Beiträge von Midnatsol

    Wat?? Ich habe in NRW noch keine staatliche Schule in öffentlicher Trägerschaft mit Kreuzen im Klassenraum gesehen. Dat wär ja man noch schöner. Die würd ich aber auch sowas von flott abnehmen. Und sollte ich mal eines übersehen bin ich mir sicher, dass einige Schüler meiner Schule es ohne lange zu fackeln in die eigene Hand nehmen würden, die Dinger falsch rum aufzuhängen.

    Schulgottesdienste gibt es zu ein paar größeren Feiertagen (3-4x im Jahr), aber die Teilnahme ist selbstredend freiwillig. Ist für einen größeren Teil der Schüler eine willkommene Einladung, 1h später aufzustehen ("Ich war beim Gottesdienst, ganz ehrlich!"). Verübeln kann ich es ihnen nicht, bekräftigen tue ich sie aber natürlich auch nicht.

    Ich wollte vor allem Philosophie studieren, und bei möglichen Berufsperspektiven steht da "Lehramt" natürlich ganz oben. Aber ich war mir sehr unsicher, ob ich als Lehrerin arbeiten wollen würde. Deswegen habe ich mich explizit gegen das klassische Lehramtsstudium und für das (damals noch recht neue) System "Bachelor of Arts -> Master of Education" entschieden. Zumindest für die Zeit des Bachelors war ich so noch nicht festgelegt und ich habe mir damals vorgenommen, die gewonnene Zeit zu nutzen, um zu überprüfen, ob ich mir diesen Beruf vorstellen kann. Niemals hätte ich ihn als Verlegenheitslösung machen wollen. Entsprechend habe ich im Bachelor ein längeres Schulpraktikum gemacht und bin zwischen Bachelor und Master an eine Schule im Ausland gegangen (Kombination Auslandsaufenthalt + Schulerfahrung). Außerdem habe ich viel in mich hineingehorcht und habe überprüft, wie es mir geht, wenn ich Gespräche mit Fremden führen, Präsentationen halten, etc. muss. Nach dieser Zeit habe ich mich dann bewusst für den Master of Education und gegen den Master of Arts entschieden. Und für mich war es die richtige Entscheidung, obwohl ich als Introvertierter Mensch bei diesen "Bist du als Lehrer geeignet"-Tests oft Warnungen erhielt.

    Ich weiß von einer Schule, an der es einen Corona-Fall unter den SchülerInnen gab, an der niemand in Quarantäne geht oder getestet wird. Das Gesundheitsamt hat die Schule auch nicht informiert, die Information sickerte über MitschülerInnen durch. Ich finde das unglaublich und wäre als Kollege, der diese/n Jugendliche/n unterrichtet hat, stinksauer, dass ich von offizieller Seite aus noch nicht einmal informiert werde.

    Begründung das Gesundheitsamtes übrigens: Man gehe davon aus, dass die Hygieneregeln eingehalten worden seien, was Tests und Quarantäne nicht erforderlich mache. Und ich dachte es wäre deren Job nachzuverfolgen und alle möglichen Kontakte zu testen, um eine Ausbreitung möglichst zu vermeiden. Aber man kann auch von schönen Szenarien "ausgehen" und sich die Arbeit etwas erleichtern. Wenn trotzdem jemand erkrankt, ist er/sie wohl selbst Schuld.

    Ich habe mich nun schon mehrfach gefragt, was für ein Verständnis von "Zuverlässigkeit" manche User hier haben.

    Warum wird der schwangeren Kollegin unterstellt, sie sei unzuverlässig und daher für die Stelle nicht geeignet?


    Es ist klar geregelt, welche Arbeiten eine Lehrkraft zu erledigen hat, wenn sie eine Stelle inne hat. Wer diese Arbeiten erfüllt (ohne dass man ständig daran erinnert werden muss, o.ä.) ist zuverlässig. Wer es nicht tut, ist es nicht. In bestimmten Situationen gibt es für bestimmte Stelleninhaber - z.B. Schwangere bzw. Mütter in einer bestimmten Frist nach der Geburt - gesonderte gesetzliche Regelungen, was zu tun ist und was nicht. Wenn eine Schwangere bzw. Mutter diese erfüllt, ist sie zuverlässig. Wenn nicht, dann nicht. Was für einen Indikator gibt es, dass diese junge Kollegin nicht zuverlässig ist?

