich rechtlich nicht so darstellt, wie ich es eingeschätzt habe. Dass die Pausen keine Rolle spielen und dass ein Großteil der Lehrkräfte die Pausen auch nicht als Pausen sieht (- und ggf. massiv einfordert, wenn diese zu sehr mit dienstlichen Belangen belegt werden -) entspricht immer noch meiner Erfahrung an allen vier Schulen in drei Bundesländern, an denen ich bisher unterrichtet habe. Aber meinetwegen, anekdotisch bleibt es natürlich dennoch.

    Lehrer jammern überall gerne und viel und über alles.

  • Nicht alle Pause sind auch Pausen.

    Nehmen wir mal unsere 2. "große" Pause als Beispiel: Sie geht von 11.25 - 11.40. Um 11.35 schellt es aber, da müssen alle los, Lehrer wie Schüler, damit sie rechtzeitig im Klassenzimmer sind und der Unterricht pünktlich um 11.40 Uhr beginnen kann.

    Wenn es um 11.25 Uhr aber schellt, muss ich ja erst noch meine Sachen zusammenpacken und darauf warten, dass alle Schüler den Raum verlassen haben, so dass ich abschließen kann. Das ist nämlich unsere Dienstpflicht (an meiner Schule).

    Bis ich also im Lehrerzimmer bin ist es MINDESTENS 11.30 Uhr. Bleiben 5 Minuten. Die reichen gerade mal aus, um auf die Toilette zu gehen. Denn entweder warte ich in der Schlange vor der einzelnen Damentoilette in der Nähe oder ich laufe ein Stück dahin, wo es mehr Kabinen gibt. In beiden Fällen schellt es aber, bis ich fertig bin.

    Ehrlich gesagt, sehe ich das nicht als Pause an. Auf die Toilette zu gehen ist ein Grundrecht und andere Arbeitnehmer stempeln dafür auch nicht aus oder bekommen Pausenzeiten abgezogen.

    Die 1. große Pause ist 5 Minuten länger, da könnte man theoretisch 5 Minuten Pause machen. Aber rein rechtlich dürfen nur Pausen als solche zählen, die mindestens 15 Minuten lang sind.

    Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
    § 4 Ruhepausen

    Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen. Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Arbeitnehmer nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden.

  • Die klassische Stundenrhythmisierung mit diesen zwei "mittellangen" Pausen ist einfach ungünstig, um selbst auch sowas wie eine angemessene Pause zu haben. Meine derzeitige Schule hat 3 x 45min, dann 30 Minuten Pause und dann nochmal einen Block von 3-4 Stunden. Ich finde das erheblich entspannender und in 30 Minuten kann man auch tatsächlich "richtig" Pause machen oder mal eine Runde um den Block drehen oder dergleichen. Als netter Nebeneffekt ist der Tag ein bissi kürzer

  • Hoffentlich ohne die Diskussion nochmal aufzurollen, ist mir doch ein Anliegen noch etwas hinzuzufügen - auch, weil ich es wichtig finde, dass man falsche Sichtweisen einräumt:

    Oben hatte ich es schon angedeutet: Meine Auffassung, dass uns über eine Mittagspause nach spätestens sechs Zeitstunden hinaus , weitere, kürzere Erholungspausen zustehen, was offenbar tatsächlich falsch. Es überrascht mich ein wenig, aber es ist ein Tatsache.

    Es überrascht mich auch deswegen, weil ich persönlich es durchaus sehr (!) anstrengend fände, 8 Schulstunden (also 6x60min = 8x45min = 360min) durchgehend ohne Verschnaufspause zu unterrichten, selbst wenn ich im gleichen Klassenraum bliebe und für den Stundenwechsel ein paar Minuten von jeder Unterrichtstunde draufgehen würden, bis alle Schüler da sind. Ich kann mir das, ehrlich gesagt, nicht wirklich vorstellen.

    Ich bin deshalb in der Praxis durchaus froh, dass ich die Schülerpausen auch für mich nutzen kann, selbst wenn sie im Alltag oft von dienstlichen Angelegenheiten beschnitten werden.

    Mein Eindruck war in der Diskussion, dass es nicht nur Widerstand gegen meine rechtliche Fehleinschätzung gab, sondern auch dass der Ansatz, die (Schüler-)Pausen möglichst von dienstlichen Angelegenheiten frei zu halten, ebenfalls sehr kritisiert wurde, was mich ein wenig verblüfft. Ist aber vielleicht eine Frage der persönlichen Einschätzung.

    In der Summe hat die Vermischung der beiden Ebenen dazu geführt, dass wir meiner Meinung nach, nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, zum Teil eine absurde Diskussion geführt haben. Ich muss aber auch eingestehen, dass ich mich vermutlich gar nicht so sehr darauf eingelassen hätte, wenn es mich nicht so wunderbar vom Korrigieren abgehalten hätte.

