Nervige Eltern

  • Oh nee.... da möchte ich nicht in der Grundschule unterrichten... :rolleyes:


    Aber auch bei uns in der Berufsschule kommt so etwas vor! Ich war erst kurze Zeit Lehrerin, da wurde ich von einem Kollegen morgens angesprochen, dass ich SOFORT zum Schulleiter kommen solle! Mir ist natürlich erstmal sonstwas auf Grundeis gegangen, klar... Er sagte mir dann, dass sich Eltern für die Pause zum Gespräch angesagt hätten, ich solle mit meinen Unterlagen kommen. Die Herrschaften kamen dann auch, allerdings mit 15 min Verspätung, okay. Die Mutter saß kaum auf ihrem Stuhl, da giftete es aus ihr heraus, dass sie ein Baugeschäft hätten und ihr Sohn das mal übernehmen solle, dies sei aber nun nicht mehr möglich, da ich ihm mit meiner Deutschnote den Abschluss "versaut" habe und damit auch die Zukunft des Betriebes auf dem Gewissen habe !!! 8o


    Ich bin dann (was sehr schwer fiel) ruhig geblieben, habe meine Notensammlung vorgezeigt (ich mache alle 4 Wochen mündliche Noten, neben den 2-3 Arbeiten), und dann kam noch der pampige Befehl, dass ich doch mal erklären solle, was denn bei mir ne 5 sei! - Sohnemann hatte nur durch körperliche Anwesenheit bei mir geglänzt, nicht aber durch geistige und selbst nach Aufforderung kam nur Gestammel *schulterzuck*


    Der Schulleiter hat sich rausgehalten, dass er nicht dabei gewesen sei und meinen Unterricht nicht beurteilen könne, als sie ihn noch angegiftet hat. Schließlich haben beiden dann aufgegeben und beim Rausgehen dreht sich Madame zu ihrem Mann um und sagt laut vernehmlich "Sch****!!!!"


    Ach, und außer meiner 5 hatte der Knabe noch zwei weitere 5er... ;)

  • Und genau wegen sowas wie den zitierten Auswüchsen hatte ich schon vor Monaten vorgeschlagen, dass wir hier einen internen Bereich einführen sollten, der von unangemeldeten Nutzern gar nicht erst gelesen werden kann.


    Andererseits:
    Liebe Eltern, die aktuell aus dem genannten Forum hierher kommen: Klar, macht, was ihr denkt. Ihr wisst doch: Lehrer wurden damals nach dem Abi doch ohnehin nur die, bei denen es zu nicht mehr gereicht hat.


    Der Widerspruch ist im Übrigen ein Verwaltungsakt. Das ist nicht meine Privatentscheidung. Ich würde auch lieber abends mal bei einem Bierchen mit Freunden sitzen, statt einen Widerspruch für ein Kind zu formulieren, der grundsätzlich doch keinerlei Auswirkungen hat.


    Andererseits haben mir diese Reaktion soweit die Augen geöffnet, dass es mir künftig leichter fällt, Übergangsempfehlungen einzig auf Grund des Notenbildes zu treffen, ggf. einen Widerspruch zu formulieren und die Dinge ansonsten ihre Gang gehen zu lassen. Es sind nicht meine eigenen Kinder, ich muss mit dem Ergebnis nicht leben. Intensive, zeitforderne Beratungsgespräche (in meiner Freizeit, abends am Wochenende!) werde ich dann aber auch entsprechend runterfahren wenn ich merke, es bringt eh nichts.
    Liebe Eltern: Macht, was ihr wollt.


    Ich habe ohnehin die Vermutung, dass es die aktuelle Elterngeneration derart auf die Spitze treiben wird, dass künftig jede Schule Aufnahmetests durchführt, was ich auch verstehen kann.
    Aber es ist egal. Macht, was ihr wollt, wenn ihr sowieso alles besser wisst als die unmöglichen Lehrer, die von nichts ne Ahnung haben.


    (Aber bitte nicht vergessen: Die Lehrer eurer Kinder sehen diese an mehr Stunden am Tag als viele Eltern...)

  • ..l.und das auch noch als Doppelspost, peinlich, muss mich hier noch zurecht finden.

  • Au weia, bei allem Verständnis für den Ärger und die Wut über manche Personen, aber dass andere Foren sich diesen Thread genau ansehen und zitieren, kann ich sehr gut verstehen.


