total demotiviert

  • Hallo zusammen,


    ich habe Ende November mein 2. Staatsexamen und weiß momentan wirklich nicht, wo ich die Kraft dafür noch hernehmen soll.


    Ich hatte mich nie als Leuchte eingeschätzt, aber was sich mir inzwischen als mein Notenspektrum eröffnet, lässt mich an meiner Fähigkeit zur Selbstreflexion gründlich zweifeln. Gutachten 2. Fach 3,7 (wenn der letzte Besuch gut läuft wird es noch ne 3,3); Hausarbeit, 4,0; mein Schulleitergutachten wird sich so bei 3,0 befinden und im ersten Fach würde ich mir eine 2,7 geben, aber ich bin durch die Note der Examensarbeit so verunsichert, dass die wohl auch eher im Bereich 3,3 oder schlechter befinden wird. Ich habe den Eindruck, die Fachleiter sprechen sich ab. :(


    Ich weiß, die Noten sind bei Obas-Absolventen eigentlich egal, aber ich befürchte, dass ich durchfallen werde! Gestartet habe ich vor zwei Jahren motiviert und wissbegierig, jetzt ist von mir und dem was mich mal ausgemacht hat nichts mehr übrig...


    Wem geht es auch so?


    Viele Grüße,


    Swiffer

  • Zur Hausarbeit:


    Welche Bewertungsgrudlagen es da gibt, ist mir auch ein Rätsel... Bei uns war (auch von den Refs) nix besser als 2,3. Und in meinem Gutachten hat der FL meine Zitierweise kritisiert, die aber definitiv wissenschaftlichem Standard entspricht...


    Einer meiner FL hatte mir vor der Prüfung gesagt, dass man Seiteneinsteiger im Examen eher besser bewertet bzw. nicht durchfallen lässt, weil sie sich schließlich seit mindestens 2 Jahren im praktischen Schulalltag bewährt haben...


    Leider haben viele FL und auch SL Vorurteile gegenüber SE und meinen, dass SE nicht so gut sein können wie normale Refs, die schon seit Jahren wissen, dass sie Lehrer werden wollen. Totaler Blödsinn! Aber da ist man leider recht machtlos. Zum Glück hat bei uns im Sommer ein SE das beste Examen gemacht... :-)


    Halte durch! Es sind nur noch ein paar Wochen! Es liegt nicht an Dir, sondern am System... Ich weiß nicht warum aber dieses SE-Ref kriegt einen echt klein. Ging mir genau so trotz langer Berufserfahrung. ABER: Du glaubst gar nicht, wie schnell diese Zeit aus deinem Gehirn verbannt sein wird ;-) Und wenn dann die erste Beamten-Kohle kommt ist die Welt wieder in Ordnung :-)))

  • Hey Swiffer, wer wird denn gleich den Kopf hängen lassen. :nein:


    Das ist doch ein ganz normaler Zustand so kurz vor der Prüfung. Alles ist trübe und doof und überall diese allwissenden Ausbildungsbegleiter. Scheußlich.


    Was du evtl. noch tun kannst: Ein klein wenig Werbung für dich machen, um die Noten, so sie noch nicht feststehen, mal noch um eine Nuance nach oben verschieben. Zum Beispiel, indem du dem Schulleiter/AKO nochmal auf dein Engagement bei diesem und jenem hinweist. Auch die FL kann man manchmal noch ein bisschen bequatschen, natürlich ganz vorsichtig und diplomatisch.


    Ansonsten alle Kraft sammeln für die Prüfung und nicht traurig sein, sondern freuen!!!! Bald ist es vorbei!!!! :super:


    Ich war im letzten Ausbildungsabschnitt immer wieder stolz auf mich, dass ich mir in meinem fortgeschrittenen Alter noch diese Ausbildung reingezogen habe. Das traut sich nicht jeder zu. Das schafft nicht jeder. Und du bist nun bald durch. Noten sind Schall und Rauch. Hauptsache, du kommst durch.


    Nimm ein paar gedrückte Daumen von mir entgegen :super:

  • Hallo Swiffer,


    kennst du denn dir Gründe für deine Noten? Ist dir gesagt worden, was du verbessern kannst und musst? Unterrichtsbesuche sind ja nicht nur zur Notengebung da, es sollen doch in erster Linie Beratungsanlässe sein.
    Möglicherweise handhabt es mein Seminar aber auch anders - habe bis jetzt nach 4 UB´s pro Fach (5 brauche ich pro Fach) nie eine Note bekommen. Die Nachbesprechung war immer beratend, vor allem in die Richtung gehend, welche Kniffe und Tricks man noch zur UPP zeigen könnte.
    Die 3 als Schulleiternote irritiert mich - sind dir die Bewertungsgrundlagen mitgeteilt worden? Schließlich kann man in der Obas nicht so viel Aufwand an der Schule betreiben, man hat ja ein wenig mehr Zusatzbelastung... .

