Beiträge von dasHiggs

    Natürlich ist das Kindern 0,0 klar, wenn sie in der Schule sind. Meinen Schülern in der FHR-Mathematik Gesundheit/Soziales mache ich das am Anfang transparent: Es gibt wenig bis keinen Anwendungsfall für die Mathematik in den kommenden zwei Jahren, den sie persönlich später brauchen werden. Es gibt natürlich für jede Mathematik jede Menge Anwendungsfälle, die aber eben nicht in der Realität dieses Bildungsgangs vorkommen (anders als z.B. bei den Naturwissenschaftlern). Ziel in diesem Bildungsgang ist aber das kompetenzorientierte Unterrichten - und davon bin ich immer noch überzeugt. Die Lösungsstrategien und Schritte, die hier zum Ziel eines abstrakten (weil mathematischen) Problems führen, lassen sich auf jedes andere Problem übertragen. Dann kann ich auch die vielzitierte Steuererklärung ausfüllen, die kaum weniger abstrakt ist als die Kurvendiskussion.

    100% Zustimmung, genau so gehe ich auch damit um wenn meine SuS fragen, wozu sie das später einmal benötigen werden.

    Warum sollte ich sie auch anlügen?


    Daher ärgert es mich um so mehr, dass dieser "Pseudo berufsbezug" gerade im Fach Mathematik immer relevanter zu werden scheint (zumindest bei den Abschlussprüfungen). Dadurch bekommen viele SuS ein völlig falsches Bild über Arbeitsmethoden in bestimmten Berufen und über die Verwendung der Mathematik in diesen.

    Eine interessante Studie besagt, dass das Finanzwissen unserer Schüler sehr schlecht ist.

    https://www.n-tv.de/wirtschaft…ssen-article22801372.html


    Dabei wird dem Wirtschaftsunterricht eine erhebliche Teilschuld gegeben. Wenn ich mir die Finanzkompetenz meiner Wirtschaftslehrerkollegen ansehe, wundert mich das überhaupt nicht.


    Was erwartest du von einem Land, dessen Finanzminister selbst das Sparbuch (was übrigens nie eine gute Anlageform war) als gute Anlageform propagiert?


    Auch bei der Diskussion um die Aktienrente merkt man häufig, dass die erste Reaktionen von vielen ist "Oh Gott, Aktien", oder "Dann ist bei einem Crash alles weg". Das aber in einem diversifizierten Portfolio ein Crash (je früher, desto besser) ein Renditebooster ist kann man vielen nicht vermitteln.


    Da hat Deutschland noch einiges nachzuholen.

    Welcome back platty! :gruss:


    Diese Regelung traf bei uns auch schon auf maximales Unverständnis und beschert vielen Kolleginnen und Kollegen tagelange Mehrarbeit.. Keine Ahnung was "die da oben" schon wieder gesoffen haben :autsch:


    Wir haben reihenweise solche von dir geschilderten Fälle und haben uns folgendes überlegt: Nirgendwo steht, dass die SuS alle Prüfungen an einem Tag erledigen müssen, d.h. wir fangen am ersten Tag mit nur einer Nachprüfung an und zwar mit der, bei der die Wahrscheinlichkeit zum Nichtbestehen am größten ist. Ist wirklich jedes andere Fach 5 ist der Delinquent direkt raus, da er die nun bestätigte 5 nicht mehr ausgleichen kann. Analog kann man mit SuS verfahren, die relativ viele 5er haben, da muss man dann aber eventuell 2 oder 3 Nachprüfungen machen. Alles in allem aber besser als 7 Nachprüfungen.

    Und bevor wir hier als unpädagogisch/ungerecht/... abgestempelt werden: Es handelt sich um SuS, die nichts, aber auch wirklich gar nichts geleistet haben, die KuK aber aus Angst vor rechtlichen Schritten keine 6 gegeben haben.

    Ich hoffe, dass NRW diese Befreiungsmöglichkeit vom Präsenzunterricht wegen Vorerkrankungen spätestens zum neuen Schuljahr kippt.