    Zitat

    Ich zitiere mich mal selbst, denn die Frage wurde noch nicht beantwortet: Mr Jules (und alle anderen, die das Verschweigen höchst unmoralisch finden): wie lautet deine / eure Antwort???

    Im Grunde genommen hast du hier die Antwort schon bevor deine Frage kam:

    Langfristig wird sich so ein Verhalten auch eher nachteilig auf die Chancengleichheit von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt auswirken. Irgendwann wird sich jeder Chef, Direktor etc. denken "Vielleicht ist sie schwanger und sagt nix; nehme ich lieber den Mann.".

    Wenn schon die reine Möglichkeit einer bestehenden Schwangerschaf für MrJules schon dazu führt, dass man lieber den Mann einstellt, dann ist wohl klar, was das Faktum einer bestehenden Schwangerschaft bedeutet.

    Gegenfragen: Die Mutter darf nicht arbeiten, also bringt sie eine ausreichende Arbeitsleistung? Ob die potentiellen LK-Schüler das auch so sehen?`

    Natürlich tut sie das. Es ist gesetzlich geregelt, was für eine Arbeitsleistung LehrerInnen zu erbringen haben. Für schwangere Lehrerinnen (wie für viele andere Gruppen auch, z.B. solche die lange krank waren, die in Teilzeit arbeiten, die schwerbehindert sind, usw.) gibt es besondere gesetzliche Regelungen, was sie (nicht) zu leisten haben. Ich bin mir sicher, die schwangere Kollegin hat vor, entsprechend dieser Vorgaben einen guten Job zu machen bzw. eine mindestens ausreichende Arbeitsleistung zu erbringen. Was dagegen spricht, vermag ich nicht zu erkennen.


    Zitat

    zurück zum Thema: Transparenz ist ein Merkmal von Zuverlässigkeit. Es wird nichts bewusst vorgetäuscht und man steht zu seinem Wort.


    Die Kollegin täuscht genau gar nichts vor. Sie hat Interesse an der Stelle und wird diese gemäß der gesetzlichen Vorgaben ausfüllen. Das und nicht mehr kann der Schulleiter von ihr erwarten. Es ist eine Errungenschaft, dass Arbeitnehmer keine Leibeigenen sind, und dass das Privatleben nicht nach dem Willfähr eines Schulleiters ausgerichtet wird, ist nicht moralisch verwerflich.

    Was ich bei der Überlegung, an eine Schule auf dem Land zu ziehen auch wichtig finde, ist, die demographische Entwicklung im Blick zu behalten: Wenn man sich an eine Schule auf dem Land versetzen lässt und sich dort ggf. auch ein Häusle kauft (was ja aufgrund geringerer Preise als in den Großstädten erschwinglich sein und locken könnte), hat man mitunter ein Problem, wenn die Schülerzahlen rückläufig sind und die Schule 5 Jahre später geschlossen wird. Dann sitzt man in einem Haus, das an Wert verliert und kann entweder deutlich weitere Strecken zur nächsten Schule fahren (für mich persönlich nicht akzeptabel) oder das Haus voraussichtlich mit Verlust wieder zu verkaufen.

    Macht meine Schule im Ruhrgebiet zu (unwahrscheinlich, aber ja theoretisch denkbar), habe ich noch 8 andere Schulen in meinem 25 Min.-Fahrtzeit-Umkreis, an denen ich arbeiten könnte.


    Wir überlegen auch gerade, wie wir in Zukunft leben möchten, und wären beide etwas ländlicheren Gegenden (Kleinstadt; nicht Dorf) nicht abgeneigt. Aber wir landen immer wieder bei dieser Überlegung und daher doch immer wieder im Ruhrgebiet.

    Richtig. Aber man kann schlecht argumentieren: Ich habe jetzt 8 Wochen lang von meinem privaten Computer aus E-mails geschickt und Dokumente auf unsere Lernplattform hochgeladen und jetzt plötzlich kann ich das nicht mehr. Kommt irgendwie unglaubwürdig.

