Bald Streik !Warum sind etliche LehrerInnen so sentimental und weinerlich ?

  • alias
    Grau ist diese Theorie. Weiß eine, die nach 15,5 Jahren in der "freien" Wirtschaft (ja, meine Chefs waren so frei) nicht nur gekündigt wurde, sondern fristlos unter Hinzuziehen von an den Haaren herbeigezogenen Argumenten, die die (blonde - sorry!) Arbeitsrichterin keiner Minute kritischer Überprüfung Wert erachtete.
    "Beamtenähnlicher Kündigungsschutz" in der freien Wirtschaft? Ich sag nur Frikadelle - Maultaschen - Pfandbon von Kassierin Emmy.
    - Abgestoßenen Gruß aus dem Wald und zurück um Thema.


    waldkauz
    Ich habe oben bereits meinen Fehler eingestanden. Der beamtenähnliche Kündigungsschutz nach 15 Jahren gilt für Angestellte im öffentlichen Dienst -siehe §34 (2) TvÖD. Da es hier im Thread um Lehrer im öffentlichen Dienst geht, bleibt meine Aussage wahr. Dass ich das auf die freie Wirtschaft ausgedehnt hatte war Wunschdenken. Mea culpa.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    Eine Kollegin von mir hatte neulich die Idee, Beamte könnten ja wenigstens passiv streiken. Ich glaube, das wär mal ne Idee. Den ganzen Tag in die Schule gehen, aber für die Kids nur Stillarbeit.


    Beamte können sehr wohl streiken. Das geht so:


    1. Man sagt seinem Chef/seiner Chefin Bescheid, dass man streikt, erklärt, warum das Zeichen gerade von Beamten wichtig ist. Und dass man es netterweise vorher ankündigt, damit er/sie damit umgehen kann.


    2. Das folgende Gezeter (wenn es welches gibt) nimmt man freundlich lächelnd zur Kenntnis. Und erklärt, dass man das jetzt FÜR das Kollegium tue, nicht gegen es.


    3. Am Tag des Streiks geht man einfach nicht hin. (UND MAN HAT NATÜRLICH AUCH KEIN VERTRETUNGSMATERIAL ERSTELLT!!! :pirat: Ist schon klar, oder? ) Sondern geht zu den Streikveranstaltungen. Man lässt sich am besten auch registrieren (es gibt Streiklisten), für die Anwesenheit.


    4. Fertig.



    Was einem passiert? Zumindest hier nichts wirklich Schlimmes. Viele Kollegen rechnen es einem hoch an. Wenn es viele tun, bewegt man etwas. Man bekommt natürlich das Gehlat in dem Umfang abgezogen, wie man nicht gearbeitet hat. Bei mir waren es jeweils 126 Euro. Ist man organisiert bekommt man es (je nach Streikkasse) anteilig zurück, bei mir war das beim ersten Mal nicht der Fall. Man bekommt eine schriftliche Missblilligung. Ich bin auf meine stolz und bewahre sie heut noch auf ;) ... Diese ist je nach BL etwa 2 Jahre in der Personalakte, dann muss sie rausgenommen werden.


    Ich kenne zumindest hier in meinem Bezirk, in dem ich als Gesamtpersonalrätin arbeite, keinen Fall, wo das Streiken einem Beamten nachhaltig geschadet hätte, etwa bei der Beförderung oder so. (Natürlich sollte man beim zuständigen GPR nachfragen - andere BL, andere Sitten...)


    Leider kenne ich aber trotzdem wenige Beamte, die es tun. Dafür kenne ich aber viele, die andauernd jammern, warum keiner was tut. Oder noch meinen, mich anpampen zu müssen, weil ich in der GEW bin (wo übrigens sehr kontrovers diskutiert wird und keinesfalls inhaltlicher Bildungskommunismus herrscht). Ich kann mich an keinen einzigen Fall erinnern, bei dem der Philologenverband oder der DLH mal zu irgndeiner öffentlichkeitswirksamen Maßnahme aufgerufen hätte, geschweige denn diese organisiert und durchgeführt hätte. Wenn überhaupt springen die mit im Wortlaut geklauten Schreiben auf Aktionen der GEW auf. Viele Gymnasialkollegen hingegen jammern den ganzen Tag rum und gucken mich an, als sei ich eine Abtrünnige, wenn ich mich für sie und ihre Arbeitsbedigungen einsetze. Ist manchmal schon .... interessant.