    Einiges an der Wortwahl geht m.E. überhaupt nicht, Kinder als AK und deren Eltern als Proll zu bezeichnen finde ich darüber hinaus äußerst unprofessionell. Foren jeder Art sind öffentlicher Raum, auch interne Bereiche bleiben nicht immer intern sondern werden bisweilen rausgetragen.


    Dass sich bei der Wahl der weiterführenden Schule Elternwille nicht immer mit der Ansicht der Lehrerin deckt, ist klar, liegt an unserem Schulsystem. Ich bin durch diese Gespräche schon öfters, sie werden allerdings mit einer bindenden Entscheidung seitens der Schule nicht einfacher. Schließlich muss man sich auf beiden Seiten immer eingestehen, dass man das Kind eben nur als Familienmitglied oder als Schüler sieht, beides geht eben nicht. Es ist weiterhin ebenfalls bekannt, dass gerade die Schullaufbahnempfehlung auch mal falsch sein kann.


    Ich bin nicht nur GS-Lehrerin, ich bin auch Mutter, für die diese Entscheidung auch bald ansteht. Daher weiß ich, wie konfliktbehaftet diese Situation für beide Seiten ist. Heute noch mehr als vor zwanzig oder dreißig Jahren entscheidet die Schullaufbahn über vieles im späteren Leben, andererseits steht es mir als Lehrerin überhaupt nicht zu, über die Gründe des angestrebten Schulbesuchs zu urteilen, noch über die Schullaufbahn der Eltern Schlüsse zu ziehen.


    Ich möchte nicht darüber urteilen, wie Beratungsgespäche in diesem speziellen Fall gelaufen sind und warum sich die Eltern so verhalten haben. Andererseits ist die Aufarbeitung im Forum nicht besonders professionell gewesen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Und genau wegen sowas wie den zitierten Auswüchsen hatte ich schon vor Monaten vorgeschlagen, dass wir hier einen internen Bereich einführen sollten, der von unangemeldeten Nutzern gar nicht erst gelesen werden kann.


    Ich finde, dass man sich so ausdrücken muss, dass man von jedem Ausßenstehenden gelesen werden kann. Den Tonfall des Ursprungspostings hier fand ich nicht angemessen und ich möchte nicht, dass Eltern in demselben Tonfall öffentlich über Lehrer schreiben - hätten sie es getan, wäre hier vermutlich entsprechend unwirsch darauf reagiert worden.


    Ich würde mir wünschen, dass diese Fronten endlich mal aufweichen. Geht es bei der Sorge um die Schüler/Kinder wirklich darum, Recht zu behalten? Weder auf der einen, noch auf der anderen Seite erscheint mir das als angemessener Umgang mit den Kindern. Ohnehin empfinde ich diese Vorselektieren in einem Alter, wo entwicklungspsychologisch noch alles passieren kann, sehr unschön und auch sehr ungerecht. An die (praktikable/tatsächlich praktizierte) Durchlässigkeit des Systems glaube ich nicht. Die Sorgen der Eltern kann ich verstehen, auch den Wunsch, das Kind auf die Schuform zu bringen, wo es - zumindest in der Theorie - die besten Chancen hat.
    Dass Eltern (und Lehrer) Kinder manchmal fehleinschätzen, ist erwiesen. Deshalb über die andere Gruppe derart abwertend zu sprechen, halte ich für wenig konstruktiv.


    Gut, ich bin keine Grundschullehrerin. Ich kann mir den "Empfehlungsstress" nur sehr vage vorstellen. Nehme aber an, dass das in den Familien und auch in den Kollegien ganz schön Druck aufbaut.
    Ist es denn so, dass man nur dann ein ruhiges Gewissen haben kann, wenn man seine Empfehlung auch durchgesetzt hat? Oder kann man es mit einem "Ich persönlich halte - nach dem derzeitigen Stand und aufgrund der und der Kritierien - diese und jene Schulform derzeit für die angmessenste" belassen - und bei dem Rest einfach den Eltern vertrauen?


