Beiträge von Moebius

    Reaktiviert wäre doch aber auch ein Problem,oder? Falsche negative Testergebnisse wäre besser.

    Richtig, aber ganz ehrlich: einen Einzelfall bei >1Mio infizierten ist für mich statistisches Rauschen, welcher Grund auch immer jetzt dahinter steckt.

    Statistisch gesehen geschehen jeden Tag auf der Welt 10 "Wunder".


    Es wurde mehr oder minder wenig über die Infektionswege gesagt. D.h. weder das Schulen besonders problematisch noch das Gegenteil.

    Genau das habe ich gesagt, nicht mehr und nicht weniger.


    Und da du ja immer auf den Begriff international anerkannte Koryphäe rumreitest: Die Uni Bonn ist durchaus keine kleine Dorf-Uni. Es mag sein, dass Koryphäe der falsche Begriff ist. Wir können uns gerne auf "international anerkannt" einigen. Das wichtige ist, dass der Mann wohl deutlich mehr Ahnung haben wird als Du und 99% der restlichen Deutschen. Insbesondere, da es -wenn ich es richtig verstanden habe- auch ein Team von mindestens 3 Fachbereichen/Professoren ist.

    Da hast du mich falsch verstanden, ich zweifle überhaupt nicht an der Kompetenz von Streecke, im Gegenteil, was ich bisher von ihm gesehen und gelesen habe macht für mich einen sehr guten Eindruck, sowohl inhaltlich als auch von der Kommunikation. Ich zitiere lediglich Firelilly und möchte darauf hinweisen, dass sie sich selektiv einzelne Aussagen von ihm rauspickt (sie hat ihn als Koryphäe bezeichnet, als sie glaubte einen Virusausbruch in einer Schule in ein Interview hineininterpretieren zu können) und völlig ignoriert, wenn weite Teile seiner übrigen Aussagen im kompletten Gegensatz zu dem stehen, was sie hier so an Schreckensszenarios verbreitet.


    Ich werde gleich wenn ich Zeit habe, mal nachzuforschen ob das auch in seriöseren Blättern steht.

    Zitat

    In Südkorea ist nach Angaben von Behörden bei 91 von einer Coronavirus-Infektion genesene Menschen die Krankheit Covid-19 erneut ausgebrochen. Der Direktor des Koreanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung KCDC, Joeng Eun-kyeong, erklärt, es sei eher wahrscheinlich, dass das Virus "reaktiviert" worden sei, als dass es sich um Neuinfektionen handele.

    Ich denke schon, dass die Schulschließungen was gebracht haben und genau zum richtigen Zeitpunkt waren.

    Letzteres bestreite ich nicht, ersteres wird man wissenschaftlich genau untersuchen müssen, auch um für de Zukunft zu lernen. Aber selbst für den unwahrscheinlichen Fall, dass irgendwann rauskommt, dass die Schulschließungen überhaupt keinen Beitrag zur Eindämmung geleistet haben, war die Entscheidung in der Situation trotzdem richtig.

    Das bedeutet: R0 von 3 schlägt ungebremst ein und wird zu einer Massenverbreitung in der Schule führen.

    Sicher. Wirklich nett von dem Coronavirus, dass es in den 6 Wochen vor den Schulschließungen darauf verzichtet hat.


    R_0=3 bedeutet, dass ein durchschnittlicher Infizierter drei weitere Ansteckt und zwar über die gesamte Dauer der Infektion.

    Bei einer infektiösen Phase von 7 Tagen, die Corona wohl im Prinzip hat, heißt das etwa alle 2 Tage einen.

    Im Podcast von Drosten wurde die Übertragung über die Luft aber auch erklärt und als Infektionsweg angenommen.

    Ist mir klar, faktisch sind die beiden Begriffe ja auch nicht trennscharf, weil es sich letztlich in beiden Fällen doch wieder um Tröpfchen handelt, nur halt mit unterschiedlicher Größe. Aber Firelilly geht es ja auch nicht um definitorische Details sondern darum, den Eindruck zu verbreiten, dass die Infektionsgefahr viel größer ist. Ohne Gegenmaßnahmen ist das viel diskutierte R_0 bei Grippe etwa 2, bei Covid19 etwa 3 und bei Masern etwa 20 (DAS ist dann eine echte Übertragung "über die Luft").

    Ja das ist mir klar, aber dennoch ist das eben dann wieder eine statistische Schätzung und bringt uns doch nicht weiter. Theoretisch können eben auch viel mehr falsch positiv sein. Dann soll man eben lieber den aufwendigeren Test nehmen und wirklich Ergebnisse liefern. Aber ich bin da Laie, das ist nur meine Laiensicht.