    "Meine kleine Tochter hat gestern, als ich mal kurz den Raum verlassen habe (auch im HO hat der Mensch gewisse zwingende Bedürfnisse) meinen Laptop mit Acrylfarbe übergrossen. Leider ist er kaputt gegangen."

    Geht schon.

    Außerdem frage ich mich, wie ich vermeide, dass ich Sachen in Gruppe A sage, die ich in B nicht erwähne, weil sie zB als Frage dort nicht aufgetaucht sind, aber vielleicht trotzdem wichtig wären? Lasse ich einen Schüler protokollieren?


    Wie macht ihr das? Bin grad ratlos.

    Ich habe an einem Tag immer die komplette Klasse, nur in zwei Schichten, z.B.: 1./2. Stunde: 6c1, 3./4. Stunde: 6c2. Während ich in der 6c1 Englisch unterrichte, gibt es für die 6c2 Mathe, und dann tauschen der Mathelehrer und ich einfach die Räume und somit Lerngruppen. So habe ich immer die gesamte Klasse an einem Tag in direkt aufeinander folgenden Stunden und weiß entsprechend, was ich gerade eben gesagt habe. Ich finde das System super so. Eventuell ist es ja bei euch auch eine Option, die du der Schulleitungsrunde vorschlagen kannst (ggf. für die Zeit nach den Sommerferien, wenn euer Plan nun schon feststeht).

    Was mir unterdessen ziemlich stinkt ist die Tatsache, dass seit letzten Montag Bars und Restaurants wieder geöffnet haben dürfen, man für den Schulbetrieb an der Sek II vorläufig aber an deutlich strengeren Auflagen festhält. Das ist das erste mal, dass eine Entscheidung einfach nicht mehr logisch nachvollziehbar ist. Man sieht, dass da wirtschaftliche Interessen jetzt einfach höher gestellt werden. Ich hoffe einfach, dass noch mal nachkorrigiert wird, bislang lief das eigentlich recht gut.

    Ich hatte letzte Woche eine ähnliche Diskussion mit einem Kollegen. Ich konzediere: Dir geht es, so ich das richtig lese, darum, dass die Gastronomie aus Infektionsschutzgründen noch nicht hätte öffnen dürfen, sondern hier die Wirtschaftlichkeit im Fokus stand, während an den Schulen Infektionsschutz umgesetzt wurde. Bei ihm lief das Argument anders herum:
    Er meinte es sei doch bescheuert, dass wir Einbahnstraßen, halbierte Klassen und Maskenpflicht durchsetzen müssten, während sich die SuS nach der Schule wieder zusammen im Einkaufszentrum, auf dem Fußballplatz oder einfach so träfen. Dieser Heckmeck an den Schulen würde doch nichts bringen, wenn die SuS nach der Schule eh zusammenhängen.

    Naja, ich habe ihm dann erklärt, dass ich persönlich allerdings Einkaufszentren und Fußballlplätze meide, jedoch gezwungen bin zur Schule zu gehen. Daher möchte ich dort dann auch geschützt werden, selbst wenn die SuS sich untereinander nicht schützen. Das gilt umso mehr, als mein Partner gleich in doppelter Hinsicht zur Risikogruppe zählt: Sollen sich alle anderen doch infizieren, ich möchte mich (und dadurch uns) trotzdem bestmöglich geschützt wissen. Da kam der Kollege ins Grübeln - immerhin. Das hatte er wohl noch garnicht bedacht.

    - Maskenpflicht funktioniert weitgehend (beim Aufstehen nach der Stunde vergisst es mal der Ein- oder Andere, aber die SuS erinnern sich gegenseitig daran)

    - Im Klassenraum hält sich die Q1 an die Abstandsregeln. Die jüngeren SchülerInnen nur teilweise (die üblichen Verdächtigen, die auch sonst nicht fünf Minuten still sitzten können, lehnen sich ständig zum Nachbarn rüber, werfen ein Radiergummi auf den Boden um zum Vordermann kriechen zu können, etc.).

    - In den Gängen interessiert das Abstandsgebot die SuS keiner Stufe: "Warum sollen wir hier Abstand halten, wenn wir gleich eh zusammen nach Hause gehen?"

    - Ebensowenig wird der Abstand auf dem Schulhof eingehalten. Treibt man SuS auseinander, stehen sie nach fünf Sekunden wieder zusammen.