  • Hallo,


    ich finde es total nett, wieviel Mühe ihr euch mit dem "Aufbau" gebt! Man wird doch echt dünnhäutig...


    Ich empfinde die Noten schon als schlecht, zumindest wenn man den Aufwand der dahinter steht berücksichtigt. Aber wahrscheinlich gibt es in der Tat schlechtere.


    Ich werde euch auf dem Laufenden halten!


    Viele Grüße,


    Swiffer

  • Ich weiß, die Noten sind bei Obas-Absolventen eigentlich egal, aber ich befürchte, dass ich durchfallen werde! Gestartet habe ich vor zwei Jahren motiviert und wissbegierig, jetzt ist von mir und dem was mich mal ausgemacht hat nichts mehr übrig...


    Darf ich einmal fragen, warum die Noten egal sind? Spielen sie bei Eurer Einstellung keine Rolle mehr? Ich meine das nicht provokativ oder sonst irgendwie, sondern wundere mich über diese Aussage.

  • Ja, die Seiteneinsteiger in NRW führen vor dem Ref. ein Gespräch gemeinsam mit Schule und Seminar, das ist sozusagen das Vorstellungsgespräch
    Wenn es eine sog. positive Ausbildungsprognose gibt und die Schule sie einstellen will (und darf), dann gehen sie ins Ref und haben danach automatisch die Stelle an ihrer Schule sicher, wenn sie bestehen. Formal sind die Noten also tatsächlich egal.

  • Jole das ganze ist überhaupt nicht provokativ,
    vergiss bitte nicht, dass die Obass-Leute während ihrer Ausbildung so ganz nebenbei (unter Berücksichtigung der 6 Stunden) 22 Stunden eigenverantwortlichen
    Unterricht vorbereiten und erteilen. Und eigenverantwortlich heißt auch eigenverantwortlich. Ich selbst habe statt Obas die einjährige pädagogische Einführung absolviert.
    Wir Pef´ler besuchten zusammen mit ganz normalen Referendaren das Haupt- und die Fachseminare. Auch wir hätten gerne die Zeit gehabt für eine einzige Unterrichtsvorbereitung die Zeit zu nehmen, die den Kollegen offenbar zur Verfügung stand. Nur bei 23 Stunden Unterrichtsverpflichtung bei voller Einbindung in
    die sonstigen Verpflichtungen (Teilkonferenzen, Dienstbesprechungen, Arbeitsgruppen) war manche Vorbereitung eines Unterrichtsbesuches auch mal mit der heissen Nadel gestrickt. Das dies auf die Note geht bleibt nicht aus. Wer die Obass zu Ende bringt hat aus meiner Sicht allen Respekt verdient, selbst mit einer 4,0.

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:


  • Darf ich einmal fragen, warum die Noten egal sind? Spielen sie bei Eurer Einstellung keine Rolle mehr? Ich meine das nicht provokativ oder sonst irgendwie, sondern wundere mich über diese Aussage.

    Wenn du nicht auf die Idee kommst (oder kommen willst), nach der OBAS zu kündigen und dich zu den Regelbewerbern zu gesellen, also um eine neue Stelle zu bewerben ... dann sind die Noten tatsächlich egal.


    Im befristeten Vertrag (für die OBAS) steht (räume endlich mal auf und hefte ihn gerade ab ;) ): "Nach Feststellung der Bewährung im Schuldienst und erfolgreicher Beendigung des öffentlich-rechtlichen Ausbildungsverhältnisses wird der Lehrkraft ein Dauerbeschäftigungsverhältnis nach dem TV-L oder - sofern die Voraussetzungen hierfür vorliegen - in einem Beamtenverhältnis angeboten."


    Auf obige Idee könnte man z.B. kommen, wenn man an eine andere Schule gehen will. Denn - auch wenn das im Vertrag nicht drin steht - bist du quasi an die Schule gebunden (hat man mit der Annahmeerklärung "angenommen"), weil man dich nicht versetzen wird, wenn du dies beantragst. Das ist (möglicherweise) ein Nachteil, dass man sich bereits über die Ausbildung hinaus auf eine Schule festlegt ... den man "umgehen" kann, wenn man zum Ende der OBAS kündigt und sich ganz normal bewirbt. Hat ja hier im Forum schon jemand drüber berichtet, dass er diesen Weg gegangen ist ...



