Bitte!!: wie bekomme ich eine laute Klasse leise?? Und sozialer??

  • Zitat

    Original von neleabels


    Dieses pädagogische Prinzip ist barbarisch, primitiv, unintelligent, wenig nachhaltig, erzeugt eine völlig falsche Haltung bei den Schülern. Ethisch ist es zutiefst verwerflich.


    Nele


    Nele, ich stimme dir zu. Vor allem verschärft es soziale Konflikte, weil dieser eine dann von Mitschülern auch torpediert wird. Es ist ja auch schöner, mit zu hacken als selbst gehackt zu werden (die Krähen mein ich)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von helmut64
    Die ganze Klasse zur Ruhe zu ermahnen hat überhaupt keinen Sinn. Es fühlt sich dann nämlich keiner betroffen.


    Du musst dir einen schlimmen herauspicken und den vor der ganzen Klasse richtig fertigmachen. Das wirkt auch auf die anderen.


    Bestrafe einen, erziehe hundert (Mao).


    Mao, der mindestens vierzig, wahrscheinlich an die siebzig Millionen Menschen in permanentem Revolutionsterror hat umbringen lassen – als pädagogisches Vorbild.
    Brilliant.

  • Zitat

    Original von Maikaefer03
    einige Kollegen benutzen das Smileyrennen, da man sowohl individuell auf die Kinder eingehen kann, als auch mal im Kollektiv, vielleicht ist das ja was...


    http://www.das-smiley-rennen.de/


    Auch eine nette Idee.


    Anmerkung: Interessant ist die Namenswahl auf dem Spielfeldmuster, das unter dem o.g. Link zu sehen ist. (Klick ins Bild vergrößert es.) *g*


    Grüße vom
    Raket-O-Katz

  • Hehe ja :) Die Namen müsste man den heutigen Gegebenheiten anpassen! :)


    edit: würde dir auch empfehlen mal in den Thread "sehr unruhige Klasse" zu gucken. Da habe ich auch etwas geschrieben!

  • Zitat

    Original von Raket-O-Katz


    Anmerkung: Interessant ist die Namenswahl auf dem Spielfeldmuster, das unter dem o.g. Link zu sehen ist. (Klick ins Bild vergrößert es.) *g*


    Voll krass - das absolute Multi-Kulti :tongue:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    @ hermine: Ok, ich werde demnächst wieder Ironiezeichen verwenden, sorry. Aber schön, dass man das den Bayern zutraut. In meinem ersten Jahr an der Realschule haben mir meine Schüler 1999 glaubhaft versichert, dass sie vom Lehrer an der Grundschule Maulschellen bekommen haben und in der Besenkammer eingesperrt wurden.

  • Zitat

    Original von Hawkeye
    ..., dass sie vom Lehrer an der Grundschule Maulschellen bekommen haben ....


    Was hast du gegen Maulschellen? Ich find' die nett, besonders wenn man die Kindern schenkt. Und er hat sich nicht lumpen lassen. Er hätte ihnen ja auch die billigere Schuppenschelle geben können. Die Besenkammer war vermutlich der "Schallschutzraum" - quasi das Tonstudio. Wahrscheinlich hast du da etwas missverstanden.


    http://www.indienhaus.de/SCHELLEN


    :flieh:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht sollte man die Troll enicht zu sehr füttern... ;)


    Zum Thema: meine neue Klasse ist / war auch sehr laut. Nach und nach geht es. Sie mussten sich z.B. auch erstmal an mich gewöhnen.
    Es hilft aber, dass lautes Verhalten Konsequenzen nach sich zieht. Wenn sie im Flur wieder mal lärmen, wenn es zum Sportunterricht geht, gehen wir wieder in die Klasse zurück. Wenn es so laut war, dass ich nicht zügig weitermachen konnte, fällt etwas nettes aus, z.B. ein Spiel am Schluss.
    Zudem habe ich neben einem Smileysystem für den einzelnen Schüler ein Klassenbelohnungssystem eingeführt: an jedem Tag, an dem sie gut mitarbeiten, es leise ist, etc. bekommen sie eine Murmel in eine Glas. Ist das Glas voll, machen wir etwas zusammen, z.B. Eis essen gehen, auf den Spielplatz, Spielestunde, o.ä.
    So langsam wird's. Man darf halt auch nicht so schnell verzweifeln. Die sind in der 2. Klasse. Man muss sei eben immer wieder dahingehend fordern, dass sie leise sind, es muss Konsequenzen haben, wenn sie zu laut sind, aber ansonsten braucht man wohl auch einen langen Atem und gute Nerven. ;)
    Mich nervt's aber auch oft...


