Notengebung: runden?

  • Zitat

    Original von Ummon
    ...
    BWT, schon fast OT: Von 3,87 auf 3,75 - ist das überhaupt runden? Runden ist doch eigentlich auf die nächste "glatte" Zahl...


    Es ist ein Runden auf die nächste - laut Notenverordnung mögliche - Notenstufe 4+. Insofern ist das korrekt, weil das Aufrunden (rein mathematisch) erst bei 3,875 erfolgen dürfte ;)


    Allerdings hilft dem Lehrer in Ba-Wü die Notenverordnung


    http://www.landesrecht-bw.de/j…od.psml&max=true&aiz=true



    Zitat:


    Es gibt m.W. keine Verordnung, die dich zwingt, Zwischennoten zu vergeben. Die Notenverordnung legt lediglich fest, dass die Notenskala von 1 bis 6 geht und dass in Halbjahresinformationen Zwischennoten vergeben werden können - aber nicht müssen.


    Ich nutze jedoch gerne die Zwischennoten - auch weil sich dadurch leichter vermeiden lässt, dass ein Schüler am Ende des Jahres genau auf einem Halbnotenschritt steht und letztlich nur noch der "pädagogische Daumen" die Richtung entscheidet und dann gegenüber Eltern Erklärungsbedarf entstehen könnte, was bei "Daumen nach unten" unangenehm werden kann.


    Den Schülern als Note eine 3,75 mitzuteilen und intern mit 3,87 weiterzurechnen halte ich nicht für ratsam. Das kann unnötige Probleme erzeugen. Da muss man sich dann schon entscheiden - entweder man schreibt unter den Test die Dezimalnote oder die Tendenznote und rechnet dann auch damit weiter.


    Gut gefahren bin ich bislang mit dieser Notenberechnungstabelle:


    http://www.autenrieths.de/ftp/notenneu.xls
    bzw.
    http://www.autenrieths.de/ftp/notenneu.ods (für OpenOffice-Anwender)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Zitat

    Original von Ummon


    Das mag bei Arbeiten in Sprachfächern funktionieren, nicht aber in den Naturwissenschaften.
    Da habe ich, aufgrund der Stoffmenge, die ich abfrage,


    Ich bin kein Naturwissenschaftler und unterrichte nicht in Bawü. Aber was du da sagst, wundert mich ein bisschen und entspricht auch nicht dem, was mir die Natwi-Kollegen so erzählen, wenn es um die Praxis von Leistungsbeurteilungen geht. Gibt es bei euch nicht die Kompetenzorientierung und die Fokussierung auf Wissenanwendung und -transfer?


    In Geschichte frage ich ja auch nicht primär "Faktenwissen" ab.


    Nele

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    ch habe am Schuljahresende null-komma-gar-keine-Arbeit mit dem Noten zusammentragen, auch wenn es 20 Einzelnoten sind mit komplizierteren Bewertungsschlüsseln wie mündlich : schriftlich : praktisch = 3:3:1 (Fachschaftsbeschluss!). Da würde auch Friesin ihren Taschenrechner zücken und dann geht's bei 30 Schülern mal 20 Einzelnoten doch nicht mehr so ratzfatz...


    für die Noten verwende ich auch eine Exel-Tabelle, nur eben nicht in den Schulaufgaben/Klassenarbeiten/Exen. :D


    Am Schuljahresende tatsächlich sehr komfortabel, zumal bei uns in Bayern tatsächlich größtenteils arithmetisch gerechnet wird.


    Zwischendurch sind allerdings Schüler wie Eltern hochgradig zufrieden mit einer Aussage wie:
    "Irgendwo zwischen 3 und 4", weil ich Eltern- und Schülergespräche nicht mit dem Laptop vor der Nase halte.
    Da interessiert keinen die komma-xy-Stelle :D

  • Naja, wenn du die Exen, Klassenarbeiten und Co am Schluss auch mit verrechnen willst, musst du deren Noten doch wieder abtippen...