    Ich habe nicht das Gefühl, dass Gymnasiallehrer den ganzen Tag nur auf die Grundschullehrer schimpfen, die ihnen "unbrauchbare" Kinder vorgesetzt haben. (Mal davon ab, dass ich diese ganze viel zu frühe Einteilerei für hahnebüchen bis gefährlich halte, siehe oben). Und manches Kind mag sich am Gym. super entwickeln, andere trotz Empfehlung nicht (die Passgenauigkeit von Empfehlungen ist ja ohnehin sehr umstritten).


    Eltern haben, zumindest gesetzlich, das Recht auf freie Schulwahl. Ich finde das gar nicht so schlecht. Umwählen kann man dann später auch noch. Am besten wäre in dem Zusammenhang natürlich eine Schule, die allen Kindern und Lehrern (!) gerecht wird. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Zitat

    Original von Meike.


    Gut, ich bin keine Grundschullehrerin. Ich kann mir den "Empfehlungsstress" nur sehr vage vorstellen. Nehme aber an, dass das in den Familien und auch in den Kollegien ganz schön Druck aufbaut.
    Ist es denn so, dass man nur dann ein ruhiges Gewissen haben kann, wenn man seine Empfehlung auch durchgesetzt hat? Oder kann man es mit einem "Ich persönlich halte - nach dem derzeitigen Stand und aufgrund der und der Kritierien - diese und jene Schulform derzeit für die angmessenste" belassen - und bei dem Rest einfach den Eltern vertrauen?


    Eltern haben, zumindest gesetzlich, das Recht auf freie Schulwahl. Ich finde das gar nicht so schlecht. Umwählen kann man dann später auch noch. Am besten wäre in dem Zusammenhang natürlich eine Schule, die allen Kindern und Lehrern (!) gerecht wird. Aber das ist ein anderes Thema.



    Der Empfehlungsstress ist sehr präsent. M.E. beginnen die ersten Auswüchse bereits im zweiten Halbjahr des dritten Schuljahres. Ich denke aber nicht, dass die Eltern daran schuld sind, ich glaube eher, es ist eine Verkettung der Umstände. Dass beispielsweise die Lernstandserhebungen in das letzte Viertel des dritten Schuljahres fallen, ist auch nicht unbedingt förderlich.


    Ich habe diese Empfehlungsgespräche bereits zweimal hinter mir, ich bin allerdings mit den Eltern soweit gut übereingekommen. Ich fand es aber jedesmal wichtig, mitzuteilen, dass es sich bei den Gesprächen um Beratungsgespräche handelt, die m.E. ergebnisoffen geführt werden sollten, auch wenn in NRW die Grundschulempfehlung bindend ist. Ich habe mich also auch mehrfach von guten Argumenten von Elternseite überzeugen lassen. Ich denke auch, dass es wichtiger ist, Hinweise mit auf den Weg zu geben, die gehört werden, als wenn man sofort die Türen zuschlägt und kein Gespräch mehr möglich ist. Insgesamt habe ich mir jedesmal sehr viel Zeit genommen, und mich im Zweifelsfall auch öfter mit Eltern getroffen.


    Insgesamt bin ich sehr unglücklich über die Rolle, die man mir zuweist. Ich möchte nicht bei so jungen Kindern über eventuelle Lebenschancen entscheiden. Wahrscheinlich fällt es mir auch deswegen sehr schwer, weil ich kaum mehr als ein Zeitfenster der nächsten zwei Jahre überblicken kann, wenn überhaupt. Ich kann nämlich nicht hellsehen! Wenn ich dann im Bekanntenkreis höre, dass einige im Zehn-Minuten-Takt "abgefertigt" werden, kann ich den Frust mancher Eltern auch verstehen, die sich in ihrer Rolle nicht ernst genommen fühlen.


    Viele Grüße

  • Zitat

    Ich habe nicht das Gefühl, dass Gymnasiallehrer den ganzen Tag nur auf die Grundschullehrer schimpfen, die ihnen "unbrauchbare" Kinder vorgesetzt haben. (Mal davon ab, dass ich diese ganze viel zu frühe Einteilerei für hahnebüchen bis gefährlich halte, siehe oben). Und manches Kind mag sich am Gym. super entwickeln, andere trotz Empfehlung nicht (die Passgenauigkeit von Empfehlungen ist ja ohnehin sehr umstritten).


    Eltern haben, zumindest gesetzlich, das Recht auf freie Schulwahl. Ich finde das gar nicht so schlecht. Umwählen kann man dann später auch noch. Am besten wäre in dem Zusammenhang natürlich eine Schule, die allen Kindern und Lehrern (!) gerecht wird. Aber das ist ein anderes Thema.


