Umgang mit augenscheinlichem Fehlverhalten eines Kollegen

  • Wir hatten doch in einem anderen Thread genau das Thema: Ich bin nicht EINER Klasse zugewiesen, sondern soll auch den eskalierten Streit auf dem Schulhof trennen, wenn ich beim Ankommen sehe und nur dabei war, in der Schule reinzukommen.
    Wo ist hier der Unterschied?

    Mir geht es nicht ums Petzen und ich wüsste nicht wirklich, wie ich real handeln sollte, aber ich habe diese ganzen Skandale im Sozialbereich im Kopf, wo die größten Fehler sind: Jede*r hat nur auf sich nachgeguckt und keine*r hat etwas je gemeldet, weil man es nicht unter KuK so macht, aber Aufmerksamkeits- und Beurteilungsfehler führen dazu, dass Kinder dann doch jahrelang in einer missbräulichen Situation alleine gelassen wurden, weil jede*r nur auf SEINE Akte geguckt hat.
    Tja, das Kind kann sich auch was davon kaufen, dass Sozialarbeiterin A geschludert hab und B, C und D davon wussten, aber "nicht mein Problem" dachten.

  • Es geht hierbei nicht um Kontrolle des jeweiligen Kollegen, sondern um die Aufsichtspflicht, die in meinen Augen nicht gegeben ist.

    Für die du aber nicht verantwortlich bist und auch nicht für die Entscheidung ob sie gegeben ist, diese Entscheidung muss die Schulleitung treffen, nicht du.

    Aber ja, als Klassenlehrer kannst du natürlich bei der Schulleitung anfragen, wie denn das ist.

  • Ich bin nicht EINER Klasse zugewiesen, sondern soll auch den eskalierten Streit auf dem Schulhof trennen, wenn ich beim Ankommen sehe und nur dabei war, in der Schule reinzukommen.
    Wo ist hier der Unterschied?

    Da ist ein deutlicher Unterschied, weil auf dem Hof alle verantwortlich sind, aber im Unterricht einer Klasse, hänge ich mich da auch nicht rein, wenn es da einen Streit gibt, das ist und bleibt einfach übergriffig, wenn der Kollege nicht um Hilfe bittet.

  • aber die SuS sind dann sichtbar nicht auf dem Schulgelände, wenn sie es sollten.
    Es geht nicht um einen Übergriff auf den Kollegen, sondern um die Sicherheit der der Organisation Schule anvertrauten Schüler*innen.
    Aber ich höre auf, so oder so werde ich zu diesem Punkt nicht meine Meinung ändern.

  • aber die SuS sind dann sichtbar nicht auf dem Schulgelände, wenn sie es sollten.

    Woher weißt du denn, ob sie es sollten. Wenn sie später regulär Unterricht haben oder morgens was ausfällt usw. sind sie doch auch nicht auf dem Schulgelände und sollen es auch nicht.

    Und wenn es abgesprochen ist, dann sollten die Schüler auch jetzt da nicht sein.

  • Da ist ein deutlicher Unterschied, weil auf dem Hof alle verantwortlich sind, aber im Unterricht einer Klasse, hänge ich mich da auch nicht rein, wenn es da einen Streit gibt, das ist und bleibt einfach übergriffig, wenn der Kollege nicht um Hilfe bittet.

    Naja aber der Schüler ist ja nicht im Unterricht und damit gerade nicht unter der Aufsicht des Kollegen.

    Wenn ich während der Unterrichtszeit Schülerinnen und Schüler irgendwo treffen, spreche ich sie auch an.

    @TE ich an deiner Stelle würde mit der Fachschaftsleitung sprechen und fragen, ob das Fachschaftsintern so geregelt ist.