    Selbstverständlich lassen die Forderungen zu wünschen übrig.


    Die Forderungen nach eigenen Wünschen ändern geht so: In die Gewerkschaft eintreten, sich von der Schulgruppe zum Bezirksdelegierten wählen lassen, auf der nächsten Bezerksdelegiertenversammlung einen Antrag stellen und diesen gut begründet vertreten.


    Ich habe keine Lust auf Streiksuppe (...)


    Bei der letzten Streikveranstaltungen gab es Streikquiche und Streiklaugengebäck mit Frischkäse - lockt dich das vielleicht eher...?? :D

  • Der beamtenähnliche Kündigungsschutz nach 15 Jahren gilt für Angestellte im öffentlichen Dienst -siehe §34 (2) TvÖD. Da es hier im Thread um Lehrer im öffentlichen Dienst geht, bleibt meine Aussage wahr.

    Lehrer sind ja wohl beim Land angestellt, wenn sie angestellt sin. Wäre deshalb nicht der TV-L einschlägig (außer in Berlin, das der Tarifgemeinschaft der Länder nicht angehört)? TVöD gilt für Bund und Kommunen.


    Ist das jemand auf dem Stand, ob TV-L auch eine solche Klausel enthält?


    Pausi

  • Ich habe keine Lust auf Streiksuppe und Demo und Gewerkschaftsromantik.

    Was beim Streik läuft hängt natürlich auch von denen ab, die streiken und sich in die Vorbereitung einbringen. So eine Gewerkschaft ist kein Reisebüro, auch wenn sie gelegentlich so beworben wird.


    Prost!


    Pausi

  • Lehrer sind ja wohl beim Land angestellt, wenn sie angestellt sin. Wäre deshalb nicht der TV-L einschlägig (außer in Berlin, das der Tarifgemeinschaft der Länder nicht angehört)? TVöD gilt für Bund und Kommunen.


    Ist das jemand auf dem Stand, ob TV-L auch eine solche Klausel enthält?


    Ja. Google. 8)


    http://www.dbw-online.de/tv_laender_paragraf_30_bis_35
    TV-L ist in diesen Paragrafen identisch zum TvÖD. Derselbe §34 (2)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    Dass ich das auf die freie Wirtschaft ausgedehnt hatte war Wunschdenken. Mea culpa.


    Absolution, alias :engel: : Ich weilte bis zu Schocksekunde der Empfangnahme meines Kündigungsschreibens selbst auf dem Eiland der Ahnungslosen.
    - Gruß aus dem Wald der jetzt immerhin Wissenden :zahnluecke:
    P.S. Zum Thema: Hat hier denn heute irgendwer gestreikt? (Bei uns im Kollegium: Mr. und Mrs. Nobody. - Me myself: No. Wg. Zeitvertrag. Gute Ausrede, ich weiß.)

  • Bei uns hat wohl niemand gestreikt. Eine angestellte Kollegin aus der Vorschuklasse meinte gestern nur, sie könne ja nicht streiken, denn die lieben Kleinen wären ja dann unbeaufsichtigt. Und überhaupt sei es ja eh nicht besonders gut in unserem Berufsfeld zu streiken, weil es ja immer auf die Kosten der Kinder ginge. Sie fände den Streik also nicht gut. Ja nee, ist schon klar... :daumenrunter: Meinereiner lag krank im Bett.

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns hat wohl niemand gestreikt. Eine angestellte Kollegin aus der Vorschuklasse meinte gestern nur, sie könne ja nicht streiken, denn die lieben Kleinen wären ja dann unbeaufsichtigt. Und überhaupt sei es ja eh nicht besonders gut in unserem Berufsfeld zu streiken, weil es ja immer auf die Kosten der Kinder ginge.


