Darf Schule Gespräche mit Fachpersonal verweigern?

  • Nein, der Satz war überhaupt nicht ironisch gemeint. Es ist ein kurzer, humorvoller Hinweis auf die Tatsache, dass Betreuung nun mal nicht vorhanden ist…


    Ich kann die Kinder ja nicht in den Schrank sperren, nur weil hier einigen das Niveau meiner Ausführungen nicht passt. Die Fragestellung war klar, die üblichen Experten haben wie immer kompetent geantwortet und keine Nebenkriegsschauplätze aufgemacht.

    Es geht doch nicht um die Betreuung deiner Kinder. Wenn du gerade keine Zeit zum Antworten hast, antwortest du halt erst später. Aber letztlich investieren auch andere Zeit in das Lesen deiner Beiträge und die Antwort. Dass es dann jemand doof findet, wenn er deine Antworten nicht nachvollziehbar findet und du als Begründung deine Kinder angibst, finde ich nachvollziehbar.

  • Noch mal: wann soll denn das später sein? Wenn ich im Altenheim bin und mein Kind in einer Wohngruppe? Du kannst dir offenbar wirklich nicht vorstellen, dass die wenige Zeit, die man ohne Kinder hat, mit den wirklich lebensnotwendigen Dingen zu füllen ist.

    Ich gebe es auf… das geht offenbar über die Vorstellungskraft von vielen Menschen.


  • (…)
    Ich habe weder heute, noch morgen, noch in zwei Wochen eine Betreuung für mein Kind. ICH bin die Betreuung.
    (…)

    :troest:

    Ich wünsche dir viel Kraft auch weiterhin! Dass du es trotzdem noch schaffst, deine Freunde in dieser Frage zu unterstützen ist alles andere als selbstverständlich und ehrt dich sehr.

    "Benutzen wir unsere Vernunft, der wir auch diese Medizin verdanken, um das Kostbarste zu erhalten, das wir haben: unser soziales Gewebe, unsere Menschlichkeit. Sollten wir das nicht schaffen, hätte die Pest in der Tat gewonnen. Ich warte auf euch in der Schule." Domenico Squillace

  • Noch mal: wann soll denn das später sein? Wenn ich im Altenheim bin und mein Kind in einer Wohngruppe? Du kannst dir offenbar wirklich nicht vorstellen, dass die wenige Zeit, die man ohne Kinder hat, mit den wirklich lebensnotwendigen Dingen zu füllen ist.

    Ich gebe es auf… das geht offenbar über die Vorstellungskraft von vielen Menschen.

    Das Problem ist nicht die Betreuung deiner Kinder. Das Problem ist die Antwort, dann passe Du doch auf meine Kinder auf.



  • Die Eltern haben diverse Experten für das Krankheitsbild an der Hand, auch die Schulpsychologische Beratung, welche gerne ein Gespräch mit der Schule begleiten möchten um dringend notwendige Maßnahmen zu besprechen. Die Schule lehnt das alles ab.

    Ich kann mir das alles gar nicht vorstellen. In meiner Klasse habe ich auch ein autistisches Kind und bei den Gesprächen sind viele Personen anwesend. Es geht doch um Zusammenarbeit und das Wohl des Kindes. Anwesend sind Schulleitung, ich als Klassenlehrerin, die Eltern, je nach Thema das Kind, die Schulbegleitung, die Autismusbeauftragte, die Therapeutin und jemand vom Jugendamt. Nur so kann man doch gemeinsame Absprachen treffen.

    Dass die Schule das ablehnen kann, kann ich mir gar nicht vorstellen. Wir sind bloß eine ganz normale Grundschule mit mehreren Inklusionskindern. Ich dachte, das wäre überall so?

    Worin besteht zum Beispiel der Sinn, das Kind zum Ausflug zu zwingen? Der "runde Tisch" mit allen Beteiligten ist bei uns dafür da, solche Dinge zu klären. Wir gehen offen mit dem Thema um (in Absprache mit den Eltern). Die Schüler wissen, was eine Schulbegleitung ist, warum sie da ist und der Vater hat der Klasse auf sehr kindgemäße Art und Weise erklärt, was Autismus ist. Es ist doch viel einfacher für alle.