    Danke Meike, das kann ich unterschreiben.


    Ich unterrichte am Gymnasium und in der Realschule. Ich habe viele Kinder, die sich trotz abweichender Empfehlung super entwickeln, andere bei denen es gar nicht klappt, trotz Empfehlung. Ich denke, alleine schon der Übertritt von der 4. in die 5. Klasse ist für manche Kinder sehr schwierig, da sich die Grundschulstrukturen nach und nach auflösen.


    2 Dinge, die in Hessen nicht unerheblich sind:


    1. G8....das System ist so unausgegoren, dass natürlich viele Eltern befürchten, dass ihre Kinder später nicht mehr auf das Gym wechseln können.......berechtigt? Eingeschränk "Ja", denn bei uns z.B. wird in der Förderstufe keine 2. Fremdsprache angeboten


    2. Abwertung der anderen Schulformen
    Die Realschule wird total abgewertet, allerdings (ich kann nur von meiner Schule sprechen) zu Unrecht. Meine 10. Klasse geht im Sommer ab. Viele haben tolle Lehrstellen, andere machen das Fachabitur. Diese Schüler sind nicht dümmer als meine Gymnasiasten und haben mindestens den gleichen Stellenwert wie die G-Leute.


    Es gibt viele Aspekte, die zu beachten sind und man kann sehr schwer verallgemeinern.


    z.B. G8
    Abwertung der Schulformen
    Umgang der eigenen Schule mit den Schulformen



    Eltern können nerven, na klar..... aber im speziellen Punkt zur Wahl der Schulform kann ich das z.T. verstehen, gerade in Hessen..... zurück zum Ontopic.... :)


    Allerdings habe ich festgestellt, dass ein persönliches Gespräch mit den Eltern (egal um welches Problem es geht), sehr hilfreich ist, vor allem wenn man ruhig in das Gespräch geht, diese Ruhe und Sachlichkeit auch ausstrahlt und den Eltern deutlich signalisiert, dass ihr Kind positive Eigenschaften hat, die man wohlwollend wahr nimmt.


    Ich möchte hier niemanden brüskieren, es handelt sich ausschließlich um meine eigenen Erfahrungen, nicht um ein "Heilmittel".





    LG isa

  • Zitat

    Original von Meike.
    Ich würde mir wünschen, dass diese Fronten endlich mal aufweichen. Geht es bei der Sorge um die Schüler/Kinder wirklich darum, Recht zu behalten? Weder auf der einen, noch auf der anderen Seite erscheint mir das als angemessener Umgang mit den Kindern.


    Ich habe gerade jetzt seit neuestem ein Gefühl der Skepsis, was den Wunsch nach Aufweichen der Fronten angeht (dem ich mich dennoch auf jeden Fall weiterhin anschließen möchte).
    Skepsis deshalb, weil gerade hier in Onlineforen Leute zu finden sind, die nach meiner Einschätzung an Konsens und Kooperation nicht die Bohne interessiert sind. Das Netz ist als quasi anonyme Plattform eben doch eine prima Option, um seine Standpunkte einfach nur zu propagieren, seine Aversionen auszuleben. Siehe bsw. diesen Thread:
    Kommentare zu Annie bei Schulthemen.de
    Mitgelesen wird also nicht nur bei den Hochbegabten.


    Stattdessen sehe ich sogar ein im Grunde unnötiges Verhärten der Fronten als Risiko. Wenn mir zum Beispiel auf schulthemen.de vorgeworfen wird, dass ich ein Drückeberger sei, weil ich nach den Zeugnissen für Rückfragen nicht mehr erreichbar bin (sei gegrüßt, Martin! ;) ), dann ärgert mich der unsinnige Vorwurf und ich gehe auf die Barrikaden. Tatsächlich bin ich bisher so gut wie immer am letzten Schultag noch erreichbar gewesen, die Zuspitzung ist also, zumindest was mich persönlich angeht, im Grunde überflüssig.


    Naja, bei mir zurzeit ein eher pessimistischer Blick auf die Dinge eben...