    Siehe Elternschrecks Eingangspost.


    Tja. Da kann man dann wohl auch nix mehr machen. :weissnicht::weissnicht:


    Ich ahne aber schon, dass in ein paar Monaten wieder fröhlich gefragt wird, was denn die Gewerkschaften mal für ein angemesseneres Gehalt tun, verflixt??? :haudrauf:

  • Zitat Meike :

    Zitat

    Leider kenne ich aber trotzdem wenige Beamte, die es tun. Dafür kenne ich aber viele, die andauernd jammern, warum keiner was tut.

    Also erstmal, meine große Anerkennung für Dein politisches Engagement und Solidarität als Beamtin und für die Aktionen wie Du sie im Beitrag 22 beschrieben hast, geehrte Meike !
    Interessant und nachahmenswert, wie man auch als Beamter die Angestellten i.o.g. Rahmen unterstützen kann.-Das habe ich bis jetzt so noch nicht gewusst.

    Zitat

    Oder noch meinen, mich anpampen zu müssen, weil ich in der GEW bin (wo übrigens sehr kontrovers diskutiert wird und keinesfalls inhaltlicher
    Bildungskommunismus herrscht).

    An dieser Stelle möchte ich hier ein wenig Abbitte leisten. Ich hatte in letzter Zeit (oberflächlich gesehen?) wirklich den Eindruck gehabt, dass die GEW sich forscher für die Belange der Lehrerschaft einsetzen sollte, aber nun bin ich sehr positiv überrascht über den heutigen Streik. Naja, die Sache mit dem Bildungskommunismus sehe ich in der GEW noch nicht als ausgestanden. aber darüber müssten wir uns noch mal in einem anderen Thread fetzen, geehrte Meike !

    Zitat

    Viele
    Gymnasialkollegen hingegen jammern den ganzen Tag rum und gucken mich an, als sei ich eine Abtrünnige, wenn ich mich für sie und ihre
    Arbeitsbedigungen einsetze. Ist manchmal schon .... interessant.

    Ich finde es nicht interessant, sondern sehr bedenklich ! Für so eine Verpeiltheit fehlt mir jedes Verständnis. Ich denke, dass eine solche Haltung keine Bereicherung für unser demokratisches System darstellt, mal von konkreten Verbesserungen für die Lehrer abgesehen. 8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

  • Die Forderungen nach eigenen Wünschen ändern geht so: In die Gewerkschaft eintreten, sich von der Schulgruppe zum Bezirksdelegierten wählen lassen, auf der nächsten Bezerksdelegiertenversammlung einen Antrag stellen und diesen gut begründet vertreten.

    Also mit der Gleichstellung der Angestellten bleibt es schwierig. Ich versuche auf die Forderungen Einfluss zu nehmen, aber meine Gruppe stellt innerhalb meines Verbandes (VBE) eine so unbedeutende Minderheit dar, dass meine Forderungen außer Verständnis und aufmunterndem Schulterklopfen keinen Niederschlag finden. Und gewählt wird man als Angestellte natürlich auch eher nicht (Hab's versucht). Aber wie solls denn auch gehen, dass die Angestellten zu einem höheren Netto kommen, wenn eine volle Übertragung aller Verhandlungsergebnisse auf die Beamten gefordert wird. Da sitze ich mit meinen Vorschlägen nicht nur hier im Forum im Wespennest.


    Zugegebenermaßen ist mit meinen angestellten Kollegen da auch kein Staat zu machen: Die jüngeren halten fein still, weil sie noch auf eine Verbeamtung hoffen, auf die älteren passt leider zu häufig die Einschätzung des TE, gepaart mit einer gehörigen Portion gerechter Empörung, natürlich ohne Mitgliedschaft in irgendeiner Interessenvertretung für Lehrkräfte. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.