    LG
    Melo

  • On topic:


    Pädagogische Arbeit mit schwierigen Lerngruppen ist das langsame Bohren von dicken Brettern. Berufsanfänger wollen verständlicherweise gerne Kocherezepte à la mode "Ich mach dies und das, dann ist das Problem weg." Richtige Pädagogik funktioniert so leider nicht - andererseits sind deshalb solche vermeintlich einleutchtenden Rezepte, wie die von helmut64, in einem Forum, dass sich an Referendare und Junglehrer richtet, ziemlich gefährlich. Selbstverständlich ist es ad hoc möglich, eine Lerngruppe mit Angst und Erpressung ruhig zu bekommen, so dass sie gehorcht und nicht aufmuckt. Das ist dann für den Anfänger ersteinmal ok., denn der sieht noch nicht, was da langfristig bei rauskommt. Ich bin in einer Schulform, in der ich mit Ex-Schülern verschiedenster Nationen und Schulphilosophien arbeite. Ich habe sehr viele Russen und vor allem Weißrussen unter meinen Schülern, die exakt aus so einer totalitär-autokratischen Schulform kommen, wie helmut64 sie hier anreißt. Viele solcher Schüler spuren, wenn man den starken Mann macht. Wenn man ihnen aber als Erwachsene begegnet (sie sind Anfang 20), ticken sie völlig aus. Diese Schüler sind aufgrund ihrer pädagogischen Prägung im Gegensatz zu Schülern aus anderen Schulstilen kaum in der Lage, sich eigenverantwortlich rational im Zaum zu halten - sie mogeln bei Klausen, sie versuchen mich zu hintergehen, im Grunde verhalten sie sich wie Kinder; jeder Versuch, auf Sie als Erwachsene in Augenhöhe zuzugehen, wird von ihnen als Zeichen von Schwäche misinterpretiert, das nicht zu ihrem antizipierten Lehrerbild passt. Das ist für uns Lehrer im zweiten Bildungsweg immer ein sehr ernstes pädagogisches Problem, an dem man intensiv arbeiten muss, weil diese Reflexhandlungen natürlich immer in der Begegnung mit Autorität hervorbrechen. Das ist die Langzeitfolge von Kochrezepten à la Helmut.


    Junge Kollegen, die den Thread hier lesen, dürfen auch nicht vergessen, dass helmut64 Jahrgang 1943 ist. Das ist eine Stimme aus einer vergangen Zeit von Schule, in der sich die Rolle eines Gymnasiallehrers in seiner soliden fachwissenschaftlichen Kompetenz niederschlug, die unter Umständen sogar akademisches Niveau erreichen mochte. Pädagogik war in der gymnasialen Lehrerausbildung von vor fast 40 Jahren schlicht und einfach irrelevant - heute ist die Schule sehr viel mehr professionalisiert und wir haben bessere Antworten auf solche Probleme als amateurhafte Rezepte aus dem Bauch heraus, die vielleicht in einer vergangenen Zeit noch gewirkt haben mögen, heutzutage aber nur noch Scheinlösungen sind. Sicherlich gibt es auch heute noch in allen Bundesländern Lehrer, die nach den alten Mustern arbeiten, und die längst entweder hätten ausgemustert oder zumindest gründlich fortgebildet hätten werden müssen. Hawkeye hat insofern recht - das gibt es einfach noch, vielleicht sogar viel zu oft.