  • Hallo, eine interessante Diskussion.
    Ich arbeite auch intensiv mit Excel.
    Ich habe mir ein komplettes Notenprogramm mit Excel selbst geschrieben. Dort gibt es eine Gesamtnotenübersicht, eine Seite für Klassenarbeiten, eine für mündliche Beteiligung, ...
    Alle Eingaben werden dann automatisch in die Gesamtüberischt übertragen.
    Bei den Klassenarbeiten muss ich in die vorgefertigte Tabelle nur die Punkte für die Einzelaufgaben eingeben. Excel summiert mir das, vergleicht durch die Verweis- Funktion (inder ich unseren schulinternen Prozenteschlüssel einprogramiert habe). Dann zeigt mir Excel bei jedem Schüler dessen Gesamtpunktzahl, die Note in Dezimalform (gerundet auf eine Stelle nach dem Komma) und in der Schreibweise mit glatt, + oder -. So habe ich alles übersichtlich im PC. Das Programm überträgt das wiederum in die Gesamttabelle, wo dann der (natürlich nur rechnerische) momentane Leistungsstand angezeigt wird. Diesen übernehme ich natürlich nicht einfach so für das Zeugnis. Aber hilft bei Findung der Zeugnisnote.
    Der Schüler bekommt selbstverständlich auch die Einzelpunkte. Bei Excel hat man das dann schön in einem Ordner pro Klasse und nicht auf zig Zetteln.
    Sicherheitskopien sind bei mir eine Selbstverständlichkeit.


    Vielleicht sind jetzt einige entsetzt, aber in meinen Kollegium kommt mein Programm gut an.
    Ich verstehe nicht wieso das ein Problem sein soll.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

    Einmal editiert, zuletzt von Ruhe ()

    • Offizieller Beitrag

    Die Ausgangsfrage lautete ja auch nicht: Exel oder nicht.
    Es ging doch um das Runden von Noten in Klassenarbeiten, mit 2 Nachkommastellen.


    Nachkommastellen weisen in meinen Augen eine Scheingenauigkeit aus, die so einfach nicht existiert. Dessen sollte man sich auch bei Verwendung eines Softwareprogramms bewusst sein.

  • Nein, die Ausgangsfrage lautete, wohin gerundet wird - eben weil die Schüler keine Nachkommastellen zu Gesicht kriegen, sondern nur viertelnotengenaue Ergebnisse.

  • Rechenregel zum .25-genauen Runden:
    Multipliziere das Ergebnis mit 4, runde dann auf eine ganze Zahl (ganz normal auf oder ab) und dividiere das gerundete Ergebnis durch 4.


    =RUNDEN(hier ungerundeten Wert eintragen*4;0)/4


    À+

  • Zitat

    Original von Ummon
    Nein, die Ausgangsfrage lautete, wohin gerundet wird - eben weil die Schüler keine Nachkommastellen zu Gesicht kriegen, sondern nur viertelnotengenaue Ergebnisse.


    Scheingenauigkeit. Scheingenauigkeit. Scheingenauigkeit. Scheingenauigkeit.


    Nele

  • Weil das Notensystem in Ba-Wü auf Viertelnoten basiert - 3-, 3-4, 4+ usw.


    Jedenfalls habe ich noch nie bei Klassenarbeiten eine 3,4 als Note gesehen...

  • Zitat

    Original von neleabels


    Scheingenauigkeit. Scheingenauigkeit. Scheingenauigkeit. Scheingenauigkeit.


    Nele


    Mein Gott, jetzt haben wir hier aber ein Niveau beieinander 8o


    Wir gehen einmal von einer Geschichts- oder Bioklassenarbeit aus. Ich habe 36 Punkte für die Aufgaben zu vergeben. Natürlich sind die Punkte in einem Erwartungshorizont vermerkt und die Verteilung richtig sich nach der Taxonomie.
    Dann bekomme ich eben ein Ergebnis von Verrechnungspunkten von 0 bis 36. Ich gehe weiter davon aus, dass der Kollege in der Lage ist, die Punkte im Großen und Ganzen richtig zu vergeben. Damit muss ich also 36 Punkte auf die Notenstufen überführen. Und jetzt ist es doch eine gerechtfertigte Frage, wie man das am besten tun kann.
    Es geben (meines Wissens) alle Prüfungsordnungen in B-W an, dass man die zweite Stelle hinter dem Komma streicht und nicht rundet. Ich würde dann im Schulalltag dementsprechend verfahren.
    Mir persönlich ist es dann am liebsten, die Zehntelnoten stehen zu lassen. Wenn es dann um Anmeldenoten oder Zeugnisse geht, schaue ich mir das Ergebnis abschließend an und komme zu einer pädagogischen Gesamtbetrachtung.
    In den allgemeinbildenden Schulen ist es oft üblich, analog zu den Halbjahresinfos in B-W die Notenstufen nur als Viertelnoten anzugeben. Das KANN, MUSS man aber nicht so machen. Hier gibt es nun keine gesetzlichen Rundungsvorschriften. Ich kann dir hier auch leider nicht helfen, da ich es unsinnig finde, die Punkteskala ohne Not ungenau abzubilden.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Avantasia
    Habe deinen Beitrag soeben erst gesehen - danke! Ich dachte jetzt an was Komplizierteres, irgendeinen speziellen Befehl, darauf wäre ich gar nicht gekommen.