    Dass die verbeamteten Lehrkräfte streikten, hat es auch hier vor einiger Zeit mal gegeben, das finde ich wirklich super und wichtig als Zeichen an alle. Denn trotz aller Ungerechtigkeit dürfen wir uns nicht auseinanderdividieren lassen. Übrigens hat die damalige Landesregierung versucht, streikenden Schulleitern in der Probezeit die Übernahme zu verweigern. Wenn ich mich richtig erinnere, ist diese Maßnahme nach heißen Diskussionen zurückgenommen worden. Das mag allerdings auch dem allgemeinen Schulleitermangel in S-H geschuldet sein.

  • Dann hab ich heute noch hinsichtlich Streik oder Nichtstreik den Hammer erlebt : In unserem benachbarten Gymnasium hat auch niemand gestreikt. Pustekuchen, wenn man annähme, dass dort nur 2-3 Angestellte beschäftigt seien. Es sind dort ca. 15 Angestellte beschäftigt, wie mir ein dortiger Kollege (Beamter) berichtet hat.


    Und wisst Ihr, was heute Nachmittag an dieser Schule angesetzt war ? Eine ganz normale Konferenz, so als wenn heute ein ganz normaler Tag wäre, selbstverständlich mit allen (!) Angestellten, die daran teilgenommen haben !


    Ob die Verpeiltheit der dortigen angestellten KollegInnen oder ein anderer Grund die Ursache des Nicht-Streiks war, kann ich nur mutmaßen. Der o.g. Kollege wird mir da noch genaueres berichten.


    Ich bekomme immer mehr den Eindruck, dass in unseren Kollegien neben der lehrerspezifischen Verpeiltheit auch immer mehr die Obrigkeitshörigkeit und Speichelleckerei grassiert. Ist das nicht eine ungute teutsche Tradition ?8_o_)

    Ihr kommuniziert mit dem künftigen Bildungsminister !

    • Offizieller Beitrag

    Angestellte: ja, dass die Angestellten in mehfracher Hinsicht die ***Karte gezogen haben, ist uns / mir auch klar. Ich wünschte, es gäbe das mehr Solidarität und Verständnis ud gemeinsame Aktionen. Das Auseinanderdividieren funktioniert bisher hervorragend. Die Beamten lassen sich nur (wenn überhaupt) motivieren, wenn für sie etwas herausspringt, die Angestellten ärgern sich zu Recht, dass sie für die Beamten (die sich ja gar nicht größer mit ihnen solidarisieren) mitstreiken müssen. Um dann immer noch mind. 500 netto weniger zu verdienen.


    Der allererste Schritt hieße gleiches Geld für gleiche Arbeit, aber nicht nach unten, sondern nach oben angepasst. Dafür kriegst du aber kaum einen Beamten auf die Straße. Die gehen ja nicht mal für auf sie übertragbare Gehaltserhöhungen raus. :(


    Für was die Beamten überhaupt noch demonstrieren / streiken würden? Vielleicht gegen die Abschaffung des Beamtenstatus? ;)
    Ach, ich weiß es auch nicht...

  • Muss man nicht überlegen, was es generell zu tun gäbe, um eine allgemeine Streikbereitschaft aufzubauen?


    Leider ist es hier in NRW immer noch so, dass GEW und VBE konkurrieren (z. B. bei Personalratswahlen). Man ist aufgerufen, sich für "eine Seite" zu entscheiden. Überhaupt kann man nur "einer Seite" angehören, da man sich per Mitgliedschaft festlegt.


    Es müsste einen Interessenzusammenschluss geben. Gewerkschaft und Verbände sollten sich solidarisch zusammenschließen.
    Mit vereinten Kräften wäre bestimmt noch einiges an Nachdruck drin, was Forderungen betrifft, die doch alle gleichermaßen betreffen und interessieren.


    Ich denke (zuminstest was mein BL betrifft): Ein Zusammenschluss wäre im Interesse aller förderlich. Denn wo gibt es das schon, dass unterschiedliche Verbände im Grunde doch die selben Ziele verfolgen? Hier wäre es doch theoretisch ein Leichtes, Koalitionen zu bilden.