  • Meine Auffassung, dass uns über eine Mittagspause nach spätestens sechs Zeitstunden hinaus , weitere, kürzere Erholungspausen zustehen, was offenbar tatsächlich falsch. Es überrascht mich ein wenig, aber es ist ein Tatsache.

    Wie kommst du darauf, es gibt viele Lehrer, für die das gilt. Und da der Stundenplanaufbau ja nicht so unterschiedlich sein kann, müsste es dann ja als Schlussfolgerung doch für eigentlich alle gelten (wobei, bei uns bekommen einfach Teilzeitangestellte keine Mehrarbeit, denn die müsste bezahlt werden, wobei das erst in einem Jahr dann passiert). :autsch:

  • Dann wiederhole ich mal die Frage, die Schmidt mir gestern mehrfach gestellt hat:

    Wo ist die Rechtsgrundlage dafür? Ich konnte sie jedenfalls nicht finden.

    Im Arbeitszeitgesetz (§4), was für Angestellte gilt und dies gilt auch für angestellte Lehrkräfte. Sollen die Schulen nun Zwei-Klassen-Pläne bauen?!?

    Ist dir aber hier schon von anderen auch erklärt worden.

  • Zitat
    §4 ArbZG

    Die Arbeit ist durch im voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen. Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Arbeitnehmer nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden.

    Und wo ist jetzt der Unterschied zu dem hier?

    Oben hatte ich es schon angedeutet: Meine Auffassung, dass uns über eine Mittagspause nach spätestens sechs Zeitstunden hinaus , weitere, kürzere Erholungspausen zustehen, was offenbar tatsächlich falsch. Es überrascht mich ein wenig, aber es ist ein Tatsache.

    Bzw. wo findest du hier weitere Pausen innerhalb der ersten sechs Stunden?

    EDIT: Ne, weißt du was, lass stecken, das ist mir echt zu blöd.

  • EDIT: Ne, weißt du was, lass stecken, das ist mir echt zu blöd.

    Danke, mir auch.

    Wollte gerade fragen, ob du aber inzwischen verstanden hast, dass einem diese Mittagspause (die es hier zumindest nirgends gibt) dann mindestens zusteht (das war mir nämlich nach deinem vorherigen Post nicht klar).
    Aber auf dem Niveau brauchen wir uns gar nicht weiter unterhalten, was für ein Kindergarten.

  • Wenn Ich Pausenaufsicht habe, beende ich meinen Unterricht so, dass ich mit dem Schülern rausgehe. Es ist mein persönliches Trödeln, dass ich OHNE Pausenaufsicht später rauskomme.

  • Wenn Ich Pausenaufsicht habe, beende ich meinen Unterricht so, dass ich mit dem Schülern rausgehe. Es ist mein persönliches Trödeln, dass ich OHNE Pausenaufsicht später rauskomme.

    Bei uns gehen die letzten Schüler aber erst deutlich nach dem Klingeln raus, also kann ich das auch nur so tun. Somit bleibt mir auch ohne Trödeln nicht die komplette Pausenzeit.

  • Bei uns gehen die letzten Schüler aber erst deutlich nach dem Klingeln raus, also kann ich das auch nur so tun. Somit bleibt mir auch ohne Trödeln nicht die komplette Pausenzeit.

    Wie gesagt, das tun sie bei mir auch, wenn ich nicht rechtzeitig anfange, sie aufzuscheuchen und das gelingt mir offenbar dann, wenn es um meine Dienstpflichten geht.

    Meine Schüler trödeln gerne so lange, bis die Pause ganz rum ist, ich kenne das wohl.

  • Dann muss man eben 5 Minuten früher Schluss machen und die Kinder schonmal angezogen an der Tür aufreihen. Kann ja nicht sei, dass man nicht mal volle 15 oder 20 Minuten für sich hat.

    Ähm nee, es kann nicht sein, dass man da 5 Minuten von der Unterrichtszeit wegschneidet, damit man dazwischen länger Zeit hat, zumal das eh keine Pausenzeiten sind, weil eben zu kurz.
    Das steht nämlich in meinem Arbeitsvertrag, dass ich den Unterricht zu leisten habe und nicht mir Pausen zu suchen.
    Und ja, auch wenn ich Aufsicht habe, stehe ich nicht mit dem Klingeln draußen, weil das nicht geht, weil erst das letzte Kind aus dem Raum muss usw.

  • Einpacken am Ende des Tages sicherlich nicht.
    Aber weder das Ein- noch auspacken ist das, was dauert, da müssen noch die Schuhe gewechselt werden usw.
    Und nein, das gehört alles nicht zur Unterrichtszeit, sondern in die Pause. und ja, die Pause der Schüler ist eben auch nicht die Zeit, die drauf steht, denn die müssen ja z.T. auch Essen, haben AGs usw.

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