    Ich auch!!! Ein Kollege von mir hat seit März letzten Jahres aufgrund der Pflege eines Angehörigen die Schule nicht mehr betreten, er weigert sich sogar Noten einzutragen, Klausuren zu beaufsichtigen oder sonstige Dinge zu tun, zu die vom Präsenzunterricht befreite eigentlich verpflichtet sind. Klausuren für diesen Kollegen werden von den KuK in ihrer Freizeit am Nachmittag beaufsichtigt und anschließend auch noch mit dem Privat PKW zum Haus des Kollegen gebracht. Genial!


    Als Betreuungsperson hat diese Person von Anfang an die Möglichkeit sich impfen zu lassen, bei diesem Rundum-Sorglospaket besteht allerdings überhaupt kein Anlass dies zu tun, wieso auch?! Keine Pausenaufsichten, keine Prüfungsaufsichten, keine Klausuraufsichten. Selbst Klassenbücher werden gesammelt per kollegialem Kurierdienst an diesen Kollegen zwecks Eintragungen gebracht. Den Distanzunterricht macht dieser Kollege übrigens so schlecht, dass viele Kurse auf andere KuK übertragen wurden, sodass bei voller Stelle ca. 10h / Woche übrig sind..

    Mir ist klar, dass eine SL sowas erst garnicht durchgehen lassen darf, aber das Argument, dass wir uns gegenseitig ausspielen greift da etwas zu kurz, es gibt auch einfach KuK, die unfassbar rücksichtslos und egoistisch handeln und dann genau mit solchen Argumenten um die Ecke kommen um sich herauszureden.

    Ich gehe auch davon aus, dass dieses Pensionslevel noch abgeschmolzen wird - und sei es nur durch eine Verlängerung des Ruhestandsalters

    Da gehe ich auch von aus. Allein aus populistischen Gründen muss die Politik schon an die Beamtenpension. "Kann ja nicht sein, dass der Rentner immer weniger hat und die faulen Beamten nicht zu Konsoldierung des Haushalts beitragen müssen!!!"


    Ich bin auch mal gespannt was es diese Tarifrunde gibt: Die Abgeordnetendiäten sind ja durch die Kopplung an der allgemeinen Lohnentwicklung dieses Jahr ausnahmsweise einmal negativ. Unsere Bezüge sind natürlich nicht an der allgemeinen Lohnentwicklung gekoppelt (das wäre ja viel zu teuer!). Bin mal gespannt, ob sie mit Verweis auf die Abgeordnetenbezüge eine Nullrunde herbeiargumentieren und sich dann auch noch dafür bauchpinseln, da wir ja immerhin keine Senkung hinnehmen müssen wie die armen Politiker.


    Wenn schon beim letzten Mal in besten wirtschaftlichen Zeiten nicht mehr drin war als ein de facto Inflationsausgleich bin ich einmal gespannt besorgt wie dieses mal argumentiert wird. Ich werde die Entwicklungen auf jeden Fall ganz genau verfolgen und hoffe doch stark, dass der öD, der maßgeblich das Staatsversagen in der Coronakrise durch teilweise enormen persönlichen Einsatz versucht hat zu kompensieren nicht auch noch mit einer Nullrunde abgespeist wird...

    In Mathe bekommen unsere SuS definitiv andere Aufgaben, mehr kann ich dazu aber nicht wirklich sagen, da ich kein Mathelehrer bin. In Deutsch bekommen die SuS zum Teil die gleichen Aufgaben.

    Hier mal meine Einschätzung als Mathelehrer aus dem beruflichen Gymnasium:


    Die Sache mit dem Berufsbezug ist in allgemeinbildenen Fächern ein zweischneidiges Schwert: Zum einen bietet es sich natürlich an, die Unterrichtsinhalte aus dem Schwerpunkt des Bildungsganges zu beleuchteten. Wenn dies ohne weiteres (d.h. ohne die SuS zu "belügen") anwendbar ist -> Super!


