Schaden Lehrerinnen männlichen Schülern?
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Ich weiß nicht, es gibt solche und solche LehrerINNEN, mag das nicht so pauschalisieren.
Sonst ließe sich ja auch kaum erklären, warum zwei meiner drei schwächsten Schüler zu Hause allen Schulkram (Hausaufgaben, Üben, Referate etc) mit PAPA machen und dennoch bei den allerschwächsten sind -
Aus dem Text geht ja klar hervor, dass es nicht die Lehrerinnen sind, die für den unterschiedlichen Schulerfolg von Jungen und Mädchen verantwortlich sind.
Es ist vielmehr die höhere Flexibilität der Mädchen und ihre besser ausgeprägte Selbstdisziplin. -
Zitat
Original von caliope
Es ist vielmehr die höhere Flexibilität der Mädchen und ihre besser ausgeprägte Selbstdisziplin.
und woher kommt die? *nachdenk*
ich habe gefühlt schon den Eindruck, dass sich Schule (vor allem Grundschule) mehr an die Mädchen richtet. Merkwürdig eigentlich.
Aber wie gesagt, nur ein gefühlter Eindruck -
Meine Meinung: Ohne die rigide Disziplin von "Anno dazumal" verschwenden männliche Schüler in der Schule zuviel ihrer Energie und "Aufpasszeit" auf den sozialen Belang, gegenüber den Anderen in der Klasse "lässig dazustehen" - die männliche Hackordnung bezieht sich nicht wie bei Mädchen nur auf die Clique, sondern auf alle männlichen Mitschüler: Ganz schön stressig....
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Hm naja, aber wenn ich da lese, dass Mädchen über ein höheres Maß an Selbstkontrolle verfügen und ich an meine "Mädchenklasse" denke, bei der a) alle 5 Minuten jemand auf Klo will b) alle 6 Minuten zwei loskichern c) alle 10 Minuten jemand heult, weil ich böse bin...
Wer hier "Schuld" ist, mag ich aber nicht festzulegen. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass Schüler ausdrücklich froh sind, wenn sie nach den Grundschuljahren mal einen männlichen Lehrer bekommen.
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Zitat
Original von caliope
...Es ist vielmehr die höhere Flexibilität der Mädchen und ihre besser ausgeprägte Selbstdisziplin.Du unterrichtest an der Primarstufe? Ausschließlich?
Geh mal in eine Siebte. Dann revidierst du deine Einschätzung mit Sicherheit. -
hey, das war nicht meine Einschätzung... so stand das in dem verlinkten Artikel.
In meiner Klasse trifft das auch nicht auf alle Mädchen zu... und ich habe durchaus auch sehr erfolgreiche Jungs in meiner Klasse... ich würde das niemals so pauschalisieren.
Aber vielleicht ist das eine statistische Aussage, die Forscher, deren Studien dem Artikel zugrunde liegen, so gemacht haben. -
Ich glaube nicht, dass Lehrerinnen Schülern schaden, aber mehr Lehrer, eben gerade in der Grundschule, schadeten sicher auch nicht, eher im Gegenteil.
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Das trifft nicht nur auf Grundschulen zu. An meiner RS gibt es bei 44 Mitgliedern des Kollegiums, 7 Männer. Zwei davon in der Schulleitung, die aus drei Personen besteht.
Ich will jetzt nicht ein neues Fass aufmachen, aber ein weiteres "Problem" ist, dass 80% der Frauen auf Teilzeit sind. Nicht falsch verstehen, es gibt nur bei fachinternen Regelungen da immer wieder kleine Hürden, die man überspringen muss.
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Ich würde sagen Lehrerinnen schaden weniger als KEINE Lehrer
Was bringt es sich da Gedanken zu machen, wenn sich doch eh kein Mann in die GS verirrt?
Woran das wohl liegt... VIelleicht daran dass wir mehr arbeiten müssen und weniger verdienen als die Kollegen am Gym?
MÖGLICHERWEISE müsste man da ja mal ansetzen um auch die GS als Bereich attraktiv zu machen.Im Übrigen habe ich nicht den Eindruck, dass meine Schüler es doof finden, dass sie mich haben und lieber einen Lehrer hätten (wir haben einen EINZIGEN).
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Zitat
Original von Nuki
Was bringt es sich da Gedanken zu machen, wenn sich doch eh kein Mann in die GS verirrt?