  • Generell besteht immer die Möglichkeit, die Lehrer durch eine Personalversammlung aus dem Unterricht abzuziehen; thematisch muss diese natürlich begründbar sein: Bsp. aus RLP 2012: Information des Kollegiums durch den ÖPR zum Thema Besoldung (Demo gegen Besoldungsanpassungen von 1% über 5 Jahre). Kollegien sind dabei aus dem ganzen Land zur Demo nach Mainz angereist.
    Das - für den Beamten legale - Mittel der Personalversammlung wird generell zu wenig genutzt.


    Traditionell sind in unserem Bereich der BBSen der VLW und der VLBS deutlich stärker (und auch - ohne die GEW damit jetzt anpissen zu wollen - kompetenter*) vertreten als die GEW. VLBS und VLW sind aber Teil des Beamtenbunds und nicht so "revolutionär" ;) aufgestellt wie die GEW. Diese Verbände arbeiten mit Ministerium etc. eben eher mit Argumenten und beschreiten den Rechtsweg als zu einem klassischen Streik aufzurufen. Aber wie oben gesagt: Legale Wege -> Personalversammlung dann doch.


    Tja und Dienst nach Vorschrift: Was auf dem Amt zu langen Schlangen am Schalter führen kann, ist in der Schule ja nicht wirklich relevant (jetzt könnte ja der Außenstehende lästern, dass der Lehrer ja nie was anderes macht... :P )


    * zur Kompetenz: In der GEW sind aus den BBSen extrem wenig Lehrer vertreten; hier fehlt entsprechend die fachliche Expertise vor dem Hintergrund der ständig laufenden Veränderungen und der Vielzahl an Schulformen -> BBSen sind dort eher ein Nebenthema, für VLW und VLBS dagegen Kerngeschäft.

  • Ich bin auch im VLBS, genau aus dem Grund, dass er für die berufsbildenden Schulen eben passender ist. Nun hat der sich aber bei dem Streik jetzt offenbar völlig rausgehalten. Ich wurde erst durch ein GEW-Plakat informiert. Bei uns ist kaum einer in der GEW und folglich streikt auch kaum jemand. Ich finds auch doof.

  • als ich noch angestellt war habe ich immer gestreikt. soweit ich mich erinnere war das 2x.
    natürlich wurde mir der tag vom gehalt abgezogen, aber das war es mir wert.
    1x war das kollegium so freundlich und hat sogar geld gesammelt, welches dann auf die streikenden kollegen verteilt wurde (man musste dann seinen gehaltszettel mitbringen auf dem stand wieviel man weniger bekommen hat und dann wurde das gesammelte geld prozentual verteilt). :cash:
    das fand ich echt super, da ich damals noch nicht in einer gewerkschaft war und so die unterstützung des kollegiums deutlich pürbar war. :rose:


    lg

  • Ich war zwar nach der Schule auch auf der lokalen Demonstration, aber das Grundproblem ist doch, dass ein Streik im öffentlichen Dienst nur Show ist.
    Streiks in Firmen wirken wegen des direkten Geldverlustes bei Einschränkung der Produktion. Im öffentlichen Dienst bilanziert nur niemand die Kosten und weil sie indirekt anfallen, fühlt sich auch keiner dafür verantwortlich.
    Von daher setzt ein Streik unsere Arbeitgeber leider nur sehr mäßig unter Druck. Ich finde das schade.

  • Manchmal hat man den Eindruck. Auf der anderen Seite habe ich in meinem GEW-Stadtverband direkt einen Kollegen sitzen, der in der Tarifkommission tätig ist. In diesem Zusammenhang kann ich Dir versichern, dass man von Seiten der Arbeitgeber sehr genau die Streikbereitschaft analysiert und auch teilweise sehr unverblümt zum Ausdruck bringt, dass die Bereitschaft über eine Lehrerentgeltordnung zu verhandeln unmittelbar davon abhängig gemacht wird, wiewiel Lehrer die Gewerkschaften auf die Straße bringen. Letztendlich erzeugt Unterrichtsausfall Unmut bei den Eltern und damit politischen Druck im Kessel. Desto mehr Eltern sich massiv bei der Landesregierung beschweren, desto handlungswilliger wird man auf Arbeitgeberseite :pirat:

    An alle Deutschlehrer:
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten. :doc:

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