  • Ich kann zur rechtlichen Lage in NRW nichts beitragen, frage mich bei der Beschreibung aber, warum kein Förderstatus besteht, obgleich eine Integrationskraft speziell für das Kind bewilligt wurde. Ohne einen solchen offiziellen Status ist zumindest eine zieldifferente Beschulung nicht möglich, was den Spielraum der Schule natürlich massiv einschränkt.

    Im Laufe der Diskussion hier kam ja heraus, dass es sich um ein autistisches Kind handelt. Die Integrationskraft ist vmtl. da zur Alltagsbewältigung. Mein Autist ist z.B. hochbegabt und braucht die zieldifferente Beschulung höchstens "nach oben." Bei mir sind die Unterrichtsinhalte nicht das Problem. Er löst aber gerne die Aufgaben in einem bestimmten Chema. Seit ich den Kindern bei einer Matheaufgabe mal gezeigt habe, wie man sich durch Tabellen Arbeit sparen kann, erledigt er viele Aufgaben, auch in anderen Fächern auf diese Weise. Ich akzeptiere es. Wüsste ich nichts von der Krankheit, würde ich vmtl. unnötig Stress verursachen. In der Tat fällt dieser ruhige Junge nicht gleich auf, aber mit der Zeit dann schon.

    Vermutlich sieht die Schule des Kindes, um das es hier geht, noch nicht alle Facetten. Daher wäre ein Gespräch mit Fachleuten sogar unabdingbar. Immerhin liegt eine Diagnose vor.

  • Dennoch könnte das erste Gespräch auch erst mal nur Eltern-LK sein, das finde ich legitim.

    Vermutlich wurde schon miteinander gesprochen. Wenn ich es richtig verstehe, sieht die Schule keine Notwendigkeit, auf die Besonderheiten einzugehen und daher wünschen sich die Eltern ein Gespräch zusammen mit Fachpersonal.

  • Vermutlich wurde schon miteinander gesprochen. Wenn ich es richtig verstehe, sieht die Schule keine Notwendigkeit, auf die Besonderheiten einzugehen und daher wünschen sich die Eltern ein Gespräch zusammen mit Fachpersonal.

    Das beschreibt es ganz gut. Die Schule möchte erstmal selbst schauen und meint es läuft doch so toll.

    Die Eltern haben den Eindruck, dass ihnen nicht geglaubt wird. Deshalb hätten sie gerne Fachkräfte dabei, in der Hoffnung, dass man denen glaubt.

    Das Verhalten des Kindes ist eigentlich eher „Standard“, wie hier auch schon andere beschrieben haben.

    Die Eltern wollen nur verhindern, dass sich das wochenlang „wir schauen uns das selbst an“ eine Situation entsteht, in der das Kind gar nicht mehr zur Schule gehen kann.

    Die Schule behält sich so, als würden die einen einen Schulbesuch sabotieren, dabei ist das gegenteilige der Fall. Es wäre eine notwendige Entlastung, dass das Kind zur Schule geht und das ist sehr gewünscht seitens der Eltern.

  • Vermutlich wurde schon miteinander gesprochen. Wenn ich es richtig verstehe, sieht die Schule keine Notwendigkeit, auf die Besonderheiten einzugehen und daher wünschen sich die Eltern ein Gespräch zusammen mit Fachpersonal.

    Ok, das hatte ich anders verstanden. Ich dachte, es wäre das erste persönliche Treffen.

  • Normal ist es bei uns so, dass man erstmal einen Bericht oder eine Stellungsname des Therapeuten einreicht verbunden mit einer Schweigepflichtsentbindung und dem Angebot, dass man sich bei der Fachkraft melden soll.

    Ich kann die Schule durchaus verstehen. Wir haben es inzwischen auch regelmäßig, dass Eltern ihre eigenen Experten mitbringen, die dann utopische Vorstellungen (der Eltern) haben. Daher kann ich verstehen, dass man sich erstmal selbst ein Bild vom Kind machen möchte.

  • Ich kann die Schule durchaus verstehen. Wir haben es inzwischen auch regelmäßig, dass Eltern ihre eigenen Experten mitbringen, die dann utopische Vorstellungen (der Eltern) haben. Daher kann ich verstehen, dass man sich erstmal selbst ein Bild vom Kind machen möchte.