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

    Einmal editiert, zuletzt von BillyThomas ()

  • Gruß zurück, BillyThomas.
    Kriege ich denn hierfür wenigstens mildernde Umstände oder zumindest eine positive Tendenz bei der mündlichen Mitarbeit?! ;)


    Zitat

    Für mich haben durchschnittliche Lehrer nach durchschnittlich 42 Stunden Wochenarbeitszeit frei.



    - Martin

    Acht Semester mitlesen ersetzt das Lehramtsstudium. ;)

  • Ich muss mich auch noch einmal melden. Vieles ist schon aufgegriffen worden, die Wortwahl ist hier in diesem Forum (auch schon bevor unser neuer Hofnarr - schöner Name übrigens - die anderen Forenbeiträge "serviert" hat) auch bereits kritisiert worden, doch das wird in dem anderen Forum wohl nicht mitgelesen.


    Ich selbst mit meinem Verweis auf die Situation an Hauptschulen bin absolut falsch verstanden worden. Mir geht es um den "Leidens"-weg von Schülern, die sich "degradiert" fühlen, wenn sie von Realschule oder Gymnasium zu uns kommen.


    Dabei spielte bisher oft der Elternwille eine Rolle. Obwohl eine Grundschulempfehlung vorlag (die Zeiten haben sich geändert), ist das Kind an eine andere Schulform gekommen und dann doch wieder bei uns gelandet. Es dauert lange, bis die Kinder wieder Lernen wollen und dabei auch wieder Spaß am Lernen bekommen. Das zu sehen und zu erleben tut einfach weh.


    Wir versuchen eine Durchlässigkeit zu ermöglichen. Bei uns wechseln jedes Jahr Schüler zur Realschule, viele machen ihren Realschulabschluss bei uns (das geht ja in NRW), einige machen dann auch später noch ihr Abitur, obwohl das lange nicht abzusehen war. Ich arbeite an einer relativ kleinen Hauptschule mit vielen engagierten Eltern und sehr überwiegend netten Schülern. Gut, es gibt in fast jeder Klasse zwei, drei Ausnahmen, es gibt Eltern, die sich ein ganzes Jahr nicht mit ihren Kindern beschäftigen (zumindest was schulische Belange angeht) und dann erstaunt sind über schlechte Zeugnisnoten (keine Beratungs- und Sprechtermine der Schule wahrgenommen, Infopost von der Schule nicht wahrgenommen, Hausaufgabenbriefe unterschrieben, aber nicht gedeutet, Telefonanrufe nicht erwidert). Aber: das sind Ausnahmen bei uns, die uns trotzdem das Leben und Arbeiten schwer machen können, weil wir dann auch - ohne Rückhalt durch die Eltern - nur unter sehr erschwerten Bedingungen - mit den Kindern/Jugendlichen arbeiten können. Wenn dann Vorwürfe über falsche Benotung und die Verbauung von Lebenschancen kommen, werde ich auch gräsig. Viele gehen nach der Hauptschule weiter ihren Weg: Ausbildung, Fachabitur, Abitur an Gesamtschule oder BBS oder auch andere Reihenfolge.


    Die Hauptschule ist keine Sackgasse.
    Wir haben auch immer wieder Schüler, die trotz Realschulempfehlung lieber zu uns kommen. Jede Schulform hat ihre eigenen Vorteile, man muss sie vielleicht auch besser nach außen "verkaufen", viele Informationen kommen nicht überall an. Am "Tag der offenen Tür" ernten wir immer wieder Erstaunen und dann auch beruhigte Eltern, die bei einer Hauptschulempfehlung häufig erst das Schlimmste befürchten, und dann doch gute Erfahrungen machen. Unsere Hauptschule liegt im ländlichen Bereich - aber auch wir leiden zunehmend unter der "Schlechtredung" der Hauptschulen.


    Gut, das führt jetzt immer weiter weg vom eigentlichen Thema, aber die Grundschulempfehlungen sind ein hoher Faktor für Unzufriedenheit. Dennoch (nein, ich mache jetzt hier kein neues Fass auf) bin ich gegen eine Verlängerung der Grundschulzeit und auch gegen eine alleinige Gesamtschule (gerade wegen unserer Hauptschüler!).