    Worauf sollte man achten - konkrete Rezepte sind für mich schwierig, da ich trotz sozialpädagogischer Erfahrungen mit schwieriger Klientel nicht im Primarbereich arbeite. Deshalb allgemeinpädagogische Anmerkungen:


    Störungen haben immer Gründe - das hört sich erst einmal einfach an. Das Problem ist, dass die Gründe völlig unterschiedlicher Natur sein können: entwicklungspsychologische Gründe, z.B. ein frühpubertierender Störer; Gruppeninteraktion - manchmal können sich Kinder, die nebeneinander sitzen, einfach nicht leiden, manchmal gibt es "Opfer"; externe Gründe - die Raumakkustik ist schlecht, die Hintergrundgeräusche sind laut. Das führt dazu, dass Kinder noch lauter werden, um den Lärm irgendwie abzustellen, was natürlich den gegenteiligen Effekt hat; oder Stress, der von außen auf die Lerngruppe wirkt, und Unruhe erzeugt. Und so weiter und so fort, die Gründe können mannigfaltig sein.


    Was man als Pädagoge tun muss, ist, zunächst einmal zu verstehen, woher die Unruhe kommt, was die Ursache ist oder was die Ursachen sind. Das muss man ganz nüchtern und neutral tun - man darf den Lärm auf keinen Fall persönlich nehmen. Für den Profi ist Lärm ein Paramter, der die Arbeit beeinträchtigt und der durch pädagogische Maßnhamen justiert werden kann und muss. Die Schüler sind NICHT laut, weil sie den Lehrer ärgern wollen.


    Konkrete Maßnahmen sind hier schon sehr viele genannt worden: die Lärmampel ist für junge Kinder mit Sicherheit ganz wichtig, weil die noch nicht ein reflektierendes Bewußtsein haben, wie laut es wirklich ist. Was auch sehr wichtig ist, ist, verlässliche Kontinuität. Menschen werden unruhig, wenn ihre Umgebung nicht mehr vorhersehbar ist - Kinder um so mehr. Gib der Lerngruppe Vorhersehbarkeit. Die Reaktion auf Störungen muss immer gelassen, vorhersehbar und konsequent sein.


    Ganz wichtig ist, dass die pädaogische Reaktion unaufgeregt ist. Man kann als Lehrer gar nicht überschätzen, wie sehr die Lerngruppe die eigene Ruhe oder Unruhe spiegelt. Wenn ich vor Stress durchgeschwitzt einen Raum mit Kindern betrete, brauche ich überhaupt nichts zu sagen - die merken sofort die Stimmung und reagieren entsprechend darauf. Deshalb muss man als Lehrer - von der Primarstufe bis in die Erwachsenenbildung hinein - sehr daran arbeiten, so unaufgeregt und gelassen wie möglich zu sein. Das wird Früchte tragen; nimm aus allem die Geschwindigkeit heraus. Strahle Souveränität aus. Sei ein freundlicher Fels in der Brandung - deine Schüler werden es dir danken.


    Was auch wichtig ist - ganz oft ist Lärm ein Zeichen dafür, dass Schüler zu wenig zu tun haben und sich langweilen. Das heißt jetzt nicht, dass Lernarbeit eine Strafe ist, so wie "Wenn ihr jetzt nicht sofort ruhig seid, gibt es ein Arbeitsblatt." Pädagogisch ist die Lernarbeit am besten, die Schüler einerseits fordert, andererseits Erfolgserlebnisse verschafft. Deshalb ist ein gutes Mittel, wenn der Unterricht in schwierigen Lerngruppen einerseits zügig vorangeht, es immer wieder Methodenwechsel gibt und es immer wieder neue und andere Dinge für die Schüler zu tun gibt, einfacher. Am besten hat man als Lehrer einen ordentlichen Berg Arbeitsmaterialien dabei, um die Binnendifferenzierung zu stützen. Das ist für Junglehrer natürlich schwierig, wird aber mit zunehmender Berufserfahrung und praller werdendem Archiv einfacher. Noch besser natürlich, wenn man da als Fachkonferenz zusammenarbeitet. (Ein bisschen utopisch vielleicht.)