    Folglich gilt für OBASler die Devise: Hauptsache durch! Die UB so gut wie eben möglich hinkriegen - bei der dafür im laufenden vollen Betrieb nur zur Verfügung stehenden Zeit ...
    Wie das dann vom Prinzip her im Gegensatz zu den Referendaren während der Ausbildungszeit aussieht, hat chemikus ja bereits genauer beschrieben ... es fehlt lediglich noch der BiWi-Kurs von 40 Stunden mit Prüfung (ohne die bestanden zu haben geht das (nebenberufliche) Referendariat erst gar nicht los) ... und das man uns OBASlern (jetzt erstmals) 6 Monate Kernseminar vorweg gibt, bevor wir dann für die eigentliche Ausbildung die 18 Monate mit den Referendaren zusammen kommen.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



    2 Mal editiert, zuletzt von step ()

  • Naja so gaaanz egal sind die Noten dann auch nicht.


    Richtig ist, was step ja auch schrieb, dass man sich durch ein normales Bewerbungsgespräch die Stelle erstmal "gesichert" hat, wenn man das 2 Staatsexamen besteht.
    Ebenso werden die Noten interessant, wenn man die Schule wechseln möchte und sich den "Regelbewerbern", der man ja dann auch ist stellt. Gabs auch hier im forum schon einen fall.


    Allerdings wird es nochmal entscheidend, wenn man sich auf Funktionsstellen bewerben möchte, also a14 stellen, denn dann spielt das Examen schon auch eine Rolle bei der Schulleiterbenotung durch ein Gutachten...ist aber für uns sicher noch Zukunftsmusik, von daher nicht soooo relevant...


    swiffer985 --> Drück dir gaaanz fest die Daumen und immer schön die Ohren steif halten!!!!!! :thumbsup:

  • Jole das ganze ist überhaupt nicht provokativ,
    vergiss bitte nicht, dass die Obass-Leute während ihrer Ausbildung so ganz nebenbei (unter Berücksichtigung der 6 Stunden) 22 Stunden eigenverantwortlichen
    Unterricht vorbereiten und erteilen. Und eigenverantwortlich heißt auch eigenverantwortlich. Ich selbst habe statt Obas die einjährige pädagogische Einführung absolviert.
    Wir Pef´ler besuchten zusammen mit ganz normalen Referendaren das Haupt- und die Fachseminare. Auch wir hätten gerne die Zeit gehabt für eine einzige Unterrichtsvorbereitung die Zeit zu nehmen, die den Kollegen offenbar zur Verfügung stand. Nur bei 23 Stunden Unterrichtsverpflichtung bei voller Einbindung in
    die sonstigen Verpflichtungen (Teilkonferenzen, Dienstbesprechungen, Arbeitsgruppen) war manche Vorbereitung eines Unterrichtsbesuches auch mal mit der heissen Nadel gestrickt. Das dies auf die Note geht bleibt nicht aus. Wer die Obass zu Ende bringt hat aus meiner Sicht allen Respekt verdient, selbst mit einer 4,0.


    Ich habe auch eher gemeint, dass meine Frage nicht provokativ gemeint ist,sondern ich es nicht verstehe, warum die Note nicht zählt. Also den Ausspruch "hauptsache bestehen". Da geht es mir nicht um "ich mache mehr""nein, ich" oder "ich-bin-was-besseres-weil-ich-Lehramt-studiert-habe". Sondern wirklich um den Hintergrund.
    Werden die OBASler dann bei den Einstellungen nicht in den Planstellen berücksichtigt? Oder ist es so, dass eine Schule, die die Zusage macht, dass sie einen OBASler ausbildet damit schon eine Planstelle zuteilt?
    Im Übrigen hat jeder, der das Ref (egal ob OBASler oder *normaler* Ref) meinen Respekt verdient und auch jeder andere, der eine Ausbildung zu Ende bringt.

  • Die OBASler besitzen schon eine "befristete" Planstelle und werden bei abgeschlossener Staatsprüfung entfristet. Diese könnte mit 1,0 oder 4,0 bestanden worden sein - es ist egal


    Nachdem man sie bestanden hat, kann man auch Verbeamtet werden, egal welche Note man hat, und man muß sich nirgendwo bewerben - man ist sogar an der Schule noch 3 Jahr gebunden, da bei der Annahme einer OBAS Stelle eine 5 Jahre Versetzungssperre gilt ;)

  • Werden die OBASler dann bei den Einstellungen nicht in den Planstellen berücksichtigt? Oder ist es so, dass eine Schule, die die Zusage macht, dass sie einen OBASler ausbildet damit schon eine Planstelle zuteilt?