  • Zitat

    Original von Oh ein Papa
    Kriege ich denn hierfür wenigstens mildernde Umstände oder zumindest eine positive Tendenz bei der mündlichen Mitarbeit?! ;)

    Natürlich. Nach oben is doch immer Luft. :)

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

    4 Mal editiert, zuletzt von BillyThomas ()

  • Nee, diese Beiträge spiegeln nicht die Diskussion innerhalb des Lehrerforums! Da basteln sich einige User des Hochbegabtenforums m. E. ziemlich willkürlich ihre Berichterstattungen zusammen. Beispielhalft sei hierfür folgendes Zitat angeführt:
    "... Jetzt möchte die Lehrerin einen "Einspruch" schreiben, um der Familie die Suppe doch noch zu versalzen. ..."
    Sorry, aber ich finde, dass solch gewagte Behauptungen auch nicht gerade von einem anspruchsvollen Niveau zeugen. Vielmehr würde ich solche verzerrendenDarstellungsversuche als plumpe Hetze bezeichnen.


    VG
    Lulu08

    • Offizieller Beitrag

    Also, liebe Kollegen, ich kann es durchaus verstehen, dass man auch mal schimpft und sich nicht immer angemesen und durchdacht ausdrückt. Natürlich muss man bedenken, wo man das macht...
    Vielleicht können Nicht-Grundschullehrer wirklich nicht nachvollziehen in welchem Maße sich Eltern mitunter eine Einmischung anmaßen! Es geht hier nicht um "normale" Kritik oder auch Verbesserungsvorschläge. Das Ganze kann in regelrechten Psychoterror ausarten.
    Wenn ich dann solche hirnlosen Vergleiche mit irgendwelchen kritischen Kunden lese, wie sie in dem HB-Forum getroffen wurden, geht mir auch der Hut hoch. Solche Leute würde ich wirklich gerne mal für ein Weilchen an eine Schule mit mäkliger, schwieriger Elternschaft schicken. Freudig würden sie ihre Problemkunden wieder in die Arme schließen.


    Aber es stimmt natürlich, dass Polarisieren nichts bringt und im Zweifel immer die Kinder die Leidtragenden sind. Mir wäre es auch lieber, wenn man mit allen Eltern einen respektvollen und konstruktiven Umgang pflegen könnte. Leider bläst einem da manchmal ein ganz anderer Wind entgegen, sodass ich es verstehen kann, wenn man mal vom Leder zieht und schimpft.
    Ihr solltet mal die Krankenschwestern, Ärzte, Pfleger hören wie die mitunter über die armen Patienten lästern... manchmal braucht man das, um Druck abzulassen.

  • Zitat

    Original von Melosine


    Ihr solltet mal die Krankenschwestern, Ärzte, Pfleger hören wie die mitunter über die armen Patienten lästern... manchmal braucht man das, um Druck abzulassen.


    Oh ja :D Kenne das auch aus dem Bekanntenkreis.


    Oder generell wird auch über Kunden hergezogen... Habe auch mal im Einzelhandel gejobbt... O-Ton: "Oh neeee, geh du, die alte Hexe schon wieder..."

    They'll never know the lovely dance,
    Can never feel the touch of night,
    For tame birds sing a song
    Of freedom while the wild birds fly.

  • http://lehrerforen.de/images/smilies/tongue2.gif Wenn Polizisten über ihre "Kunden" sprechen ist das als Außenstehende auch immer hoch amüsant...


    Ich finde es immer wieder schade, dass es offenbar viele Eltern gibt, die Lehrern per se böse Absicht unterstellen. Ich hab den ganzen Empfehlungswahnsinn jetzt zum ersten Mal richtig mitbekommen, weil ich erst seit diesem Schuljahr an der GS bin, aber teilweise waren die Ansichten und Unterstellungen vieler Eltern wirklich hanebüchen... Es ist wirklich teilweise schlimm, wie man als Lehrer sehen kann, unter welchem enormen Druck die Kinder stehen, um die Erwartungen der Eltern erreichen zu können.
    Sicherlich haben Lehrer auch nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen, besitzen keine Kristallkugel und können sich auch mal in ihren Einschätzungen täuschen.
    Böse Absicht habe ich aber bei keiner einzigen Kollegin mitbekommen (und ich bin immerhin an 3 verschiedenen Schulen). Im Gegenteil, die Entscheidungen hat sich keine der betroffenen Kolleginnen leicht gemacht und teilweise mit anderen Kollegen immer und immer wieder alle Möglichkeiten durchgesprochen.

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