    - Händewaschen empfinden die meisten als lästig. Mit Seife: Als Zumutung. 30 Sekunden: "Hat die Midnatsol sie noch alle?"

    - Die Einbahnstraßen werden ignoriert wenn es irgendwie geht (= kein [anderer] Lehrer aufpasst). Ermahnt man jemanden, der gegen die Einbahnstraße läuft, werden die Augen gerollt und 2x widersprochen, bevor man überaus genervt umdreht.

    - Im Lehrerzimmer ist es leerer als sonst, daher sind die Abstände ok. Aber viele laufen hier ohne Maske herum.

    - Die Schulleitung selbst hält sich an alle Regeln (keine Gespräche im Büro weil zu klein und damit gefährlicher als auf dem Gang; Maske wird immer (!) getragen; wer sich nicht an Abstandsregeln hält wird ermahnt). Hut ab so weit.


    Und ich muss Brick in the walls Einschätzung sechs mal unterschreiben: "Unterricht, den man in zwei Räumen gleichzeitig mit zwei halben Gruppen durchführt, ist weniger als halb so effektiv wie der normale Unterricht." JA! Ja, ja, ja, ja, ja!


    Ich würde mir wünschen:

    - Beschulung der Q1 weiterhin online. Ob die in der Schule alleine arbeiten oder zu Hause macht keinen Unterschied. Da ich eh ständig zwischen den Räumen hin- und herrenne, kann ich den Arbeitsprozess kaum beobachten um zu sehen, wer Schwierigkeiten hat, und da ich nicht ohne handfesten Grund den Abstand verletzten möchte, gehe ich auch so gut wie nicht rum. Die 1-2 Fragen, die in einer Stunde kommen, können sie mir auch per Mail schicken. Auswertungsphasen in einer Gruppe sind Quatschzeit in der anderen. Zu Hause ginge das vermutlich für die meisten effektiver.

    - Namentliche Erfassung von Verstößen gegen die Einbahnstraßen-/ Abstandsregeln: Wer 3x am Tag oder 5x in der Woche erwischt wurde, bleibt die nächste Woche zu Hause.

    Ich würde auch niemals meine private Telefonnummer rausgeben. Eltern können mich generell über meine Dienstmail erreichen, oder im Sekretariat anrufen und um Rückruf bitten. Dann rufe ich zu einer Zeit, die mir gut in den Kram passt an, entweder in einer Freistunde von der Schule aus oder mit unterdrückter Nummer später.


    Ich habe übrigens bisher nur zwei Nachfrage von Eltern in Bezug auf Noten erhalten, beides waren kuriose Begegnungen, wer mag kann die Anekdoten ja lesen:

    - Die erste Mutter bat um dringendst um einen Gesprächstermin innerhalb eines Tages, nachdem ihr Sohn (Oberstufe) eine schriftliche Arbeit zurückbekommen hatte, in der er sehr, sehr weitreichend plagiiert hatte. Da er ein Ersttäter und eeeeeigentlich ganz brav war, war ich - in Absprache mit dem Oberstufenteam - so freundlich, diese plagiierten Teile einfach nicht zu werten und das Wenige, was noch übrig blieb, zu bewerten. Gut war das nicht, aber der Schüler insgesamt ja auch nicht, passte also. Naja, Mutter kam und wollte mich überzeugen, dass das kein Plagiat sei. Ich konnte ihr allerdings die Kopie der Arbeit ihres Sohnes sowie die drei Internetartikel vorliegen, aus denen er wörtlich kopiert hatte. Dass das wörtlich übernommen wurde, musste sie zugeben, als ich aus dem Internet vor- und sie bei ihrem Sohn mitlas. Sie meinte dann, dass doch zwei Personen (Sohnemann und Artikelautor), die über denselben Sachverhalt sprechen, doch auch denselben Wortlaut verwenden könnten - ihr Sohn könne doch nicht jedes jemals über Thema X abgefasste Buch lesen, um sicherzugehen, dass er nicht dasselbe schreibe. Wie gesagt: Es handelte sich um komplette Absätze, die wörtlich übernommen waren. Entsprechend habe ich das abgelehnt. Lächerlich. Dann meinte sie, eines der Beispiele, die er ebenfalls kopiert hatte, hätte sie selbst ihm genannt, nicht dieser Internetartikel. Und sie hätte diesen Artikel ja auch nicht gekannt. Habe dann wieder auf die wortgleichen Übernahmen verwiesen und angemerkt, dass auch ihre Beispiele einfach zu übernehmen keine eigene Leistung sei. Schließlich erklärte sie, dass längere Texte eigenständig zu verfassen ja auch besonders schwierig sei; die Auszubildenden in dem Unternehmen, in dem sie arbeite, könnten nach der Schule ja alle tippitoppi Präsentationen geben, aber lange Texte zu verfassen seie eine große Herausforderung für alle. Ich wollte das Gespräch etwas netter gestalten und habe gefragt, in welchem Bereich sie denn arbeite. Antwort: Bei einer Versicherung in der Betrugsabteilung. Da konnte ich nicht anders, und habe gelacht. Das war einfach zu geil, bei diesem Vorwurf gegen ihren Sohn und ihren billigen Versuchen, den Betrug abzustreiten:rotfl:

    - Die zweite Mutter meinte ich hätte im Grammatikteil einer Englischarbeit zu streng korrigiert. Ich habe sie zu einem Gespräch in der Schule eingeladen, weil ich ohne die Arbeit vor mir zu sehen zu einzelnen Korrekturen nichts sagen kann. Sie kam tatsächlich: Sohnemann hatte immer wieder denselben Fehler gemacht und jedes Mal einen Punkt abgezogen bekommen; sie fand das unverhältnismäßig, wollte dass ich einen Folgefehler draus mache. Ich habe ihr dann die diversen Gründe erklärt, weshalb ich das nicht machen werde. Sie war richtig sauer, aber wirklich stink-sauer, aber musste es schließlich hinnehmen. Ich meine mich zu erinnern, dass, als sie das Zimmer verließ, Dampf aus ihren Ohren stob :D. Ich frage mich bis heute, wie man sich über sowas so aufregen kann. Wohlgemerkt, es wäre eine 3+ statt einer 3 in einer von drei Arbeiten im 1. Halbjahr der 7. Klasse geworden, wäre ich ihrem Vorschlag bzw. eher ihrer Forderung gefolgt. Es ging also um genau garnichts.:weissnicht: Naja, ich habe nie wieder von ihr gehört, fortan kam auch wenn überhaupt der Vater zum Elternsprechtag. Besser isses.

    Kurz gesagt: Rechtlich ist dein Plan völlig in Ordnung, gefühlt aber unfair, wenn nur du so viele Springstunden hast.


    Was tun: Beim Stundenplaner ansprechen, dass du unglücklich bist einen so viel schlechteren Plan als sämtliche anderen Kollegen zu haben, bitten, dass du Mo/Di die "Sekretariat/Korrektur" vorverlegst oder Mi/Do/Fr "SU+ englisch Gruppe 2" vorverlegst, sodass die Springstundenverteilung unter den Kollegen sich annähert. Wenn ihr euch so gut versteht, eventuell auch vorher schon einen Kollegen, der von 11-13 Uhr den jeweiligen Dienst hat, fragen, ob er/sie tauschen würde, und dann mit diesem Vorschlag zum Stundenplaner gehen.


    Viel Erfolg!

    An einer Schule hier in der Stadt sind 2 Abiturientinnen positiv getestet worden. Schule bleibt offen und die Mitschüler, die letzte Woche noch mit im gleichen Raum saßen, dürfen auch weiter zum Unterricht kommen. Nach Auffassung des Gesundheitsamtes reicht die Wahrung der Abstandsregeln in den Schulen, um eine Kategorie 1 Gefährdung auszuschließen.

    Wtf!? Wozu erstellen wir denn dann bittesehr die Sitzpläne, die nicht verändert werden dürfen? Es hieß doch, diese seien nötig, damit im Falle von Infektionen unter den SuS (oder LuL) sofort nachvollzogen werden kann, wer in der Nähe saß und daher in Quarantäne gehen muss. Ich werd nicht mehr... :autsch:

    Mein Q1-Hauptfachkurs hat auch noch keine Klausur geschrieben, die wäre einen Tag nach der Schulschließung dran gewesen. Es sind nicht nur die Heinsberger... Die 3 Wochen vor den Osterferien wären bei uns der erste "Klausurblock" gewesen.