  • Hallo, mich beschäftigt eine blöde Situation mit einem Kollegen, von der ich heute Kenntnis genommen habe. Heute begegnete ich meinem Schüler, der zur zweiten Stunde in die Schule kam, eigentlich hätte er Kurs gehabt. Auf die Frage, warum er später kommt, entgegnete er mir, dass es so mit dem Kurslehrer abgesprochen sei, da er mit seinem Projekt schon fertig ist. Es sei eine gängige Praxis und schon öfter vorgekommen. Das erschien mir seltsam. Ich hab den Kollegen darauf angesprochen und er erklärte mir, dass er SuS freistellt, damit sie an den Werk-geräten keinen Unsinn betreiben, während die anderen SuS ihre Projekte fertigstellen, denn er könne es nicht verantworten, dass ihnen Schaden zukommt. Kann man seine Begründung so stehen lassen oder sollte ich es trotzdem der Schulleitung melden?

    Aus meiner Sicht ist die Betrachtung des Falls durch die Überschrift, ob man ein Dienstvergehen melden müsse oder nicht, schon problematisch. Du bist hier gewissermaßen Kläger und Richter in einem.

    Es wäre hier sicherlich hilfreich zu ergründen, wie denn die Position der Abteilungsleitung oder der Schulleitung hierzu ist. Wenn ich dann immer noch der Ansicht bin, dass es sich um ein Dienstvergehen handelt, dann sollte ich dennoch die Beurteilung dessen der Schulleitung überlassen, sprich, ich schildere die Situation, halte mich aber mit Bewertungen zurück.

    Es handelt sich meiner Einschätzung nach um eine eigenmächtige und hinsichtlich der Schulpflicht, der Aufsichtspflicht und der Garantenstellung von Schule problematische Entscheidung des Kollegen. Darauf müsste man ihn hinweisen.

    Letztlich kommt es darauf an, wie konfrontativ man mit der Situation umgehen will.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Woher weißt du denn, ob sie es sollten. Wenn sie später regulär Unterricht haben oder morgens was ausfällt usw. sind sie doch auch nicht auf dem Schulgelände und sollen es auch nicht.

    Und wenn es abgesprochen ist, dann sollten die Schüler auch jetzt da nicht sein.

    Es geht ja genau darum, dass ein Kollege die Schüler scheinbar ohne Rücksprache mit der Schulleitung einfach später kommen lässt.

    Wenn es regulär im Plan stehen, dann ist es was anderes, als eine Einzelentscheidung.

  • Es geht ja genau darum, dass ein Kollege die Schüler scheinbar ohne Rücksprache mit der Schulleitung einfach später kommen lässt.

    Nein, darum geht es bisher eben nicht, denn das wird ja nur vermutet, ist aber bisher gar nicht gefragt worden, ob es abgesprochen ist.
    Das kann man doch gar nicht wissen, sondern nur vermuten und das ist das, was ich so schlimm finde. Es wird erstmal unterstellt, dass es nicht abgesprochen ist.

  • aber keiner hat gesagt "Renn zur SL, ohne vorher zu gucken, ob es eine formale Absprache gibt".
    DASS es eine Absprache gibt, wurde schon herausgefunden:
    Der Kollege stellt sie frei.

    Ich finde den Hinweis von Bolzbold, dass das Problem im Titel / in der Wortwahl steht.
    Ich persönlich gehe jetzt nicht davon aus, dass ich jemanden "melde", sondern, dass ich mich darum kümmere, herauszufinden, ob es formal abgesichert ist und wenn nicht, dafür sorgen, dass es es wird (oder eben NICHT gemacht wird).

  • Spirelli 13. Juni 2025 10:20

    Hat den Titel des Themas von „Dienstvergehen? melden oder nicht?“ zu „Hilfe gesucht“ geändert.
  • Kann man seine Begründung so stehen lassen oder sollte ich es trotzdem der Schulleitung melden?

    Vergiß nicht die Hacken zusammenzuschlagen bei der Blockwartmeldung an die Schulleitung.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    Einmal editiert, zuletzt von SteffdA (13. Juni 2025 10:54)

  • aber die SuS sind dann sichtbar nicht auf dem Schulgelände, wenn sie es sollten.
    Es geht nicht um einen Übergriff auf den Kollegen, sondern um die Sicherheit der der Organisation Schule anvertrauten Schüler*innen.
    Aber ich höre auf, so oder so werde ich zu diesem Punkt nicht meine Meinung ändern.