Woran das wohl liegt... VIelleicht daran dass wir mehr arbeiten müssen und weniger verdienen als die Kollegen am Gym?Bitte nicht unnötig ein Fass aufmachen, das du nicht mehr schließen kannst.
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Irgendwie kann ich's nicht mehr hören...
Ich hatte 1 männlichen Ref und drei männliche Praktikannten gehabt. Einer war als Grundschullehrer gut geeignet, der Ref ne absolute Katastrophe. Hatte einige männliche Kollegen, die auch keine pädagogischen Überflieger waren / sind.
Meine Erfahrung ist zwar nicht repräsentativ, bringt mir aber wieder die Erkenntnis, dass es ja wohl auf die Eignung, Qualifikation und Professionalität und nicht auf das Geschlecht ankommt.
Wenn ich mir die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bewusst mache - etwas, zu dem ich als Akademikerin durchaus in der Lage bin - kann ich die Kinder auch entsprechend behandeln. Ich muss ja auch Unterschiede zwischen den Lerntypen machen, individuell fördern usw. Ich bin nicht dazu verdammt, meinen möglicherweise bestehenden Vorurteilen zu erliegen... -
Hey, der Beruf das GS-Lehrers ist doch schon attraktiv genug. Wo sonst hat man während Studium, betrieblicher Ausbildung und Job so einen Frauenüberschuss?
Back to topic:
Ich glaube schon, dass die Jungs ganz froh sind, wenn vorne auch mal ein Artgenosse steht, aber "schaden" tun ihnen GUTE Lehrerinnen mit Sicherheit nicht.Ich denke aber auch, dass der hohe Frauenanteil in den Kollegien der GS nicht gerade zieldienlich ist. Durch Schwangerschaften/Elternzeiten und Mutterschütze/Arbeitsverbote entsteht doch immer wieder Wechsel im Kollegien oder Ausfälle, kompensiert werden müssen. Mit Kind und Teilzeitstelle wird dann bei weitem nicht mehr so engagiert in der Schule gearbeitet, wie es vielleicht vorher einmal war ...
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In meinem Kollegium gibt es genau zwei männliche Kollegen.
Beide schwul.
Was hat das jetzt für Auswirkung auf die Jungs?Ich glaube eher auch, dass andere Faktoren den Schulerfolg stärker beeinflussen als das Geschlecht der Lehrperson.
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wenn das so ist/wäre würde ich in 2 Klassen mit nur männlichen Schülern aber mächtigen Schaden anrichten
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Schaden würde ich es nicht benennen wollen, aber tatsächlich verfügen wohl nur sehr wenige Lehrerinnen (in meinem Umkreis) über Wissen oder die Akzeptanz der Bedürfnisse von Jungen und deren Unterschieden zu Mädchen.
Es beginnt ja bereits bei der Schulreife, ich spreche nicht von Rechenkünsten oder ABC- Aufsagen, sondern von Konzentration, Stillsitzen etc. Dies soll wohl Mädchen eher gelingen als Jungen, wodurch zu früh eingeschulte Jungen (z.B. mit 5 Jahren in Berlin) mit ihrem starken Bewegungsdrang deutlich benachteiligt sind.
Unbewusst ziehen viele Lehrerinnen (älteren Semesters?) dann die Mädchen vor, geben ihr Verhalten als Richtlinie vor.Wenn sich Jungen auf dem Schulhof raufen, habe ich oft beobachtet, dass sie sofort zurechtgewiesen und auseinander genommen wurden.