    Timm
    Du gibst Dezimalnoten auf Klassenarbeiten?
    Note: 2,8


    Ist das bei euch normal oder bist du da eher die Ausnahme?

  • Zitat

    Original von Ummon


    Timm
    Du gibst Dezimalnoten auf Klassenarbeiten?
    Note: 2,8


    Ist das bei euch normal oder bist du da eher die Ausnahme?


    In der Berufsschule ist das normal. In den Abschlussprüfungen Wirtschafts- und Gemeinschaftskunde sogar Standard.
    Es gibt aber auch für das Gymnasium keine Regelung, die Dezimalnoten für Schülerleistungen verbietet. Ich sehe also bei bepunkteten Arbeiten wirklich keinen Sinn, sich Arbeit mit der Abbildung auf Viertels- oder Halbenotenstufen zu machen.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • In reinen Abfragearbeiten gibt es bei mir auch manchmal alle Dezimalnoten.



    Was die Feststellung der Zeugnisnote betrifft, verweise ich nochmal auf alias und die Baden-Württembergische Notenbildungsverordnung.


    Beim Lesen dieses Beitrags denkt man ja, die Zeugnisnotenermittlung sei eine rein mathematische Aufgabe.


    Zitat: "Wenn es dann um Anmeldenoten oder Zeugnisse geht, schaue ich mir das Ergebnis abschließend an und komme zu einer pädagogischen Gesamtbetrachtung."
    Danke Timm!!

  • Hallo!


    Ich habe noch einmal eine Frage. Wenn ich beispielsweise eine Grenze zwischen 19 und 18 Punkten habe (also in Noten eine 2 oder eine 3) gebe ich mit 19 Punkten eine 2- und mit 18 Punkten eine 3+. Was macht ihr mit Schülern, die 18,5 Punkte haben? 3+ oder 2- ??? Ich finde diese Situationen immer doof und hab keine Ahnung, wie man das macht.


    Freue mich über eine Antwort von euch!


    monster

  • 1. Ich lege vorher fest, dass die Zahl vor dem Komma zählt, also ab19, nicht 18,5 (willkürliche Festlegung).
    2. Dann korrigiere ich. Dabei bete ich, dass keiner 18,5 Punkte erreicht.
    3. Hat jetzt doch jemand 18,5 Punkte erreicht, habe ich noch zwei Möglichkeiten, die dem Schüler zugute kommen:
    a) Wenn kein Schüler 17,x Punkte hat, rücke ich meinen Maßstab so zurecht, dass 18,5 die bessere Note ist (vermeiden von zu vielen "knapp die Schlechtere"-Noten).
    b) Ich prüfe die Arbeit nach möglichen übersehenen halben Punkten.


    À+

  • Wenn ein Schüler in einer Arbeit 18,5 Punkte hat, gebe ich ihm eigentlich immer die bessere Note. Offiziell gebe ich dann an, dass bei 19 Punkten der Schnit für die bessere Note ist. Bisher hat sich noch keiner beschwert (auch keiner, der 18 Punkte hatte).

  • Zitat

    Und kann ich das bei Excel (da steckt meine Notenverwaltung drin, ich habe kein physisches Notenbuch) beibringen, dass z.B. 15 Punkte die Note 3,0 ergibt?


    Hallo,


    als Noch-Studentin kann ich nichts zur Frage nach der optimalen Notengebung beitragen, aber in Excel bin ich fit ;)


    Um Punkt- oder Prozentwerte in Noten umrechnen zu lassen, bietet sich eine mehrfach verschachtelte Wenn-Funktion an, die dann in etwa so aussieht:


    =WENN(A1<=5;6;WENN(A1<=10;5;WENN(A1<=15;4;WENN(A1<=20;3;WENN(A1<=25;2;1)))))


    Übersetzung: Wenn im Feld A1 ein Wert <= 5 Punkte steht, wähle Note 6, sonst prüfe: wenn im Feld A1 ein Wert <= 10 Punkte steht, wähle Note 5, sonst prüfe: wenn im Feld A1 ein Wert <= 15 Punkte steht, wähle Note 4 usw. bis zur höchsten Notenstufe.


    Sollen auch Tendenznoten ausgeworfen werden, gibt das zwar etliche Klammern und eine ziemlich lange Funktion, aber ist die einmal erstellt, kann man sich entspannt zurücklehnen...


    LG, Paprika

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