    Eine Sache vielleicht noch: gerade für Frauen ist es wichtig, nicht in den "Mutti-Mecker-Modus" zu verfallen. Den erkennt man sofort an einer höheren Tonlage und einer leicht nasalisierten, genervten Stimmlage. Das ist eine anthropologische Konstante, die wir alle aus unserer eigenen Kindheit kennen und zu ignorieren gelernt haben. Die Schüler machen das natürlich auch - deshalb runter mit der Stimme, nicht nörgeln, Autorität ausstrahlen.


    Abgesehen davon - nur Geduld; alles wird langfristig gut werden. Versprochen. :)


    Nele

    2 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Oh danke für die vielen Antworten .
    Besonders auch dir, Nele, für die lange und sehr ausfürliche Antwort.


    Zu manchen Methodenvorschlägen muss ich ja so gar nichts sagen - wurde ja schon zur GEnüge getan.


    Eine Frage zur Lärmampel: Reizt das die 'schwierigen' Schüler (Klassenkasper) nicht noch viel mehr, laut zu sein?
    Wenn ich beim Wochenrückblick von den Kindern höre, dass sie sich freuen, dass es diese Woche weniger SChlägereien gab. Dass sie finden, dass es schon leiser geworden ist. Dass sie finden, dass sie freundlicher/hilfsbereiter miteinander umgehen - dann habe ich immer ein, zwei oder mal drei Schüler drin, die dann brüllen' "Hey, Schlägerei!! Cool!' ODer: "HEy, Lärm, saugeil'... so in der Art.
    Da könnte ich mir vorstellen, dass sie das ROT der Ampel gerne erreichen wollten...



    Wir haben viel Spaß miteinadern. Ich bin nicht aufgeregt oder nervös, wenn ich in die KLasse komme. Ich freue mich auf die Kinder. Und mag sie. Aber wie gesagt, oftmals ist ein rechtes Arbeiten nicht möglich. Schade. In ihnen steckt nämlich viel Potenzial, auch wenn sie so schwach sind. sie sind nämlich sehr interessiert. Und wissbegierig.


    Geduld. Geduld. Geduld.
    Das ist klar. Dass ich einen langen Atem brauche...


    Werde auch mal die Methoden mit den zugewiesenen Plätzen für bestimmte Aktionen versuchen. Klingt einleuchtend.


    Kleeblatt...das könnte ich mir auch gut vorstellen.
    Und Murmelglas.


    Den Rest werde ich mir jetzt noch anschauen. Und durchlesen.


    Danke dafür.


    Falls noch weitere Tipps vorhanden sind: Gerne :)


    Schönen Abend,


    carofil

  • Zitat

    Original von carofil



    Eine Frage zur Lärmampel: Reizt das die 'schwierigen' Schüler (Klassenkasper) nicht noch viel mehr, laut zu sein?
    Wenn ich beim Wochenrückblick von den Kindern höre, dass sie sich freuen, dass es diese Woche weniger SChlägereien gab. Dass sie finden, dass es schon leiser geworden ist. Dass sie finden, dass sie freundlicher/hilfsbereiter miteinander umgehen - dann habe ich immer ein, zwei oder mal drei Schüler drin, die dann brüllen' "Hey, Schlägerei!! Cool!' ODer: "HEy, Lärm, saugeil'... so in der Art.
    Da könnte ich mir vorstellen, dass sie das ROT der Ampel gerne erreichen wollten...


    Ich habe am Anfang mit den Kindern ausführlich ausprobiert was wir machen müssen, damit die Ampel jault und rot wird. Nach der Phase wo jeder die Ampel mal zum jaulen bringen durfte war das nicht mehr so interessant. Selbst meine größten Rabauken haben sich da angepasst. Zuerst gab es noch einen oder zwei die es witzig fanden. Alle anderen fanden es dann nicht nicht witzig und haben das gesagt. Dann war es irgendwie durch. Inzwischen genießen alle, dass es leise ist weil sie so auch besser arbeiten können.
    Allerdings ist bei mir die Ampel wirklich nur in den Phasen an, in denen wir Ruhe brauchen. Sobald wird was erklären usw. ist sie aus.