    Womit ich, gerade im Fach Mathematik ein Problem habe sind diese Art von Aufgaben:


    "Ein Greifvogel der Gattung lufticus mathematicus fliegt Entlang des Richtungsvektors xyz an einem Steilwandmassiv vorbei, in welchem ein natürlicher Fressfeind auf ihn lauert. Als angehender Biologisch-technische/r Assistent/in haben Sie mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern im Praktikum in den Alpen ermittelt, dass der Fressfeind, sobald sein Abstand < 1,34 Meter zum Greifvogel beträgt, diesen fängt.

    Entscheiden Sie mit Rechnung, ob der Greifvogel gefangen wird oder nicht. "


    Diese Art von Aufgabe ist, Achtung Mathelerer werden ihn verstehen, einfach auf so vielen Ebenen daneben.


    Die stärkeren SuS merken sofort, dass diese Aufgabe inhaltlich komplett hirnrissig ist und die schwächeren SuS kommen vielleicht sogar wirklich auf die Idee, dass Biologen auf diese Art und Weise arbeiten.. Was hat diese Aufgabe also für einen Mehrwert gegenüber der Aufgabe wie sie ohne Pseudoberufsbezug wäre? Für mich keinen, eher fühlen sich die stärkeren SuS verar**** und die Schwächeren nehmen etwas falsches mit nach Hause.


    Ich für meinen Teil hab entschlossen meine SuS nicht zu belügen und fahre damit ganz gut. Immerhin muss ich sie auch auf ein hypothetisches Hochschulstudium vorbereiten und in mathelastigen Fächern kommt man mit diesen didaktischen Traumtänzereien einfach nicht weit.

    Also mein Fachleiter hatte 7 OBASler und 2 Referendare, die weitesten ungefähr 90 km entfernt. Zudem hatte er dann auch noch ne Kernseminarleitung mit inne.

    Dann ist aber auch die Entlastung eine andere.

    Meine Fachleitung hatte 15 Obasler/Referendare, der weiteste war sogar noch weiter entfernt.


    Schätzungsweise betrug die Vorbereitungszeit unseres Seminarleiters zwischen 30 Sekunden und einer Minute.


    Ich würde es auch nicht machen, mein Depot ist auch mit A13 im Pensionsalter 7-stellig, aber tiefenentspanntere Menschen als im Seminar fürs BK habe ich noch nie gesehen.

    Ich frag mal hier im Impfthread:

    Wisst ihr, wie momentan die Regelungen hinsichtlich Präsenzunterricht für KuK sind, die aufgrund der Pflege eines Elternteils vom Präsenzunterricht freigstellt sind?


    Sowohl die/der Pflegende als auch die/der Gepflegte haben ja mittlerweile ein Impfangebot bekommen.

    Es gibt bei uns immernoch Kollegen, die diese Karte nach mehr als 13 Monaten Freistellung ziehen. Bei der sich abzeichnenden Personalknappheit an den Prüfungsterminen (besonders bei uns am BK) wäre ich doch über jeden KuK dankbar, damit zumindest die Steigung meines Mehrarbeits"kontos" weniger stark positiv ist.

    Wie genau ist es denn mit den Abschlussklassen geregelt im neuen Bundesgesetz?

    Ich darf seit dieser Woche trotz Inzidenz > 200 wieder ungeteilte BF1 Klassen unterrichten und sehe dort das Risiko für eine Infektion mit am höchsten, da sie sich schlicht nicht an die Regeln halten. Wenn für diese Klassen weiterhin Präsenzunterricht angeboten werden muss wäre für mich hinsichtlich Gesundheitsschutz wenig gewonnen.

    Ich komme gerade aus einer knapp 30 Mann und Frau starken Klasse, von daher gibt es das tatsächlich, bei uns wird keine einzige Klasse geteilt.

    Aber keine Sorge, es waren heute gar nicht alle SuS da, da einige bereits positiv sind, andere haben positive Fälle innerhalb der Familie und sind daher in Quarantäne.


    Läuft würd ich sagen!