    Es ist ein "aufwändiger Test" gemacht worden, sprich ein Labortest, kein halbseidener Schnelltest (die jeder im Internet bestellen kann und die praktisch überhaupt nicht zwischen den verschiedenen Coronavieren unterscheiden können und somit faktisch überhaupt keinen Wert für die aktuelle Situation haben, da die vier harmlosen Coronavieren in der Gesamtbevökerung immer noch deutlich weiter verbreitet sind als Covid-Sars2).

    Alle existierenden ELISA-Tests haben das Problem, dass die Spezifität hinsichtlich der Untescheidung zwischen verschiedenen Coronavieren noch nicht abschließend geklärt ist. Nachgewiesen eindeutige Antikörpertests existieren nicht.

    Nein das habe ich so nicht verstanden. Er sagte was von einer anderen Berechnungsmethode. Wenn die Antikörpertests andere Krankheiten mit anzeigen wird sicher nicht was von 20% rauskommen. Dann müsste es nämlich weniger Immunität sein.

    Er hat gesagt, dass man nicht völlig ausschließen könne, dass die Tests durch andere Coronavieren falsch-positive Ergebnisse liefern. Ein Test hätte eine Immunität von 20% ergeben, berücksichtigt man die falsch-positiv Quote, ergäbe sich bei konservative Schätzung ein Corona-Sars2 Kontakt für 15%.

    Das Interview ist online noch zu finden, jeder, der sich für solche methodischen Details interessiert, kann es sich angucken, wer die genaue Auswertung nachvollziehen möchte, wird wohl auf die wissenschaftliche Veröffentlichung warten müssen.

    Es reicht da schon das Atmen um ein Aerosol mit Viren zu verbreiten.

    Sars-CoV-2 ist eine Tröpfcheninfektion und keine, die über die Luft übertragen wird.

    Lustigerweise aus genau dem Interview von der "international renommierten Koryphäe", aus dem du selber den angeblichen Ausbruch in einer Schule rausgelesen hast, der da gar nicht drin steht.

    Wenn die Methode falsch ist, ist es egal ob Zwischenergebnis oder nicht. Schon bei der Pressekonferenz kam die Nachfrage nach den falsch positiven Antikörpertestes, die Antwort war sehr ausweichend.

    Die Antwort war nicht ausweichend, sondern dass man unter Berücksichtigung der falsch-positiv Quote auf eine konservative Schätzung von 15% komme. Ohne dies zu berücksichtigen wäre man bei 20% gewesen.

    Das Gutachten hätte wohl eine gewisse Relevanz, weil es (wenn ich es richtig verstanden haben, ganz sicher bin ich mir nicht) im Auftrag der Bundesregierung erstellt wird und am Montag veröffentlicht werden soll um dann die Grundlage für die weitere Planung am Mittwoch zu bilden.

    Ein bisschen befremdlich finde ich allerdings die hier auch schon geäußerte Erwartungshaltung, dass man freigestellt werden müsse, weil man Eltern in der Risikogruppe habe. Abgesehen davon, dass nur relativ wenige von uns Eltern unter 60 haben dürften, ist sowieso grundsätzlich die Empfehlung, Kontakt zu der Risikogruppe zu vermeiden. Einerseits offenkundig auf diese Empfehlung zu pfeifen, andererseits vom Dienstherr aber maximale Rücksichtnahme zu erwarten, passt auch nicht so ganz übereinander. Im Falle von häuslicher Pflege durch Angehörige mag das anderes aussehen, aber diese Fälle sind auch über Pflegegrad und Pflegegeldzahlungen klar nachweisbar.

    Da kam auch ungefähr die Aussage "Es ist nicht bewiesen, dass die Ansteckung in Schulen größer ist. Kinder stecken sich eventuell nur an Erwachsenen an aber nicht umgekehrt.". Das hat mich da schon ein bisschen aus der Reserve gelockt, getriggered könnte man sagen, das gebe ich zu.

    Der zweite Teil gehört auf die heutige lange Liste mit Dingen in diesem Forum, die nie irgendwer hier gesagt hat. Und die erste ist nach wie vor richtig. Es gibt bisher keinen empirischen Hinweis auf Schulen als Quellen größerer Coronaausbrüche.

    Der von dir herbeigeredete Ausbruch ein einer Schule in Heizberg im Januar spielt im aktuellen Stand auf jeden Fall keine Rolle mehr und Herr Streecke (laut dir eine "international anerkannte Koryphäe") hat auf der PK heute noch einmal klargestellt, dass nach allen derzeitigen Erkenntnissen die Karnavallssitzung der Ausgangspunkt der Epidemie in Heinsberg war und das man den ganz überwiegenden Teil des Infektionsgeschehens inzwischen nachverfolgen konnte. Das wäre jetzt für die meisten eigentlich eine gute Nachricht, aber du blendest das komplett aus, weil so so was gar nicht hören möchtest. Genau so wie du die PK von Frau Merkel offensichtlich nur sehr selektiv wahrnimmst (selber überhaupt gesehen?), denn ihre Aussagen zu Schulen waren ausgesprochen vage und lassen sich bestenfalls zusammenfassen mit "die bisherige Situation kann jetzt nicht funktionieren und wird nicht kurzfristig wiederkommen", was sowieso niemand ernsthaft erwartet.