    Wenn das abgesprochen ist passt das doch. Verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Es muss doch nicht jede Lehrkraft über irgendwelche Besonderheiten informiert werden. Das interessiert mich auch gar nicht.

    Es wurde nachgefragt beim Schüler. Wenn man es nicht glaubt, dann fragt man die Lehrkraft. Wenn man dann immernoch, aus welchem Grund auch immer, ein Problem damit hat, geht man zum Bildungsgans- oder Stufenbeauftragten (wie auch immer das hier heißen mag). Danach reicht es aber auch mit der Eskalation.

  • Wenn das abgesprochen ist passt das doch. Verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Es muss doch nicht jede Lehrkraft über irgendwelche Besonderheiten informiert werden. Das interessiert mich auch gar nicht.

    Es wurde nachgefragt beim Schüler. Wenn man es nicht glaubt, dann fragt man die Lehrkraft. Wenn man dann immernoch, aus welchem Grund auch immer, ein Problem damit hat, geht man zum Bildungsgans- oder Stufenbeauftragten (wie auch immer das hier heißen mag). Danach reicht es aber auch mit der Eskalation.

    Die Klassenleitung sollte m.E. schon informiert sein, gerade um Missverständnisse zu vermeiden. Der/die TE berichtete darüber, dass er/sie KlassenlehrerIn sei.

    Falls das Ganze ein abgesprochenes - also nicht nur zwischen Schüler und Lehrkraft abgesprochenes - Vorgehen sein sollte, müsste man die Motive des/der TE hinterfragen, in dem Verhalten ein Dienstvergehen zu sehen.

    Direkte Kommunikation ist hier sicherlich hilfreicher und zielführender.

    Gruß
    #TheRealBolzbold

    Ceterum censeo factionem AfD non esse eligendam.

  • Die Klassenleitung sollte m.E. schon informiert sein, gerade um Missverständnisse zu vermeiden. Der/die TE berichtete darüber, dass er/sie KlassenlehrerIn sei.

    Ja das macht durchaus Sinn. Ist der TE denn Klassenlehrkraft? Vielleicht habe ich das überlesen.

  • Wenn das abgesprochen ist passt das doch. Verstehe die Aufregung überhaupt nicht. Es muss doch nicht jede Lehrkraft über irgendwelche Besonderheiten informiert werden. Das interessiert mich auch gar nicht.

    Es wurde nachgefragt beim Schüler. Wenn man es nicht glaubt, dann fragt man die Lehrkraft. Wenn man dann immernoch, aus welchem Grund auch immer, ein Problem damit hat, geht man zum Bildungsgans- oder Stufenbeauftragten (wie auch immer das hier heißen mag). Danach reicht es aber auch mit der Eskalation.

    Warum zitierst du mich und sprichst von Eskalation?
    Eben: Bildungsgang- oder Stufenberater oder derjenige, der es wissen muss und über den einzelnen Lehrer ist. An einer Gesamtschule kenne ich die Funktionen nicht, am mittelgroßen Gym die Mittelstufenkoordination vll, weil es sich um WP handelt, oder Schulleitung. Nicht, weil es sich um eine Eskalation handelt, sondern um Rechtssicherheit zu haben.
    Man kann es auch geschickt klären mit "Wie wäre es, wenn Fachschaften Projekte haben, kann man dies und das...", ich schreibe keinen anonymen Brief, um meine KuK zu verpetzen.
    Und ja, mir ist es egal, dass einige KuK echt schlampig mit einigen Sachen umgehen, ich rege mich kurz alleine auf und lästere zu Hause, aber nicht, wenn es um Sicherheit geht. TROTZDEM renne ich nicht zum SL und eskaliere, habe ich nirgendwo gesagt, sondern würde mich formal irgendwo absichern und nicht denken, "ach, hat der 7t-Klässler mir erklärt"

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