    Ich glaube das braucht etwas Zeit. Am besten ist es sicher, wenn man es probieren kann ohne die Ampel gleich kaufen zu müssen. Witzigerweise freuen sich die jetzigen Zweier schon darauf, dass ich ihre Klassenlehrerin in der Dritten werde, weil sie dann auch die Ampel haben. ;) Eigentlich hat wohl doch jeder den Wunsch konzentriert arbeiten zu können.

  • Meine Methode für solche Faelle,
    ich haenge an die Waender der Klasse Sprüche über gutes benehmen und Ethik und diskutiiere mit den Schülern in jeder Gelegenheit über diese Sprüche. Ich frage erst nach ihrer Gedanken,was sie davon verstehen und dann nehme ich das Wort und gebe ihnen Ratschlaege.
    Und an die Schüler, die die Ordnung der Klasse stören, naehere ich mich mit Liebeswörter und naehere Interesse. Ich spreche mit ihnen bitterisch,streichle ihre Haare, lobe sie. Ich habs jedes Mal gesehen, dass dieses Verhalten solche Schüler beruhigen.
    Ich glaube, dass mitgefühlslose Kinder sich im Gesellschaft aggressiv benehmen

    Einsame Naechte sind kaelter als draussen...

    Einmal editiert, zuletzt von Schechzade ()

  • Zitat

    Original von Schechzade
    Und an die Schüler, die die Ordnung der Klasse stören, naehere ich mich mit Liebeswörter und naehere Interesse. Ich spreche mit ihnen bitterisch,streichle ihre Haare, lobe sie.


    Mit dem Streicheln und Anfassen wuerde ich aber sehr vorsichtig sein, genauso mit irgendwelchen "Liebeswoertern". Das laesst sich naemlich ganz schnell falsch auffassen.


    carofil: Ich wuerde erst mal schauen, ob deine Klasse immer oder nur zu bestimmten Gelgenheiten in Lautstaerke verfaellt. Meine Neuen gehen mir naemlich gelegentlich auch noch ziemlich auf den Senkel. :D Es hilft einen Schritt Abstand zu nehmen und sich die Situation mal aus etwas Entfernung zu betrachten.
    Ich hab jetzt mal bei meiner Klasse geschaut, und es ist bei uns eigentlich hauptsaechlich am Freitagnachmittag ein Problem. Sie sind muede, weil sie so lange Tage noch nicht gewoehnt sind. Ausserdem haben sie an dem Morgen drei Raumwechsel durch (Mathe, Kunst, Musik), bevor ich sie als Klasse wieder habe. Dementsprechend aufgewuehlt sind sie dann natuerlich auch, und haben Probleme mit der Konzentration. Meine letzte 5. Klasse war da genauso...
    Hab den Freitag jetzt etwas umstrukturiert, werd aber dennoch weiter dran arbeiten muessen.
    Schau dir mal deinen Stundenplan an, vielleicht werden da schon ein paar Problemzeiten klar.


    Was machst du denn mit deinen zwei/drei Schuelern, die so daneben kommentieren? Meine machen das gelegentlich um Lacher zu bekommen, oder sich etwas aufzuspielen. Die duerfen dann mal raus vor die Tuer...und da ist es so langweilig, wenn ploetzlich das Publikum weg ist und man draussen nur von anderen Lehrern missbilligende Blicke erntet. :rolleyes:

  • Ich hole dieses Thema zurück, weil ich zur Zeit so ein massives Problem wegen Lautstärke habe. Es handelt sich um eine 7. Klasse. Es sind vielleicht 6 bis 8 Schüler, die extrem laut sind. Sie reden, reden und reden einfach die ganze Zeit und laut. Umsetzen bringt nciht, es wird einfach weiter laut gequatscht. Egal was wir machen (Filme, Hörverstehen, Diskussionen usw), ich kriege sie nicht ruhig. Die Situation ist natürlich extrem, wenn ich sie in einer Randstunde habe, aber sogar in der ersten Stunde sind sie laut. Der Rest der Klasse ist genervt, und das Klima ist auch nicht gerade das Beste. Eine Seite (mit den lauten Schülern) schmeißt andauernd Sachen zur anderen Seite. Von der Klassenleitung ("Ist doch alles in Ordnung.") geschweige denn von der Schulleitung kann man keine Unterstützung erwarten.
    Ich brauche dringend Tipps! Danke.

    • Offizieller Beitrag

    In meiner sechsten Klasse hat recht gut gewirkt: Richtig fiese (im Sinn von "umfangreich") Zusatzaufgaben an die Tafel schreiben, die aber auch pädagogisch wirksam sind, weil die Kleinen nämlich auch nix lernen wollen. Also z.B. alle Vokabeln von Anfang an nochmal abschreiben. Protest habe ich mit dem Argument abgewiesen, dass keiner von ihnen dazu gezwungen ist, zu quatschen, reinzurufen usw. Und dazu kam noch die Erklärung, dass es jeden trifft, den ich erwische, unabhängig davon, ob "aber der andere hat doch auch". Jeder ist selbst für sein Benehmen verantwortlich. Nach einer Stunde, in der sechs Leute die Zusatzaufgaben machen mussten, war die ganze Klasse auf einmal ziemlich brav und ruhig. Was bei meiner Klasse auch hilft, ist, Parallelschreibaufgaben zu verteilen z.B. Hörverstehen mit Schreibaufgaben usw.

  • Richtige Pädagogik funktioniert so leider nicht


    Ich finde es einerseits amüsant, andererseits irritierend, wie du (ziemlich häufig in deinen Beiträgen) deine eigene Meinung als Tatsachen schilderst. Es ist ein Unterschied, ob du sagst "Ich denke, dass Pädagogik so nicht funktioniert" oder "Pädagogik funktioniert so nicht." Letzteres wäre ein Fakt, also eine Tatsache.


    Ich finde nämlich sehr wohl, dass es einige "Grundrezepte" gibt, die man beispielswiese Referendare mit an die Hand geben kann - auch zum Thema "Wie bekomme ich eine Klasse still".

  • Nun, wenn dich ein klar vorgetragener, überzeugter Standpunkt in deinem persönlichen Selbstbewußtsein angreift und du dich deshalb irritiert und verärgert fühlst, bin ich gerne bereit, das in dem angemessenem Rahmen zu bedauern, den es verdient...


    Abgesehen davon, werde ich allerdings nicht über die Selbstverständlichkeit diskutieren, dass so ein paar Kochrezepte sicherlich funktionieren, dass man das aber wohl kaum ein auch nur ansatzweise durchdachtes pädagogisches Konzept nennen kann.


    Wenn dich das jetzt auch irritiert, mache ich mir eine Notiz, damit ich heute Abend angemessen viel Nachtschlaf darüber verlieren kann.


    Nele

  • Na na, nun bleibt mal auf'm Teppich ;)


    Letztlich habt ihr ja beide Recht. Es ist ja klar, dass es alles nur Ratschläge / Tipps sind, die aber ja teilweise schon auf empirischen Untersuchen und/oder pädagogischen Modellen beruhen, die sich bewährt haben. Zum Beispiel gibt es doch so eine Video-Studie (von Kounin, glaube ich), die aufzeigt, dass effektive Maßnahmen gegen Ruhestörungen fast ausschließlich präventiv sind (das entspricht ja auch dem, was Nele geschrieben hat - das mit dem Mutti-Modus find ich übrigens sehr interessant, ich glaube das passiert mir manchmal...).


    Da ich als Referendar mit diesem Problem ständig zu kämpfen habe, würden mich die "Grundrezepte" von MrGriffin natürlich brennend interessieren :)


    Gruß, Sofie

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