    Das "Selbst" scheint in diesem Fall die Schulleitung zu sein, die vermutlich (wie immer) das Kind nur vom Hörensagen kennt. Mindestens mit der Klassenlehrerin sollte doch das Gespräch mit dem Fachpersonal geführt werden dürfen.

    Es hört sich zwar seltsam an, aber manchmal möchte die Schule auch den Weg des geringsten Widerstands gehen, sieht nix, hört nix und kommt lieber selbst mit allem klar (und versucht, notwendige Schulbegleitungen loszuwerden).

    Nicht jeder wird es verstehen, und das ist okay!

    Einmal editiert, zuletzt von Zauberwald (8. Oktober 2025 14:03)

  • Dennoch könnte das erste Gespräch auch erst mal nur Eltern-LK sein, das finde ich legitim.

    Ich finde das auch, dachte, das wäre so gewesen, aber anscheinend wurde nur mit der Schulleitung gesprochen, das ist definitiv zu wenig. Die SL hat genug andere Aufgaben und kennt das Kind vmtl. gar nicht aus dem Unterricht.

  • Das "Selbst" scheint in diesem Fall die Schulleitung zu sein, die vermutlich (wie immer) das Kind nur vom Hörensagen kennt. Mindestens mit der Klassenlehrerin sollte doch das Gespräch mit dem Fachpersonal geführt werden dürfen.

    Hilfe von Fachpersonal ist doch meistens sinnvoll. Aber wenn die Eltern gleich mit dem Fachpersonal zum Elterngespräch erscheinen, ist immer die Frage, wie neutral das Fachpersonal ist und ob es im Zweifel auch eine andere Meinung als die Eltern vertreten würde.

  • Hilfe von Fachpersonal ist doch meistens sinnvoll. Aber wenn die Eltern gleich mit dem Fachpersonal zum Elterngespräch erscheinen, ist immer die Frage, wie neutral das Fachpersonal ist und ob es im Zweifel auch eine andere Meinung als die Eltern vertreten würde.

    Man muss die Meinung vom Fachpersonal weder zu 100 % glauben noch umsetzen. Man darf immer kritisch nachfragen.

    Meine Beiträge werden auf einer winzigen Tastatur eines Tablets mit Autokorrektur geschrieben. Bitte entschuldigt Tippfehler. :mad:

  • Man muss die Meinung vom Fachpersonal weder zu 100 % glauben noch umsetzen. Man darf immer kritisch nachfragen.

    Man muss auch nicht beim ersten Elterngespräch gleich mit Fachpersonal auftauchen. Ich würde als Schule darum bitte mir das schriftlich reinzugeben damit wir uns das in Ruhe ansehen können.

  • Ich möchte jetzt nicht alle Details hier nennen. Kurz gesagt: die Schule, allen voran die Schulleitung, ist auf den Standpunkt, das Kind sei „normal“, solle sich mit so anstellen und sich anpassen. Deswegen wurde die Einleitung des Aosf Verfahrens verweigert und den Eltern erklärt, dass Kind könne nur als Regelkind eingeschult werden. Das Thema ist durch, dass Verfahren läuft (gegen den Willen der Schulleitung.

    Trotz Vorfällen wie Weglaufen besteht die Schulleitung auch auf den Schulbesuch, wenn die I Kraft erkrankt ist und verweist die Eltern auf die Schulpflicht und droht mit „unentschuldigten Fehlstunden“. Ich habe den Eltern gesagt, sie sollen ihr Kind einfach als krank entschuldigen, die unentschuldigten Fehlstunden soll sich die Schule sonstwohin… ihr wisst schon. Sollten die wirklich irgendwo auftauchen, hätte wohl die Schule ein Problem, denn die Eltern haben das ja entschuldigt.

    Also: die Experten sollen der Schule erstmal nur verklickern, dass das Kind wirklich nicht „normal“ ist. Es geht nicht lange nicht darum, welche Maßnahmen umgesetzt werden können.

    Wenn das alles nicht so unwohnlich wäre, würde ich allen hier, auch dir Tom123 , völlig zustimmen. Alles Lehrer bin ich immer eher auf Seiten der Schule, egal mit wem ich rede.

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