    Du musst für dich mal irgend einen Weg aus dem Panikmodus raus finden. Sonst wirst du immer weiter in die Richtung driften, während sich die Realität anders entwickelt. Irgendwann wird jemand von dir erwarten, wieder in der Schule vor Schülern zu stehen und wenn du so weiter machst, klappst du dann zusammen.

    Aber immerhin haben jetzt auch die Forums-Kritiker eingesehen, dass Schule doch ein Problem darstellen (könnte). Immerhin diskutieren wir jetzt ja schon darum, dass man Schutzmaßnahmen in der Schulen machen muss. Vor nicht allzu langer Zeit wollte Leute noch die Schulen einfach öffnen.

    Wer und wo?

    So einen Blödsinn wie "Alle Schulen wieder auf und keine Schutzmaßnahmen" hat hier niemand auch nur ansatzweise geschrieben.


    Zitat von Spiegel

    Schulen sollen wohl stufenweise wieder geöffnet werden

    Wann können die Schulen wieder öffnen? Und mit welchem Modell? Nach Informationen des SPIEGEL favorisieren die Kultusminister eine Rückkehr zum Unterricht in mehreren Schritten.


    https://www.spiegel.de/panoram…d1-4417-880e-4ab707e1d26c


    Inhaltlich wenig konkret (abgesehen davon, dass es offenbar schon informelle Vorgespräche zwischen den KMs gibt und das die Schulen eine Woche Vorlauf bekommen sollten).

    Bestätig letztlich die Richtung, die wir hier auch schon für am wahrscheinlichsten halten.

    Wenn man die PK von Frau Merkel, die gerade live läuft, interpretieren möchte, dann sind Schulen und Kitas das letzte was wieder normal laufen wird.

    Auf die Frage nach den Schulöffnungen eines Journalisten hat sie sehr aus- und abschweifend geantwortet, das einzige, was ich da als themenbezogenen Beitrag erkennen konnte war die Formulierung mit den "Änderungen in sehr kleinen Schritten, die regelmäßig überprüft werden müssen".


    Sie hat bei einer späteren Frage noch mal darauf Bezug genommen und gesagt, dass "in der bisher bekannten Form von Schulunterricht und Kindergärten die Abstandsregeln schwierig umzusetzen sind" (sinngemäß, nicht wortwörtlich, wer es jetzt genau wissen möchte kann sich ja die PK anhören). Daraus jetzt zu machen "Schulen und Kitas als letztes" erscheint mir Wunschdenken.

    Letztlich kann es auch hilfreich sein, sich auf die Dinge zu konzentrieren, bei denen man mit gestalten kann.

    Das wird nicht die grundsätzliche Frage der Schulschließungen sein (obwohl man den Eindruck hat, dass der ein oder andere hier glaubt dagegen anschreiben zu können).


    Die Schule wird nicht bis zum Sommer ausfallen, soweit würde ich mich beim aktuellen medialen Gesamteindruck aus dem Fenster lehnen. Ein langsames wieder hochfahren wird irgendwann kommen, ob nun ab dem 20.4. oder eher Ende Mai wird man dann am 15.4. wahrscheinlich erfahren (der Termin ist wegen eines EU-Termins von Frau Merkel einen Tag verschoben worden). Wir werden uns vom PR sicher in den nächsten Tagen Gedanken machen, wie wir damit umgehen können. Verkleinern der Gruppen und Maskenpflicht sind zwei Aspekte, die man auch Schulintern anstoßen kann, wenn sie denn nicht von Außen sowieso vorgegeben werden. Ich würde es auch für sinnvoll halten Pausenregelungen zu ändern (bei schlechtem Wetter lieber im Klassenraum bleiben, nicht in die Pausenhalle) und über das Vermeiden von Vermischung der Schüler nachzudenken (Übergangsweise bis Schuljahresende kein Unterricht in gemischten Gruppen).


    Einige Kollegen werden als Risikogruppe ausfallen. Auch Kollegen der Sorte "Dann meld ich mich halt krank" gibt es in jeder Schule. Das ist so und lässt sich auch nicht ändern und diesen Kollegen muss man es auch nicht recht machen, das kann man nämlich sowieso nicht. Es muss nur klar sein, dass die Kapazitäten begrenzt sind und die übrigen Kollegen das jetzt nicht auffangen können. Den Eltern muss klar kommuniziert werden, dass es jetzt keine garantierte Betreuung für alle von der 1.-6. Stunde geben kann.

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