    Mich würde ja mal interessieren, ob man nicht mit Verweis auf den Gleichbehandlungsgrundsatz gegen die Regelung von NRW (und weiteren Bundesländern?) klagen könnte, dass nur die Angehörigen von SchülerInnen, nicht aber die von LehrerInnen Grund sind, dass jemand im HomeOffice bleiben darf. Das zu prüfen wäre mal eine schöne Aufgabe für die Gewerkschaften, finde ich... ich möchte ungern meinen Verlobten (zweifach Risikopatient und zugleich als Pfleger höchst systemrelevant) anstecken und verfluche unseren Lackaffen für sein - wie Mutti es sagte - forsches Vorpreschen ohne Sinn und Verstand (letzteres ist mein Zusatz).

    Das Problem sehe ich für das Abi nicht dieses Jahr, sondern nächstes Jahr.

    Das muss ich mal unterschreiben. Mit den diesjährigen Abiturienten war ich, wie so ziemlich alle anderen Kollegen auch, schon im Wiederholungsblock. Blöd für die SuS, aber Wiederholungen kann man einem angehenden Abiturienten auch selbstständig zumuten. Für Fragen stehe ich ja weiterhin zur Verfügung.


    Aber um meinen Q1-Kurs (Klasse 11, nächstes Jahr Abitur) mache ich mir deutlich mehr Sorgen. Da wird noch neuer Stoff und auch neue Kompetenzen erlernt, die fürs Abi vorausgesetzt werden. Auch das geht bis zu einem gewissen Punkt im digital angeleiteten Selbststudium. Die guten SuS kriegen das bisher (!) hin. Aber die schwächeren, unorganisierten... von manchen SuS erhalte ich die Ergebnisse jeder gestellten Aufgabe zugesandt und ich korrigiere und kommentiere sie. Von anderen habe ich die ganze letzte Woche kein Lebenszeichen gehört. Entweder sie liegen im Krankenhaus, oder am Seeufer in der Sonne, jedenfalls scheinen sie nicht am Computer zu arbeiten. Dass das die sind, die sich auch im Unterricht mal zurücklehnen, ist mir klar. Aber im Präsenzunterricht kann ich ihnen mal verbal auf den Hintern klopfen, damit sie sich etwas bewegen.

    Wenn es nach den Ferien so weitergehen sollte... dann sehe ich auch für die Besseren klare Nachteile. Sie schaffen ohne Präsenzunterricht weniger als mit, ich kann nicht dieselbe Menge an Stoff und Übung bieten wie im normalen Unterricht. Sollte dies dennoch verlangt werden im Abitur (und was genau verlangt wird, werden wir eben erst 2021 erfahren, wenn wir die Umschläge mit den Aufgaben erhalten), sehe ich da deutlich größere Probleme als für die 2020er.


    Das größte Problem sehe ich aber tatsächlich für meine 5er in Englisch. Eine Sprache im (digital angeleiteten) Selbststudium lernen? Das wird eine Katastrophe. Die Lücken aus diesen 3 Wochen kann ich nach Ostern versuchen aufzuarbeiten. Aber wenn es noch monatelang so weiterläuft, müssten 2/3 von denen das SJ nochmal wiederholen, um nicht dauerhafte Lücken in diesem Fach zu haben.

    Was kann man diesen Leuten denn realistisch anbieten? Ich hab da lange drüber nachgedacht, aber letztlich fiel mir nichts ein, was ich diesen Kollegen sicher zusagen könnte.

    Am Gymnasium könnte man z.B. diese Leute, soweit irgendwie möglich, aus der Zweitkorrektur des Abis, Aufsichten bei Abiturklausuren oder auch Mitgliedschaft in Prüfungsausschüssen des mündlichen Abiturs heraushalten bzw. nachrangig berücksichtigen.

    An anderen Schulformen kenne ich mich nicht genug aus, um konkrete Vorschläge zu machen; denkbar wäre vllt auch bei Veranstaltungen wie einem Sportfest solche Personen aus der Betreuung herauszunehmen. Dann wird eine Klasse halt mal nicht vom Klassenlehrer, sondern wem anders begleitet.

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