Ich bin immer hingegangen und habe die Jungen gefragt, ob sie z.B. gejagt werden möchten. In wirklich jedem Fall wollten alle Beteiligten die Rauferei, also ließ ich es zu. -
Interessanter Artikel! Das Thema interssiert mich sehr, seit mein Sohn in der Schule ist. Ich muss ehrlich sagen, dass ich erst seit der Geburt meines Sohnes über dieses Thema nachdenke, vor allem über mein Handeln als Lehrerin. Wird dieses beiden Geschlechtern gleichermaßen gerecht? Und da muss ich inzwischen deutlich "nein" sagen. Ich bin mal gespannt, wie ich meine neuen Erkenntnisse im schulischen Alltag umsetzen kann, wenn ich im Herbst - nach Elternzeit - wieder anfange. Was ich am meisten an mir beobachtet habe: Ich bevorzugte sicher nicht Mädchen im Allgemeinen, aber ich finde es als Lehrerin schön, wenn man eine Beziehung zu einem Schüler aufbauen kann. (Warum? Weil ich eine Frau bin ;)!) Aber wer verhält sich so in Unterricht? In der REgel sind das eben die Mädchen. Die Jungs habe ich oft als abweisend erlebt. Dabei ist das nicht so. Sie sind nicht abweisend, sondern distanziert und legen keinen Wert auf eine Beziehung zur Lehrperson. Mein Sohn und seine Freunde zeigen mir, was ihnen das Wichtigste ist: dass ein Lehrer gerecht und fair ist. Er kann es deshalb überhaupt nicht leiden, wenn z.B. eine Lehrerin Strafen androht, dann aber nichts folgen lässt oder wenn ein Schüler ganz schnell eine Strafarbeit bekommt, während der andere immer nur die letzte Warnung bekommt. DAs macht meinen Sohn unglaublich wütend. Es führt auch dazu, dass die Autorität der Lehrperson nicht mehr anerkannt wird und führt schließlich zu einem frechen und undisziplinierten Verhalten, das wiederum bestraft wird.
Es sind zudem ausschließlich Jungen, die - zumindest in der Klasse meines Sohnes - bestraft werden. Warum das so ist, was mit den Jungs nicht stimmt, weiß ich nicht. Ja, sie sind laut und frech und sie ordnen sich nicht so schnell unter. Aber muss man dann nicht den Unterricht an die Schüler anpassen? Wenigstens ab und zu? Ich denke der gleichschrittige Unterricht, der ruhiges und konzentriertes Zuhören voraussetzt, benachteiligt die Jungs. Wo gibt es Raum für Kreativität, für freie Bewegung? Die Lehrerin meines Sohnes meinte erst gestern beim Elternabend, dass die Kinder beim eigenverantwortlichen Lernen an Stationen nicht wiederzuerkennen sind.
Was mich auch unglaublich ärgert ist, dass Mädchen im Unterricht sicher lehrerfreundlicher sind, aber was spielt sich hier in den Pausen ab? Da werden andere von Heute auf Morgen ausgegrenzt, wegen der Klamotten oder dem Styling geärgert und ausgelacht. Dieses Verhalten sehe ich tagtäglich bei meiner Tochter in der ersten Klasse und da lobe ich mir die Jungs: die schlagen und vertragen sich.Ich würde mir einfach wünschen, dass unsere Kinder auch mal ein männliches Wesen als Autoritätsperson - abgesehen vom Vater/ Opa - erleben dürften. Oder aber eine weibliche Lehrperson die die unterschiedlichen geschlechtsspezifischen Eigenheiten reflektiert hat und das Verhalten von Jungen nicht ständig abwertet.
Grüße
Mara -
Zitat
Original von mara77
... ich finde es als Lehrerin schön, wenn man eine Beziehung zu einem Schüler aufbauen kann. (Warum? Weil ich eine Frau bin ;)!) Aber wer verhält sich so in Unterricht? In der REgel sind das eben die Mädchen. Die Jungs habe ich oft als abweisend erlebt. Dabei ist das nicht so. Sie sind nicht abweisend, sondern distanziert und legen keinen Wert auf eine Beziehung zur Lehrperson ...Das kann ich so gar nicht bestätigen. In meiner jetzigen Klasse sind es immer Jungs, die mittags dableiben und mir helfen wollen.. die viel Kontakt suchen..
Ich glaube, dass sich auch diese Dinge nicht pauschalisieren lassen..
Abweisend habe ich Jungs nie erlebt.. und auch nicht alle Mädchen wollen eine Beziehung zur Lehrerin haben.. das ist wenigstens meine Beobachtung im Laufe meiner 11jährigen Berufszeit. -
Zitat
Original von Herr Rau
Bitte nicht unnötig ein Fass aufmachen, das du nicht mehr schließen kannst.
Ein Fass wollte ich nicht aufmachen, war keine Absicht. Ich finde es verständlich, dass Männer sich überwiegend für das Gymnasiallehramt entscheiden. Mehr wollte ich nicht sagen.
Und ich fände es wichtig sich zu überlegen wie man auch die GS für Männer attraktiver machen kann.
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