    Außerdem bin ich nur 1,60m groß, bei großen Schülern muss ich mehr pädagogische Tricks anwenden als mein Mann, der 1,93m groß ist. Dafür möchte ich auch etnschädigt werden.

    Dafür habe ich als 1,93m großer Mann aber einen höheren Grundumsatz, ergo muss ich mehr Geld für Lebensmittel ausgeben um nicht zu sterben, ergo muss ich mehr bekommen!

    Gleiches Studium ist sehr relativ. Als Grundschullehrkraft muss man zum Beispiel viel weniger anspruchsvolle Inhalte lernen (z.B. in Mathematik und erst recht in Sachkunde was ja so eine Art Ersatz für Naturwissenschaften ist)

    Achtung, Ironie:


    Ich als Seiteneinsteiger möchte dann aber mindestens A15, da die "doofen" Lehrer, die ja "nur" auf Lehramt studiert haben mir fachlich nichtmal ansatzweise das Wasser reichen können... Solche Argumentationen führen doch zu nichts...


    Sorry, aber jemand, für den LK Oberstufenstoff wirklich selbst so eine große Herausforderung zu sein scheint wie für dich ist vielleicht im Lehrberuf gar nicht so schlecht aufgehoben, gerade was die Bezahlung angeht. Ich muss bei solchen Äußerungen von KollegInnen immer schmunzeln, der Begriff "weltfremd" ist ja schon gefallen.

    Ob die Kaufkraft jetzt steigt oder nicht sei mal dahingestellt, aber überhaupt die Tatsache, dass wir selbst ohne Stufenaufstieg (geschweige Beförderung) immerhin die Inflation ausgleichen, sehe ich schon als ein gewisses Privileg an. In vielen Bereichen wird ein Gehalt ausgehandelt und dieses bleibt Jahre, teils Jahrzehnte gleich.

    Für die Vergangenheit und in Bezug auf die Verbraucherpreise sicherlich richtig, allerdings gab es in den letzten 15 Jahren eine deutliche größere Inflation bei anderen Assetklassen wie Aktien oder Immobilien, welche bewusst bei den Inflationsrechnungen ausgeklammert werden bzw. gesondert betrachtet werden.


    Für die Zukunft habe ich etwas Sorge, dass die erhöhten Finanzausgaben bedingt durch die Coronapandemie als Grund für Nullrunden herangezogen werden, was de facto zu Kaufkraftverlusten führen würde, aber das ist ein Fall für die Glaskugel...

    Ärgerlich wäre, wenn man nur für 1h täglich zur Schule (1h Unterricht + 1h Fahrt) muss -so wie bei mir- und dann im Homeschooling die anderen Klassen versorgt.

    Überforderung pur. Das kann was werden.

    Sobald für mich der Präsenzunterricht wieder losgeht werde ich sämtliche Videokonferenzen in den verbleibenden Klassen einstellen und die SuS bekommen von mir (wie übrigens von einigen KuK die ganze Zeit) nur Aufgaben ala: Buch S. X Aufgabe Y. Eine zuverlässige Internetverbindung haben wir in der Schule nämlich nicht.

    Mein persönliches Resümee (Berufskolleg):


    Ich gebe deutlich häufiger die Note ungenügend als im Präsenzunterricht. Ist ein ungenügend im Präsenzunterricht doch irgendwie für die Leute reserviert, die notorisch schwänzen und nie zum Unterricht erscheinen (laut Definition der Note aus dem Schulgesetz müsste ich in einigen Bildungsgängen wohl > 50% die Note ungenügend verteilen, zumindest in Mathe) gibt es im Distanzunterricht auch schon eine sechs, wenn keine Aufgaben eingereicht werden, selbst wenn die SuS sich in die Videokonferenz einwählen (um 3 Sekunden später das Handy zu muten und weiter zu zocken).


    Besonders schockiert bin ich einem Großteil der FHR SuS, die sich trotz anstehender Prüfungen komplett hängen lassen und absolut gar nichts machen.

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