    Es ist so, dass die Schule ganz normal eine Planstelle ausschreibt - sie weiß ja noch gar nicht, ob ein Regelbewerber kommt oder ein Seiteneinsteiger eingestellt wird (bzw. werden muss mangels Regelbewerber(zusage)). Der OBASler ist also sofort fester Planstelleninhaber ... mit den Reduzierungen etc., die dann in jedem Fall kommen, egal ob er eine volle Stelle oder nur 20 Stunden (Minimum) macht. Daher rührt auch die Festlegung auf 5 Jahre bei den Seiteneinsteigern, da man ja nur eingestellt wird, weil genau diese Schule in diesem Fach dringenden Lehrkräftebedarf hat.

    "Der erste Schritt zum Lernen ist die Liebe zum Lehrer - weil man die Liebe zur Wissenschaft von Heranwachsenden noch nicht erwarten kann."


    Erasmus von Rotterdam



  • Es ist also so:
    Man bewirbt sich auf eine Stelle, wenn eine ausgeschrieben ist und spricht dann mit der Schulleitung, wenn kein regulärer Bewerber gefunden wird. Wenn diese zustimmt geht man ins Seminar und sagt "ich habe eine Schule" und dann wird es festgemacht?
    Darf ich fragen, wie es dann mit Bezahlung aussieht?
    Und generell mit der Ausbildung? Ausgbildet werden müsst ihr ja auch...


    Danke für Eure Aufklärung!

  • Also:


    Schon beim Bewerbungsgespräch sitzt ein Vertreter vom Seminar dabei, prüft die Unterlagen und gibt eine Bewertung ab.
    Anschließend findet eine Überprüfung der Formalitäten und Unterlagen seitens der Bezirksregierung statt und ein entsprechender Obas-Vertrag wird gemacht. Die Bezirksregierung weist das Seminar zu, ebenso legt die Bezirksregierung den Rahmen der Ausbildung fest.
    Vergütet wird man als Lehrer im Angestelltentarif, man bekommt ein volles Gehalt.
    Die Ausbildung am Seminar ist mit denen der Referendare identisch, ich musste lediglich eine zusätzliche Prüfung mehr ablegen (Bildungswissenschaften). Aber das hat sich mittlerweile etwas geändert, glaube ich.
    Im Prinzip macht man also ein ganz normales Referendariat, nur mit dem Unterschied, dass man insgesamt 22 Std. die Woche (eigenverantwortlich) unterrichtet.
    Wenn man dann die normale UPP und das Colloquium besteht, bleibt man an der Schule, bekommt einen neuen Vertrag und wird in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Sofern die Bedingungen vorliegen, wird man auf Probe verbeamtet.
    Von daher sind die Noten erstmal sekundär - bestanden heißt, man hat die Stelle sicher.

  • Ich weiß, die Noten sind bei Obas-Absolventen eigentlich egal, aber ich befürchte, dass ich durchfallen werde! Gestartet habe ich vor zwei Jahren motiviert und wissbegierig, jetzt ist von mir und dem was mich mal ausgemacht hat nichts mehr übrig...

    Willkommen im Club. Der Versuch, am Seminar etwas lernen zu wollen, muss scheitern. Dafür gibt es einfach nicht genug Seminarausbilder Mit Taug. Insofern sollte man auch die Noten, die die zu vergeben versuchen, nicht persönlich nehmen. Die Schulleiterbewertung ist da schon etwas anderes. Die wird von Menschen erstellt, mit denen man täglich zusammenarbeitet. Bei denen würde ich dann auch mal nachfragen, warum die einen "nur" für befriedigend halten.


    Bei den UPPen geht es im Wesentlichen ums Bestehen, oder? Setzen Sie einen Sicherheitssprung. Nichts Überkandideltes. Etwas das sicher funktioniert, bei dem die Schüler sicher einen überschaubaren Lernerfolg erzielen. Erprobte Methoden verwenden, keine Experimente.


    Viel Erfolg!


    L. A

  • ...man ist sogar an der Schule noch 3 Jahr gebunden, da bei der Annahme einer OBAS Stelle eine 5 Jahre Versetzungssperre gilt ;)



    Wo steht das? Ich weiß, dass es solche Klauseln bei einigen im Arbeitsvertrag oder in der Annahmeerklärung gibt. Bei mir aber nicht!


    So wie du das schreibst, hört sich das an, als wäre das irgendwo gesetzlich verankert. Ist das so? Oder gibt es vielleicht jemanden der fertigen Leute, der seine Schule doch schon gewechselt hat (nach Abschluss der Ausbildung).

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